[Spieltechnik] Theorie: Was sind Powerchords?

Mige
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Als Powerchord (engl. power chord = "starker Akkord") bezeichnet man einen Akkord, der nur aus zwei Tönen besteht. Ein Akkord hat jedoch mindestens drei Töne, also geht es bei Powerchords eigentlich um Intervalle. Obwohl der Powerchord also musiktheoretisch gesehen eigentlich gar kein Akkord ist, wird er in der Praxis trotzdem als solcher angesehen.

Durch das Fehlen der Terz klingt der Powerchord neutral, weil er kein Tongeschlecht besitzt. Das heisst Powerchords sind weder Dur noch Moll. Vielmehr wird der Grundton aufgewertet, was diesen direkten und kräftigen Sound ergibt. Der Powerchord besteht aus Grundton und der dazugehörenden Quinte.

Code:
e -|-------|
B -|-------|
G -|-------|
D -|-------|
A -|---5---|
E -|---3---|
[URL="http://www.stringworks.ch/data/files/midi/powerchord_quint_simple.mid"]MIDI-Beispiel[/URL]


Powerchords werden in Tabulaturen als "X5" beschrieben. Weil der Grundton im obigen Beispiel G ist, wird der Powerchord im dritten Bund gespielt und als "G5" bezeichnet. Die 5 steht für die Quinte. Powerchords können auf dem gesamten Griffbrett überall hin verschoben werden. Wenn du den obigen Powerchord z.B. in den fünften Bund verschiebst, spielst du einen A-Powerchord.

Sehr oft wird der oktavierte Grundton hinzugenommen, so, dass der Powerchord noch kerniger und kräftiger wirkt. In unserem Beispiel vom G-Powerchord sieht das folgendermassen aus:

Code:
e -|-------|
B -|-------|
G -|-------|
D -|---5---|
A -|---5---|
E -|---3---|
[URL="http://www.stringworks.ch/data/files/midi/powerchord_quint_full.mid"]MIDI-Beispiel[/URL]


Eine weitere Variante ist, wenn zuerst die Quinte und dann der Grundton gespielt wird. Jetzt haben wir immer noch einen G-Powerchord, bei dem das "G" nicht mehr der Grundton, sondern die Quinte ist. Gewissermassen ein "umgekehrter" Powerchord.

Code:
e -|-------|
B -|-------|
G -|-------|
D -|-------|
A -|---3---|
E -|---3---|
[URL="http://www.stringworks.ch/data/files/midi/powerchord_quart.mid"]MIDI-Beispiel[/URL]


Zuletzt kann man das Ganze noch kombinieren und erhält die folgende Variante. Die Kombination klingt nochmals einen Tick "schmutziger":

Code:
e -|-------|
B -|-------|
G -|---5---|
D -|---5---|
A -|---3---|
E -|---3---|
[URL="http://www.stringworks.ch/data/files/midi/powerchord_quart_quint.mid"]MIDI-Beispiel[/URL]
 
Eigenschaft
 
HI

Ich hätte dazu noch erwähnt, wo die Grundtöne liegen. Es kann verwirren, dass du als Beispiel den A-Powerchord angibst, das beispiel aber einen G-Powerchord zeigt. Wäre vielleicht passender wenn man schreiben würde "G5 bei einem G-Powerchord, also dem G als Grundton, wie bei dem Beispiel", das verdeutlicht es nochmal. Evtl. wäre da halt eine kleine Tabelle hilfreich wie die hier

A ----0----1----2----3-----4--------5----6------7----8----9------10--
------A--A#/B- H----C--C#/Db----D---D#/Eb--E--- F--F#/Gb--G--

E ----0----1----2------3----4-------5----6------7----8-----9------10--
------E----F--F#/Gb--G--G#/Ab---A--A#/B---H----C---C#/Db--D--

auch wenn die geklaut ist;)

Aber sonst, schön dargestellt und verständlich gemacht.
Ach ja, und sorry, dass ich mich net mehr gemeldet hab wegen dem Websiteprojekt, finde da im moment einfach keine Zeit während des Semesters für.
 
Im ersten Beispiel: Man kann es schon als eine Quarte sehen, aber da man ja vom C als Grundton ausgehen muss ist es eine nach unten oktavierte Quinte, sodass der Tatbestand des Powerchords erfüllt ist. Wenn Du also, wie Du sagst, einen Basston (hier: G) und die Quarte hast, ist es ein C- und kein G-Powerchord. Das finde ich ein wenig verwirrend. Vielleicht wäre es besser, mal "Basston" zu definieren, meinst Du damit "Grundton"?
Gruß,
Dainsleif
 
Mige schrieb:
Eine weitere Variante ist, wenn man den Powerchord ohne Grundton spielt.
Sorry für die Korinthenkackerei:(:
Das ist so noch nicht ganz richtig. Der Grundton wird immernoch gespielt, wird aber nicht als erstes (respektive als tiefste Note) angeschlagen. Wie gesagt, bei Deinem Beispiel mit G (auf der E-Saite) und C (A-Saite) ist dann C der Grundton, und wird auch gespielt. Wenn man von der Definition eines Powerchords ausgeht, und tatsächlich den Grundton wegließe würde ja nur eine vereinsamte Quinte bleiben;).
Ansonsten gute Arbeit!
Gruß,
Dainsleif
 
Mige schrieb:

Eine weitere Variante ist, wenn zuerst die Quinte und dann der Grundton gespielt wird. Jetzt haben wir immer noch einen G-Powerchord, bei dem das "G" nicht mehr der Grundton, sondern die Quinte ist. Gewissermassen ein "umgekehrter" Powerchord.

Code:
e -|-------|
B -|-------|
G -|-------|
D -|-------|
A -|---3---|
E -|---3---|
[/QUOTE]

Das ist kein G Powerchord, sondern ein C Powerchord. Der Grundton ist C. Vollig egal, ob G der tiefste Ton ist. Einfach eine Umkehrung.

Powerchords sind natürlich keine Akkorde, sondern ein Intervall. Da brauch man auch nicht drüber streiten, das ist so, Der PC wird natürlich sehr oft anstellle eines richtigen Akkords benutzt. Das aber auch meist mit Verzerrer. Wenn wir mal von Clean ausgehen, brauchen wir eh nicht mehr zu diskutieren.
Aber das kann man natürlich auch anders sehen. Wenn ich zB sowas spiele:

[FONT="Courier New"]---3---
---3---
0------
0------
X------
---3---[/FONT]

dann könnte man auch sagen, dass das ein PC ist. Hier würde ich aber eher die Bezeichnung G(no3rd) oder so etwas nehmen.
Aber wir Heavy Metal Gitarristen spielen nur Intervalle, bzw. setzen diese Intervalle als ersatz für Dreiklänge ein, da die Terz mit EMG Pickups und Rectifier Bratpfannensound oft scheisse klingt.
 

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