Spoken Word Rock Song - Was noch verbessern/angehen?

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azyris
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Hiho Leute,

wir haben vor ein paar Monaten ein Album aufgenommen und ich bin nun an diesem Song dran.
Mit dem Mix bin ich eigentlich schon recht zufrieden, er soll ungern zu überproduziert / klinisch klingen aber er sollte auch genug Punch haben um den Körper (ein bisschen) in Schwingung zu bringen. Aber es fehlt wahrscheinlich noch einiges an Effekten und Feinschliff?!

Bisher habe ich vor allem versucht die Lautstärke zu automatisieren, viel hin und her gepannt, Gitarren rein und rausspringen lassen damit das ganze schön dynamisch ist... Hall auf die ganze Masterspur (Was die Dynamik killt ? :D, klang auf jeden Fall irgendwie ok für mich)

EQ habe ich bisher nach eher traditionellen? Vorgaben diverser Produktions-Seiten und Youtube Tutorials umgesetzt, komme da aber sehr an meine Grenzen, weil meine Ohren keine Ahnung von Frequenzen haben :X

Als Mixing-Vorbild (natürlich viel zu hochgestecktes) haben wir so eine Mischung aus 60er/70er Jahre (Psychedelic) Rock und an modernerem Queens of the Stone Age, All them Witches etc. im Sinn, also irgendwo zwischen Lo-Fi und Fetten Gitarren.

Ich merke das ich grad was Effekte angeht sehr unsicher bin, was noch Sinn machen würde um da noch mehr rauszuholen.

Der grobe Sound könnte so bleiben, aber als kompletter Mixing Laie wäre ich mega dankbar für jede Anmerkung, Ratschlag, konstruktiven Verriss.. etc. :)
 
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Hi :hat:

Klingt doch ganz in Ordnung. :) Lautstärkeverhältnisse passen. (Die Stimme vielleicht ein klein wenig zurück nehmen.)

Ich denke, hier ist noch am Meisten rauszuholen mit der richtigen Komprimierung und Räumlichkeit (Hall)

Ich lese hier an mehreren Stellen von Dynamik. Das hört man oft von Laien --> Kompressor = böse. Nur mit Kneifzange. :D

Aber die Dynamik will passen. Soll heissen: Eine verzerrte Gitarre weist kaum Dynamik auf, selbst ohne Kompressor. Ein Schlagzeug oder Gesang hingegen hat gewaltig viel Dynamik. Das muss irgendwie zusammen in Einklang gebracht werden. Ansonsten wird Schlagzeug und Gesang dünn klingen neben der verzerrten Gitarre, und kann sich kaum durchsetzen. Macht man es lauter, ist es zu laut. Daher --> Kompressor.

Es ist übrigens ein Irrglaube, dass ein Kompressor die Dynamik in jedem Fall einschränkt. Kommt ganz auf die Einstellung an. Es ist sogar möglich die Dynamik mit einem Kompressor zu erhöhen. (Attackzeit hoch) Dann reagiert er erst nachdem der lauteste Peak des Anschlags bereits vorbei ist, und die Drums werden umso knackiger und dynamischer.

Ein Hall würde ich jetzt nicht unbedingt auf den Masterkanal legen, wobei das stört hier nicht. Denke sogar, dass das die Instrumente etwas zusammenschmelzen lässt.

Trotzdem würde ich mit anderen Hallräumen die Instrumente noch etwas differenzieren. Bsp: Drum bekommt ein anderen Hall als die Gitarren, und der Gesang nochmal was Anderes. Vielleicht sogar ein Delay? Oder beides? So bekommst du die Tiefstaffelung des Songs besser hin. Wenn alle Instrumente den selben Hall haben, hast du darüber nur wenig Kontrolle.

Automationen find ich gut, bringt Leben ins Spiel. Dennoch an einigen Stellen fällt das sehr auf. Insbesondere, wenn die Gitarre runterfährt kurz bevor der Gesang einsetzt, und danach wieder hoch fährt.
Versteh mich nicht falsch, ich sprech mich absolut für Automationen aus, jedoch denke ich wenn die Gitarre nur zurückfährt um dem Gesang platz zu verschaffen, wäre das mit einem Sidechainkompressor unauffälliger hinzubekommen, und auch noch vollautomatisch. Mal nach "Ducking" googeln. (Der Kompressor reagiert auf den Gesang, regelt jedoch nicht den Gesang herunter, sondern die Gitarre)
 
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Ich hab manchmal das Gefühl die Gitarre gehört gestimmt.
 
Danke für die vielen ausführlichen Tipps! Werde mich die Tage ransetzen und das alles mal versuchen umzusetzen (also Hall+ Kompressor), glaube was die Vorbehalte gegen Kompressoren angeht bin ich wirklich schuldig, hab da direkt immer Beispiele von (klischeehaftem) glattgebügeltem Mainstream-Rock im Kopf, werd da mal ein bisschen rumexperimentieren :)

Die Gitarren könnten wirklich ungestimmt sein, wir waren beim Aufnehmen wirklich alles nur nicht professionell, wir mögen aber auch den unprofessionellen DIY Sound irgendwie 😅
 
Ich gebe hier auch mal etwas Senf dazu, wenn ich darf.
Klingt schon gut. Der Stil und die Stimmung gefällt mir. Ist schön "rotzig". Zum Thema mixing, denke ich, dass der Sound etwas "belegt" klingt. Es fehlt an Räumlichkeit und die Instrumente verschwimmen etwas. Klingt fast Mono für mich. Ich würde auf jeden Fall das Stereopanorama mehr ausnutzen und die einzelnen Instrumente etwas mit EQ ausdünnen, zumindest da, wo viele gleichzeitig spielen.

Die Stimmung des Songs sehe ich potenziell: Auf einem verlassenen Highway in der Wüste in einem 80er Jahre Texas, klingt aber mehr nach Kellerkneipe. Des Sound offener mixen fände ich gut.

Eventuell die Gitarren ein bisschen mehr Bluesig spielen um diesen Lonerider-Style einzufangen. (ist natürlich Geschmacksache)

Das Piano Outro fand ich cool, aber habe es kaum verständlich gehört, evtl. etwas lauter und weniger Effekte drauf?

Das Lied ist auch sehr lang. Dafür passiert mir etwas zu wenig. Mehr Abwechslung wäre cool. Die Länge trägt aber zur Stimmung bei. Mann muss aber hart arbeiten, um den Zuhörer bei der Stange zu halten.

Die Gitarre wird etwas repetitiv, da fast immer das selbe Riff gespielt wird. Die darf etwas unkonventioneller sein, für meinen Geschmack. Ab und zu überraschendere Sachen spielen. Sound ist cool.

Dynamik in Lautstärke und Tempo finde ich gut.

Hör dir mal das Album Stonedhenge von Ten Years After an. Ist zwar ganz anderes Genre, aber ein Meisterstück in Sachen Dynamik, Dreck, Abwechslung und auch Offenheit im Sound (ich liebe den Schlagzeug Sound auf dem Album).

Die Idee mit der gesprochenen Stimme finde ich cool, aber der "Sprecher" wirkt doch etwas gelangweilt. Und auch die Textauswahl ist relativ simpel. " I hang up the phone", " I am getting into my car", " I am driving to this guy", "I am in front of his house", "I am ringing the bell", Kling wie ein Deutscher der versucht englisch zu sprechen, wenn du weißt was ich meine. Ein nativ speaker würde andere Wörter wählen und anders betonen. Auch ist die Sprachverständlichkeit oft nicht da, wenn es Laut wird. Sidechain-Kompressor einsetzen?
Wenn er sagt: "I am getting faster" hätte ich mir gewünscht, dass auch das Tempo der Songs anzieht. Wäre bestimmt ein cooler Effekt.

Aber, das Ding hat Potenzial, die Stimmung nimmt mich mit. Live bestimmt sehr cool.
 
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Hier in Kürze: Gitarre tuning, aber das kann ja auch Stilmittel sein.
Der Hall auf der Stimme klingt vor allem an Anfang so, als ob er nicht Teil der Band ist.
Ich würd in den weniger dichten Stellen die Höhen der Kick runter-automatisieren, wieder hoch wenn im Mix mehr los ist.
0:49 die Instrumente kämpfen, welches lauter sein sollte und welches leiser - Prioritäten setzen. Ist wie im Theater, mal ist der eine Schauspieler im Rampenlicht, mal der andere - Dramaturgie.
Die Sounds insgesamt stimmig für die Sache.
 
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Ich finde, die Sologitarre ist zu weit vorne, die Drums gehen irgendwie unter.
 
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Danke nochmal für all die vielen Anmerkungen, hat mir auf jeden Fall nochmal einiges an hilfreichem Input/Ideen gegeben, den ich versucht hab einzubeziehen.

Habe mich zwischenzeitlich etwas verloren in Detailarbeit bis zu dem Punkt wo ich das Gefühl hatte der Mix ist viel schlechter / blasser geworden.
Beim überarbeiteten Mix weiß ich ehrlich gesagt auch deswegen kaum noch obs wirklich besser oder schlechter geworden ist.

Habe vor allem am Hall geschraubt, mehrere unterschiedliche Reverbs benutzt, Delay eingebaut und den Kontrast im Finale durch hartes Pannen nochmal erhöht.
Ansonsten hab ich versucht die Instrumente durch mehr Equalizing voneinander zu trennen, am Song selber würden wir jetzt eigentlich nichts mehr machen,
aber in der 2. Hälfte wirds wirklich sehr monoton, hab dann nochmal mehr an Effekten/hin und her Gepanne gearbeitet, ranzige Distortion auf die Gitarren gepackt etc. viel mehr fällt mir da jetzt nicht mehr ein.

Die "Vocals" sollten nun auch verständlicher sein :)
 

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Bin selbst absoluter Mixing Anfänger, also ist mein Feedback weniger fundiert: für meinen Geschmack geht nun am Ende alles ein wenig im Hall unter. Vor allem zum Höhepunkt hin wird es mMm undurchsichtig.

Find den Song ansich übrigens stark, cooler Stil. Bezüglich der Monotonie: vielleicht eine Sache des Arrangements, aber ich kann verstehen, wenn man am Song nichts mehr machen will. Dieses verlieren in der Kleinarbeit nervt irgendwann, kenne ich bei mir selbst. Vermutlich ist einfach dranbleiben das Beste :D:great:
 
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Cool. Klingt wirklich etwas fetter und offener. Gefällt mir. Aber, ich höre in den ruhigen Passagen die ganze Zeit die Gitarren Tonabnehmer fiepen. Ich würde die Audiospuren ausschneiden, wenn die Gitarre nicht spielt.
 
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