schlechter Monitor - unfähiger Mixer oder nur blöder Musiker??

  • Ersteller dr_rollo
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Eine Band die ich betreue Zieht das mit dem eigenen Monitorpult (nur Inear, die wedges laufen vom FOH oder örtlichen Monitorpult) jetzt konsequent durch, erfordert halt mithilfe der ganzen Band dass es Festivaltauglich wird..... aber die Zeit die das Verkabeln kostet holt man beim Monitorsoundcheck wieder rein....
 
Da mich mein Bassist Martin Hofmann auf diesen Thread aufmerksam gemacht hat, möchte ich als Drummer auch mal meinen Senf dazu abgeben.

Prinzipiell, und das wurde ja schon gesagt, beginnt der Monitorsound erst einmal beim eigenen Instrument. Das sollte man im Griff haben, entsprechend stimmen, spielen und einen guten Sound anbieten. Eine Snare die nach Putzeimer klingt, wird auch im Monitor und über die PA wie ein Putzeimer klingen. Im nächsten Schritt kommt dann das Equipment. Bei meinen Drums gibt es z.B. eine deutliche Verbesserung im Monitorsound, seitdem wir immer das gleiche (eigene) Micro-Setup verwenden.
Der nächste Schritt passiert dann am Pult. Auch hier haben wir deutliche Verbesserungen erzielt, indem wir inzwischen immer mit eigenem FOHs anreisen und diese mit digitalen Pulten arbeiten. Das ist leider ein weites Feld, und es beherrscht (noch) kein FOH alle Modelle, sodass da teilweise Einweisungen nötig sind. Sobald aber ein Digi-Pult zum Einsatz kommt auf dem unser FOH schon gearbeitet hat, gibt es auch schon ein Monitor-Preset. Das reduziert die Zeit für den Monitorcheck um 70-80%, da nur noch Nuancen angeglichen werden müssen.
Eine ganz entscheidende, ja wahrscheinlich sogar die wichtigste Veränderung, war der Switch hin zum In-Ear, dem sich bis heute nur - na, wer wohl? :rolleyes: - der Gitarrist verweigert hat. Für alle anderen wurde die Sache dadurch wesentlich einfacher, da man mit einem Stereo-Mix und entsprechend guten Kopfhörern wirklich einen exzellenten (weil transparenten und aufgeräumten) Sound bekommt. Dazu trägt bei, dass auf der Bühne keine brüllend lauten Wedges/Drumfills mehr stehen müssen, die die Bühne mit muffigem Soundbrei fluten und dadurch auch einen guten FOH-Sound extrem erschweren. Zudem wirken sich die ortsabhängigen Gegebenheiten/Änderungen (vom engen Club auf die große Open Air-Bühne) auch nicht mehr so brutal auf den Monitorsound aus. So kann man sich nach und nach an seinen optimalen Monitorsound heranarbeiten- immer wiederkehrende Rückschläge eingeschlossen.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Drumsound im Speziellen. Ein großes Problem ist da ja immer der gefühlte Schalldruck der Bassdrum, der bei InEars natürlich entfällt. Dafür hat sich die Industrie die netten Bass-Shaker bzw. Buttkicker ausgedacht, die man sich unter den Hocker schrauben kann und mit massiven Amps antreiben muss. Eine ziemlich aufwändige und so gar nicht natürliche Lösung, über die ich aber auch schon nachgedacht habe. Alternativ kann man sich auch einen Subwürfel hinter den Hocker stellen, auf dem nur die Bassdrum läuft (was aber wieder einen extra Monitorweg kostet), gleichzeitig steigt dann wieder der Soundmulm auf der Bühne und auch die Gefahr von Feedbacks. Groß war dann die Überraschung, dass all das auch mit InEar nicht nötig ist, wenn der Mann am Pult weiß, wie er den EQ zu bedienen hat. Und das ist meiner Meinung nach genau der Unterschied zwischen durchschnittlichem und sehr gutem Monitorsound (wobei ich da wie gesagt nur für die Drums sprechen kann). Es geht nicht einfach um die Lautstärkeverhältnisse der Instrumente untereinander. Ein frequenzmäßig optimal ausgesteuerter Monitorsound liefert auch im InEar einen druckvolle und satte Bassdrum. Auch die Snare und die Toms lassen sich so perfekt "modellieren". Mehr braucht's dann nicht. It's the equalizer, stupid! ;)

Und damit komme ich zum nächsten, sehr wichtigen Aspekt: Ein Musiker sollte sich ein gewisses Verständnis von Klang und Technik aneignen und verstehen, was "der da unten" eigentlich treibt, bzw. was er kann und was er eben nicht kann (z.B. Scheiße polieren). Und er sollte auch artikulieren können, was ihm im Monitor fehlt oder stört. Entweder mit verständlichen Ansagen (z.B. "mehr Attack" oder "mehr Bauch") oder eben gleich in der Sprache des FOH (z.B. "schieb in die Bassdrum bitte bei 64 Hz was rein"). Kommandos wie "Mach mal dass die Snare geiler klingt" helfen da leider überhaupt nicht. Das ist ein langer, mühevoller Weg, auf dem viel probiert werden und manche Sackgasse genommen werden muss. Aber es lohnt sich.

Der perfekte Monitorsound ist eh wie das Ungeheuer von Loch Ness: Jeder kann ihn beschreiben, aber keiner hat ihn je gesehen (bzw. gehört). Das Optimum kann man also nicht erreichen, sondern sich ihm lediglich annähern. Dabei kann ein wenig Gelassenheit und Freundlichkeit im Umgang mit Mitmusikern und Technikern übrigens nicht schaden. Selten sind nämlich nur "die Anderen" schuld. :)
 
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Eine ganz entscheidende, ja wahrscheinlich sogar die wichtigste Veränderung, war der Switch hin zum In-Ear, dem sich bis heute nur - na, wer wohl? :rolleyes: - der Gitarrist verweigert hat.

Ich bin als Gitarrist der einzige in der Band, der In-Ear nutzt. Und nun kommst Du... :D
 
Klar ist in-ear für einen Monitormix einerseits von Vorteil, weil man weniger abhängig vom Mulm um einen herum ist. und wenn alle mit in-ear fahren und man dadurch auf Wedges verzichten kann, macht es das dem Mixer theoretisch noch einfacher. Allerdings ist man mit in-ear dem Mann am Pult ziemlich ausgeliefert. Deswegen würde ich nur in-ear einsetzen, wenn ich mir den Mix selber machen kann, entweder weil ich direkten Zugriff auf den Monitormixer habe, oder weil ich mir de Mix an meinem Submixer selber erstelle. Oder man kann sich den Luxus eines eigenen Technikers leisten, mit dem man kontinuierlich zusammenarbeitet.
Die Band, die Leuten Samstag im Anschluss an uns gespielt hat, brauchte eine glatte Stunde für den Linecheck, hauptsaechlich weil der Sänger auf sein in-ear bestand, und sie ewig brauchten, bis er einigermaßen zufrieden war. Und dann musste er doch noch ständig wischen den Songs dem Mixer Korrektur-Anweisungen geben.
 
Darüber hab ich mich auch oft geärgert. Hab hier soweit alles durchgelesen und muss sagen das schon sehr vieles wichtiges genannt wurde.

Im moment drehe ich immer meine Verstärker weg von der Bühne. Denn die zwei mal an denen ich es Anfangs probiert hatte, hatte ich direkt gemerkt das der Monitormix weentlich besser durch kommt. Auch mein Bassist hat sich gefreut.
bei manchen auftritt, wo man schon absehen kann das der Tontechniker keinen guten Monitorsound hinbekommt (muss nicht an den Fähigkeiten liegen! zb an Raumgröße/-art, PA-technik, etc.), dann drehe ich einen meiner Amps (ja ich spiele zwei) in die richtung des Schlagzeugers, so, das er mich gut hört, aber auch nciht grade in di eDrummicros reinschallt.

Noch ein Pluspunkt für das Wegdrehen der Amps: man kann weiter aufdrehen als sonst. Grade bei Amps ohne Gain wie dem Vox gut.

Gruß
-Matze
 
Das mit dem EQing würde ich unterstützen, das Problem ist nur, dass je nach Ohrhörer und Wedge ein unterschiedliches EQing nötig ist (deshalb der identische Listen-Wedge), beim Monitoring wird ja mit dem Kanal-EQing für die Front gearbeitet, splittet man also keine kanäle, so ist man hier mit passendem Eqing recht eingeschränkt (OK, es gibt noch den EQ des Monitorweges, aber das ist einfach etwas anderes...).

Zu den Digitalpulten: Denke hier sit nicht das Pult das entscheidende sondern das eigene.....
Und wenn man Files für verschiedene Pulte hat: Wohl dem der dann wirklich auf Pulte trifft die er schon hatte mit dieser Band.....
ich hatte in den letzen 3 Jahren 11 verschiedene Digitalpulte unter den Fingern, davon bis auf einzelne Ausnahmen (Coverband mit eigenem Pult) keines öfter als zweimal mit der gleichen Band, am meisten hatte ich immer noch analog in den Fingern (was mir auch am Liebsten ist, hier kann ich meine eigenen FX und Dynamics problemlos anschließen.

Mein Fazit: Optimale Voraussetzungen für sehr guten Monitorsound: Entweder eigenes Pult (Monitor oder FOH, aber nur eigenes Monitorpult wird bei Festivals eher akzeptiert) das feste Settings hat die man immer weiter Optimiert (das funktioniert eher mit Inear), oder ein extra Monitorpult mit wirklich fähigem Mischer.
 
Und ich breche die Lanze für den sogenannten "nichtsnutzigen, dickköpfigen" Gitarristen auf der Bühne, der den FOH so lange diktiert, bis es passt. Egal, ob ich mir damit Freunde mache oder nicht, ich lasse auch nach dem Soundcheck im Konzert selber noch nachbessern, was auch an der Akustik liegt - bei Soundchecks sind die Säle/Hallen/Markplätze leer. Da kam es oft schon vor, das mir der Monitor gar nicht laut genug sein konnte. Als der Saal dann mit Leuten voll stand, und wir in den Opener reingehen, sind mir bald die Ohren weggeflogen, und ich bin fluchtartig von meinem Monitor weggesprungen, weil es viel zu laut war. Es liegt nicht immer am Mischer, sondern auch an den sich ändernden Umständen von Soundcheck zum Ernstfall.

Und noch eine gewagte These: Es hängt auch vom eigenen Befinden ab. Beim nüchternen Soundcheck ohne Aufregung oder Anspannung haben mir oft schon Dinge ganz und gar nicht gepasst, die ich dann, völlig mit Adrenalin durchflutet, überhaupt nicht mehr schlimm fand. Es hängt von vielen Faktoren ab, dieses ganze Mischen und mischen lassen.. ;) Im Prinzip ist es wie jede Interaktion zwischen Menschen: Nie genau gleich, immer etwas schwierig, und selten vorauszusehen, immer davon abhängig welche äußeren und zwischenmenschlichen Faktoren auch aufeinandertreffen, von den jeweiligen Kompetenzen der einzelnen Leute mal abgesehen.

My 2 cents
 
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Und da glaube ich oft nicht dran. Viele (Amateur-) Musiker wollen sich eigentlich gegenseitig gar nicht so genau hören. Ich habe schon so gruselig aufgebaute Übungsräume gesehen. Oft fahren da Leute ihren Egotrip. Die kommen mit vernünftigem Monitoring gar nicht klar.
das denke ich mir auch manchmal. beispiel gefällig:

an unserer hochschule veranstalten wir jedesmal ein festival mit amtlicher bühne. vergangenes jahr war ich für die bühne zuständig und hab neben den künstlern stehend teilweise mitbekommen was sich die musiker so auf ihren monitor geben lassen. da brüllen die lautsprecher den künstler fast um, hauptsächlich natürlich mit ihren instrument und sie wünschen es sich immer noch lauter. ich dachte mir, wie willst du da bitte noch musik machen und auf deine mitmusiker hören oder mit dem pubikum interagieren?

dieses jahr hatten wir exakt die selbe monitoranlage, allerdings ein pult, das sich mit einem iPad fernsteuern lässt. unser monitormischer hat sich mit iPad direkt neben die musiker vor die monitore gestellt und mit ihnen gemeinsam den sound eingestellt und quasi "beraten". da er selbst in einer band spielt weiß er worauf es ankommt. es war angenehm leise auf der bühne, der monitormann musste so gut wie nichts nachregeln, keine klagen über schlechten sound und alle waren wunderbar zufrieden.
 
Ja, das mit der WLan-Fernsteuerung ist echt ein cooles Feature....

LG Jörg
 
dieses jahr hatten wir exakt die selbe monitoranlage, allerdings ein pult, das sich mit einem iPad fernsteuern lässt. unser monitormischer hat sich mit iPad direkt neben die musiker vor die monitore gestellt und mit ihnen gemeinsam den sound eingestellt und quasi "beraten". da er selbst in einer band spielt weiß er worauf es ankommt. es war angenehm leise auf der bühne, der monitormann musste so gut wie nichts nachregeln, keine klagen über schlechten sound und alle waren wunderbar zufrieden.

Das hatte ich auch schonmal! Das war wirklich wunderbar. Man konnte auch wesentlich besser kommunizieren wenn der Tontechniker direkt neben einem steht und auch mitbekommt wie es auf der Bühne klingt.
Mir ist auch mal genau das Gegenteil passiert. FOH war irre weit weg und der Tontechniker hat zwar mit uns, durch Mikrofon über die Monitore, geredet jedoch durften wir unsere Hälse wundbrüllen weil er unsere Mikros nicht hochgefahren hatte bis es richtig losging. Das war echt ein seltsamer und unfreundlicher Kerl.

Auch ein kurioses Erlebnis war bei einem Auftritt, da war der Mix auch irgendwann weg und wohl auch FOH Sound war total seltsam (laut Publikum mit dem wir geredet hatten nach dem Auftritt). ES hat sich herausgestellt das einfach der Mischer einer anderen Band zum allgemeinen Tontechniker des abends hingegangen ist und behauptete er würde auch uns Mischen, das wäre so abgesprochen.....

Zu dem "Manche Musiker wollen sich nicht gegenseitig hören" : Es kann bei matschigem Monitorsound schon nützlich sein wenn man sich auf das wichtigste reduziert. Man braucht nicht immer alles, nur genug um sich zu Orientieren. Nur sich zu hören (und vll ein wenig Schlagzeug, weil die Becken genau neben einem hängen) ist aber auch nicht das klügste. Wenn man zum Beispiel ein anders Feeling im tempo hat als zb der Bassist und die ganze Zeit ein wenig wegläuft, dann ist das ganze schon nicht mehr schön auf dem Punkt sondern klingt undefiniert.

Ich muss aber noch sagen das es ausieht als wäre die beste Lösung: eigenes digitales Mischpult + In-Ear System haben
Das ist leider sehr teuer und für wenige realisierbar. Gibt es denn keine anderen Lösungvorschläge? (abgesehen von 'eigener Mischer')
Es muss ja nicht unbedingt die perfekte Lösung sein, sondern eine die trotzdem die jeweilige Situation verbessern kann.

Zum Beispiel ist Kommunikation eine wichtige Sache, wenn Tontechniker und Band nicht richtig miteinander reden kann man auch nicht erwarten das magischerweise alles 1A klingt. In unserer Gegend mögen uns die Tontechniker, da wir immer nett zu ihnen sind und uns auch immer auf der Bühne bedanken, und/oder nach dem Auftritt persönlich (vll sogar mit einem kühlen Getränk dabei). Ich finde das gehört sich so, grade weil die nicht nur den Sound machen, sondern uach meistens Stunden vorher alles Aufbauen und spät abends noch abbauen, während die Musiker teilweise schon daheim sich ins Bettchen kuscheln.
 
Und ein Nachtrag noch bezüglich "schlechten Monitorboxen" oder "matschiger Sound": Man kann viel gegensteuern, indem man die Dinge simpel hält. Wenn ich in einem Jugendzentrum spiele, brauche ich schon von vornerein nicht mit der Erwartung in den Soundcheck gehen, alles hochauflösend zu hören. In dem Fall (wenn ich Gitarrist und Sänger bin), gebe ich mir nur meine eigene Gitarre und Gesang auf den Monitor. Ich höre den Rest auch so.

Dieser "Ego-Trip", wie er hier genannt wird, ist für mich nicht wirklich einer: Ich habe Bands gehört, die haben vor lauter Mix auf dem Monitor ihre eigene, verstimmte Gitarre nicht mehr wahrgenommen. Dann soll doch bitte lieber jeder in der Band einen "Ego-Trip" fahren und sich genau sein Instrument auf den Monitor geben lassen, damit am Ende wenigstens jeder die volle Kontrolle über sein Instrument hat; Die Fans werden von dem einseitigen Mix ja nicht betroffen, bekommen ja ohnehin einen ganz anderen Sound, und die Band spielt (im Optimalfall) dann einfach solider.

Was mich viel mehr stört: Es schafft einfach kein Mischer der Welt, meinen Gitarrensound so durch die PA zu jagen, das er halbwegs klingt wie aus meinem Amp. Das Glück hatte ich echt noch nie. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, ich überprüfe beim Soundcheck auch immer den "Fronthouse"-Sound, weil ich weiß, dass es viel ausmacht, "vorne raus" gut zu klingen. Er klingt aber meistens sehr entfernt von dem, was eigentlich aus meinem Verstärker kommt.
 
Achtung Missverständnis:

1. Die anderen bzw. das Gesamtergebnis nicht hören wollen:

Diese Anmerkung bezieht sich darauf, dass eine gute Aufstellung im Übungsraum/auf der Bühne dazu führt, dass alle Instrumentalisten sowohl sich selber (auch ein gutes Maß mehr als in einem FOH-Mix nötig wäre) aus ihren Amps/akustisch bei Drums hören als auch die anderen. Dies alles ohne extra Monitoring. Das Monitoring muss dann nur das fehlende/zu wenig zu hörende ergänzen. Also nur das auf Monitor, was unbedingt drauf muß.

Leider bedeutet das aber, dass man sehr gut beurteilen kann, wie es denn nun wirklich klingt. Und diesem Frust (weil es nämlich übel lärmt, nicht grooved, usw.) wollen sich offenbar viele Muslker nicht stellen. Das versuchte ich mit meinem Beispiel (keine Mitschnitte von Gigs/Proben, weil man sich selber nicht gerne anhört bzw. sich seinen Fehlern nicht stellt) zu untermauern.

Einfacher ist es da ->

2. einen Egotrip zu fahren und sich mit mörderischer Lautstärke zu beföhnen, ohne die anderen wirklich noch wahrzunehmen. "Haupsache ich habe meinen Spaß", "ich klinge wieder so geil, mein Amp hat so geil viel Bottom End", usw.

Das muß nicht zwangsläufig zusammen auftreten, tut es aber doch öfters. Und da sind wirklich die Kollegen meiner Zunft ganz weit in Führung. Wenn es darum geht sich unverhältnismäßig heftig auf sein Equipment einen r... zu holen, sind Gitarreros spitze.

LG Jörg
 
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Was mich viel mehr stört: Es schafft einfach kein Mischer der Welt, meinen Gitarrensound so durch die PA zu jagen, das er halbwegs klingt wie aus meinem Amp. Das Glück hatte ich echt noch nie. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, ich überprüfe beim Soundcheck auch immer den "Fronthouse"-Sound, weil ich weiß, dass es viel ausmacht, "vorne raus" gut zu klingen. Er klingt aber meistens sehr entfernt von dem, was eigentlich aus meinem Verstärker kommt.
das muss jetzt nicht die Erklärung für Dein Problem sein, aber oft beobachte ich, dass z.B. am Guitaramp sowohl die Bässe wie auch die Höhen voll aufgrissen sind. Das mag dem jeweiligen Musiker am besten gefallen, im Bandkontext ist dieser Sound aber nicht zu gebrauchen. In so einem Fall verändert der FOH schon mal das Frequenzspektrum entsprechend. Dies gilt i. Ü. nicht nur für Gitarristen, sondern z.B. auch für die Keyboarder.

Gruss Helmut
 
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das muss jetzt nicht die Erklärung für Dein Problem sein, aber oft beobachte ich, dass z.B. am Guitaramp sowohl die Bässe wie auch die Höhen voll aufgrissen sind. Das mag dem jeweiligen Musiker am besten gefallen, im Bandkontext ist dieser Sound aber nicht zu gebrauchen. In so einem Fall verändert der FOH schon mal das Frequenzspektrum entsprechend. Dies gilt i. Ü. nicht nur für Gitarristen, sondern z.B. auch für die Keyboarder.

Gruss Helmut

Danke für den Ansatz, trifft auf mich aber absolut nicht zu.. Gerade "Bass voll aufdrehen" klingt für mich nach einem typischen Beginnerfehler. Selbst wenn man einen eigenen Mischer dabei hat, ist man oft machtlos, was den Frontsound betrifft, weil man sich die PA selten selbst aussucht, und die oftmals auch nur eher "Budgetmäßig" ist.
 
Ich stehe vor meiner Bassbox und höre mich, solange ich nun noch etwas Drums höre und ein klein wenig Gesang zum Orientieren, ist mir alles andere egal...
Hauptsache vor der Bühne klingt es gut!
 
Wenn man sich darauf zurückziehen kann, wenn es hart auf hart kommt, ist es die Rettung. Das kann aber doch nicht dauerhaft Sinn der Sache sein. So macht Musik doch keinen Spaß. Dann kannst Du nur stur Deinen Stiefel runterspielen. Auf Deine Mitmusiker eingehen, ist so nicht möglich.

@ Lonestar

Das, was Du selber schön findest und das, was im Mix passt, können sehr unterschiedliche Sachen sein.

Wenn Du mal Zeit hast, versuch mal den Sound so hinzubekommen, wie Du es gut findest. Einer von deinen Mitmusikern rückt das Mikro und dein FOH-Mischer macht erstmal EQ aus (außer vielleicht Trittschallfilter) und Du stellst dich vor die Bühne. Dann suchst Du mit deinem "Tonassistenten" den Sweet-Spot. Und wenn Du ihn hast und es ist immer noch nicht so, wie Du es schön findest, dann versuch mal den EQ. Am Schluß spielst Du mal mit Band. Und immer schön von unten hören.

Es kann sein, dass das dann toll ist. Ich vermute aber eher, die Gitarre wird sich nicht einfügen. Entweder man hört sie nicht, oder sie ist zu laut.

LG Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Also schlimm wird's doch erste richtig Wenn Techniker und Band keine Ahnung haben^^

Aber Frischlinge müssen auch erst mal lernen wie das funktioniert. Man braucht Praxis.
Sind nun Techniker und Musiker Frischlinge wird's schwer… Thats life ….

Aber Fakt ist wohl auch dass sich Band sehr wenig Gedanken zum Bühnensound machen. Da wird mal ein Stage Rider gemacht der vllt von anderen Bands abgeschaut wurde. Und freilich bekommt da jeder seine Monitor… beim Rock am Ring ist das ja auch so^^ man.

Ich Clubs hat aber selten den Platz für 8 Monitore und 8 AUX sind wohl schon der absolute Luxus. Aber kleine Clubs brauchen das nicht. Weniger ist oft mehr gilt nicht nur für die Musik selbst sondern auch für die PA und das Monitoring. Und wie schon mehrmals gesagt. Da muss nur das drauf was man wirklich braucht. (Bei kleinen Sachen muss man Git, Bass und Drums nicht abnehmen muss, wenn deren Eigener Pegel ausreicht). Hat die Band zudem genug Plan regelt die sich schon fast von selbst. Viele Soundquellen verderben den Brei.
Ich selbst habe schon mit einem AUX-Weg die Musiker zufrieden gestellt^^

Die Disziplin (Wurde auch schon mehrmals gesagt) spielt auch ne Rolle.
Die sollte sich dem Techniker unterordnen, denn er hat die Verantwortung über den Sound. ER muss den Durchblick haben und weiß was er wann wie einstellen muss. Ein wild durcheinander quaselnde Band nervt … Zudem nervt gewaltig, wenn man den Line Check macht und alle die nicht dran sind rumklimpern und sich in ihren Tönen Baden. Zuspielen hat nur der der dran ist.

Um als Musiker aber mit dem Techniker gut zusammen arbeiten zu können, wäre vorteilhaft selbst Kenntnisse aus dessen Bereich zu haben.


Die Sache mit In-Ear klingt schön. Aber ich selbst bin nicht scharf drauf. Zu einem ist es teuer. Zum zweiten hat man nicht immer so viel Zeit da alles aufzubauen. Und zum dritten ist es genauso ungesund fürs Ohr wie ne laute Bühne… Das der Schall direkt auf das Trommelfell trifft mag dieses nämlich gar nicht^^ (falls es da entsprechend Gegenstudien gibt, bitte hier gleich verlinken. Interessiert mich auch)

Tja und wenn man das Pech hat nen Techniker ohne Plan da sitzen zu haben…. Öhm ja viel Glück… Und dannach schnell weg :eek:
 
Jörg hat's im Grunde schon gesagt: Nur das Nötigste auf den Monitor! Das sind in der Regel die geschichten ohne Direktschall, bzw. ohne genügend Direktschall, also Vocals, Keyboards, Akk-Gitarre (soweit nicht über Amp, sondern via DI betrieben), Blas- und Streichinstrumente (wohl mit das Schwierigste). Ja, ich hab gelernt, dass ein Drummer die Bassdrum auf dem Monitor braucht, auch wenn ich's nicht verstehe, aber wenn dann bitte nur er! Wahrscheinlich kommt jetzt gleich ein Basser und betont, dass er auch unbedingt die BD auf seinem Monitor braucht, damit er überhaupt in time mit dem Drummer spielen kann, weil er ihn sonst nicht hört.
Und schon sind wir wieder auf dem besten Weg zur "lauten" Bühne, was zur Folge hat, dass andere auch wieder Signale auf dem Monitor haben muss, die ich oben als möglichst vermeidbar beschrieben habe.
Ich behaupte, dass wenn der Drummer schon seine BD auf dem Monitor braucht, ist der Bühnensound im Prinzip schon zu laut. Und wenn der Bassed die BD auf dem Monitor braucht, sollte er mal über seine Position auf der Bühnen nachdenken, ob er sich nicht lieber anders plazieren kann. Warum sollte ein Gitarrist seine Gitarre auf dem Monitor brauchen? Hat er den Amp zu leise eingestellt? (Wohl kaum. Solche Gitarristen kenn ich nicht!) Kann er seinen Amp nicht so positionieren, dass er mit dem Direktschall ausreichend versorgt ist?
Das wichtigste Signal auf den Monitoren ist der Gesang. Ohne dass er sich hört, kann der Sänger nicht singen. Das ist nun mal so. Und je weniger andere Signale ich auf den Monitor mische, umso einfacher bekomme ich einen vernünftigen Vocalmix hin. Mix ich mir die Gitarre dazu, müssen die Vocals zwangsweise wieder lauter, was dann auch gerne wieder zu Feedback-Problemen führt. Kommt das Gitarrensignal aus einer separaten Box, was sie üblicherweise sowieso tut, hat das deutlich weniger Einfluss auf den Vocalmix des Monitors.
Was anderes ist das natürlich, wenn die Bühne extrem groß ist. Wir haben gerade mit den Projektgeschichten manchmal Bühnen mit 12m Breite und 10m Tiefe. Da steht man zu weit auseinander, und da lässt es sich nicht vermeiden, einiges mehr an Signalen auf den Monitor zu geben. Dort haben wir aber in der Regel auch einen separaten Monitormixer, und ausreichend Zeit für einen Linecheck.

Nun gut... alles Dinge, die ich hier genannt habe, die wir - wenn auch teils nach ewigen Diskussionen - hinter uns haben, und die für uns kein Thema mehr sind. Unser Drummer hatte anfangs sogar im Proberaum BD auf seinem Wedge, womit er die Lautstärke im Proberaum unnötig nach oben getrieben hat. Das haben wir ihm abgewöhnt. Mittlerweile braucht er nicht einmal BD auf seinem Bühnenmonitor. Er bekommt Vocals, Keys und ein bisschen Gitarre, weil die Box des Gitarristen zu wenig nach hinten abstrahlt. Auf den Frontwedges ist nur Vocal und ein bisschen Keys, auf dem Key-Monitor nur Keys und meine Vocals - so sollte es zumindest sein. Klappt trotzdem meistens nicht.

@Lonestar: Was Deinen FOH Sound angeht - Hast Du mal selbst mit verschiedenen Micros experimentiert? Auch Position vor dem Speaker und Abstand zur Box sind oftmals sehr entscheidend. Wenn Du Dich auf keine Experimente einlassen willst, ist das der einzig mögliche Weg. Dann bringst Du Dein Mic mit, positionierst das selber, kannst dem Toni ggf. gezielt sagen, welches EQing Du haben willst und gut. Unser Gitarrist hat befunden, dass der Sound am besten ist, wenn das Mic mit 20cm Abstand zum Speaker positioniert wird, nutzt dafür ein MD441, und damit er a. keine weiteren Einstreuungen von der Bühne da rein bekommt und b. den Amp auch etwas lauter aufdrehen kann, hat er eine abgewinkelte Plexiwand vor seiner Box stehen.
 
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was mir bei vielen bands auch auffällt: lieber weniger effekte und weniger zerre. im proberaum mag das alles gut klingen, auf einer großen bühne wird es einfach nur matschig und undefiniert. dadurch leidet der sound vor der bühne, aber natürlich auch auf der bühne. um undefinierten sound gut wahrnehmen zu können muss man ihn ziemlich laut machen, das wiederum verschlechtert den monitorsound zusätzlich.

da packt sich der gitarrist/bassist/keyboader whatever irgendeinen chorus oder distortion-kram auf sein instrument weil er zuhause geil klingt. damit er und seine kollegen bei diesem schwimmenden klang aber hören was er da eigentlich spielt, müssen die monitore ordentlich aufgerissen werden. damit er dann aber gleichzeitig auch seine bandkollegen hören kann, müssen die genauso lauter werden, usw...

effekte sollten daher wenn möglich vom FOH aus gesteuert werden, damit die effekte vor und nicht auf der bühne landen, und nur der mischer vor der bühne entscheiden kann wieviel effekt wirklich sinnvoll ist.
 
...effekte sollten daher wenn möglich vom FOH aus gesteuert werden, damit die effekte vor und nicht auf der bühne landen, und nur der mischer vor der bühne entscheiden kann wieviel effekt wirklich sinnvoll ist.
...das geht aber normalerweise nur bei eigenem Techniker, der genau weiß, wann welcher Effekt und wieviel!
 

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