Snare knallig machen

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gincool
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folgende situation (sample hab ich grad keins da):
ne snare wurde mit relativ großem abstand aufgenommen (also ca 20-30cm) und klingt sehr schön erdig und natürlich soll aber jetzt nachträglich zum knallen gebracht werden. meine idee war einfach schön knallig EQen, kompressor mit eher langsamen attack (also so dass der attack gut durchkommt) und kurzen gates (sustain mit reverb nach bedarf wieder dazuholen)

prinzipiell richtig ? oder was habt ihr für tips & tricks um die snare so richtig knallen zu lassen?
 
Eigenschaft
 
wundert mich, warum DU das fragst..
Prinzipiell kann man dazu ja auch nur sagen: Versuchs halt!

Die frage ist auch, was du unter "knallig" verstehst.

Das was ich fix sagen kann: lerne daraus, schon bei aufnehmen in richtung des gewünschten sounds zu denken.. da kann man sich viel arbeit ersparen.

Lg Melody
 
Versuch mal ein "Transienten-plugin".


Topo :cool:
 
Hi,

Für mich hat eine "knallige" Snare immer was mit einem guten Effekthall oder guten Ambience-Mics zu tun.

Von Gate Reverb, nichtlineare Hallfahnen, Reverse-Hall,...... kann alles brauchbar sein.
Wichtig ist auch, den Hall-Return gut zu EQen, dass es wie eine Verlängerung der Snare vorne klingt und nicht die Snare nach hinten zieht.

Was man auch machen kann (und damit gehts immer mehr Richtung 80er):
Das Signal vor dem Effekthall noch durch einen Verzerrer, Röhre, Band, oder Simulationen davon durchschicken.

Komprimierte Ambience-Mics leicht reindrehen kann auch plötzlich das ganze Kit "knallig" machen. Auch eine Möglichkeit. Man könnte hier auch den Schlagzeuger während dem Recording bitten, nur die Snare usw.. alleine zu spielen. Nur um später daraus Samples zu machen. Dann könnte man z.b. nur die Snare aus den Ambience-Mics nehmen.

Zu Empfehlen ist, dass man die Toms dann auch ein bisschen in die Richtung strickt.
Sonst klingt das Kit nicht mehr aus einem Guss, wenn die Snare wie wild donnert und alles andere knochentrocken streichelsanft klingt. *G

Finde nicht, dass man mit der Mic-Position der Snare zuviel Charakter geben kann.
Da ist wichtig, dass sie prinzipiell gut und ausgewogen klingt und mögichst nahe dem Orginal. Mit einem großzügigeren Abstand, so wie du geschrieben hast, sicher eine gute Wahl. Andererseits ist die Stimmung der Snare und die Snare an sich SEHR wichtig.
Z.B.: Eine kleine Piccolo Snare kann zwar ziemlich beißen, viel Druck und Bauch braucht man sich aber nicht erwarten.

lg. JayT.
 
Was man auch machen kann (und damit gehts immer mehr Richtung 80er):
Das Signal vor dem Effekthall noch durch einen Verzerrer, Röhre, Band, oder Simulationen davon durchschicken.

Das hätte ich jetzt auch empfohlen.
Da muss man aber aufpassen, dass der Hall nicht zu Stereo lastig ist, da die Ortung des "künstlichen Teppiches" sonst nicht zum Snare Signal passt.
 
Ich weiß nicht so recht, hört sich m.E. alles etwas nach "verschlimmbesserung" an. Mit knallig meinst Du wahrscheinlich einen lauten Attack, also wenn der Stick aufs Schlagfell trifft, mit den dazugehörigen Resonanzen...
Am ehesten würde ich noch was mit Transienten-Designer machen, ansonsten: Das Mikro ist wahrscheinlich zu weit weg als dass man da noch viel retten könnte...
 
ah nach genauso "tricks" wie von jayt hab ich gesucht :) wir haben die snare einfach relativ "voll" aufgenommen um auch für die ruhigeren sachen ne snare zu haben die nicht ZU tot klingt.
 
ich schließ mich dem achim an... das snare-mic so weit weg zu stellen halte ich in den meisten fällen eher für einen fehler. wenns knallen soll musst halt ein kompressor ran oder sogar der transient designer, aber damit wirst du dir nur den bei 20 cm abstand mieserablen nutz-schmutz abstand verschlechtern und deine snare-spur wird nach pumpendender hihat klingen bevor die snare den gewünschten punch hat. so spielereien wie von jay-t machen spass, aber die fehler vom recording wird man dadurch nicht ausbessern können. und das blöde is dass man mit so viel übersprechen nicht mal mehr nachtriggern kann :-/

allgemeiner rat: diese ständigen fix it in the mix geschichten funktionieren nicht!! tut euch den gefallen und bearbeitet wenns sein muss die spuren beim aufnehmen schon so, dass sie so klingen wie man sichs vorstellt, BEVOR man auf rec drückt. soviel mut kann man schon aufbringen.
 
oder einfach drübersamplen, geht schneller und einfacher als ewig rumzufriemeln
 
Noch besser: Einfach einen Drumloop verwenden..... :D

Das ist im Recording eine Kompromiss-Frage:
- Kleiner Mikro-Abstand: Kein Übersprechen aber komplett unechter Sound. Eine Snare klinkt nicht wie eine Snare, wenn man mit Niere und 1cm Abstand aufnimmt. Klar kann man dann im Mix auch mit +-20dB am EQ rumschrauben bis es ungefähr passt, aber das ist dann auch "Fix-It-In-The-Mix".

- Großer Mikro-Abstand (20cm): Einiges an Übersprechen (kommt auf Drum Kit, Raum und zusätzlich Hilfsmittel drauf an) bis zu viel Übersprechen. Auf der Snare ist auch immer die HiHat oben..... Dafür klingt die Snare wie eine Snare. Da wird nicht nur wie mit einem Spotlight genau 2x2cm vom Schlagfell aufgenommen, sondern auch die Kesselresonanzen usw.... Wenn man sich dann die Mühe macht, alle Pausen mit Schneiden rauszunehmen (oder abzusenken)(geht auch mit Gate bzw. Expander, aber nicht so gut), dann hat man einen guten Klang.

Es kommt natürlich immer drauf an. Eine extrem laute immer halboffen durchgespielte Hihat (Punkrock z.b.) kann es oft schon verlangen, dass man einen kleineren Abstand wählen muss.

Ansonsten ist Übersprechen nicht ganz so katastrophal. Man kann es ja so bearbeiten, als würde die Snare gelayert aus einem Snare und einem Hihat Sample zusammengebastelt.
Als "Trick für mehr Höhen" klingt das dann nicht mehr so schlecht wie "Übersprechen".

Setzt natürlich auch ein gutes Phasing der Mikros voraus, also eine gute Position zueinander.

lg. JayT.
 
Da stimme ich zu, generell braucht eine Snare leider einen gewissen Abstand um den kompletten Sound zu entfalten, was meist aber aufgrund von Übersprechungen kaum möglich ist. Trotzdem würde ich einfach mal versuchen tatsächlich die Snare nachträglich zu triggern und ein knalliges Signal dazu zu mischen. Oft braucht es da nicht viel, sondern nur Nuancen bis man das richtige Ergebnis erreicht hat. Das nachträgliche Triggern sollte funktionieren, wenn man vorab ordentlich gatet.

Ich bin auch kein Freund von "fit in the mix", aber trotzdem kann es ja passieren, dass man eben mal etwas aufnimmt, was anfangs Sinn gemacht hat nur im späteren Mix einfach nicht mehr funktioniert. Je mehr Erfahrung man hat, desto seltener passiert das. Bis dahin muss man manchmal einfach rausholen was noch möglich ist. (jaja, lieber noch mal neu aufnehmen... :) geht aber manchmal nicht)

Aber mal als Beispiel für krasse Nachbearbeitung... das letzte Seether Album hat einen sehr fetten Snare Sound... schaut man sich aber mal die Making Offs dazu an sieht man, dass der Sound mit Sicherheit nicht alleine durch die Snare kommt, die da gespielt wird. Da wird gelayert und bearbeitet bis es nicht mehr geht... aber das Ergebnis stimmt halt.

Insgesamt fahre ich zum Beispiel sehr gut damit, die Snare noch einmal gesondert vom Schlagzeuger aufnehmen zu lassen, meist mit gutem Abstand und entsprechenden Kondensern und dieses Signal dann dazu zu triggern. (Mal ganz davon abgesehen, dass ich dann wieder neue Samples für die eigene Bibliothek habe *g*)
 
100% einer Meinung mit Navar! :great:
Speziell was das Samplen einzelner Sound während jeder Recording-Session betrifft :great:

Cool ist dann auch, dass man sich einen Platz im Raum aussucht, an dem die Snare super klingt. Dann da ein U87 (oder irgendein Großmembran-Kondensator-Mik) hinstellen und den Drummer die Snare spielen lassen. Damit hat man ein Snare-Ambience-Zusatz-Mic
Signal, das man mittels Trigger über die Snare legen kann.
Das Ganze dann noch mit Toms und Kick eventuell.

So hat man pro Session eine kleine "Biblithek" an eigens gestrickten Samples, die auch noch sehr wahrscheinlich gut dazupassen, da sie ja vom gleichen Kit kommen. :D

lg. JayT.
PS.: Vorausgesetzt man nimmt selber auf und hat die Zeit dazu.
 
wer will denn schon ne natürliche snare ...
 

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