Stacking mal anders, eher philosophisch: Zweikanal Amp mit drei Sounds. Oder gibt's ne Faustregel?

dubbel
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hi,

vielleicht ist das auch etwas für den biergarten, aber hier passt es auf jeden fall.

also: "stacking" von pedal-overdrive und amp-zerre.

ausführlicher:
ich hab einen amp mit zwei Kanälen.
Kanal 1 = clean (super), und Kanal 2 - da ist der angecrunchte Sound super und der richtig fett zerrernde Ton auch.

und eben diese drei sounds hätte ich gern, also clean, crunch und high gain.

variante A: 1.) clean kanal, dann 2.) OD kanal mit niedrigem gain und 3.) OD kanal mit zusätzlichem zerr-pedal für high gain
oder
variante B: 1.) clean kanal, 2.) clean kanal plus low gain overdrive für crunch und 3.) dirt kanal mit viel gain für, genau: high gain.

Tja, und jetzt die pragmatische Frage - ist euch egal, wie man zu den Sounds kommt? oder gibt es da bewährte Methoden, best practices, was der beste weg ist?

ich weiss, dass beides geht, aber ich halte die warterei bis Heiligabend nicht aus,
daher mal ein philosophisches Thema für den Debattierclub.
 
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Die relevante Frage ist: Was klingt für Deine Ohren besser. Und so solltest Du dann Dein Setup arrangieren.

Beim Amp 1 habe ich das Problem mit der Remote-Fußleiste nicht und kann alle vier Kanäle getrennt aktivieren, will heißen 1x Clean und drei unterschiedliche OD Charakteristiken.
 
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Ich persönlich vermeide bei Hi Gain Amps gerne zusätzliche Zerrer, wenn denn der Amp bereits den Sound und die Zerre out of the Box bringen kann, den ich möchte und mit dem ich glücklich bin. Von daher würde ich versuchen, diesen Sound als gesetzt anzusehen. Der clean Kanal hingegen hat für wirklich schön crispe clean Sounds oft zu viele Höhen für einen verzerrten Kanal. Daher würden ich schauen, ob du statt eines zusätzlichen Verzerrers nicht lieber versuchen solltest, das Input Gain beim Hi Gain Kanal zu reduzieren, wenn du den Crunch Sound haben willst. Sowas gibt es ja auch als Stomp Box und entspricht einem entsprechend zugedrehten Volume Pedal. Kannst du ja einfach testen, ob der Hi Gain Kanal als Crunch für dich taugt, wenn du das Volumen Poti an der Gitarre zudrehst.
 
Die relevante Frage ist: Was klingt für Deine Ohren besser. Und so solltest Du dann Dein Setup arrangieren.
nein, eben nicht - die frage ist ja bewusst so allgemein gehalten.


Daher würden ich schauen, ob du statt eines zusätzlichen Verzerrers nicht lieber versuchen solltest, das Input Gain beim Hi Gain Kanal zu reduzieren, wenn du den Crunch Sound haben willst.
interessant.
Ich persönlich vermeide bei Hi Gain Amps gerne zusätzliche Zerrer, wenn denn der Amp bereits den Sound und die Zerre out of the Box bringen kann, den ich möchte und mit dem ich glücklich bin. Von daher würde ich versuchen, diesen Sound als gesetzt anzusehen. Der clean Kanal hingegen hat für wirklich schön crispe clean Sounds oft zu viele Höhen für einen verzerrten Kanal.
konsequent zu ende gedacht spricht das ja gegen overdrive- und distortion-pedale insgesamt...
 
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Wenn es philosophisch gefragt ist, dann wäre mein Vorgehen:
- den Clean-Kanal mit einem Zerrpedal etwas crunchiger machen
- den OD-Kanal als Leadkanal nutzen
 
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Was... Was genau ist hier die Frage?
Mit einem Overdrive-Pedal hast du bei einem Zweikanaler vier verschiedene Gain-Varianten, die jeweils nochmal unterschiedlich auf Regulation durch das Vol-Poti reagieren. Mit zwei Overdrives sogar noch mehr.
 
Was genau ist hier die Frage?
genau genommen sind es zwei fragen:
gibt es da bewährte Methoden, best practices, was der beste weg ist? dos and Don'ts beim kombinieren - ganz allgemein?

und zweitens: wie oft noch schlafen bis zur Bescherung?
 
nein, eben nicht - die frage ist ja bewusst so allgemein gehalten.


interessant.
konsequent zu ende gedacht spricht das ja gegen overdrive- und distortion-pedale insgesamt...

Bei mir ja. Es gibt heutzutage so viele Röhrenamps am Markt, da würde ich grundsätzlich nur das kaufen, was mir ohne zusätzliche Pedale den Sound liefert, den ich brauche. Ich habe zwar auch ein ganzes Arsenal an Tube Screamern und co., wenn ich doch mal wieder meine alten 2203 und 2210 usw. nutzen will, aber wirklich praktisch ist das für mich nicht.
 
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genau genommen sind es zwei fragen:
gibt es da bewährte Methoden, best practices, was der beste weg ist? dos and Don'ts beim kombinieren - ganz allgemein?

Bei Rückfrage die Worte zu wiederholen, die zu der Rückfrage geführt haben, ist ein bisschen unpragmatisch. :D

Aber also, dir geht es um das Stacking von Overdrive-Pedalen und Vorstufenverzerrung, um einen bestimmten Sound bzw. eine bestimmte Anzahl an Sounds zu erreichen?

Und da werden 60% der Antworten sein: Das musst du so machen, wie es für dich persönlich am besten klingt.
30% werden dir sagen, wie sie es machen.
Und 10% wird Streit über Tonholz, Vintage-Kondensatoren und dumme Kommentare.
 
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Ich würde als erstes schauen, was mir wichtiger ist: Crunch/Rhythm oder HighGain/Lead? Was spiele ich mehr? Welcher Part ist in den Songs für mich wichtiger?

Dann die Frage, ob Crunch und Lead wirklich beide gleich gut im Kanal zwei sind. Oder könnte man einen von beiden noch etwas verbessern?

Danach schauen, wie die beiden optimalen Settings für Crunch und Lead sind, dann entscheiden:
- Ist der EQ praktisch gleich, nur mehr Gain für Lead -> Booster
- Hat Rhythm etwas mehr Bass -> Tube Screamer als Booster
- Sind die EQs sehr unterschiedliche -> EQ als Booster

Das wäre alles Variante A. Wobei man den Kanal auch auf Lead einstellen könnte und dann einen Minus-Booster bzw. EQ nach unten benutzt.

Variante B ist viel schrieriger, weil du erst einmal ein Pedal finden müsstest, dass den Charakter deines Amps im Overdrive bietet. Clean plus Booster klingt bei einem 2-Kanal-Amp meist deutlich anders, da einiges Gain-Stages aus der Schaltung genommen werden. Wenn du aber gerne einen anderen Rhythm-Ton hättest, wäre dies der Weg.

Es gäbe auch noch Variante C: Clean Kanal für Clean, Overdrive für Crunch und Clean Kanal mit Distortion für Lead - dann könntest du auch ein evtl. vorhandenes Delay zwischen Distortion und Amp hängen und dir ggf. die FX-Loop sparen (falls da nicht schon etwas anderes drin hängt).
 
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Es gibt keine pauschale Lösung!!! Es kommt auf den Amp und die Pedale an
 
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Anwendungstechnisch gesehen war es bei mir so:
1) clean Kanal solo: Rhytmus, klar, durchsetzungsfähig für Rhytmusparts in den Strophen
2) clean Kanal mit tubescreamer, vorwiegend als booster: Rhytmus, leicht angecruncht, leicht lauter für Rhytmusparts im Refrain
3) Kanal 2 solo: mehr crunch für Licks und fette Rhytmusparts bzw. Spielen auf einzelnen Saiten
4) Kanal 2 mit tubescreamer (gleiche Einstellung): laut Licks, Soli fette Einzelgitarre, brachialsounds

Da ich eine Gitarre mit SSH-Bestückung, 5 Switch-Einstellungen plus splittbarem Humbucker hatte, habe ich faktisch eine noch viel größere Bandbreite an sounds gehabt.

Praktisch gesehen, ging es bei.mir aber ebenso darum, vier bis sechs gute Grundsounds im Rockbereich zu haben UND zu vermeiden einen Steptanz beim Umschalten zu vermeiden.
Heißt: Gleichzeitig Kanal wechseln UND tubescreamer an und aus zu treten, ist höchst unpraktisch. Also habe ich mir Einstellungen gebastelt, wo ich die Soundumstellungen mit entweder Kanal- oder tubescreamer-Umschaltung (Fuss) plus Wechsel der Tonabnehmer-Wahl (Hand) hinbekommen habe.

Prinzipiell ist meine Einstellung, dass der sound aus den Tonabnehmern und dem Verstärker kommt und die Effekte nur die Sahnehäubchen sind - bei mir war das ein tubescreamer.

Just my 2,482 cent - und viel Spaß beim Ausprobieren und Tüfteln!

Um Dir die Zwischenzeit etwas zu verkürzen, kannst Du schon mal Formulare zur Dokumentation der soundeindtellungen basteln mit den relevanten Bausteinen und den dabei vorkommenden Einstellungen - das hilft enorm, später systematisch vorzugehen und nicht komplett die Übersicht zu verlieren.

x-Riff
 
Ich bin ein Hodrod Marshall Fan und nutze entweder einen Blackstar Series One 50, einen Friedman Runt20 oder Peavey Classic 50, die vom Gain her alle jenseits eines JCM 800 können, aber auch einen guten Clean Kanal bieten. Da die Verstärker aber gerade wegen des Sound von Zerrkanal ausgesucht sind und mir da genau die „Basis“ auch ohne irgend ein Pedal liefern, die ich haben möchte, stand für mich nie die Frage „Lead Kanal aus einem Pedal“ wirklich zur Debatte.
Daher ist meine Sound Philosophie eher „Shaping“:
Clean Kanal: Ganz leichter Break Up, wenn ich mit voller Dynamik spiele. Mit Low Gain Pedalen, Clean Booster oder Kompressor schiebe ich den Clean Kanal bei Bedarf in Richtung „fetter“ bis angezerrt (Stones). Als Overdrive Pedale nutze ich eher Treter, die als Plexi Emulationen/Preamps mit kompletter Klangregelung fungieren, als die typischen „Stacking-Pedale“ wie TS808/909 oder Clon&Co, weil letztere über den Clean Kanal mich eigentlich nie so wirklich überzeugt haben (Wenn nach Corona mal endlich wieder das Proben los gehen sollte, mache da aber noch mal einen Versuch mit meinem Rodenberg 708, weil in der Band/Live-Situation macht der Mitten-Nöck eines TS dann vielleicht doch viel Sinn...)
Meine Fuzz Pedale (DOD Carcosa, Himmelstrutz Gramps+, Bogner Oxford und Catalinbread Karma Sutre) spiele ich ziemlich grundsätzlich über den Clean Kanal. Stacking von Fuzz und Zerre ist mir idR. immer way tooo much.

Der Zerr Kanal ist bei mir gerade so verzerrt, dass es noch nicht wirklich in die „Sättigung“ geht, aber für einen (Blues/Rock) Lead Tone dennoch schon genug Sustain hat (das ist nicht viel mehr als AC/DC oder Free). Wenn ich dann etwas mehr Sättigung (so Richtung Garry Moore) brauche, schalte ich auch ein Low Gain Overdrive dazu. Das geht auch mit einem Marshall in a Box Pedal IMO auch ganz gut. Ein TS oä. funktioniert hier für mich auch immer.
Mein Solo Boost ist immer nur eine reine Anhebung der Lautstärke um etwa 3-4 dB.
 
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Also, habe einen Messe Boogie DC5
das ist ein Zweikanaler clean und Lead
Der Lead bleibt meistens wie er ist. Habe einen Jecyl& Hyde Verzerren davor. Der eine Teil des
Pedals liefert milden Overdrive also was zum crunchen, der andere Teil ist für heftige Distortion zuständig. Das geht als clean aber je nach Einstellung des Leadkanals auch dafür
Persönlich sehe ich die Sache so, das mir
die Zerrpedale noch ein Wenig andere Klangfarbe liefern.
 
Moin,
Da hilft mal wieder nur ausprobieren.
Mein Ansatz ist mittlerweile einem gut crunchenden Amp mit einem Treble Booster etwas einzuheizen.
 
Habe ich alles in einem Amp

Kanal 1 Clean = super
Kanal 2 Crunch = super
Kanal 2 interner Boost = folles Brett
'Nebenbei hat er einen Tube FX-Loop, umschaltbar seriell / parallel...

Eine eierlegende Wollmilchsau, quasi ein JCM800 mit mehr Umfang und dickeren Eiern!

IMG_20201224_003814.jpg


Erreicht wird das Ergebnis mit 5 x ECC83 und 2 x 5881!
 
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Sieht gut aus, richtig laut ?
Erinnert mich irdenwie an Marshall
der sich mit einem Fire/ Powerball
gepaart hat:D
 
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Mit einem Overdrive-Pedal hast du bei einem Zweikanaler vier verschiedene Gain-Varianten, die jeweils nochmal unterschiedlich auf Regulation durch das Vol-Poti reagieren. Mit zwei Overdrives sogar noch mehr.
Gute Antwort, stimmt natürlich.
Hat leider nur einen Haken beim live Spielen oder während der Probe:
bei zwei und mehr Kanälen ist das immer verbunden mit einem Unterschied in den Lautstärken.
Ein Pedal kann ich für einen Kanal genau passend einstellen in der Lautstärke.
Wenn ich dann auf dem anderen Kanal schalte, wird es in jedem mir bekannten Fall entweder deutlich lauter oder deutlich leiser, je nachdem welcher Kanal es vorher war und wie der komprimiert hat.
 

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