
Tonja
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Da hier immer wieder der Chor als gute Alternative zum Singenlernen bei kleinem Budget erwÀhnt wurde: mit etwas VerspÀtung
meine Erfahrung dazu (alles wie immer bei mir nur in Bezug auf klassischen Gesang).
In einem guten Chor kann man vieles lernen: RhythmusgefĂŒhl, Gehörtraining/Intonation, bei genĂŒgend SensibilitĂ€t: auf einander hören, musikalische Terminologie, Kenntnisse zu Chorwerken, Blattlesen, etc.
Was aber leider nicht/kaum dazu gehört ist Gesangstechnik! Diese erlernt man in einem 1:1-Pingpong-System: SchĂŒler singt-GL korrigiert-SchĂŒler singt wieder und versucht Anweisungen umzusetzen-GL korrigiert erneut, etc. Und irgendwann nach Jahren oder Jahrzehnten "kann" man singen. Das "Können" - bei einem SchĂŒler mit normaler MusikalitĂ€t und Körperbewusstsein sowie einem gesunden Stimmapparat - ist abhĂ€ngig von seinem Fleiss und Durchhaltevermögen sowie von der QualitĂ€t des GL und wie gut das Gespann zusammenpasst. Es kann so weit reichen, dass irgendwann durchaus am Profi-Niveau gekratzt wird, oft bleibt es aber halt auch nur bei gutem Laiengesang.
In einem Chor ist alles ganz anders: meist wird "Stimmbildung" nur in der Gruppe gemacht, der Stimmbildner kann kaum auf die einzelnen SĂ€nger korrigierend einwirken. Auch Kleinstgruppen von 2-3 Leuten bringen nicht wahnsinnig viel, da dann die AbstĂ€nde zwischen den Stimmbildungssequenzen fĂŒr den einzelnen ChorsĂ€nger meist gross sind und wĂ€hrend der Stimmbildung nur wenig Zeit fĂŒr den Einzelnen zur VerfĂŒgung steht. Zudem ist es fĂŒr einen soloungewohnten ChorsĂ€nger nicht selten stressig, bei Anwesenheit von Chorkollegen alleine zu singen! Erfahrene Chorstimmbildner wissen das und verlangen deshalb schon gar nicht, dass sich ein Einzelner exponiert.
Das alles ist völlig ok, denn bei dieser Chorstimmbildung geht es nicht darum aus den einzelnen Chormitgliedern Solisten zu machen, sondern darum, den Chorklang insgesamt zu verbessern. Und auch wenn sich beim einzelnen SÀnger stimmtechnisch nur ganz wenig tut, hat das oft bereits einen positiven Effekt auf den Gesamtklang.
Viele machen ihre ersten gesanglichen Gehversuche ausserhalb der eigenen 4 WĂ€nde in einem Chor, auch bei mir war das der Fall. Und vielen genĂŒgt das Chorsingen als jahrzehntelanges ausfĂŒllendes Hobby. Wenn man aber schon zu Beginn auch nur den leisen Wunsch hat, irgendwann einmal vernĂŒftigt solistisch singen zu können, wĂŒrde ich aus meiner Erfahrung heraus sehr anraten, anstatt (sofort) in einen Chor einzutreten, lieber noch etwas lĂ€nger fĂŒr GU zu sparen, zu jobben, auf anderse zu verzichten und dann mal 2-3 Jahre GU zu nehmen. Resp. einfach so lange, bis sich die wichtigsten Grundlagen der Gesangstechnik so automatisiert haben, dass man sie bei etwas unkontrollierterem Singen (was im Chor immer ein bisschen die Gefahr ist) nicht gleich wieder verliert. Wenn man aber mal soweit fortgeschritten ist, spricht nichts mehr dagegen, neben GU und ersten Soloauftritten auch noch in einem guten Chor zu singen - ganz im Gegenteil: der Chor kann dann eine super Bereicherung fĂŒr die eigene Gesangsausbildung sein. Und andererseits profitiert auch der Chor von solchen stimmlich schon bis zu einem gewissen Niveau ausgebildeten Stimmen.
Da hier immer wieder der Chor als gute Alternative zum Singenlernen bei kleinem Budget erwÀhnt wurde: mit etwas VerspÀtung
In einem guten Chor kann man vieles lernen: RhythmusgefĂŒhl, Gehörtraining/Intonation, bei genĂŒgend SensibilitĂ€t: auf einander hören, musikalische Terminologie, Kenntnisse zu Chorwerken, Blattlesen, etc.
Was aber leider nicht/kaum dazu gehört ist Gesangstechnik! Diese erlernt man in einem 1:1-Pingpong-System: SchĂŒler singt-GL korrigiert-SchĂŒler singt wieder und versucht Anweisungen umzusetzen-GL korrigiert erneut, etc. Und irgendwann nach Jahren oder Jahrzehnten "kann" man singen. Das "Können" - bei einem SchĂŒler mit normaler MusikalitĂ€t und Körperbewusstsein sowie einem gesunden Stimmapparat - ist abhĂ€ngig von seinem Fleiss und Durchhaltevermögen sowie von der QualitĂ€t des GL und wie gut das Gespann zusammenpasst. Es kann so weit reichen, dass irgendwann durchaus am Profi-Niveau gekratzt wird, oft bleibt es aber halt auch nur bei gutem Laiengesang.
In einem Chor ist alles ganz anders: meist wird "Stimmbildung" nur in der Gruppe gemacht, der Stimmbildner kann kaum auf die einzelnen SĂ€nger korrigierend einwirken. Auch Kleinstgruppen von 2-3 Leuten bringen nicht wahnsinnig viel, da dann die AbstĂ€nde zwischen den Stimmbildungssequenzen fĂŒr den einzelnen ChorsĂ€nger meist gross sind und wĂ€hrend der Stimmbildung nur wenig Zeit fĂŒr den Einzelnen zur VerfĂŒgung steht. Zudem ist es fĂŒr einen soloungewohnten ChorsĂ€nger nicht selten stressig, bei Anwesenheit von Chorkollegen alleine zu singen! Erfahrene Chorstimmbildner wissen das und verlangen deshalb schon gar nicht, dass sich ein Einzelner exponiert.
Das alles ist völlig ok, denn bei dieser Chorstimmbildung geht es nicht darum aus den einzelnen Chormitgliedern Solisten zu machen, sondern darum, den Chorklang insgesamt zu verbessern. Und auch wenn sich beim einzelnen SÀnger stimmtechnisch nur ganz wenig tut, hat das oft bereits einen positiven Effekt auf den Gesamtklang.
Viele machen ihre ersten gesanglichen Gehversuche ausserhalb der eigenen 4 WĂ€nde in einem Chor, auch bei mir war das der Fall. Und vielen genĂŒgt das Chorsingen als jahrzehntelanges ausfĂŒllendes Hobby. Wenn man aber schon zu Beginn auch nur den leisen Wunsch hat, irgendwann einmal vernĂŒftigt solistisch singen zu können, wĂŒrde ich aus meiner Erfahrung heraus sehr anraten, anstatt (sofort) in einen Chor einzutreten, lieber noch etwas lĂ€nger fĂŒr GU zu sparen, zu jobben, auf anderse zu verzichten und dann mal 2-3 Jahre GU zu nehmen. Resp. einfach so lange, bis sich die wichtigsten Grundlagen der Gesangstechnik so automatisiert haben, dass man sie bei etwas unkontrollierterem Singen (was im Chor immer ein bisschen die Gefahr ist) nicht gleich wieder verliert. Wenn man aber mal soweit fortgeschritten ist, spricht nichts mehr dagegen, neben GU und ersten Soloauftritten auch noch in einem guten Chor zu singen - ganz im Gegenteil: der Chor kann dann eine super Bereicherung fĂŒr die eigene Gesangsausbildung sein. Und andererseits profitiert auch der Chor von solchen stimmlich schon bis zu einem gewissen Niveau ausgebildeten Stimmen.
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