[Spieltechnik] Die Gitarrenwelt (für Anfänger und Autodidakten)

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Die Welt des Gitarrenspiels (für Autodidakten)

Vorarb will ich nehmen, dass dies nur eine kleine Hilfe sein soll.
Dieser Artikel zeigt Autodidakten den Weg, einige KLEINE Riffs von bekannten Songs und gibt ihnen einige Tipps zum Gitarrenspiel.

Dieser Workshop wendet sich speziell an Autodidakten, die erst seit kurzem Gitarre spielen.

Ich möchte hier jedem Autodidakten und generell Gitarristen einen Rat geben, auf was er achten muss, wie man weiter kommt, was man üben sollte als "Anfänger" und wie man sich immer wieder neu motivieren kann.

Im Auge haben sollte ein Autodidakt sicher immer die Punkte:

- Rhythmus / Taktgefühl
- evtl. "falsch" vorhandene Handhabung
- Akkorde und Barré-Griffe sauber zu lernen / spielen
- Immer "locker" zu spielen (keine gesundheitlichen Risiken!)

Gut wäre auch immer, wenn du einem erfahrenen Gitarristen deine Haltung und dein Gitarrenspiel präsentierst, so dass er dir, falls nötig, korrekt helfen kann.

Der Rhythmus und das Taktgefühl ist etwas vom Wichtigsten am Gitarrenspiel.
Er zeichnet ein klasse Gitarrenspiel aus, wenn er nicht stimmt, passt auch der Rest nicht. Daher ist es für einen Anfänger von Vorteil, ein Metronom zu benutzen. Neben Rhythmus und Taktgefühl spielen dann Dynamik der Anschläge und Druck vom Plektrum auf die Saiten eine Rolle.

Beim Greifen von Akkorden und Barré-Griffen solltest du nicht zu viel Kraft investieren, da du sonst nicht mehr locker bist, dein Rhythmus zum stocken kommt und du dir auch eine Verletzung zufügen könntest.

Als Anfänger sind kleinere Erfolge immer ein Wahnsinnserlebnis.
Diese solltest du auch haben, wenn du weiter unten die eine oder andere meiner "Lieder-Hilfen" durchliest. Auch mit "einfachen" Liedern kannst du eine effektive und gute Leistung erbringen - was doppelt cool ist.

Wie kommt man denn als Autodidakt weiter?

Klar ist, dass du eine hohe Disziplin haben musst, damit du das wirklich auch effektiv spielen kannst. Du darfst dich nicht ablenken lassen, musst ständig immer wieder probieren, alle deine Kenntnisse auf die Gitarre umzusetzten. Kennst du Tonfolgen mit Noten? Dann probiere dich selbst - experimentieren mit der Gitarre ohne Lieder zu lernen, macht auch Spass! Sprichwort ist hier dazu immer: Learning by doing - und übe das, was dir Spass macht!

Was sollte man sich für Ziele setzen?

Klar solltest du immer realistisch sein und nicht meinen, du könntest bereits nach einem Monat ein Solo von Steve Vai nachspielen. Du musst selbst erkennen können, wozu du in der Lage bist, wie du dein Spiel einschätzst und wie schwer der Song für dich ist. Aber gut ist auch, wenn die Ziele relativ hoch sind - dann hat man doppelt Freude, wenn man es schafft.

Die Lieder-Hilfen

Hier im Forum werden immer wieder Lieder für Anfänger ermittelt.
Leider meinen manche User, ein Anfänger sei in der Lage, das anspruchsvolle Picking-Lied "Tears in Heaven" zu spielen oder etwa die Metallica-Ballade "Nothing Else Matters". Für mich ist dies für einen Anfänger eine totale Überforderung, er muss zuerst Grundlegendes lernen, bevor er sich an mittelleichte Lieder wie die oben genannte macht.

Zu leichten Riffs von bekannteren Songs zähle ich daher:

"Iron Man"; - Black Sabbath (TAB-Notation)
PHP:
117 bpM - MIDI Datei im Anhang

e ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
B ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
G ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
D ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
A ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
E ||---3----6--|---6--8--8------|---11--10--11--10--11--10--6--|---6--8---8---|
      (Z)  (R)    (R)(K)(K)         (R)(M) (R) (M) (R) (M) (Z)    (Z)(R)(R)
Die legendäre Heavy Metal-Band Black Sabbath mit Frontmann Ozzy Osbourne und Tony Iommi an der Gitarre ist in sämtlichen Geschichtsbüchern zu finden
Mit diesem Riff schien der Stern der Black Sabbath schon früh sehr hell.

Von "Iron Man" gibt es verschiedene Notationen, davon habe ich hier eine ausgewählt. Angegeben sind die Fingersätze unten mit (Z) für Zeigefinger, mit (M) für Mittelfinger, (R) für Ringfinger und (K) für den kleinen Finger.

Vom Rhythmus her ist "Iron Man" sehr leicht und daher von jedem Anfänger sofort spielbar:
PHP:
117 bpM - MIDI Datei im Anhang
 
e ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
B ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
G ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
D ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
A ||-----------|----------------|------------------------------|--------------|
E ||---3----6--|---6--8--8------|---11--10--11--10--11--10--6--|---6--8---8---|
	  H	 H      V  V  H           A   A   A   A   A   A   V     V  V  H
Ich empfehle jedem Anfänger, ein Metronom zu brauchen.
Es gibt dir den genauen Takt an und so wirst du sofort rhythmisch genauer.
Stell es auf 117 Schläge pro Minute ein und probiere es zu spielen.
Im MIDI-Beispiel hörst du exakt das Riff zusammen mit Metronom.

Oben bedeuten die Zeichen H eine halbe Note, V eine Viertelnote und A eine Achtelsnote.


"T.N.T." - AC/DC (TAB-Notation)


PHP:
120 bpM - MIDI Datei im Anhang

e ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
B ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
G ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
D ||---2------5--7--|--(7)-----------2--|--(2)------5--7--|--(7)----------2----|
A ||---0------5--7--|--(7)-----------0--|--(0)------5--7--|--(7)----------0----|
E ||---0------3--5--|--(5)--3--5-3b--0--|--(0)------3--5--|--(5)--3-5-3b--0----|
                           (Z)(R)(Z)                            (Z)(R)(Z)
Die Tabulaturen in Klammern stellen eine gehaltene Note dar.
Wichtig ist, dass du die gehaltenen Noten wirklich auch so lange spielst.

Hier siehst du den Rhythmus von T.N.T.:

PHP:
120 bpM - MIDI Datei im Anhang

e ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
B ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
G ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
D ||---2------5--7--|--(7)-----------2--|--(2)------5--7--|--(7)----------2----|
A ||---0------5--7--|--(7)-----------0--|--(0)------5--7--|--(7)----------0----|
E ||---0------3--5--|--(5)--3--5-3b--0--|--(0)------3--5--|--(5)--3-5-3b--0----|
       V      V  A      A   A  A A   A      V       V  A      A   A A A   V
         V A              A        A           V A              A       A
V steht für Vierteln, A für Achteln, besonders sind hier aber noch Pausen eingebaut, welche unter den Notenwerten stehen.

Die erste Linie mit Zahlen sollte der Notenwert ausmachen, die zweite Linie die Pausen (V = Viertel, A = Achteln).

Hier hörst du dir am besten das Original an bzw. das MIDI und spielst dann gerade mit, der Rhythmus kommt bei T.N.T. fast von selber!

Wenn du folgende Lieder mal gehört hast und spielen kannst, probiere dich an weiteren Stücken wie zum Beispiel:

- "Paranoid" (Black Sabbath)
- "Sweet Home Alabama" (Lynyrd Skynyrd)

Mit diesen vier Liedern hast du dann einige hilfreiche Spieltechniken für den Anfang gelernt:

- Powerchords (bei "T.N.T."; und "Paranoid";)
- Single Note Riffs (bei "Iron Man" und "Sweet Home Alabama")
- Hammer On und Pull Off (bei "Sweet Home Alabama" und "Paranoid";)
- Rhythmus-Gitarre (bei "T.N.T")

Für diejenigen, die nun denken, "was zum Teufel ist das für ein Workshop?" sollen sich mal die Frage stellen, wie und wann sie angefangen haben Gitarre zu spielen und wie froh sie waren, wenn jemand ihnen eine Hilfe angeboten hat.


In diesem Sinne, let's rock

Patrice :)


PS. Bei Fragen und Anregungen bitte PM an mich ;)
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • ironman.mid
    245 Bytes · Aufrufe: 363
  • tnt.mid
    357 Bytes · Aufrufe: 330
hmm... ich weiß nicht ob ein anfänger der in der welt der gitarren neu ist, viel von deinem workshop profitieren kann.
im grunde hast du viele sachen genannt aber nicht erklärt.
"dynamik beim anschlagen ist wichtig" ... tja aber was bedeutet das? beispiele?
"Ein Metronom ist wichtig" ... tja aber wie arbeite ich ordentlich damit? (steigerung des tempo usw)

oder der abschnitt der ziele die man sich setzen soll. es ist ja richtig was drin steht, aber ein anfänger wünscht sich nunmal konkreteres als "nicht zu hoch und nicht zu niedrig"

und die liederhilfen... hmm... erstmal sei in den raum gestellt dass ein anfänger was mit viertel und achtel noten anfangen kann. aber irgendwie muss ich auch da fragen wie deine beschreibungen einem anfänger weiterhelfen sollen.
von fingersätzen halte ich (wenn es sich nicht gerade um eine fingerübung handelt) eigentlich nichts. das sollen sich die anfänger schön alleine basteln, weil die sich schon selbst den weg des geringsten widerstandes suchen und dann nicht bei jeder melodie nach dem fingersatz fragen.

Mit diesen vier Liedern hast du dann einige hilfreiche Spieltechniken für den Anfang gelernt
ja aber diese spieltechniken zu erklären wäre eine große bereicherung für den wissensdurstigen anfänger, der sich fragt: "power-was?"

nimm dir die kritik nicht so zu herzen denn ich finds gut wenn jemand versucht den anfängern die fragen zu beantworten... doch sehr konkret ist das, was in deinem workshop steht, nicht.;)
 
Kurze Anmerkung: Bei Tnt muss man am Anfang einen E5 spielen, und nicht einen A5.
Aber sonst finde ich den Workshop eigentlich ne gute Idee!
 
LINKS ZUM WORKSHOP:

Was sind Akkorde (Dreiklänge)?
Hammer On & Pull Off (Legato-Technik)
Was sind Powerchords?
Notenlesen! Wie? Warum?
Unter "Notenschrift" findest du Rhythmen

Fastel schrieb:
hmm... ich weiß nicht ob ein anfänger der in der welt der gitarren neu ist, viel von deinem workshop profitieren kann.
im grunde hast du viele sachen genannt aber nicht erklärt.
"dynamik beim anschlagen ist wichtig" ... tja aber was bedeutet das? beispiele?
"Ein Metronom ist wichtig" ... tja aber wie arbeite ich ordentlich damit? (steigerung des tempo usw)

Hallo fastel,

zuerst mal, danke für deine Kritik.
Ich habe nicht beachtet, dass ich keine Links hinzugefügt habe zu versch. Themen.

Ich werde wohl meinen Artikel noch überarbeiten müssen, da er zu unvollständig ist.
Wohlgemerkt habe ich aber gedacht, dass ein Anfänger / Autodidakt selber nachschlägt, was ein Bending ist, was und wie man eine Viertelnote spielt, für was ein Metronom ist, usw...

Aber ich werde meinen Post mal editieren und deine Anregungen ergänzen ;)

Neuling schrieb:
Kurze Anmerkung: Bei Tnt muss man am Anfang einen E5 spielen, und nicht einen A5.
Aber sonst finde ich den Workshop eigentlich ne gute Idee!

Ou... Ja klar, der Anfang von T.N.T. ist klar ein E5

PHP:
120 bpM - MIDI Datei im Anhang

e ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
B ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
G ||----------------|-------------------|-----------------|--------------------|
D ||---2------5--7--|--(7)-----------2--|--(2)------5--7--|--(7)----------2----|
A ||---2------5--7--|--(7)-----------2--|--(2)------5--7--|--(7)----------2----|
E ||---0------3--5--|--(5)--3--5-3b--0--|--(0)------3--5--|--(5)--3-5-3b--0----|
                           (Z)(R)(Z)                             (Z)(R)(Z)



Patrice
 
danke für die Arbeit Patrice!
Also ich als Anfänger finde den Workshop wirklich klasse!
Es werden den Anfängern in diversen Threads oft zahlreiche Lieder empfohlen, doch meistens sind diese Lieder dann doch noch zu anspruchsvoll, deshalb finde ich gut, dass du auch nur einzelne Riffs von den Songs rausgeschrieben hast, da es anspruchsvoll für einen Anfänger ist nen ganzen Song zu lernen.
Wenn du noch weitere Riffs bekannter Lieder mit Rhytmus usw. tabben würdest und so den Workshop erweitern würdest, würde ich persönlich mich sehr freuen!
 
Danke für die Blumen ;)

Ich werde sicherlich nochmals zwei bis drei Riffs anschauen, notieren und bald wohl hier in diesen Thread posten.

Patrice
 
Danke auch für Deine Anregung mal einfachere Sachen auszuprobieren.

Auch wenn man sich vornimmt ganz allein im stillen Kämmerlein das Gitarrenspielen zu erlernen, ist man froh über jeden kleinen Hinweis.

Schon wenn man die Gitarre zum erstenmal in den Händen hält, ist man heiß darauf eine hörbare Tonfolge herauszubringen.

Da kommt es nicht so ganz genau drauf an zu erfahren wie die Fingerhaltung usw. ist, denn der Erfolg etwas nachspielen zu können ist einfach grandios.

Auch denke ich, dass sich das eigentliche Interesse erst nach diesen kleinen Erfolgen einstellt und wenn man vor Ergeiz besessen ist wird man sich eh um einen geeigneten Lehrer umsehen, der einem die Sache beibringen wird.

Jeder noch zu ausführlich gehandhabte Ratschlag verliert das Interesse, man liest zu viel, verliert den Überblick und ist frustriert.



Danke für Deine kurz und Bündige Anleitung !:great:
 
Rhythmus / Taktgefühl
- evtl. „falsch“ vorhandene Handhabung
- Akkorde und Barré-Griffe sauber zu lernen / spielen
- Immer „locker“ zu spielen (keine gesundheitlichen Risiken!)

genau das soll aber auch jeder gitarrist, egal ob autodidakt oder gitarrenschüler, können und beachten
 
Hallo zusammen!

Der Artikel ist zweifellos gut!
Genau dieses Prinzip habe ich bei meinen Schülern angewendet, nämlich nicht nur reine Techniksachen zu üben, sondern auch einfache Songs nachzuspielen. Das bringt aber nur was, wenn man die Techniksachen vorher übt und dann in dem Song anwendet!
Aber eine Sache muß ich unbedingt anmerken!
Ich bin selber Autodidakt und habe mir das Gitarrenspielen durch nachspielen von Metallicasongs beigebracht! Alles andere kam dann durch Austausch mit anderen Gitarristen! Bei dem einen habe ich mir Pinchharmonics abgeschaut, bei dem anderen Arpeggios, usw.

Nun das worauf man unbedingt achten sollte, da ich mittlerweile gut damit zu kämpfen habe!

1. habe ich mir eine ungewöhnliche Haltung des Plektrums (Gitarrenblättchen) angewöhnt, was im Nachhinein zu einem kleinen Nachteil wurde.
2. Habe ich mir beim spielen von Tonleitern eine falsche Haltung der Greifhand angewöhnt. Zwar kann ich im ausreichenden Maße sauber spielen, aber bei schnelleren Arpeggios oder solchen Sachen, ist es nach wie vor ein Nachteil.

Ich würde behaupten, dass grade diese Grundlagen nicht zu unterschätzen sind. Grade wenn man am Anfang steht ist man bei vielen Sachen ungeduldig und nicht aufs saubere spielen bedacht. Bei vielen steht die Geschwindigkeit der Greifhand im Vordergrund.
Das schlimme an der Sache ist, dass, wenn man sich erstmal die Eigenheiten angewöhnt hat, es schwer ist sie sich wieder abzugewöhnen.
Deshalb würde ich jedem Autodidakten erstmal raten, trotzdem einige Stunden bei einem Gitarrenlehrer zu verbringen, der einem eben diese Grundlagen vermittlelt. Man kann eben nicht alles aus dem Internet lernen, bzw. geht es schneller, wenn man es gezeigt bekommt!
Ich habe gerlernt, mit diesen Eigenheiten umzugehen, bzw. sie wieder auszumerzen! Allerdings ist damit oft ein viel höherer Zeitaufwand verbunden, als wenn man es von Anfang an richtig macht!

Geduld ist die Devise und die hatte ich damals auch nicht! Gerade wenn man jünger ist, brennt in einem noch dieses Feuer der Ungeduld! (Zitat von einem meiner Profs) :)

Grüßle Marco
 

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