Soldat in friedlichen Zeiten

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Hallo zusammen,
Nach langer Zeit hier nochmal ein Text von mir. Musikalisch gesehen, ist das Ganze als ruhiges Lied, eher in Richtung Singer/Songwriter oder zu deutsch Liedermacher-Art angelegt, sprich eher ruhig und akustisch. Ich habe auch bereits angefangen aufzunehmen, wenn es fertig ist, werde ich eventuell eine Version hochladen ;)
Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim lesen und bewerten, ich freue mich über jegliche Kritik ;)

Am falschen Ort
Zur falschen Zeit
Niemand rennt
Und niemand schreit
Die Waffen geladen
Doch der Krieg ist vorbei

Zur falschen Zeit
Am falschen Ort
Kein Marschbefehl
Kein harsches Wort
Erfolgreich gelandet
Doch der Krieg ist längst fort

Du bist ein Soldat
In friedlichen Zeiten
Stehst unbrauchbar da
Kein Krieg zu bestreiten
Ein Mann ohne Sinn
Der nicht weiß wohin

Das falsche Land
Falsches Jahrzehnt
Kein Schluchzen tönt
Und auch kein flehn'
Zum Einsatz bereit
Doch kein Krieg ist zu sehn'

Das falsche Jahr
Das falsche Land
Kein Mann gefallen
Kein Haus verbrannt
Zum Kampf gerüstet
Doch kein Krieg ist bekannt

Du bist ein Soldat
In friedlichen Zeiten
Stehst unbrauchbar da
Kein Krieg zu bestreiten
Ein Mann ohne Sinn
Der nicht weiß wohin

Du bist ein Soldat
In kriegslosen Zeiten
Stehst unbrauchbar da
Kein Frieden zu bereiten
Ein Mann ohne Ziel
In einem falschen Spiel
Ein Mann ohne Sinn
Der nicht weiß wohin
 
Eigenschaft
 
Hi Lehrgut,
spannendes Bild, spannendes Thema und guter Fluß im Text.
Nichts zu verbessern.

Ich bin aber unentschieden:
Ist der langsame Lesefluß, der sich einstellt, ein Vorteil des Textes oder lullt er ein? Das sprachliche Auskleiden des Bildes, des Landes, eines Soldaten und seiner sinn- und aufgabenlosgelösten Existenz verläuft quasi horizontal: es wird breiter, aber nicht tiefer und eine Dramatik, neue Dimensionen oder Aspekte, entwickelt sich nicht. Gewollt und beabsichtigt, vielleicht im Sinne von: da ist tatsächlich nicht mehr oder zumindest nicht mehr für einen Mann in so einer Situation? Oder gibt es nicht doch etwas, das ihn kennzeichnen könnte - als Person (wer ist er eigentlich?), als Individuum im Hier und Jetzt (was tut er, was denkt er, was macht er den ganzen Tag?), als Figur mit Innenleben (welche Gefühle hat er, wie geht er mit dieser Situation um: ist er verunsichert, aggressiv, voller Schuld ... etc.) ... Oder soll der gezeichnete Typ bewußt im anonymen bleiben - als "universal soldier" hat er keine besonderen Kennzeichen und Attribute und soll sie auch nicht haben ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Erstmal danke für deinen Kommentar. Ursprünglich war die Idee, sich fehl am Platz zu fühlen, mit dem Bild des Soldaten in friedlichen Zeiten zu beschreiben. Du hast aber recht, letztendlich kommt für Beschreibung dieses Gefühls ein bisschen zu kurz, ich bin beim Schreiben ja im Grunde nur dabei geblieben, die Situation auszuschmücken - mir ist da glaub ich der Spagat aus Bild und Gefühlsbeschreibung nicht gut gelungen bzw. fiel mir schwer.
Wobei es tatsächlich eher anonym gehalten sein sollte, da es ein Bild sein sollte, dass jeder (oder zumindest viele Personen) auf sich beziehen können, die sich fehl am Platz fühlen. Wie gesagt, ich werde die Tage mal das "fertige" Lied reinstellen, ich bin mal gespannt, wie der Text in Kombination mit musikalischer Untermalung gefällt ;)
 
Hi Lehrgut,
bin gespannt - auf beides!

x-Riff
 

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