Sound im Saal auf Kopfhörer

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M@trix
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Hallo zusammen,

unsere Gigs sind zu klein, als dass wir uns einen eigenen Mischer leisten könnten. Dadurch haben wir das Problem das wir uns selbst manchmal in den Lautstärken nachregeln müssen. V.a. spielen bei uns nicht alle über die Anlage, da die Gitarristen eigene Amps verwenden, die auch ins Publikum strahlen.

Hat daher jemand von Euch Erfahrung damit, ein Mikrofon im Saal anbringen zu lassen (oder evt. einen Gast mir einem Mikrofon in der Hand durch den Saal gehen zu lassen) und diesen Sound auf den Kopfhörer eines Musikers zu legen. Die Idee wäre, dass dieser Musiker dann den Gesamtmix von der Bühne aus nachregeln könnte.

Für jede Anregung, Idee, Kritik bin ich dankbar!
M@trix
 
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Das ist theoretisch machbar, praktisch wird das nicht viel bringen.
Der Musiker auf der Bühne wird so nie das selbe hören, wie die Leute unten.
Aber, da er, während er nachregelt, sowieso nicht musizieren kann, warum wird der Freiwillige nicht einfach Euer neuer Mischer? :)
 
einen gast mit mikro durch den saal rennen lassen. das ist ja mal ne geile idee :D ich glaube mit einem mischpult das an der seite des publikums oder hinten steht ist die beste alternative. wir hatten mal einen auftritt in einer kleinen lokalität. ca. 10x7 meter und wir haben einfach alles abgenommen und gemischt. manches muss weniger gemischt werden (schlagzeug und bass), manches mehr. und so bekommt man mit einem geübten gehör des mischers auch ohne raummikro einen guten sound hin
 
Das ist nett, löst ja aber das Problem des Threaderstellers nicht. Das lautete nämlich (wenn ich es richtig verstanden habe): wie kriegen wir den Sound während des Sets nachgeregelt, wenn kein Mischer da ist...
Ich würde in solchen Fällen nicht von der Bühne runter nachregeln. Der Sound im Publikum hängt so stark davon ab, wo euer Mikro steht und was für ein Mikro und was für Kopfhörer ihr verwendet und meine Sorge wäre, dass ihr da eher verschlimmert als wirklich einen guten Sound zu "zaubern".
Mein Vorgehen für solche Fälle wär: einen möglichst ausführlichen Soundcheck ohne Publikum, versuchen den Raum etwas besser kennen zu lernen und ggf. auch mal mit Wirt/Veranstalter ein paar Worte wechseln darüber wie der Sound in der Location so ist. Dann hinterher einen Bekannten, der den Sound kennt, nüchtern (!!) ist und sich im Idealfall auch gegenüber den verschiedenen Instrumenten neutral verhält (also keinen Bass-Anfänger, der gern mal das Fingerpicking eures Tieftöners begutachten möchte oder die Freundin des Keyboarders, die eh schon immer meint, dass ihr Schatz nicht zur Geltung kommt im Bandsound) damit beauftragen euch nach 2-3 Songs mal per Handzeichen anzuzeigen, was noch nachgeregelt werden muss (oder sofern technischer Sachverstand und technische Möglichkeit gegegben sind das eben selber kurz nachregelt).
 
Interessante Idee. Wie Xytras schon geschrieben hat, müsste es schon ein extrem hochwertiges Mikro sein, dass das gesamte Frequenzspektrum möglichst linear aufnehmen kann, und dann kommt es trotzdem noch drauf an, wo man es plaziert, in welchem Winkel zur Bühne, in welcher Höhe. Und wenn man jetzt genau dieses Signal auf der Bühne kontrollieren will, hat man ein weiteres Problem, nämlich den Direktschall von der Bühne, den man zu dem Kopfhörer-Signal noch dazu bekommt, d.h. man bräuchte dann noch einen geschlossenen Kopfhörer mit möglichst hoher Dämpfung, der zudem auch noch hochwertig sein muss, um auch hier das gesamte Frequenzspektrum optimal wiederzugeben. Und was dann Livemischer auch noch erwähnt, dass der Musiker, der nachregeln soll, ja auch selbst aktiv am spielen ist - Irgendwie nicht wirklich praktikabel.

Mal ein Vorschlag, wie wir das seit einigen Jahren mit der Tanzmucke machen. Dort ist eh bei den meisten Veranstaltungen kein FOH Mischer angesagt, insofern sind wir es immer schon gewohnt, den Sound von der Bühne zu mischen. Voraussetzung, dass dies funktioniert ist erst einmal, dass alles abgenommen wird. Dann versuchen wir die Lautstärke auf der Bühne möglichst gering zu halten, sowie Direktschall durch Amps zu vermeiden.
Dann heißt es: ausgiebiger Soundcheck vorab, bei dem Gitarrist oder Bassist mit Sender vor der Bühne stehen und Feedback zu den Lautstärkeverhältnissen geben, die wir dann entsprechend anpassen. Auch während des Auftritts geht einer von beiden gelegentlich runter zur Nachkontrolle - es ist ja erwiesen, dass der Sound im leeren Saal anders ist, als im durch Publikum gefüllten ;)
Seit einigen Jahren habe ich auf In-Ear umgestellt. Dort gebe ich mir aber keinen speziellen auf mich angepassten Mix drauf, sondern den Master, also das Signal, was wir an FOH ausspielen. Das funktioniert ganz gut, Voraussetzung allerdings auch ein Kopfhörer mit hoher Dämpfung, den ich allerdings mit einem Ulitmate Ears Customized habe. Was gewöhnungsbedürftig war, ist mein Gesang, da ich diesen auch indirekt bekomme. Normalerweise möchte man ja auch sein eigenes Instrument immer etwas lauter haben, was in meinem Fall auch gut funktioniert, denn die Keyboards sind das einzige Instrument bei uns, das keinen Direktschall produziert, also muss es nach draußen immer etwas lauter geregelt werden, als die anderen Instrumente - kommt mir also entgegen. Anfangs habe ich immer zu leise gespielt, wurde aber von unserem Bassisten und Gitarristen, die trotzdem noch manchmal unten hören gehen, korrigiert. Mittlerweile weiß ich, wie die Lautstärkeverhältnisse auf dem Kopfhörer sein müssen, damit es unten "richtig" rüberkommt. Das ist eine reine Erfahrungssache, klappt nicht von heute auf morgen. Aber wir kommen so mittlerweile sehr gut zurecht.

Ich habe dieses Konstrukt übrigens neulich das erste mal mit unserer Coverband gefahren, wo wir eigentlich immer einen FOH am Start hatten, aber neulich bei einem kleineren Gig das Budget dafür nicht da war. Die Jungs waren erst skeptisch, aber man hat uns von mehreren Seiten einen sehr ausgewogenen Sound bescheinigt.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten! V.a. habe ich Leidensgenossen, d.h. Keyboarder, die bei den Live-Aufnahmen - leider erst nach dem Auftritt - erkennen, dass man sie gar nicht gehört hat. Tut auch mal gut ;-) Werde unseren Mischpultmaster mal anweisen, den Gesamtmix auf mein Ohr zu legen.
Gruß
M@trix
 
Werde unseren Mischpultmaster mal anweisen, den Gesamtmix auf mein Ohr zu legen.
Probier's einfach mal aus. Ist ne interessante Erfahrung. Und sind wir Keyboarder nicht eh meistens auch gleichzeitig Musical director of the Band? ;)
 

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