Ich kriege alle (naja viele) Tabs von den Tönen her gespielt, aber alle Noten sind wie festgenagelt gleich lang.
Moshpit hat schon die richtigen Tipps gegeben,

deshalb nur kurze Ergänzung:
Möglicherweise liegt hier ein kleiner "Denkfehler" vor. Gutes Timing bedeutet NICHT, dass immer alle Notenwerte gleich lange ausgehalten werden bzw. dass man den Ton immer gleich lange ausklingen lässt.
"Timing" bedeutet vor allem, dass der
Beginn der Note (sprich: der Anschlag) möglichst genau dann erfolgt, wenn es der Takt vorschreibt.
Das ist unabdingbar, damit sich Dein Spiel "tight" und präzise anhört. Auch das, was man gemeinhin als "Groove" bezeichnet, entsteht eben durch dieses "Anschlagen genau auf den Punkt". Da gibt's sogar (musik-)wissenschaftliche Untersuchungen dazu (unter anderem an Hand der Piano-Parts von Ray Charles).
Und diese Art von "timing" lernt man nach meiner Erfahrung nur, indem man möglichst viel mit Rhythmusvorgabe (Metronom, Drumcomputer, Jamtrack oder auch Mitmusiker

) spielt. Deshalb ist ein Metronom definitiv
gut fürs Timing.
Der Beginn der Note (also der Anschlag) muss tatsächlich idealerweise genau auf den Punkt kommen. Wie lange man die Note dann aushält und wie man akzentuiert, ist eine ganz andere Kiste. Wenn Du zum Beispiel in einem Rhythmuspart abgedämpft palm-mutes spielst, klingt der Ton fast überhaupt nicht nach. Das ist pures staccato. Das andere Extrem wäre ein mit Fingervibrato über ganze Takte gehaltener Ton. In dieser Hinsicht kannst und sollst Du variieren. Dann kommt auch Ausdruck und "feeling" rüber.
Ich hoffe, es ist einigermaßen klargeworden, was ich meine - auch wenn's vielleicht auf den ersten Blick ein wenig kompliziert klingt.
Nebenbei: Bevor mir jetzt jemand mit "shuffle"-Rhythmen oder allerlei südamerikanischem Rhythmus-Gefühl kommt: Wenn ich sage, dass der Anschlag genau auf den Punkt erfolgen muss, meine ich damit nicht, dass er immer auf eine "gerade" oder auch nur genau ins Schema passende Zählzeit kommen muss. Das ist vielleicht im Metal häufig so, in aderen Stilrichtungen durchaus nicht.
Man kann bewusst "laid back" spielen und zum Beispiel den Anschlag gegenüber dern eigentlich vom Takt her betonten Zählzeiten minimal nach hinten verschieben. Aber die Leute, die das richtig gut machen und dadurch "groovy" klingen, verzögern halt - innerhalb einer Passage - immer um einen ähnlichen Wert - nicht mal so, mal so. Auch bei diesem Spielen "neben dem Takt" ist also Präzision angesagt.