Stand der Technik bei Tremolos?

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Hallihallo,
Ich überlege, meine Jackson RR3 zu verkaufen und wüsste gerne, ob es mittlerweile Tremolos gibt, die ein schnelles Wechseln der Stimmung ermöglichen. Die RR3 hat ein Floyd-Rose und es nervt mich schon ein wenig, dass ich nicht mal eben Saiten wechseln oder auf ein DropD umstimmen kann, ohne eine Operation an der Gitarre vorzunehmen. :gruebel:
Könnt ihr mir da was empfehlen?
LG DarkspY
 
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Du must bedenken dass ein freischwebendes Tremolo im genauen Gleichgewicht zwischen Saiten und Federn hängt. Wenn man jetzt also einen Zugkraft ändert muß man das auf der anderen Seite ausgleichen. Ebenso ist das bei den unterschiedlichen Spannungen der Saiten in Abhängigkeit mit der Tonhöhe. Man könnte also das ganze Tremolosystem mit einem Rudel an Rändelschrauben versehen und müsste dann immer noch alles aufeinander abstimmen damit alles zu einander passt. Aber man bräuchte zumindest kein Werkzeug. Das userfreundlichste wäre da sowas wie die motorgetriebenen Mechaniken welche es schon gibt, nur bräucht es das im Tremolo.
Die Alternative das Tremolo aufliegen zu lassen ist auch nur ein Behelf und verhindert nur das Tremolo so zu verwenden dass die Töne höher gezogen werden können und man gezwungen ist normale Bendings zu machen. Was jedoch nichts nützt wenn man Bendings und das Hochziehen kombinieren will. So wäre also auch dieser D-Tuna, angewendet von van Halen, nicht ohne Abstriche zu verwenden.
Was bleibt ist sich 'ne zweit Gitarre zu zulegen, die Technik mehr als nur zu beherrschen, endlich ein selbststimmendes Tremolo erfinden. Das Erste kostet Geld, das Zweite Nerven, das Dritte beides - könnte Dich aber reich machen.
 
Hallihallo,
Ich überlege, meine Jackson RR3 zu verkaufen und wüsste gerne, ob es mittlerweile Tremolos gibt, die ein schnelles Wechseln der Stimmung ermöglichen. Die RR3 hat ein Floyd-Rose und es nervt mich schon ein wenig, dass ich nicht mal eben Saiten wechseln oder auf ein DropD umstimmen kann, ohne eine Operation an der Gitarre vorzunehmen. :gruebel:
Könnt ihr mir da was empfehlen?
LG DarkspY

Ich weiß ja nicht, ob du mit Headless-Gitarren was anfangen kannst, aber egal. Ich behaupte mal, das technisch fortgeschrittenste Tremolo ist das TransTrem von Steinberger. Das ist aktuell nur in der Steinberger ZT-3 verbaut und auch nur mit dieser erhältlich.

Mit dem TransTrem ist es jedenfalls möglich, die gesamte Stimmung der Gitarre (von E-Standard aus) jeweils zwei Halbtöne rauf oder runter zu transponieren. Die Saiten bleiben dabei in Relation zueinander gestimmt. Man kann das TransTrem aber auch so einstellen, dass es in Drop-Stimmungen transponiert - und dadurch, dass das Tremolo mit einer Hebelbewegung in der jeweiligen Stimmung komplett blockiert wird, ist das Feinstimmen echt schnell erledigt und man kann auch einzelne Saiten sehr schnell umstimmen, z.B. nach Drop D.
Das funktioniert alles ausgesprochen gut und verlässlich, einen Kompromiss muss man für die Transposing-Funktion allerdings eingehen: Man muss speziell kalibrierte Double-Ballend Saiten verwenden, die es nur von D'Addario oder der Steinberger-Eigenmarke und nur als .9er oder .10er-Satz gibt. Die haben aber auch was Gutes - die Zeit, die für einen Saitenwechsel draufgeht (besonders verglichen mit Floyds), verkürzt sich drastisch - Ball-End oben einhängen, Ball-End unten einhängen, Stimmen - done :)

Es ist natürlich auch möglich, ganz normale Saiten aufzuziehen, da fällt dann halt das Transposing weg.

Ich hab die Steinberger ZT-3 seit April, die Gitarre und besonders das Tremolo sind echt ein Wahnsinn. Kann ich nur weiterempfehlen. Hier das TransTrem in Aktion:




Hab' auch ein kleines Review zur ZT-3 geschrieben, falls es dich interessiert:

https://www.musiker-board.de/reviews-e-git/480707-gitarre-steinberger-zt-3-a.html


mfG, Val
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank euch zwei! Das ZT-3 scheint ja ein echt gutes Teil zu sein. :) Es liegt leider außerhalb des Bereichs an Geld, den ich investieren möchte. Bin ja kein Profi. Schade, aber schön, dass sich ein bisschen was getan hat.
 
Was bleibt ist sich 'ne zweit Gitarre zu zulegen, die Technik mehr als nur zu beherrschen, endlich ein selbststimmendes Tremolo erfinden. Das Erste kostet Geld, das Zweite Nerven, das Dritte beides - könnte Dich aber reich machen.

Das wäre dann die eierlegende Wollmilchsau!
 
Wo es ja in diesem Thread um den Stand der Technik von Tremolos geht: Ich finde ja überhaupt, die meisten Trems am heutigen Markt sind völlig unterentwickelt. Die High-End Floyds, Kahlers oder Wilkinsons sind wohl von der Verarbeitung her nahezu perfekt und tun, was sie sollen, aber wo bleibt die Innovation und Weiterentwicklung, die es z.B. bei Steinberger in den 80ern mit dem blockierbaren TransTrem gab? Transponierende Trems gabs zwar vor dem TransTrem auch schon - "Microfrets Calibrato", "Washburn Wonderbar" - allerdings ohne Blockierfunktion und damit ohne wirklichen Erfolg.

Ich finde, den meisten Vibratosystemen von heute würde zumindest eine ordentliche Blockierfunktion, idealerweise mittels Hebelbewegung, guttun. Schnelleres Stimmen, Drop-Tunings, die Möglichkeit bei einer gerissenen Saite wenigstens den Song zu Ende spielen zu können - da hätten sicher auch viele Floyd-frustrierte Gitarristen nix dagegen :D
 
Das mit dem mechanischem Blockieren des Trems bei Saitenriss gab es schon mehrfach - konnte sich nicht durchsetzen. Z.B., den "Kindersarg" von Schaller, den ich schon mal gepostet hatte, oder vor einiger Zeit das Wilkinson mit der Tremfachabdeckung aus Metall, in das ein Ende des Tremhebels einrasten konnte. Die Traditionalisten wollten es nicht, und günstig anbieten kann man nur Dinge, die genügend Abnehmer finden.
 
Könnt ihr mir da was empfehlen?
eine rockinger bzw. göldo blackbox. hab neulich eine in meine explorer gezimmert weil das blockierte trem auch nicht so optimal war wie ich dachte. mit der blackbox bin ich rundum zufrieden. keine einschränkungen bei der benutzung des trems, absolute stimmstabilität und umstimmen von standard b auf drop a geht ohne probleme. saiten wechseln dauert mit etwas übung und der richtigen technik auch ohne blackbox nicht mehr als 10 minuten.
 
Die Traditionalisten wollten es nicht, und günstig anbieten kann man nur Dinge, die genügend Abnehmer finden.


Das ist oft das Problem. Weiterhin ist es aber auch ein Problem, dass die Großen der Branchen (ich mein jetzt nicht nur Gitarre) maximale Einnahmen bei minimalen Ausgaben wollen. Neuentwicklung kostet einfach und wenn die Leute gerne das "alte" Zeug nehmen warum also neu entwickeln und neue Formen, CNC-Auflagen, kleinere Stückzahlen, etc. machen? Würden die Großen der Branche einen Schritt vorrausgehen dann würde auch der Kunde nachziehen. So bleiben moderne Entwicklungen halt ein Nischenprodukt. Ich kann für meinen Teil sagen/bestätigen, dass z. B. Carbon mehr Sound aus einer Gitarre raus holt. Trotz Billig-PU hört sich meine Klasse an, finde ich. Die Produktion von sowas kostet aber deutlich mehr als einen Holzklotz CNC-bearbeiten zu lassen und danach von einem unterbezahlten Hilfsarbeiter noch ein paar kleine Arbeitsschritte wie Schleifen, Leimen, Lackieren, Schrauben machen zu lassen.

Ich glaub es haben auch andere schon oft erwähnt. Veraltete Technik wird gerne als "Vintage" verkauft und so gerne auch gekauft.
 
[E]vil;6066842 schrieb:
eine rockinger bzw. göldo blackbox. hab neulich eine in meine explorer gezimmert weil das blockierte trem auch nicht so optimal war wie ich dachte. mit der blackbox bin ich rundum zufrieden.

Die Blackbox heist nun Backbox, aus rechtlichen Gründen? Ist bei mir schon standard bei schwebenden Trems.
 

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Die Blackbox heist nun Backbox, aus rechtlichen Gründen?
die thomann version von göldo schon, bei rockinger steht das teil (noch?) als black box drin. ob schwarz oder nicht, das teil ist ein grandioses utensil :great:
 
Dem kann ich nur beipflichten, den beiden Gitarren mit FR die ich hatte hatte ich auch jeweils eine Blackbox gegönnt und sie hat einige Dinge doch sehr vereinfacht. Für die seltenen Fälle in denen man nicht in den Korpus bohren gibt es ja auch das teurere Tremel-No:


Bevor jemand fragt: Meine Aristides 010 ist so ein Fall, der wollte ich schon länger so ein Ding gönnen da deren 2-Point-Vintage-Trem auch freischwebend eingestellt ist.
 
Vielen, vielen Dank für diesen Tipp! Dann vertick ich meine Jackson RR3 (nur 22 Bünde -.-) und pack in die neue, wenn ich sie denn habe, ein Tremol-no rein. Vielen Dank, dass ihr mich erleuchtet habt!
 
Von Ibanez gibts auch diese Zero Point Vibratos. Da kann man bei Bedarf das Ding feststellen...
 
Meine Ibanez S570 black sollte so ein Ding haben aber feststellen kann ich da nichts. Das geht durch ein ausgeklügeltes Federsystem auf einen Nullpunkt und ist somit nicht direkt freischwebend. Hat auch sonst nicht die gleichen Probleme wie ein normales Floyd Rose. Statt Messerkanten z. B. Kugellager als Drehpunkt. Echt gut das Ding. Nur benutz ich das Tremolo halt gar nicht. :D
 
@ Evil:
Jetzt wo du die Blackbox drin hast: Hast du die Locking Nuts abgemacht oder sind die trotzdem festgezogen?
Wäre ja super, wenn man die BB drin hat, die Locking Nuts entfernen kann und nichts passiert.
So von wegen Live mal eben von Standard zu Drop umstimmen, ohne erst was aufschrauben zu müssen

Grüße
 

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