Standardbassteil gegen Converter auswechseln

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Armando
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Hallo zusammen!

Ich spiele eine Bugari ARS 285 Cassotto (zuschaltbare Musettestimmung)
mit Standardbass - nachdem dieses Instrument nicht gerade billig war und ich
auf Converter umsteigen möchte meine Frage: gibt es eine Möglichkeit bzw.
ist es sinnvoll, den Standardbassteil durch einen Converterteil zu ersetzen?

Danke schon mal im Voraus
 
Eigenschaft
 
Hallo Armando,

normalerweise ist das nicht ohne weiteres möglich.

Meist sind die Bassteile mit Converter nicht nur nach außen hin etwas anders aufgebaut, sondern sehen auch zur Balgseite hin etwas anders aus. Das bedeutet, dass für Converterakkordeons in ller Regel auch ein anderer Balg verwendet wird (meist mit ein paar Falten mehr), damit die Stimmstöcke nicht an die Diskantseite anstoßen.

Wenn du Glück hast, ist der Gehäusequerschnitt gleich, dann kann es sein, dass man es bei dir wechseln kann, wenn man den Balg mitwechselt. Aber oft unterscheiden die sich auch noch im Gehäsuequerschnitt - und dann geht nix!

Das das ne Menge Geld ist, wenn du komplett auf Converter wechseln möchtest, ist klar, aber ob es geht, musst du beim Fachmann nachfragen, und prüfen lassen - es ist so nicht vorgesehen und drum wird da auch nicht von Haus aus darauf geachtet. Eventuell geht das, wahrscheinlich jedoch nicht.

Gruß, maxito
 
Hallo Armando,

es muß mindestens das ganze Baßteil ausgetauscht werden. Im schlimmsten Fall paßt das Converterbaßteil von den Maßen nicht zum Diskant (wie Max bereits geschrieben hat). Aber Gewißheit verschafft Dir eine Anfrage an Deine Firma bzw. Deinem Händler.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Armando,

habe mich heute mit dem Bugari-Generalvertreter Deutschland beim DAM in Bruchsal unterhalten (er ist zufällig ein Freund von mir).

Das mit dem Umbauen kannst Du leider vergessen. Es ist so, wie Ippenstein sagt; es müsste das ganze Bassteil ausgetauscht werden. Da es aber gar kein passendes gibt, wäre eine Maßanfertigung fällig, und das kannst Du nicht bezahlen. Am besten wird es sein, Du kaufst Dir eine Converter und gibst Deine Kiste in Zahlung. Wenn Dir Dein Händler einen ordentlichen Preis macht, wird der Unterschied nicht gar so groß sein, auf jeden Fall Meilen weit von einem Umbau-Preis.

Gruß Claus
 
Hallo zusammen!

Danke für eure raschen (ehrlichen und desillusionierenden) antworten -
habt meine befürchtungen leider bestätigt.
Ob ich mich von meiner 285er trennen will, kann ich nicht glauben,
da dieses Teil im Diskant aufgrund der zuschaltbaren Musettestimmung
einfach sensationelle Klangkombinationen ermöglicht.
Werde wohl mit dem Ansparen anfangen bzw. andere Investitionen verschieben müssen.

Gibt es neben Pigini aus eurer Erfahrung noch andere wirklich gute bzw.
empfehlenswerte oder auch nicht empfehlenswerte Marken für Converter
(gerade in Hinblick auf die technische Ausführung)?
Eure Meinung/Erfahrung dazu würde mir sicher helfen,
sich im Dschungel der Anbieter zurechtzufinden
(frei nach dem Motto "jeder Krämer preist seine Ware").

Beste Grüße und Danke
 
Hallo Armando,

was ist denn dein Preisrahmen, in dem du dich bewegst?

Converterinstrumente gibts bei praktisch jedem namhaften Hersteller. Die Converter-Mechanik, die verbaut wird, ist heutzutage praktisch überall die gleiche (vorgelagerten MIII mal außer Betracht gelassen). Unterschiede gibts da eher im Bereich Gesamtklang und restiche Mechanik - wie gut wurde auf geräuscharmen Einbau geachtet und wie klingen die Instrumente an sich typischerweise. Da würde ich dir raten, nichts ungehört zu bestellen, sondern unbedingt den Klang und die Haptik vorher ausprobieren, ob das dir zusagt.

Wenn du ein vom Preis Leistungsverhältnis günstiges Instrument mit recht ordentlichem Klang suchst, so könnte hier ein Instrument die Weltmeister Supita sein. Im breiten Mittelfeld tummeln sich dann die bekannten Größen, Hohner (Morino), Pigini, Bugari, Borsini und auch Beltuna mit der Leader. Wenn du sehr gute Verarbeitung und individuelle Anpassung suchst, stellt das obere Ende so ungefähr die Hohner Gola dar, die preislich allerdings sehr weit oben angesiedelt ist.

Gruß, maxito
 
Die Converter-Mechanik, die verbaut wird, ist heutzutage praktisch überall die gleiche

Pigini hat, so viel ich weiß, eine eigene Konverter-Mechanik. Zumindest ist das bei MII so.

Gruß
Reini2
 
Pigini hat, so viel ich weiß, eine eigene Konverter-Mechanik. Zumindest ist das bei MII so.
Das stimmt, Pigini baut als einziger Hersteller seine eigene Mechanik, während die anderen Hersteller auf die GAMA-Mechanik zurückgreifen. Die Pigini Mechanik ist etwas besser, da hier die komplette Bassmechanik so weit entkoppelt wird, dass beim Tastendruck keine nicht benötigten Federn oder Akkordwellen mitbetätigt werden, sondern ausschließlich der Hebel, der für den Ton benötigt wird. Wenn man darauf achtet, spürt man beim Herunterdrücken des Bassknopfes den Unterschied, da der Widerstand bei der Pigini-Mechanik etwas geringer ist als bei der GAMA. Das macht sich beispielsweise beim Trillern in der linken Hand bemerkbar. Allerdings hat eben nur Pigini diese besondere Konvertermechanik. Ob man dann einen Pigini-Konverter haben möchte, ist allerdings Geschmacksache. Gruß, senseo
 
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Hallo zusammen,

ich stehe vor einer ähnlichen Idee, allerdings habe ich durch einen Zufall schon ein halbes Akkordeon mit Converter erstanden :

Bild 1.png


Diese ehemals recht wertvolle Guerrini wurde im Diskant leider der Stimmstöcke und einiger anderer Teile beraubt.
Sich da passend Ersatz zu besorgen ist wohl nahezu unmöglich.
Der Bass ist noch komplett , in gutem Zustand und mit Converter ausgerüstet.
Bisher spiele ich ein großes Cassottoinstrument mit Standartbass ( leider noname - eine ungebrandete Sonderanfertigung ,
wahrscheinlich aus dem Hause PaoloSoprani , aus den 60er Jahren) und eine kleine Viktoria freebass in C-Griff.
Die Guerrini ist zwar in B-Griff , das ließe sich aber wohl mit viel Übung absehbar bewerkstelligen , denn das Freebass Instrument
habe ich erst seit diesem Sommer und weiter als bis zu einstimmigen Melodien bin ich im Bass noch nicht gekommen.
Einen Umbau von Converter B auf C ist wahrscheinlich nur mit Umsetzen der Stimmen möglich,
das lassen wir also lieber...
Da das Bassteil natürlich nicht so an meinen Balg passt ( ich spiele Tasten ), müsste man wohl die gesammte Bassmechnik
mit der Trägerplatte der Stimmstöcke sowie die Registerleiste mitnehmen und in mein Bassteil anpassen.
Platz genug ist da wohl im Gehäuse. Der Vorbesitzer hat einen neuen Balg mit 21 Falten anfertigen lassen,
von der Seite aus sollte es also auch gehen.
Mal sehen, ob ich einen wagemutigen Akkordeonbauer finde, der mir das macht.

Hier noch ein Bild vom Innenleben :
Bild 2.png


Dank+Gruss,

Ludger



P.S.:
Hier wird ja gerne über ebay geschimpft,
aber der Sofortkaufen Preis bei einer Summe ,
für die man gerade mal zwei Lederriemensets bekommen hätte....
 
Hallo zusammen,


Da das Bassteil natürlich nicht so an meinen Balg passt ( ich spiele Tasten ), müsste man wohl die gesammte Bassmechnik
mit der Trägerplatte der Stimmstöcke sowie die Registerleiste mitnehmen und in mein Bassteil anpassen.
Platz genug ist da wohl im Gehäuse. Der Vorbesitzer hat einen neuen Balg mit 21 Falten anfertigen lassen,

Das was du planst ist ein gewaltiger Umbau. Versuchs doch erst mal auf die einfachere Tour - vielleicht klappt die:

Den Balg auf einer Seite vom Balgrahmen trennen und dann den Balgrahmen des anderen Akordeon Teils anbauen. Dazu möglichst den Balg mit den vielen Falten nehmen, da der meist wegen der höher aufbauenden Bassstimmstöcke benötigt wird.

Falls du das so zusammenbekommst, hast du aber noch lange keine Gewähr, dass die beiden Teile stimmlich und klanglich zusammenpassen.

Viel Erfolg beim umbauen.

Gruß, maxito
 
Hallo Maxito,

bei der stimmlichen und klanglichen Übereinstimmung bin ich mir da auch nicht so sicher,
zumal mein altes Instrument sehr ausgewogen zwischen Bass+Diskant klingt.
Ich kam noch nicht dazu, die Tonhöhen zu messen -
es könnte sogar noch sein, daß die Instrumente verschieden gestimmt sind,
zumal die Guerrini eher ein Instrument für Balkanmusik ist.

Den Balgrahmen austauschen wird wohl nicht die optimale Lösung bringen,
der vom Knopfakkordeon ist geringfügig kürzer, aber etwas tiefer-
der von der Paolo geht mehr in die Länge.
Nicht viel- aber doch knapp zu viel....

Als Übergangslösung werde ich mir vielleicht einen Adapter bauen,
also eine Holzführung die den Balg von der Guerrini auf der einen Seite
und das Diskantgehäuse der Paolo auf der anderen Seite aufnimmt.
Ich habe im Studium viel Holzmodellbau gemacht , das sollte eigentlich klappen,

Da das Diskant die unbewegliche Seite beim Spielen ist, sollte das eigentlich nicht stören.
So hätte ich zunächst ein spielfähiges Instrument , ohne bei der Paolo das Bassgehäuse
dauerhaft zu beschädigen.

Wenn das dann nicht zu Zombie-mäßig aussieht,
wäre das vielleicht sogar eine langfristige Lösung.

So könnte ich die Paolo dann jederzeit wieder in den Originalzustand
zurückversetzen - und sie wäre dann kein zusammengefrickeltes und somit auf immer unverkäufliches Instrument.

Ich werde weiter berichten,
wenn es was zu sehen+hören gibt !

Dank+Gruss,

Ludger
 
... stimmlichen und klanglichen Übereinstimmung bin ich mir da auch nicht so sicher,
zumal mein altes Instrument sehr ausgewogen zwischen Bass+Diskant klingt.
Ich kam noch nicht dazu, die Tonhöhen zu messen -
es könnte sogar noch sein, daß die Instrumente verschieden gestimmt sind,...

Na da bin ich mal gespannt, was rauskommt! -> lass es uns wissen!

mit der klanglichen Übereinstimmung meinte ich nicht die Tonhöhe, sondern ob die Teile vom Generellen zueinanderpassen - z.B. von der Lautstärke her. Wenn das eine Instrument so gebaut ist, dass es auf Lautstärke und Kraft getrimmt ist ( z.B. Wie die Hohner Imperator) und das andere Teil auf gleichmäßigen, aber nicht zu starken Klang ( wie z.B. die Poeta) dann kann es einfach passieren, dass z.B. der Bass den Diskant erschlägt oder umgekehrt und dann ist das Instrument nicht sinnvoll im Konverter spielbar, weil die beiden Stimmen nicht miteinander harmonieren und immer eine der beiden Seiten untergeht.
Bei Standardbass fällt das meist nicht sonderlich auf, weil man den Bass steuern kann, je nachdem wie lange man den drückt. Wenn man aber mit Melodiebass spielt, dann siind die Tonlängen auf der linken Seite auch vorgegeben - und dann sollten die Lautstäcken auch zueinander passen.


Aber die Teile hast ja eh schon rumliegen und ausprobieren willste das auch - drum ausprobieren und hören und dann weiß man mehr.

Gruß, maxito
 
einige Zeit später :

Der Converterumbau ist vollbracht !
Wie weiter oben zu sehen, habe ich bei ebay fürn' Appel+ein Ei eine Guerrini Symphony Convertor ersteigert.
Im Diskant fehlen das Verdeck, die Register und leider alle Stimmen !
Heute glaube ich, daß da jemand herumgeschraubt hat, um nach der Ursache der klebenden Klappenbeläge zu forschen
und die Suche erfolglos abgebrochen wurde. Die fehlenden Teile sind dann irgendwie verloren und der Rest bei einem Nachlaßverwalter gelandet.
Grausam .... aber gut für mich.

Die Guerrini war im Diskant mit Knöpfen im B-Griff, der Bass war aber Überraschung : C-Griff !
Ich habe Maxitos Vorschlag behelligt und den Umbau über den Balg gemacht.
Wider Erwarten waren die Außmaße der Guerrini wesentlich größer als der meiner Paolo Soprani.
Ich habe also zunächst den Balg abgenommen und den innenliegenden Holzrahmen ,
der die Balgnägel an der Gehäuseinnenseite aufnimmt, mit einer Cutterklinge so lange bearbeitet,
bis ich ihn ablösen konnte.
Dieser Holzrahmen geht in der ersten Balgfalte noch weiter , ich habe alo nur die ca. 5mm breite,
umlaufende Holznut abgetrennt. Der Radius der gerundeten Ecken passte in mein Diskantgehäuse,
nur die Seiten waren zu lang. Also wurde der Rahmen gevierteilt und millimetergenau die Längen gekürzt.
Dann wurde er wieder zusammengeklebt. Der Guerrinibalg war oben und unten ca. 5mm länger,
aber fast 2 cm tiefer. Ich habe eine Aluplatte genau auf Balggröße zugeschnitten, die Ecken passend gerundet,
dann schwarz lackiert und auf den Guerrinibalg geklebt. Dann wurde mein angepasster Holzrahmen aufgeklebt
und die Aluplatte bekam in beide Richtungen noch ganz feine Schrauben verpasst.
Erst danach habe ich die Aluplatte innen ausgesägt. Eine recht breite Balgdichtung wurde aufgeklebt
und für die Balgnägel feine Löcher gebohrt. Der Balg ist jetzt zum Körper des Spielers 2cm tiefer.
Da rückseitig aber ein Balgschoner angebaut ist und der Diskant ja durch die Gurte sowieso am Körper
liegt, fällt das nicht auf. Die etwas breitere Balgdichtung macht jetzt eine leichte Wulst , so daß der leicht überstehende
Balgrahmen optisch nicht auffällt. Einen Tag Warten, voller Unruhe , bis der kleber trocken war,
Balgnägel rein und siehe da : alles dicht.
Erste begeisterte Tests , alles erst einmal neu und ungewohnt...sauschwer und riesig , die Kiste !
Der Guerrinibass ist nicht ganz sauber gestimmt und um einige wenige Cent höher,
als die Paolo.

Die Paolo hat der Vorbesitzer, mein Freund Meisterklasse454 hier aus dem Forum,
2012 bei Giustozzi generalüberholen lassen, die Stimmung ist perfekt.
Also muß der Guerrinibass wohl in die Werkstatt.

Erstaunlicherweise ist die Guerrini ganz weich im Klang,
noch weicher als die Paolo. Im Zusammenspiel nicht ganz unisono,
eher wie zwei Gesangsstimmen , nicht uninteressant.
Bei Einzeltönen im Converter umwerfend toller Klang.
Nicht unbedingt für klassische Musik geeignet, da viel zu dynamisch.
Der Guerrinibass ist fein abgestimmt, die Tonintensität hängt sehr genau vom
Druckpunkt der Bassknöpfe ab.

Im Stradellabass eher ernüchternd.
Der Okavsprung ist in allen Registern sehr deutlich.
Fast immer klingt das ganz tiefe E, der tiefste Ton des Instruments in
der Grundbassreihe mit. Sehr gewöhnungsbedürftig, zumal diese tiefen Töne
durch die Lederventile viele Nebergeräusche haben.

Ist mir bisher bei allen angetesteten Converterinstrumenten unangenehm aufgefallen.
Auch die Tonschichtung der Akkordtöne ist ungewohnt.
Bei manchen Registern scheinen einzelen Töne spitz aus dem Akkord heraus zu stechen.
Da ist der Paolo Bass ganz angenehm, immer untermalend, nie aufdringlich.

Ich habe ein paar Aufnahmen gemacht
und bin jetzt im Nachhinein erstaunt,
daß dies eher zur Spielseite hin auffällt,
das Mikrofon der Kamera, bzw. der Zuhörer merkt das nicht so sehr.

Zuerst ein paar Takte aus Purcells "Dido und Aeneas",
zuerst Converter , dann Guerrini Grundbässe , dann original Paolo Bass :






Dann Tom Waits , zuerst Guerrini, dann Paolo.
Den zunächst aufdringlichen Bass der guerrini habe ich mit etwas Übung durch den Druckpunkt
der Knöpfe mildern können - der Bass der Paolo ist da weicher, reagiert aber auch nicht auf Druckpunkt.



Morgen kommt Meisterklasse454 noch einmal,
dann kann ich mein Akkordeon mal von der anderen Seite hören.

Fotos von dem umgebauten und dem original Bass reiche ich dann noch nach !

Schönen gruss,

Ludger
 
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Wie versprochen,
als kleiner Nachtrag noch ein paar Fotos !

Die ersten Bilder zeigen den offenen Guerrini Balg mit der angeklebten Aluplatte und dem angepassten Holzrahmen .
Die alten Balgnägellöcher und die Schnittspuren wurden mit Leim abgedichtet , einige Ausbuchtungen mussten für die Diskantmechanik ausgefeilt werden.
Die Balgdichtung ist aus einem Stück-passend zugeschnitten. Bei aufgesetztem Diskant wölbt sie sich aus undmildert optisch etwas die Stufe zum Balg.
Dann das ganze Instrument , optisch nicht auffällig (auf die etwas üppigen Schriftzüge von Guerrini hätte ich gerne verzichtet...)
Die letzten beiden Bilder zeigen das Instrument von vorne und die etwas herausragende Kante an der Rückseite,
die aber komplett unter dem Balgschoner verschwindet :

converter.jpg
converter_3.jpg
converter_1.jpg
converter_2.jpg
converter.jpg
converter_3.jpg
converter_1.jpg
converter_2.jpg
converter_4.jpg
converter_5.jpg
 
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etwas später......

Meisterklasse454 war heute hier -
er besaß vor zwei jahren meine tolle Paolo und hat auch die Generalüberholung damals veranlasst.
Das Instrumnet war ihm aber damals zu tempramentvoll, er suchte für sich eher einen klassischeren Klang.
Heute spielt er es ganz anders und ist erstaunt , was alles in dem Akkordeon schlummert.
Wir haben rund zwei Stunden das Instrument mit beiden Bassteilen ausgiebig getestet und belauscht .

Ergebniss :

meine Paolo pur ist grandios , zwar noch ein traditionelles Akkordeon,
also nicht unbedingt fürs Conservatorium geeignet , aber tempramentvoll,
voller Seele und sehr empfänglich für jede Form von Ausdruck.
(wobei man neidlos anerkennen muß, daß Meisterklasse454 sein Spiel in den letzten zwei jahren enorm perfektioniert hat...)

Was nicht zu erwarten war : mit dem anderen Bassteil ändert auch das Paolo Diskant enorm seine Klangfarbe und das Spielverhalten.
Zum einen ist mehr Luft da, mehr Balgweg, zum anderen viel mehr Tiefe- die Schärfe geht etwas weg.
Der Guerrinibass ist sehr weich , auch keine Konzertinstrument , aber sehr tiefenlastig , wie eine große Orgel.
Doch leider geht dabei irgendwie das Tempramentvolle verloren.
Die beiden Hälften passen nicht perfekt ineinander. Will man im Diskant mehr Dynamik spielen,
wird der Bass zu laut . Ruhige , polyphone Läufe , mit wechselnden Betonungen in linker und rechter Hand gehen im
Melodiebass ganz gut ,doch im Stradellabass und im vollen Register wirkt das Spiel etwas seelenlos.

Man weiß im Nachhinein nicht ganz, für welche Art von Musik die Guerrini gebaut wurde ,
für Klassik ist der Ton nicht kontrolliert genug, für Jazz fehlt da an Biss. Sicherlich wird
der Bass mit dem fremden Diskantteil, der originale Knopfdiskant war noch viel ausladender im Gehäuse,
auch sein Klangverhalten ändern.
Erstaunlicherweise haben einige Register im Converter- und Stradellabass eine Schwebung
in den Basstönen. Hier hätte man sich eher mehr Register mit Oktavkopplungen gewünscht.

Mein kleines Experiment war durch Glück weder mit hohen Kosten,
noch zeitlichem Aufwand verbunden . Ich werde es noch einige Zeit so spielen
aber absehbar den Guerrinibass gegen ein anderes Converter- oder Freebass Akkordeon eintauschen.

Also , einfach was Zusammenstecken, damit ist es nicht getan.
Man kann also nur voller Anerkennung den Hut vor den Herstellern ziehen,
es braucht viel Sachverstand, bis ein in sich funktionierendes Akkordeon entsteht !

Dank+Gruss,

Ludger
 
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Auch für mich war es eine tolle Erfahrung gestern bei Ludger. Erstens, weil jede Akkordeon sein bestimmte Klang hat. Und diese Paolo! Ja, bis auf Converter (die die Paolo nicht hat) ist es ein absolut phänomenale Akkordeon!!!!

Vergleichbare Akkordeon zu finden wäre gar nicht so einfach: Ansprache, Klangmischungen, Dynamik, Vibrationen, das Gesangliche, seelische usw. - wirklich Super.

Auch ich war ziemlich überrascht was es alles dort noch zu hollen gibt's (vielleicht weil ich mich beim spielen auch schon ETWA verbessert habe?).
Auf jedem Fall ist für mich neulich was ganz besonderes geworden -von einen Akkordeon das Harmonium-Ähnliche Klang zu hollen. Das habe ich letzte Monate auf meine Bugari Conservatory Bayan (Model 3rp mit 3-Chörige Converter und zuschalbare Quintmix) ständig geübt. Aber das man mit diese Art Akkordeon zu spielen auch auf die Paolo spielen kann - das war für mich eine grosse Überraschung. Ja, diese Paolo Sonderfertigung hat sich wirklich in die höchste Liga positioniert. Auch wenn die nicht für klassische Musik Gebaut war, konnte die Paolo diese Spielart (z.B. das ständige "pumpen" von Luft, oder das Expression-Spielen) sehr gut bewältigen. Und genau so gut war die auch bei alle andere Genre von Musik.

Na gut, zumal nicht um sonst habe ich damals so viel Energie und Mühe gegeben, bis es so ein Glücksfall geworden. Übrigens, wenn ich es auf eBay in 1999 kaufte, lag die Schwebe-Chor noch im Cassotto, den Balg war kaum brauchbar, von Stimmung gar keine Rede.... und trotzdem könnte man erwas besonderes spüren(!!!).

Das alles hätte ich hier aber nicht mal erwähnen, aber das Zusammensetzung von den Paolos Diskant mit dem Guerrinis Bass war eine richtige Lehre auch für mich: es zeigte wie zwei exzellente Teile sich nicht richtig harmonisieren / musizieren wollte. In so einer Mass war es schon ziemlich ein "Untergang".

Und ja, genau so wie Ludger geschrieben hast denke auch ich: Hochachtung an die Akkordeon Herstellern: die wiessen ganz genau was sie machen (Das merke ich beim Bugari) wobei leicht ist die Herstellers Aufgabe überhaupt nicht.

Und noch etwa dazu: wenn ein Akkordeon nicht mit Converter vom vorne an gebaut würde, dann soll es auch kein Converter bekommen.

Und auch das noch: ja, einen Converter soll 1-2 Sondern-Registern (Oktavekoppler) haben. Erst dann ist das Spass beim Standardbass vorprogramiert.

Ich persönlich merke neulich, wie sensibilisiert würde ich durch das Bugaris 3-Chörige Converter. Dabei würde das regiestrierung beim Bass genau so wichtig für mich wie beim Diskant. So extrem wichtig war das regiestrierung beim Bass für mich zuvor nicht.

Und gestern zeigte mir die Paolo, dass auch beim guten Standard-Bass gibt es viel Raum für das Feinhören..... !!

Gewiss, ich werde auch weiter beim Bugari bleiben; aber wenn Ludger mal von die Paolo ganz Sat wird, dann werde ich es zurück kaufen
:) :) :) :)

In diese Sinne,

Eure Mkl.454
 
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Hallo,

man beachte, dass in den beiden letzten Beitraegen von Ludger und MKL454 betont wird, dass die klangliche Abstimmung und Auslegung eines Akkordeons alles andere als selbstverstaendlich und einfach sind. Von den (meisten) Herstellern wird an dieser Stelle eine ganz hoch einzuschaetzende Leistung geliefert.
Ich freue mich, dass dieses auch einmal so klar herauskam. Beim Studium des Forums koennte man naemlich leicht einen gegenteiligen Eindruck gewinnen.

Viele Gruesze

morino47

PS: Ich bin kein Akkordeon-Bauer oder -Hersteller oder mit solchen verwandt oder irgendwie verbandelt.
 
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Gibts bei Harmona eigentlich noch die Converter-Module für Supita, Supra und Toccata (http://www.dakapo-pressebuero.de/pdf_broschueren/musik_berlin.pdf#page=73)?
(Komisch: Die Toccata war doch sowieso ein Converter-Instrument...)
Im aktuellen Katalog Nr. 9 sind die Module nicht mehr drin - in der Nr. 8 gab es noch einen Hinweis - dort hießen sie "Weltmeister-Luxury-Line".
 

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