Snare im Selbstbau, der erste Versuch

Bruzzi
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Hi Leute,
da ich seit ca. 20 Jahren Schlagzeug spiele und auch seitJahren gerne Schreinerarbeiten mache, hatte ich beschlossen mir eine Snare zu bauen.

Passenderweise wurden gerade die Firmenwerkbänke mit neuen platten belegt und so konnte ich die alten versifften Buchebohlen bekommen.

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Zuhause wurden die dann erst mal abgehobelt und dann zu Trapezen geschnitten.

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Mit einfachen Schlauchschellen wurden die Segmente verleimt.

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Nachdem der Leim trocken war wurde die Außenseite mit einer einfachen Vorrichtung rund gefräst, das ging sehr gut.

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Noch bissel mit dem Bandschleifer und Schwingschleifer drüber und schon isser schön rund und a....glatt.
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Bereit die Innenseite zu fräsen. Außen gings einfacher :(
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Leider habe ich von der innenfräserei kein Bild.

Die Gratung wurde drangefräst, das Snarebett hergestellt und dann gings ans Lackieren, was dann nach fünf Schichten Klarlack schon ganz gut aussah.

14421846aq.jpg



Die Gratung hab ich nur gewachst, weil ich dachte da dürfte kein Lack sein... ist aber Quatsch, hauptsache eben und glatt.

Dann wurden die Löcher für die Hardware gebohrt und selbige montiert.

Und so sieht das ganze jetzt aus.

14421437sw.jpg


14421439yx.jpg


14421442kv.jpg


Gruß
Bruzzi
 
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sehr schön isset !
 
wow! Respect.Dass hätte ich nie hinbekommen!:great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::cool::cool::D:D
 
Das ist ja Wahnsinn. :eek: Ich bin gerade vor allem von den krassen Endproduktfotos überrascht. Wären da keine Bilder vom Bauen gewesen, hätte ich gedacht, das wär ein Hoax ^^ Respekt! ...da hätte ich fast vergessen: Wie klingt sie denn so (falls man das irgendwie beschreiben kann)? Oder hast du die Möglichkeit, Klangbeispiele zu machen?
 
Ziemlich cool.
Schöne Arbeit!
 
Räschpäkt!!! Sieht wirklich toll aus - Holzfarbe, Lackierung, Metallteile!

Ähm - übrigens: Herzlich willkommen "an Board".

Jetzt würde nur ein Soundfile (z.B. über Soundcloud hier einbindbar) fehlen, um neben dem visuellen Leckerchen auch das akustische Leckerchen mitzubekommen. :p
 
Hi,
also erstmal danke für die netten Kommentare.
Soundfiles habe ich momentan noch keine, sollte sich aber demnächst machen lassen.

Dass die Snare auf den letzten Bildern so gut rüberkommt, liegt daran, dass die mein Schwager fotografiert hat, der hat es echt drauf. Ich hab leidernur so ein Alditeil von anno dazumal.

Wenn ich den Klang beschreiben soll würde ich mal sagen:

Ein eher tiefer Grundton, der auch bei höherer Stimmung erhalten bleibt.
Unheimlich sensibel, selbst leichteste Berührungen des Fells mit dem Finger werden sofort umgesetzt.
Läßt sich bei ausgeschaltetem Teppich mit den Händen wie Bongos spielen.
Durch den Verzicht auf Gußreifen klingt sie mit Besen sehr offen und holzig.
Die Gratung ist recht spitz und scharf, so dass kaum Eigendämpfung durch die Fellauflage entsteht.
Die Stimmbarkeit ist durch das Untermaß des Kessels (ca. 4mm weniger Durchmesser als üblich) natürlich super,
da das Fell nicht mit der Rundung, sondern mit der Planfläche auf der Gratung aufliegt.
Der Strainer ist nicht der nobelste, macht aber seinen Job.

Wenn Interesse besteht kann ich auch noch ein anderes Bauprojekt vorstellen.
Ich habe noch Merantikessel aus alten Überseepaletten hergestellt, die auch als Ersatzkessel für die Freefloating zum Einsatz kommen.

Gruß
Bruzzi
 
Hi Bruzzi,
ich finde es genial, dass du dein Bauprojekt hier vorstellst und das Ergebnis ist echt wunderschön.... Ich glaube für alle DIY-er ist das nen guter Anreiz selber tätig zu werden... Ich habe ne Frage bezüglich der Lackierung. Hasst du das mit nem Pinsel gemacht oder mit ner Pistole???
Was mir noch auffällt, hast du nen Air-Vent reingemacht, denn auf den Bildern ist nix zu sehen....
Grüße,
S.
 
Hi,
ihr merkt aber auch alles :great:
Tatsächlich hat die Trommel kein Ventilationsloch!
Ich wollte einfach mal ausprobieren, ob es auch ohne geht, da es einige sehr gute Snares gibt, die ohne Venthole auskommen.
Früher diente das Loch wohl auch eher dem Feuchtigkeitsausgleich (Naturfelle).
Der Sound wird durch das Loch etwas trockener und da ich die Snare hauptsächlich mit Besen spiele, wollte ich den Sound nicht so staubtrocken.
Für Snaredrums im Rockbereich halte ich das eher für sinnvoll.
Es gibt darüber auch gegenteilige Meinungen im Internet.
Auch werden die Freefloatingkessel als Beispiel für unbelüftete Kessel genannt, was natürlich nicht stimmt, da die Belüftungslöcher ja im Frame integriert sind.

Was die Lackierung angeht... trau ich mich fast nicht zuzugeben, dass ich das mit Baumarktklarlack aus der Sprühdose gemacht habe.
Den Kessel und die Farbe hatte ich auf etwa 30°C vorgewärmt und alles fünfmal lackiert.
Jeweils so, dass ein Farbverlauf, aber eben keine Läufer entstehen.
Bei zu dünner Lackschicht gibts Orangenhaut.
Für größere Projekte benutze ich aber auch die Lackierpistole, das ist billiger und im Ergebnis noch besser.

Wenn noch Fragen sind, ich beantworte sie gerne.

Gruß
Bruzzi
 
Finde das Projekt echt wahnsinn!
Stellst du uns die anderen Projekte auch vor? Würde mich sehr interessieren!
 
Hey,
Mich würde interessieren welche Werkzeuge man auf JEDENFALL benötigt für so ein Projekt? :)
Besonders im Bereich der Fräßmaschinen welche Art man dazu benutzen sollte :)

Gruß Hans
 
Eigentlich reicht eine normale Oberfräse mit Höhenverstellung und eine gute Tischkreissäge mit Winkeleinstellung.
Den Rest kann man sich selber bauen bei entsprechendem Talent:)
 
Sehr schöne Arbeit.

Als Anregung meinerseits:
- die Böckchen noch leicht unterfüttern oder die Unterdimensionierung des Kessels etwas weniger stark wählen, um die schräg stehenden Stimmschrauben zu vermeiden, dadurch sollte sich die Snare noch feiner stimmen lassen.
- wenn du die Anzahl der Daubem so wählst das sie mit der Bohrung der Stimmschrauben zusammen fällt ( oder jede 2. Stoßkante) dann sieht es noch schicker aus. Allerdings hab ich keine Ahnung, ob es dann mit der Stabilität des Kessels Probleme geben kann.

Du schreibst oben, das du die Snare mit Besen spielst, da hätte ich keine Snare mit so starkem Kessel erwartet. Klar, in Fassbauweise ist das sinnvoll. Um so besser, wenn du mit dem Klang für deine Spielart zufrieden bist.
 
Wenn ich es richtig sehe, hat er die Dauben immer ziemlich mittig gebohrt, dementsprechend hat er wohl 20 Dauben gehabt, das passt doch;)

Beim Untermaß gebe ich dir Recht:great:
 
Ich hätte die Dauben an den Stoßkanten gebohrt, dann sind die Übergänge von Daube zu Daube unter dem Böckchen und den Stimmschrauben versteckt.
 
Ich hätte die Dauben an den Stoßkanten gebohrt, dann sind die Übergänge von Daube zu Daube unter dem Böckchen und den Stimmschrauben versteckt.

Hi bob,
dann hätte ich 10 Staves statt 20 nehmen müssen und dann finde ich die Fräserei zu nervig.
Bei 20 Dauben kommt das ganze schon eher der Kreisform nahe und man hat weniger Material abzutragen.

Das Untermaß habe ich bei den neuen Snaredrums so auch nicht mehr gemacht.
Das sind halt die Anfängerfehler :redface:
Ich habe das Untermaß meiner Signia-Kessel genommen und nicht bedacht, dass normale Spannböckchen dann zu niedrig sind.
Das Untermaß hat beim Stimmen halt große Vorteile.

Ich habe die Kesselstärke mal nachgemessen, der ist nur 11mm dick.

@ Hans

Nur Mut, wie GieselaBSE schon sagte, eine Oberfräse und eine Kreissäge reichen völlig aus.

Gruß
Bruzzi
 
Die alten Sonorkessel waren auch immer deutlich "zu klein", daher hatten sie auch grössere (vom Abstand her) Böckchen.

Als Ergänzung noch: Ich würde nicht an den Leimkanten bohren, da man sie damit ja schwächt. Mittig finde ich schon super.
Da sieht man die Handwerkskunst der exakten Kanten besser;)
 
Hey Bruzzi,
schöne, kurze und knackige Doku! Vor allem für mich als Gitarrist war es sehr interessant, da ich vorher noch nie gesehen habe, wie eine Snare gebaut wird.
Dein Ergebnis ist optisch auf jeden Fall sehr ansprechend und geschmackvoll gestaltet!
Ist das eigentlich die gängige Methode, Snares zu bauen oder gibt's noch andere Möglichkeiten?

Musikalische Grüße,
Phil
 

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