Sterben Keyboarder aus oder verstecken die sich nur?

  • Ersteller basslife
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Mir fallen auf Anhieb zwei New-Wave-Rock-Bands mit Keyboarderinnen ein: Clan Of Xymox und Kyoto Blue (zweitere existiert leider nicht mehr). Wenn ich etwas nachdenke, fallen mir bestimmt noch mehr ein.
Hatten wir weiter oben schon mal angerissen, ich wollt's nur nochmal aufgreifen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Hört man oft. Meiner Beobachtung nach widerlegen angebliche Ausnahmen angebliche Regeln. Aber ja, es scheint schon zu stimmen, dass es weniger weibliche Keyboarder gibt. Es scheint ohnehin weniger weibliche Musiker zu geben. Egal, ob man sich ein Sinfonie-Orchester oder eine Rockband ansieht, in beiden dominieren i. a. R. Männer. Gerade wenn es um Rock-Musik geht, sind die meisten Musikerinnen in reinen Frauen-Bands oder Background-Sängerinnen. Ich hätte in meiner Band gerne eine Keyboarderin weil ich die Optik einer Frau an der Technik ziemlich cool finde - ich versuche seit Jahren meine Frau zu überreden Keyboard zu lernen ...

Gruß
Ted
 
...oder Streichinstrumente!

Frauen am Saxofon sind natürlich Sex pur! :cool:
 
Geh, das gibts doch nicht. Ist da wo ein schwarzes Loch, das Keyboarder frisst? ;)
Nein, nur tiefste Pampa. "Keyboarder" ist in solchen Gegenden zu 98% gleichbedeutend mit "Alleinunterhalter". Der Rest entfällt auf den einen oder anderen Top40-Tastenmann.

Abletown, Ohio ist doch recht weit weg. ;)
Habt ihr alle kein DSL?

Gut, dass du das mal gesagt hast - oh Mann... Ich weiß nicht, woher dein schwarz-weißes Weltbild stammt ("wer nicht frickelt, spielt nur Rompler und hat eh keine Ahnung") - aber es stimmt einfach nicht. Und wieder ein Klassiker der Marke "Martman kanzelt ab und vergrault den TE".
Ich glaube trotzdem nicht, daß die prozentuale Verteilung der verschiedenen Arten der Keyboarder in einer Gegend mit Dörfern und kleinen Kreisstädten genauso ist wie in einer Millionenmetropole wie Hamburg.

Das fängt ja schon damit an, daß man auf dem platten Land von vornherein weniger konfrontiert wird mit Musik, die Lust auf Synthesizer macht. Glaub mir, ich hab mehr als 20 Jahre meines Lebens in tiefer norddeutscher Provinz verbracht, wo am Heiligabend die Bürgersteige hochgeklappt und Anfang März langsam wieder runtergelassen werden, wenn die ersten paar Touristen Leben in die Gegend bringen. Wir reden hier von Landstrichen, wo die einzige Dorfdisco weit und breit weiter entfernt ist als in einer Metropole der nächste Electro-Schuppen – um genrefremde Clubs ebenso auszulassen wie Cocktailbars.

In solchen Gegenden ist es ja häufig genug schon schwierig, irgendwo die KEYBOARDS oder KEYS aufzutreiben. Unsereins kommt im Vergleich sogar noch erheblich leichter ans SynMag.

Viele aus der jüngeren Generation möchten doch einfach nur möglichst schnell ihre eigene Musik machen, ohne jedoch ewig lange dafür lernen zu wollen.
So isses. Noch dazu: Das schaffen sie sogar. Na ja, mehr oder weniger.

Heute kommst du aus der Schule, saugst dir von irgendeiner Warez-Seite FL Studio, installierst das, guckst ein fünfminütiges YouTube-Tutorial und hast deinen ersten Dubstep-Track noch vorm Abendbrot fertig.

Es gibt eine Elektronik-Musikerin, die unter dem Künstlernamen "Little Boots" auftritt und tatsächlich ihre Keyboards und anderen Instrumente (darunter auch ein Tenori-On) selbst spielt.
Und mit Jean Michel Jarre kooperiert hat. Und er hat bei ihr angefragt!

Aber andere außer ihr kenne ich offen gesagt tatsächlich nicht; meist treten Frauen bei Männer-dominierten Electronic-Acts nur als Sängerinnen auf, seltener auch als Spielerinnen anderer (nicht-elektronischer) Instrumente.
Suzanne Ciani. Kate Bush, stolze Inhaberin eines Fairlight CMI. Wendy Carlos lasse ich mal nicht gelten.

Ansonsten haben Gitarristen und Sänger natürlich auch Vorbilder, die in der westlichen Popkultur fest verankert sind und damit mehr Leuten als Idol dienen. Jimi Hendrix, Eric Clapton und Santana kennen selbst Leute, die ansonsten nicht viel mit Gitarren zu tun haben. Aber Rick Wakeman, Keith Emerson oder Jon Lord sind trotz ihres großen Einfluss auf Keyboarder wohl den wenigsten ein Begriff, solange sie nicht selbst Keyboards spielen oder die entsprechenden Bands näher kennen.
Erst recht nicht für die heute heranwachsende Generation. Die interessieren sich auch nicht für einen Ralf Hütter, Rick Wright oder Vangelis. Deren Helden heißen Deadmau5, Skrillex & Co. Und obwohl die zu den größten Elektronikern unserer Zeit gehören, spielen die keine Keyboards. Der Zug ist abgefahren.

"We all hit 'play'."

Weil Klavier und Keyboard zwei unterschiedliche Instrumente sind. Genauso könntest Du fragen, warum man Bass spielen sollte wenn eine Gitarre zur Verfügung steht.
Steinway D. Moog 55 Modular.

Alles klar?

Wie sind denn Keyboarder im Metal Bereich vertreten ?
Du stehst hinter einem für wenig Geld erstandenen Korg und legst Streicherflächen, die keiner hört, weil du von den Gitarristen mit ihren komplett auf Rechtsanschlag gedrehten und zusätzlich mit einer Armada an Tretminen zum Zerren gebrachten Marshall-Halfstacks übertönt wirst.

Das, oder du heißt Jordan Rudess.


Martman
 
Na das erklärt doch so manches .... das Keyboard scheint wohl in der heutigen Zeit ( Jugend ) keinen Platz mehr zu haben .

Das ist sehr schade .....

Das Thema hat schon einen gewissen Depressiven Faden , find ich .

Ich hab hier nur alten Mist stehen , Yamaha , Wersi , Hohner ... aber selbst daraus kommen doch schon schicke Sachen , die man in einer Band einbauen kann , wenn man bereit ist , dafür auch " Platz " zu machen ?

Wollen denn 90 % der Bands nur , das der Taster ein wenig Teppich macht ? ... das wäre doch schade , weil es doch auch ein eigenständiges Instrument ist , was durch aus angemessenen Platz in einer Band verdient hat .

Rick Wakeman hab ich live gesehen :great: ... seit dem faszinieren mich Keyboards , kann Sie leider nur nicht selber spielen .
 
Martmann: Meister der Hyperbole und Mäster des Phrasenschweins
 
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Achim, bloß bei solchen Themen nicht auf Martman hören. Der hat wie immer eine sehr eigene Sicht der Dinge ;)

Nein, nur tiefste Pampa. "Keyboarder" ist in solchen Gegenden zu 98% gleichbedeutend mit "Alleinunterhalter". Der Rest entfällt auf den einen oder anderen Top40-Tastenmann.
Für dich sind alle Keyboarder (außer JMJ, dir selbst und ein paar anderen 70er-Jahre-Helden) gleichbedeutend mit "Alleinunterhalter". Komm mal runter von deinem hohen Ross...

Ich glaube trotzdem nicht, daß die prozentuale Verteilung der verschiedenen Arten der Keyboarder in einer Gegend mit Dörfern und kleinen Kreisstädten genauso ist wie in einer Millionenmetropole wie Hamburg.
Belege? Gibt es nicht. Es mag sein, dass in und um Großstädte herum Musik im allgemeinen etwas besser gedeiht als auf dem Land, weil schneller eine kritische Masse aus Musikern, Zuhörern und Veranstaltern zusammenkommt. Und vielleicht gibt es in größeren Städten prozentual pro Bevölkerung auch mehr Musiker - ich glaube nichtmal das. Wenn 1% der Einwohner Musik machen, ist aber natürlich in Kleinkaffelshausen die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Band zusammenfindet kleiner, als wenn man auf wenigen km² 1% von 1.000.000 zusammenkriegt.
So rein GAR NICHTS hat das damit zu tun, welche Instrumente dann gespielt werden. Es gibt schlicht keinen Grund zu der Annahme, dass Pianisten / Keyboarder auf dem Land seltener sein sollten als in der Stadt.

Das fängt ja schon damit an, daß man auf dem platten Land von vornherein weniger konfrontiert wird mit Musik, die Lust auf Synthesizer macht. Glaub mir, ich hab mehr als 20 Jahre meines Lebens in tiefer norddeutscher Provinz verbracht,
Komisch, ich auch. Kleines Mini-Städtchen im ehemaligen Zonenrandgebiet südlich der Heide. Und soll ich dir was sagen? Wir hatten eine SEHR gesunde Musikszene dort, mit etlichen Bands, Auftrittsmöglichkeiten etc.
Allein aus meinem Schuljahrgang (70 Leute - einziges Gymnasium in 15km Umkreis) und zwei Jahre drüber und drunter kommen inzwischen zwei gute Handvoll Leute, die
a) Tourneen in 1000er-Hallen und größer (deutlich größer auch, falls dir Rock am Ring was sagt) mit 200+ Gigs im Jahr spielen oder gespielt haben
b) Mehrere Wochen lang die Charts dominiert haben (und jahrelang in den Top 20 vertreten waren) und dabei z.B. Metallica auf die hinteren Ränge verwiesen haben
c) bei großen TV-Produktionen in der Hausband sitzen
d) Sounddesign / Produktmanagement im weitesten Sinne für Yamaha machen (mal durch die Presets eines Motif durchhören - da ist einiges dabei, von dem ich weiß, wer es programmiert hat)
e) auch bei kleineren Labels unter Vertrag sind (sofern nicht schon unter a) gelistet).

So - und von den knapp 10 Leuten (aus vielleicht 300, die in diesen Jahrgängen überhaupt dort gewohnt haben), sind schonmal mindestens 3 Keyboarder. Also erzähl bitte keinen Unsinn.

Die einzig relevante Frage ist: wie findet man diese Leute, wenn es in der Gegend nicht eine gewachsene und gut sichtbare "Szene" gibt? DAS ist regional verschieden. Sobald man aber einmal die Schnitzeljagd aufgenommen hat und einen Fuß in der Tür hat, ergeben sich dann meist die interessanten Kontakte recht schnell und von allein.
 
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Wollen denn 90 % der Bands nur , das der Taster ein wenig Teppich macht ? ... das wäre doch schade , weil es doch auch ein eigenständiges Instrument ist , was durch aus angemessenen Platz in einer Band verdient hat.
Aber liegt das nicht an den Tastendrückern selbst, wenn sie immer nur langweilige Pads aus der GM-Soundpresets abspielen, statt mal was neues und unkonventionelles zu machen?
Rick Wakeman hab ich live gesehen :great: ... seit dem faszinieren mich Keyboards , kann Sie leider nur nicht selber spielen .
Er kann ja so schnell spielen, das er auch immer als erster fertig ist.
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Die einzig relevante Frage ist: wie findet man diese Leute, wenn es in der Gegend nicht eine gewachsene und gut sichtbare "Szene" gibt? DAS ist regional verschieden. Sobald man aber einmal die Schnitzeljagd aufgenommen hat und einen Fuß in der Tür hat, ergeben sich dann meist die interessanten Kontakte recht schnell und von allein.
auf dem Land kennen sich ja viele Musiker untereinander, da müßte man doch auch Kontakte knüpfen können.
 
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Ja, man muss halt nur einen ersten Anknüpfungspunkt haben. Wenn man den hat, ist man "drin"... ;)
 
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Vielleicht gibt es nicht zu wenig Keyboarder sondern zu viele Bands. Aber was heißt schon "zu viele".
 
... nimmt man denn die 75 % Metal Bands raus , müßte es wieder passen ;) .
 
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Jetzt haben wir's.
 
Neee ! ... ich hab ja immer noch keinen Keyboarder ! :weep:

;)
 
Um mal auf den TE zurückzukommen: Wenn ich bei Tante Google "Stadtlohn Musiker" eingebe, finde ich auf der ersten Trefferseite mehrere Musiker-Kontaktbörsen. Gleich der erste Treffer listet über 170 Musiker und Bands aus Stadtlohn, Südlohn, Borken, Dorsten, ... auf - darunter auch gar nicht mal so wenige Keyboarder. Gut, keiner von denen hat jetzt "New Wave" explizit im Profil stehen. Aber da kommt es auf eine Nachfrage an. Auch jemand, der Schwerpunktmäßig was anderes macht, hat ja an so einem Projekt durchaus evtl. Interesse. Ich könnte mir das auch vorstellen, wäre aber im Leben nicht darauf gekommen, das unter "Meine Musikrichtungen" zu listen.

Also, auch in der Region "ABC-Alarm", wie das bei uns früher hieß (Ahaus, Borken, Coesfeld), scheint es reichlich Musiker (auch Taster) zu geben... ;)
 
Aktuelle hier ... ein Alleinunterhalter und jemand der eine " gutgebuchte " Band sucht .
 
Liest der TE noch mit?
 
Aktuelle hier ... ein Alleinunterhalter und jemand der eine " gutgebuchte " Band sucht .
Kann ich mir vorstellen ... bei Limburg ... wirklich schöne kleine Stadt, kleine Gässchen, verwinkelt, der romanische Dom, ich mag das ... allerdings: mitten in der Wallapampa. Siegen im Norden ist auch nicht besser aber weniger schön.

Ich versuchs mal so: Niemand kann etwas für seinen Geburtsort, aber die allermeisten können spätestens nach Abschluss der Ausbildung/des Studiums entscheiden, wo sie leben möchten. Wir haben hier sogar einen Azubi, der von Emden nach Berlin gezogen ist um die Ausbildung zu machen - mutig.

Du hast sicherlich gute Gründe, in der Gegend zu bleiben. Aber wunderst Du Dich ernsthaft darüber, dass es in solch dünn besiedelten Gegenden wenige passende Musiker gibt?

Gruß
Ted
 
Na ja, in Berlin z.B. soll es allein 6000 arbeitssuchende Schauspieler geben. Großstadt ist nicht immer die Lösung.

Bei einem Musik-Projekt kann man ja immerhin übers Netz schon mal Ideen austauschen, also vllt. auch Leute von weiter weg einbinden.
 
Ich fände es auch spannend, wenn Basslife nochmal eine Rückmeldung gibt. Hier sind nun so viele Vorschläge gefallen, wie man an Musiker kommt...

Mir fällt noch ein das Stadtlohn doch fast in den NL ist. Vielleicht die Suche nach dort ausweiten, die Niederländer scheinen mit ganz begeistert für Live-Bands. Noch dazu kann man bei dir gleich um die Ecke in Enschede Jazz- und Popmusik studieren!

Auch ich wehre mich gegen das Vorurteil der Provinz und Alleinunterhalter. Auch aus dem Münsterland kommen zahlreiche bekannte Künstler, nicht zuletzt Lindenberg und Panikorchster (und sein Pop-Museum in Gronau), Unheilig gibt sein letztes Konzert in Ochtrup usw.

In Berlin fährt jeder ohne mit der Wimper zu zucken über eine Stunde zum Probenraum. In der gleichen Zeit wäre das halbe Ruhrgebiet zu Dir nach Stadtlochn gekommen! Ich glaube du suchst an den falschen Orten und mit den falschen Mitteln...

Auch ich mache im Münsterland Musik und kann bestätigen dass es dort Musiker gibt. Ich kenne zwar nur sehr wenige andere Keyboarder. Aber z.B. auch kaum Bassisten - ich suche schon lange einen. Das sympathischste am Münsterland finde ehrlich gesagt die vielen Landwirte, die inzwischen ihre Scheunen zu Probenräumen umgebaut haben, wo man lange und laut Musik machen kann, einfach weil man im dünnbesiedelten Land ist... :D
 
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