Standardübungen als Störfaktor!?

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5 Monate nach fast 30 Jahren Pause biege ich wieder kleine Eisendrähte zum Zwecke der gefälligen Entspannung.

So weit, so gut.

Mit Standardübungen habe ich eine gewisse Fingerfertigkeit zurückerlangen können, aber es kommt zu ungeahnten Problemen.

Das regelmässige Üben mit dem Metronom hat (m)ein Timing total zerstört.

Ich kriege alle (naja viele) Tabs von den Tönen her gespielt, aber alle Noten sind wie festgenagelt gleich lang.

Wie das (nicht) klingt kann jeder sich denken.

Im very confused....
 
Eigenschaft
 
5 Monate nach fast 30 Jahren Pause biege ich wieder kleine Eisendrähte zum Zwecke der gefälligen Entspannung.

haha .. der is gut :D:D

aber jetz zu deiner frage ... ich hab ehrlichgesagt keine ahnung wie ma das beheben kann ... aber ich denke mir dass man das eig im gefühl haben sollte oder nicht ???

Lg Dave
 
Naja,

ehrlich gesagt dachte ich das auch... :rolleyes:

Aber die Praxis..... ist so fern... :gruebel:
 
Das das üben mit Metronom dein Timing zerstört hat, halte ich für ein Gerücht. Das hat noch niemandem geschadet. Schlimmstenfalls dient es nicht dem gedachten Zweck wenn man es falsch einsetzt. Wie hast du das Ding denn beim üben eingesetzt wennn ich fragen darf?
 
... immer munter Viertelchen geschruppt.

Und jetzt habe ich nur noch Viertelchen am Lager, oder zumindest Probleme, andere Tonlängen zu spielen. :gruebel:
 
... immer munter Viertelchen geschruppt.

Und jetzt habe ich nur noch Viertelchen am Lager, oder zumindest Probleme, andere Tonlängen zu spielen. :gruebel:

Genau so was meinte ich. Bist du im Ernst nie auf die Idee gekommen andere Notenwerte auf das nervige Klick zu spielen?

Dann würde ich das Metronom auf 60 Bpm oder so einstellen und nacheinander 4el, 8el und 16el üben und dabei die Greifhand gar nichts tun lassen, außer vielleicht die Saiten festhalten. Erstmal den Anschlag in den Griff kriegen. Wenn das läuft kannst du als Zwischenschritte der Notenwertreihe auch noch Triolen einbauen. Die ganze Übung spielst du auf jeder Saite ein paar Mal durch wobei du bei der hohen Saite anfängst. Wenn du auch die Triolen in die Reihe kriegst und du beim Wechsel der Notenwerte keine Probleme mehr hast kann sich die Greifhand daran beteiligen. Da kannst du dir ja ein paar nette Tonleitern für aussuchen.

Diese "Pille" schluckst du 3xtäglich für 10 Minuten, zwei Wochen lang und du wirst geheilt :D
 
Dann musst du halt bewusst Pausen und andere Tonlängen üben. Metronom an - oder, das halte ich diesem Moment für sinnvoller, eine CD rein, damit du nicht in dem Zähen klicken des Metronoms hängen bleibst - dann fängst du an, bewusst verschieden lange Töne zu spielen, schnelle Licks, langsame Licks, welche aus drei Tönen, welche aus 30 Tönen, baust bestimmte Phrasierungen mit ein - z.B. in 16teln, aber jeder x-te Ton wird ausgelassen und statt dessen eine Pause eingebaut usw.

Das sollte helfen.

Jaja, "Krankengymnastik sollte regelmäßig gemacht werden, bis du wiederhergestellt bist" :rolleyes:
 
Ich kriege alle (naja viele) Tabs von den Tönen her gespielt, aber alle Noten sind wie festgenagelt gleich lang.

Moshpit hat schon die richtigen Tipps gegeben, :great: deshalb nur kurze Ergänzung:

Möglicherweise liegt hier ein kleiner "Denkfehler" vor. Gutes Timing bedeutet NICHT, dass immer alle Notenwerte gleich lange ausgehalten werden bzw. dass man den Ton immer gleich lange ausklingen lässt.
"Timing" bedeutet vor allem, dass der Beginn der Note (sprich: der Anschlag) möglichst genau dann erfolgt, wenn es der Takt vorschreibt.
Das ist unabdingbar, damit sich Dein Spiel "tight" und präzise anhört. Auch das, was man gemeinhin als "Groove" bezeichnet, entsteht eben durch dieses "Anschlagen genau auf den Punkt". Da gibt's sogar (musik-)wissenschaftliche Untersuchungen dazu (unter anderem an Hand der Piano-Parts von Ray Charles).
Und diese Art von "timing" lernt man nach meiner Erfahrung nur, indem man möglichst viel mit Rhythmusvorgabe (Metronom, Drumcomputer, Jamtrack oder auch Mitmusiker ;)) spielt. Deshalb ist ein Metronom definitiv gut fürs Timing.

Der Beginn der Note (also der Anschlag) muss tatsächlich idealerweise genau auf den Punkt kommen. Wie lange man die Note dann aushält und wie man akzentuiert, ist eine ganz andere Kiste. Wenn Du zum Beispiel in einem Rhythmuspart abgedämpft palm-mutes spielst, klingt der Ton fast überhaupt nicht nach. Das ist pures staccato. Das andere Extrem wäre ein mit Fingervibrato über ganze Takte gehaltener Ton. In dieser Hinsicht kannst und sollst Du variieren. Dann kommt auch Ausdruck und "feeling" rüber.

Ich hoffe, es ist einigermaßen klargeworden, was ich meine - auch wenn's vielleicht auf den ersten Blick ein wenig kompliziert klingt.

Nebenbei: Bevor mir jetzt jemand mit "shuffle"-Rhythmen oder allerlei südamerikanischem Rhythmus-Gefühl kommt: Wenn ich sage, dass der Anschlag genau auf den Punkt erfolgen muss, meine ich damit nicht, dass er immer auf eine "gerade" oder auch nur genau ins Schema passende Zählzeit kommen muss. Das ist vielleicht im Metal häufig so, in aderen Stilrichtungen durchaus nicht.
Man kann bewusst "laid back" spielen und zum Beispiel den Anschlag gegenüber dern eigentlich vom Takt her betonten Zählzeiten minimal nach hinten verschieben. Aber die Leute, die das richtig gut machen und dadurch "groovy" klingen, verzögern halt - innerhalb einer Passage - immer um einen ähnlichen Wert - nicht mal so, mal so. Auch bei diesem Spielen "neben dem Takt" ist also Präzision angesagt.
 

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