Spieltechnische Frage

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Mir hat sich beim Komponieren eines Stücks für E-Gitarre eine spieltechnische Frage aufgeworfen, und zwar geht es um die mögliche Anschlagsgeschwindigkeit mehrerer Saiten. Im Prinzip kann die Anschlagsgeschwindigkeit einer einzelne Saite ja bei Tempi von bis vielleicht 16tel-Triolen bei 160 bpm noch recht ordentlich realisiert werden. Wie sieht es nun mit zwei bzw. drei bzw. vier nebeneinanderliegenden Saiten aus?

Anmerkung: es handelt sich bei dem Interpreten um einen Gitarrestudenten, der Konzertfach studiert. Und leider im Moment aufgrund einer Asienreise unerreichbar ist, sonst würde ich ihn ja selbst fragen...

Bitte möglichst nüchterne Angaben.

;)
 
Eigenschaft
 
Ich denke es ist mit viel viel üben eventuell machbar.
Denke aber, dass man über 2 Saiten immer langsamer ist als über eine.
Ich würde es auch vom Sound abhängig machen bzw. ob gemuted oder eben normal.
 
Ich denke es ist mit viel viel üben eventuell machbar.
Huh? Was ist machbar?

Denke aber, dass man über 2 Saiten immer langsamer ist als über eine.

Sischer, soviel ist mal klar.:D Aber die Frage ist nun eben, um wieviel langsamer bzw. welche konkreten Geschwindigkeiten über 2/3/4 Saiten nun eben für einen geübten Gitarristen realisierbar sind.

Ich würde es auch vom Sound abhängig machen bzw. ob gemuted oder eben normal.

Hmm...inwiefern?
 
Wie schnell ein guter Gitarrist eigentlich spielen kann,kann dir kaum einer sagen,aber bis ca.200 BPM 16-tel Triolen (also 300 BPM normale 16-tel) dürfte für die Virtuosen durchaus recht locker machbar sein,auch auf mehreren Saiten,solange es nicht krasse Abstände gibt.

Als normaler Gitarrist schaffst du wohl 250 BPM 16-tel oder so,wenn du sehr viel übst.Seit ich Djangos Zweifingrigkeit,nen armlosen Gitarristen,Batios Doppelhändigkeit und ein Yngwie-Legato-Ding auf 280 BPM gesehen habe,überrascht mich gar nichts mehr.Tiago de la Vega schafft 380 BPM chromatisch,schau dir Rusty Cooley an,der kann über 2 Saiten wohl auch auf fast 400 BPM (vermutlich mehr) oder so spielen,aber eben,es kommt ja nicht auf die Geschwindigkeit an,sondern darauf,wie etwas klingt.Ab ner gewissen Geschwindigkeit macht es auch nicht wirklich viel Sinn noch schneller zu spielen:Je perfekter man etwas beherrschen will,desto mehr Aufwand muss man betreiben und desto geringer ist die Rendite.

Für mich sind 220-240 BPM Pflicht,also quasi das,was ich irgendwann mal können will,weil die meisten richtig spannenden Soli (aus meiner Sicht) bis zu der Geschwindigkeit gespielt werden,mit Legato kann man da ja oft noch ein wenig rausholen,aber schneller werde ich wohl nie spielen können (und ich will's auch nicht - ausser es muss sein).Damit kann man schon die allermeisten Soli (bis auf nen krassen Lick zwischendurch vielleicht) spielen.

Mit Sweeping kann man ja auch nochmals nen Zahn zulegen,da wird man wohl auch etwa so schnell werden können.Über 3 oder 4 Saiten werden die meisten Gitarristen wohl auch sweepen,zumindest,wenn's um so schnelle Geschwindigkeiten geht.Ich denke aber,dass man auch mit Wechselschlag allein FAST so schnell spielen kann.

Ahja,noch was.Berühmte Gitarristen gehen eigentlich nicht ganz bis an ihre Grenze,wenn sie etwas spielen,da ist quasi immer noch etwas Raum für allfällige Korrekturen oder Stunts auf der Bühne.Natürlich können die nicht alles spielen,aber das,was sie zeigen,ist nicht das,was sie "nur" können.Würden sie "sloppy" spielen,könnten sie wohl noch etwas rausholen,denke ich mal.

MfG


EDIT:BPM-Zahl korrigiert ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi^^,

jau....Rusty Cooley und Malmsteen 400BPM.....da hätt ich gerne ein Video von...das wären ja 1600 16tel in der Minute, also quasi...26 Noten pro Sekunde.:gruebel:
mMn ist irgendwo hinter 260bpm Schluss mit 16tel bei einem vernünftigen Gitarrenspiel. Den Hummelflug mal ausgenommen, da gehört diesem Gitarristen auf Youtube (@Saitenschlitzer: Ist das dieser de la Vega? Gibt's doch so ein Video von so einem südländischen Mensch) wirklich ne Krone aufgesetzt, da kann jeder David Garrett einpacken. Der hat seinen tollen "Weltrekord" der ja medienwirksam überall publiziert wurde, bei "läppischen" 190-200 BPM gespielt. Da lacht jeder Rusty Cooley drüber:rock::romeo:
Ohne besondere tiefergehende Kenntnis davon zu haben: Klassische Gitarristen können auch so schnell. Spanische Gitarristen, auch wenn mir jetzt leider keine Namen einfallen, aber die schrubben mit bloßen Fingern über die Saiten, spielen dabei gleichzeitig Begleitung und Melodiestimme in einem unmenschlichen Tempo, was alleine vom Greifen her viel komplizierter ist als "herkömmliches" Shredding mit Single-Notes.
Back to topic: Ich halte auch bei 2-3 Saiten ein Tempo zwischen 240-280 BPM 16tel auch für machbar. Hängt von der Muskulatur ab und inwiefern man gezielt darauf trainiert, ein solches Tempo erreichen zu können. Ich hatte mal eine zeitlang stupide Downstrokes geübt bis ich irgendwann 240bpm 8tel downstroken könnte....längere Zeit lang. Naja. Später dann andere Sachen geübt und mittlerweile gut bei 220 BPM 8tel Downstroke stehen geblieben, alles darüber hinausgehende ist pures Training, was sicherlich nur durch längere und dauerhafte Belastung erreicht und gehalten werden kann. Inwiefern das wirklich erstrebenswert ist, ein solches Tempo erreichen zu können, muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

So long,
Esp-Hansi
 
Okay,war ein Irrtum meinerseits :redface: Offenbar hat's irgendein Typ im Tab die BPM Zahl nicht korrigiert...War aber nicht vorsätzlich,das könnt ihr mir glauben.Bei Yngwie waren es wohl doch "nur" 280 BPM,und das eben (wie ich aber schon erwähnt habe) mit Legato,war in irgend so einem Lehrvideo.

Ich habe bei Jeff Loomis' Miles of Machines 240 BPM gefunden,ebenso bei Iron Clad von Yngwie (sein schnellstes Lied im Durchschnitt,klingt aber doof).

Rusty kommt in Dominion auf Septolen bei 135 BPM (entspricht 236 BPM,wenn ich richtig gerechnet habe?),in The Duel auf ca.252 (stellenweise auf angebliche 336),in Farruca (Flamenco) sind Arpeggios bei 240 BPM (!!!).

Bei Shawn Lane hab ich in "Get you back" 248 BPM gefunden (allerdings viel Legato),sowie in Esperanto 255 BPM.In Gray Pianos Flying soll's irgendwas über 300 BPM sein,keine Ahnung,da stimmt wohl der Tab auch nicht,aber wäre ja durchaus möglich.

Batio schafft's in No Boundaries angeblich auf 332 BPM,wenn ich richtig gerechnet habe (allerdings mit Sweeping),in To Alpha Sector auf 248 oder so,in Dream on auf 240.In Freight Train (Nitro,seine alte Band) spielt er angeblich nen Sweep auf 300 BPM und sogar einen letzten auf 400 BPM,klingt krass,aber bei ihm kann ich es mir sogar vorstellen.Es ist ja nur ein einziger Sweep und er spielt das auch nicht ne Minute lang.

Bei ~250-300 BPM scheint tatsächlich ne Grenze für sauberes Spiel zu liegen.Aber eben:Wenn die Typen wollen,kommen sie vermutlich schon auf 300 oder so,ich kann mir echt nicht vorstellen,dass die wirklich an ihr Limit gehen,wenn sie live spielen.Natürlich klingt's bei 300 nicht so sauber wie bei 200,da liegen ja Welten dazwischen,aber theoretisch wäre es möglich,da bin ich mir sogar sehr sicher.Wenn ein Hobbygitarrist nur ne Stunde alle 2 Tage übt und die 200 knackt,schaffen es die,die seit vielleicht 30 Jahren im Schnitt 4h täglich (technisch?) geübt haben (was gar nicht mal so viel ist,wenn man es sich recht überlegt),vermutlich auf 300 oder mehr.Und als ich meinte,sie könnten das "locker",meinte ich eher "wenn's sein muss".Natürlich können sie nicht ne Stunde lang und alles so schnell spielen,das ist klar,aber sie haben garantiert etwas Spielraum nach oben.

Mal abgesehen davon klingt das Freight Train Solo z.B. total langweilig,naja,irgendwo bei 200 sollte bei nem richtigen Solo schon Schluss sein,zu viel ist dann auch nicht gesund :D
Und ich finde Garrett genial.Es macht nicht viel Sinn ne Geige auf so nem Tempo zu spielen,weil Geigenstücke i.d.R. ja nicht so extrem schnell sind (mal abgesehen von kranken Virtuositäten à la Paganini).Ich denke,es ist viel schwieriger schnell Geige zu spielen als E-Gitarre,das sage ich jetzt einfach mal als unwissender Nichtgeiger.Ne Geige zu halten ist ja auch anstrengender,dann diese Bewegungen mit dem Bogen,logisch,dass ein Plektrum schnelleres Spiel ermöglicht (oder bei Flamenco:4/5 Finger).Logisch lacht Cooley darüber,aber dasselbe würde Garrett tun,würde man Cooley ne Geige geben ;)

PS:Ich hab vorhin die Flamencogitarristen deshalb nicht erwähnt,weil der Threadersteller sich ja auf E-Gitarre bezogen hat.
 
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Genau. Danke auch für de bisherigen Antworten. So wie ich das verstehe, sind also drei und vierstimmige Akkorde über 3 bzw. 4 Saiten bei etwa 160 BPM durchaus möglich (das ist etwa in das Maximum, was meine Komposition erfordern würde)? Ok.

:)
 
So wie ich das verstehe, sind also drei und vierstimmige Akkorde über 3 bzw. 4 Saiten bei etwa 160 BPM durchaus möglich (das ist etwa in das Maximum, was meine Komposition erfordern würde)?

Und woraus schliesst du das?
Aus dem Fanboy Gelaber in diesem Thread? Wann welcher Gitarrist in welchem Lauf oder Lick 200-300-400 BPM erreicht hat?
Ich denke mal, dass deine Frage nicht mal richtig verstanden worden ist (gemeint war das gleichzeitige Anspielen mehrerer Saiten und in den Antworten steht u.A. 'Sweeping' - also Einzelnoten; ganz toll :redface: )
160 BPM bei mehreren Saiten ist sicherlich machbar, aber grenzwertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und woraus schliesst du das?
Aus dem Fanboy Gelaber in diesem Thread? Wann welcher Gitarrsit in welchem Lauf oder Lick 200-300-400 BPM erreichen hat?
Ich denke mal, dass deine Frage nicht mal richtig verstanden worden ist (gemeint war das gleichzeitige Anspielen mehrer Saiten und in den Antworten steht 'Sweeping'; ganz Toll :redface: )
160 BPM bei mehrer Saiten ist sicherlich machbar, aber grenzwertig.

Ach ja, immer dieser Gitarristenjargon^^. Da bin ich wohl tatsächlich falsch verstanden worden. Aber so ich dich verstehe, liegt meine Schlussfolgerung trotzdem im Bereich des spieltechnisch Möglichen (wobei in der Praxis dann an den meisten Stellen ohnehin einfache 16tel-Doppelgriffe über 2 Saiten bei 160 BPM genügen würden)?
 
Aber so ich dich verstehe, liegt meine Schlussfolgerung trotzdem im Bereich des spieltechnisch Möglichen?

Was den Anschlag betrifft: ja.
Umgreifen mit mehreren Fingern bei der Geschwindigkeit geht allerdings nur sehr begrenzt; also jede 16 tel ein anderer Akkord wird nicht so einfach...
 
Man sollte nur Sachen komponieren, die man auch selbst spielen kann!
Dann muss man auch nicht darüber nachdenken, ob die Kompositionen überhaupt spielbar ist!;)
 
Und woraus schliesst du das?
Aus dem Fanboy Gelaber in diesem Thread? Wann welcher Gitarrist in welchem Lauf oder Lick 200-300-400 BPM erreicht hat?
Ich denke mal, dass deine Frage nicht mal richtig verstanden worden ist (gemeint war das gleichzeitige Anspielen mehrerer Saiten und in den Antworten steht u.A. 'Sweeping' - also Einzelnoten; ganz toll :redface: )
160 BPM bei mehreren Saiten ist sicherlich machbar, aber grenzwertig.

Es ist nie verkehrt seinen Horizont zu erweitern und auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen und neue Sphären zu erkunden.Ich bin kein Fanboy,nur weil ich neugierig bin und mir viele Tabs und co. anschaue,mich interessiert das halt,wo die Grenzen liegen.Wenn du in deinem dunklen Verlies bleiben willst,bitteschön.

Gut,ich habe die Frage des Threaderstellers anders verstanden.Habe ich den Sinn teleologisch nicht erfasst,so aber immerhin grammatikalisch,denn dann wäre meine Interpretation durchaus vertretbar!

@ jafko:Naja,wir alle möchten doch unsere Grenzen austesten :D Siehe "Miteinander komponieren" ;)
 
Man sollte nur Sachen komponieren, die man auch selbst spielen kann!
Dann muss man auch nicht darüber nachdenken, ob die Kompositionen überhaupt spielbar ist!;)

Nö, man informiert sich eben, so gut man kann. Ich bin Klavierspieler und kein Gitarrist.
 

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