Snare PEAK ALIGNING

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Hallo bin gerade wieder selbst ein bisschen am Mischen unserer eigenen Songs. Kurze Frage zum SNARE PEAK ALIGNING?

Aufgenommene Drum-Spuren:
SNARE oben
SNARE unten
BASS-Drum Schlagfell
BASS-Drum Resofell
HI-HAT Direktmic (hätte ich mir sparen können)
2 x OH nach RECORDERMAN
2 x OH im ORTF Verfahren (hatte gerade genügend Kodenser rumliegen)
1 x Drumraummikro (Großmembraner 2 m vor dem Drumset)

Also die Direktmikrofone (z.B. die übersprechenden Snare Peaks der Bass-Drum Spuren), passend auf die Peaks der Snare schieben. Das kommt gut, und kann ich somit voll nachvollziehen.
Aber jetzt frage ich mich, ob man das auch bei den Overhead Spuren macht, auf Snare schieben? Und wenn ja, dann aber beide OH um den gleichen Betrag sonst würde man ja den Stereoeffekt zerstören, oder?
Hat da jemand Erfahrung???

DANKE
 
Eigenschaft
 
Ich würde garnicht schieben, die Snare ist ja nunmal nicht das einzige Teil des Drumkits, und die Gefahr dass man sich einerseits schwer beherrschbare Peaks und andererseits Auslöschungen einfängt, wenn alles auf die 20stel Millisekunde auf ein Teil "hinschiebt" ist auch nicht unerheblich. Ich habe nie das Gefühl gehabt dass durch nachträgliches Herumschieben einzelner Mikrofonspuren eine Drumaufnahme tatsächlich besser geworden wäre. Aber es hängt wohl auch etwas davon ab, wie wichtig nun gerade die Snare für dich ist, und wie unwichtig die HH, was ja direkt daneben steht auf einmal "virtuell" um fast einen Meter verschoben würde, was dann mit dem Übersprechsignal des Snareteppich Mikros einen völlig unherrschbaren Phasenbrei ergibt. Man kann natürlich auch alles mit Gates sterilisieren, finde ich aber sehr unschön, dann kann man auch gleich ganz auf E-drums umsteigen.
 
mhh - ein (guter) Drummer spielt ja eigentlich die Snare und das HH uU etwas früher oder später Offbeat um dem Song etwas Drive oder Laid-Back zu verpassen - wenn man das nun alles umher schiebt, geht das ganze Feeling verloren. Verschieben sollte sich nmM nur auf wirkliche 'Patzer' beschränken.
 
Also das delay'n von Stützen ist ein recht übliches Mittel bei größeren Livekonzerten.
Allerdings geht es dort dann um mehrere Meter und um den erhalt der Richtungsinfo des Hauptmics.
Dort versucht man dann auch garnicht, alles auf eine Linie zu bringen, sonder vielmehr die Stützen so zu verzögern, dass die innerhalb der ersten Reflexionen liegen.
Dadruch bleibt die primäre Richtungsinfo des Hauptmics bestehen, aber die subjektive Lautheit nimmt zu (klarerweise nur in gewissen Grenzen).

Beim Drumset schaut die ganze Sache leider anders aus, Hauptmic wären die OH, allerdings sind die Stützen viel näher beieinandere (und viel wichtiger) als oben.
Wie sir stony das schön beschrieben hat, wirklich eine perfekte Lösung gibt es nicht, ohne Kammfilterefekte kommt man einfach nicht aus..
Allerdings würde ich dir empfehlen -wenn du das schon machen willst- alles an die OH anzugleichen.
Wenn diese richtig Positioniert waren, stimmten auf diesen die Richtungen/positionen der Teile im Panorama, und du hast recht viel spielraum,..
Ansonsten wirds so und so immer etwas fimmelig.

Lg Jakob
 
Ich mach sowas in der Art eigtl auch immer, nur mach ich das eher mit den Ohren als mit den Augen. Mir gehts da aber auch mehr um den vollen klang als starke Peaks.
Ich dreh also so lang an der Verzögerung rum, bis sich alle Spuren gut addieren. Wenn die millisekunden nicht genau genug sind, dreh ich noch an der Phase.
aber das Peak Aligning klingt auch interessant... probier ich bei gelegenheit ma aus.
 
die OHs schiebe ich eigentlich nie. selbst ide phase drehe ich nicht immer bei der snare, erstmal hören! wenn ich aligne, dann snare top & bottom zu den OHs. manchmal verschiebe ich die room-spuren etwas nach hinten, z.T. gern auch etwas mehr, macht den raum größer. zusätzlicher hall auf raumspuren kommt auch gut. ich schweife ab...
 
Die OHs und das Raummic zeitlich zu schieben ist keine gute Idee. Viele Stereotechniken funktionieren ja gerade wegen der Lauzeitdifferenzen. Gut, die Snare sollte im Grunde ja in der Mitte des Mixes plaziert werden, d.h. sie sollte schon auf beiden OH Spuren gleichzeitig kommen.

Die unterschiedliche Phasen der Spuren kann man am besten schon bei der Aufstellung der Mics geenflussen (sog. Einphasen). Das wird aber meistens nur bei der gitarrenabnahme verwendet (oder auch gerade nicht, um eben gerade die Phasenauslöschungen zu verändern.

Ohne das Tutorial jetzt komplett gelesen zu haben, würde ich es definitiv anders machen:
Ich muss mir bei der Overhead-Aufstellung keine Position suchen, die gut klingt und die Snare mittig abbildet.
:confused::eek:
Die OHs sind die wichtigsten Mics des ganzen Sets. Alle anderen Spuren werden _dazu_ gemischt.
Klar kann es für manche Knüppelmetalbands auch garnicht mal schlecht sein, nur closemicing zu betreiben, einen organischen, lebendigen und natürlichen klan bekommt man damit aber eher nicht hin.

Zudem würde ich hier schon deutlich früher angreifen und bei der Aufstellung der OHs einfach darauf achten, die Snare mittig zu haben. Klar bedeutet das mehr Aufwand, aber "fix it in the mix" hat ja noch nie so gut funktioniert.

(folgendes nur als Theorie in den Raum geworfen, wäre interessant, von einigen Leuten, die richtig Ahnung haben, was dazu zu lesen)
Um physikalisch etwas tiefer einzusteigen: Sind Phasendifferenzen nicht Frequenzabhängig? Eine Phasendifferenz kann ja im Grunde nur für ein periodisches Signal angegeben werden. Ein Snareschlag setzt sich aber aus vielen verschiedenen Frequenzen zusammen. Diese laufen (auf der kurzen Strecke zwischen Fell und Mic) ja einigermassen dispersionsfrei (300 Hz genau so schnell wie 3000Hz), kommen also aber auch mit verschiedenen Phasendifferenzen an.
Ich hab mal versucht, das aufzumalen (jaja, ich kann keinen sin malen ;P)
Bild

oben und unten sind einfach zwei verschiedene von der Snare ausgesandte Wellen. Die vertikalen Striche bezeichnen Mic Pos A und B (hier jetzt beide auf das Schlagfell gerichtet).

Ergibt das so irgendeinen Sinn oder ist das kompletter Mist?

So Far...

Laguna
 
Die OHs und das Raummic zeitlich zu schieben ist keine gute Idee.
raummiks schieben ist eine gängige technik von einigen namenhaften mixing engineers. es geht deshalb, weil es nicht teil des direktsounds ist & daher ohnehin nicht "aligned positioniert" wird (geht bei X meter abstand auch schlecht).probiers einfach mal aus (nach hinten schieben = verzögern, nicht nach vorne).
OHs schieben macht hingegen keinen sinn.
 
raummikros verschieben hat nen ähnlichen effekt wie beim reverb die predelay zeit zu erhöhen -> die direktsignale werden mehr in den vordergrund gerückt.

peak alignen kann man, muss man aber nicht, dadurch dass z.b. die snare auf tom signalen usw. sehr viel leiser ankommt als die tom signale fällt das praktisch nicht ins gewicht. insgesamt klingts einfach durch ein wenig verzögerung fetter.
wo man es machen kann/sollte ist wenn das signal möglichst exakt abgebildet werden sollte.

wo man ums richtige phasing NIE drum rumkommt ist bei mehreren mikros einer einzelnen quelle (snare top/bottom, bassdrumm innen/aussen usw.)
und so gesehn ist auch das komplette drumset für mich EIN instrument .. solange die OH und snare spuren sich nicht phasenmäßig behindert können die ruhig ein wenig auseinander sein ;)
 

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