Steelstring, Saitenlage bei Wechsel von 009 auf 010, Denkfehler?

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ich spiele 009er auf der Steelstring, die Saitenlage ist sicher für Viele top, also, es passt ein Ein-Euro gerade so zwischen Bund und Saite, bei E1 und e2.
Wenn ich bei 009 bleiben wollte, würde ich die Stegeinlage tatsächlich noch um einige wenige Millimeter runter schleifen, aber eher in Richtung e2 (hohe E-Saite). Dann wäre es perfekt.

Ich überlege aber 010er aufzuziehen. Das führt mich zu der Frage, ob es sein kann, dass das Schleifen gar nicht notwendig sein wird.

Die Auflagepunkte bleiben gleich, Sattel und Steg (Stegeinlage), lediglich die Saitenstärke ändert sich. Kann es sein, dass durch die dickeren Saiten, sich die Saitenlage jetzt "perfekt" anfühlt, ohne weitere Arbeiten? Denkfehler?

Ich kann das natürlich selbst ausprobieren, 010er drauf und schauen, wie es sich verhält. Wenns nicht passt, müssen die Saiten wieder entspannt werden, und ich muss die Stegeinlage feilen.

Diesen Schritt könnte ich mir womöglich einsparen, falls es Erfahrungsberichte von euch gibt.

Mit anderen Worten, können sich dickere Saiten niedriger anfühlen, als Dünnere?
 
Überschlägig kann man sagen, je dicker die Saiten sind, umso größer ist die Zugkraft, die die Saiten ausüben. Wenn da jetzt beim Wechsel von 0009er auf 0010er eine größere Zugkraft ist, würde ohne Kompensation durch den Trussrod die Saitenlage höher werden, weil sich der Hals konkav in Richtung der Saiten biegen würde. Durch die Kompensation durch den Trussrod wird dann wieder die alte Halskrümmung und alte Saitenlage erreicht.

Grundsätzlich stellt man die Saitenlage aber nicht über den Trussrod ein, sondern dadurch, dass man den Steg auf die gewünschte Höhe bringt (schrauben,feilen oder austauschen und feilen). Zusätzlich hat dann noch Einfluss, wie tief die Sattelkerben gefeilt sind. Die Höhe des Steges und die Tiefe der Sattelkerben sind aber unabhängig von der Saitenstärke.

Ob sich dickere Saiten leichter anfühlen?
Das kann sein, dass die neuen Saiten eine weichere Materialzusammensetzung haben, oder aber durch eine andere Saitenlage sich besser greifen lassen. Niedriger anfühlen? Wahrscheinlich nicht.
 
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es geht tatsächlich darum, ob stärkere/dickere Saiten kein tieferlegen der Saitenlage erfordert, da die Materialstärke der dickeren Saiten eine optimalere Saitenlage liefern, haptisch, als Dünnere.
Halskrümmung bleibt gleich, Sattel ist top.
 
Halskrümmung bleibt gleich,
Wenn du stärkere Saiten aufziehst, bleibt die eben nicht gleich.
Das ist das was @boisdelac oben erklärt hat:
Dickere Saiten = mehr Zugkraft = Hals wird mehr konkav = Saitenlage erhöht sich.

D.h. wenn du jetzt bei dünneren Saiten schon überlegst die Stegeinlage herunterzufeilen, wird sich der Effekt mit dickeren Saiten nur mehr verstärken.
Die klare Antwort auf deine Frage ist also: Nein, dickere Saiten fühlen sich nie niedriger an, als dünnere. Das ergibt physikalisch einfach keinen Sinn.

Ansonsten bin ich generell extrem irritiert, dass du bei 9er Saiten überhaupt noch irgendwas runterfeilen willst.
Üblicherweise sind die meisten Steelstrings für 12er oder 13er Saiten ausgelegt und entsprechend eingestellt.
11er gelten schon als dünn.
Bei deinen 9ern sollten eigentlich im Normalfall die Saiten schon quasi auf den Bünden aufliegen und scheppern, wenn da nicht die Stegeinlage schonmal hochgesetzt wurde um das zu kompensieren.
 
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Ich kann das natürlich selbst ausprobieren, 010er drauf und schauen, wie es sich verhält.
Würde ich so machen, bevor du noch Porzellan zerschlägst. Ich vermute, da passiert garnichts.
 
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Ich hatte auf meiner Steelstring (Sigma Dreadnought) auch schon 009 und 010er drauf, was keinen merklichen und v.a. keinen messbaren Einfluss auf die Saitenlage gegenüber 011 / 012 hatte.
 
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da die Materialstärke der dickeren Saiten eine optimalere Saitenlage liefern, haptisch, als Dünnere.
Ich weiß, was Du meinst, aber da hast Du einen Denkfehler in Deiner Gleichung. Die Unterseite der Saite liegt auf dem Sattel auf. Dadurch wird die Saitenlage auch nicht „haptisch“ besser. Dies ginge nur, wenn der Saitenkern exakt auf der gleichen Höhe bliebe. Der verschiebt sich aber bei dickerer Saite marginal nach oben. Durch den stärkeren Saitenzug nach vorn bei stärkeren Saiten, erhöht sich aber ohnehin die Saitenlage.
 
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Würde ich so machen, bevor du noch Porzellan zerschlägst. Ich vermute, da passiert garnichts.
Weise Worte, werde ich. Ich habe heute nochmal nachgemessen, das 1 Euro passt mit etwas Anschlag in die E1 Saite, an der e2 hängt es etwa an einem Drittel (passt also nicht rein). Trotzdem habe ich das Gefühl, ich könnte noch niedriger bei e2 gehen.
Ansonsten bin ich generell extrem irritiert, dass du bei 9er Saiten überhaupt noch irgendwas runterfeilen willst.
Üblicherweise sind die meisten Steelstrings für 12er oder 13er Saiten ausgelegt und entsprechend eingestellt.
11er gelten schon als dünn.
Bei deinen 9ern sollten eigentlich im Normalfall die Saiten schon quasi auf den Bünden aufliegen und scheppern, wenn da nicht die Stegeinlage schonmal hochgesetzt wurde um das zu kompensieren.
Da scheppert nix, sonst hätte ich nicht gefragt.
Es gibt Leute, die spielen 12er auf der E-Gitarre, genauso kann man 009er auf der Steelstring spielen. Es wird sicher noch einige Jahre dauern, diesen Mythos, eine Akkustik wäre für 12er gebaut, zu hinterfragen. Andere Saiten klingen anders, das ist alles.
Grundsätzlich stellt man die Saitenlage aber nicht über den Trussrod ein
...das ist auch so ein Mythos. Ich verstehe nicht, weshalb das so, seit Anbeginn der Zeit, unüberlegt runtergepredigt wird.
Um eine perfekte Saitenlage zu bekommen, muss man den Halsstab bemühen, das ist der erste Schritt, wenn es nicht ohnehin schon passt. Dann erst wird runtergeschraubt (E-Gitarre), oder gefeilt. Dann erst, hat man die perfekte Saitenlage.

Und, tatsächlich kann man eine niedrige Saitenlage auch auf einer Steelstring haben, wie auf eine E-Gitarre, ohne dass es scheppert.
Ich hatte auf meiner Steelstring (Sigma Dreadnought) auch schon 009 und 010er drauf, was keinen merklichen und v.a. keinen messbaren Einfluss auf die Saitenlage gegenüber 011 / 012 hatte.
Danke, das war meine Frage (y)
Ich weiß, was Du meinst, aber da hast Du einen Denkfehler in Deiner Gleichung. Die Unterseite der Saite liegt auf dem Sattel auf. Dadurch wird die Saitenlage auch nicht „haptisch“ besser. Dies ginge nur, wenn der Saitenkern exakt auf der gleichen Höhe bliebe. Der verschiebt sich aber bei dickerer Saite marginal nach oben. Durch den stärkeren Saitenzug nach vorn bei stärkeren Saiten, erhöht sich aber ohnehin die Saitenlage.
Danke, alles klar, ich würde auch hier den Halsstab nachziehen (y)
 
Es gibt Leute, die spielen 12er auf der E-Gitarre, genauso kann man 009er auf der Steelstring spielen.
Ich habe auch nichts anderes behauptet.
Der Unterschied ist, dass man bei der E-Gitarre zum einen ganz andere Einstellungsmöglichkeiten über die Reiter, Höhe der Brücke/Floyd Rose etc hat, die eben auf der akustischen einfach nicht gegeben sind.
Zum anderen werden viele Leute, die 12er Saiten auf der E-Gitarre spielen auch Drop-Tunings spielen, so dass sich der Saitenzug dadurch wieder ausgleicht.
Aber wie ich sagte: Ich habe nie behauptet, dass es nicht geht. Vieles geht, man muss das Instrument dann eben anpassen. Bei der akustischen dann dadurch, dass man die Stegeinlage niedriger feilt und ggfs den Sattel anpasst.

Es wird sicher noch einige Jahre dauern, diesen Mythos, eine Akkustik wäre für 12er gebaut, zu hinterfragen.
Das ist kein Mythos.
Der allerabsolute Großteil der Gitarren werden mit 12 Saiten (seltener 11er, noch seltener 13er) ausgeliefert. Die Hersteller machen das mit Sicherheit nicht aus Spaß. Es wird keine normalgroße Westerngitarre mit 9er Saiten ausgeliefert. Null. Auch dafür wird es mit Sicherheit einen Grund geben.
Der Grund ist simpel: Die Hersteller bauen ihre Gitarren so, dass 12er Saiten gut funktionieren. Sowohl was Zugkraft, als auch Klang angeht.
Sprich mal mit einem Gitarrenbauer deiner Wahl. Alle werden dir sagen, dass ihre Gitarren an eine bestimmte Saitenstärke angepasst sind und in den allermeisten Fällen, werden das 12er Saiten sein.

Andere Saiten klingen anders, das ist alles.
Wenn du so viel schlauer bist, als wir, wieso fragst du dann hier nach ob sich dickere Saiten niedriger anfühlen als dünnere? Wenn sich nach deiner Aussage nur der Klang ändert, kann das ja gar nicht sein?

Physikalisch für Leute, die es tatsächlich interessiert, wie es wirklich ist:
Ein Standard 12er-Satz hat ungefähr 70 kg Saitenzug. Kann man z.B. hier nachlesen, bei der String Tension Chart: https://www.daddario.com/products/g...osphor-bronze/12-53-light-xs-phosphor-bronze/
Einen 9er-Satz bietet D'addario bei ihren, laut eigener Aussage "populärsten", Saiten nicht einmal an. (Warum nur..?)
Der dünnste Satz, mit 10er-Saiten hat unter 60kg Zugkraft. https://www.daddario.com/products/g...-bronze/10-47-extra-light-xs-phosphor-bronze/
Man kann in etwa 10% weniger Zugkraft pro Saitenstärken-Unterschied rechnen.
Ein 9er-Satz wird entsprechend etwa bei 55kg Zugkraft liegen.

Wer nun meint, dass es keinen Unterschied macht, ob 70kg oder 55kg am Ende eines Holzstücks mit nem dünnen Metallstab drin hängen...

Um den Bogen zurück zum Anfang und den E-Gitarren zu schlagen:
Wenn ich einen Halbton herunterstimme, verliere ich auch in etwa 10% Zugkraft.
Wenn ich also normalerweise 10er-Saiten auf meiner E-Gitarre spiele, nun aber meine Gitarre einen Ganzton runterstimmen möchte, kann ich einfach 12er Saiten nehmen. Denn die haben in etwa 20% mehr Saitenzug, aber durch das Herunterstimmen verliere ich auch wieder 20% Saitenzug (2 Halbtöne mit jeweils 10%) und lande ziemlich genau da, wo ich vorher auch war und brauche überhaupt nichts an der Gitarre anpassen, weil die Zugkraft die gleiche ist. Die Saiten sind dann einfach etwas dicker.
 
Der Grund ist simpel: Die Hersteller bauen ihre Gitarren so, dass 12er Saiten gut funktionieren. Sowohl was Zugkraft, als auch Klang angeht.
Das mit der Zugkraft sehe ich ein, das muss die Gitarre natürlich verkraften können.
Wenn du so viel schlauer bist, als wir, wieso fragst du dann hier nach ob sich dickere Saiten niedriger anfühlen als dünnere? Wenn sich nach deiner Aussage nur der Klang ändert, kann das ja gar nicht sein?
Das ist tatsächlich die eigentliche Frage, worum es geht, bzw ging, ob sich dickere Saiten niedriger anfühlen werden/können.
Es hat aber rein gar nichts mit meiner Frage zu tun, dass sich ein Klang ändert, wenn man andere Saiten aufzieht, das war eine erklärende Antwort auf deinen Post. Der Klang ändert sich, liegt in der Natur der Sache.

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