Eine kräftigere Stimme entwickelt sich mit der Zeit automatisch. Du musst wissen, dass die Töne ja nur Schwingungen der Luft sind, die durch die Arbeit deiner Stimmlippen hervorgebracht werden. Eben diese Stimmlippen sind ja erstmal nur drauf trainiert das Sprechen zu ermöglichen. Sie funktionieren wie ein kleiner Staudamm der in regelmäßigen Abständen bricht: Sie halten Luft zurück und lassen sie dann durchströmen und schließen, bis sich wieder ausreichend Druck aufgebaut hat, um dann wieder Luft durchströmen zu lassen.
Der Druckaufbau ist das entscheidende beim Singen.
Beim Sprechen müssen die Stimmlippen nur in kurzen Intervallen arbeiten und sind nicht richtig beantsprucht. Beim Singen hingegen benötigst du mehr Druck um einen guten, lauten Ton zu produzieren, nur sind deine Stimmlippen zunächst nicht in der Lage das zu halten. Dies hat zur Folge, dass du verschiedene andere Muskeln (die äußeren Kehlkopfmuskeln) benutzt, um die Luft weiter zu komprimieren und einen lauten Ton zu erzeugen. Das ist FALSCH!!!
Daher auch der Rat an Christoph: Niemals versuchen krampfhaft laut zu singen und auch nicht übermäßig deutlich. Das macht man meißt nur noch in alten Gesangsstilen.
Du solltest immer nur so laut singen wie du es einfach und locker kannst. Ebenso verhält es sich bei der Tonhöhe - niemals höher singen, als du es ohne Kraftaufwand kannst. Denn nur, wenn deine Stimmlippen die einzigen "Muskeln" im Kehlkopf sind, die sich bewegen, nur dann kann deine Stimme sich kräftigen und gleichzeit natürlich sein. Und Sie kräftigen sich nach Übung von ganz allein. Dann stellt sich auch das Vibrato von selbst ein.
Mit Stimmbruch hat das zunächst mal gar nichts zu tun. Im Gegenteil, es ist sogar sehr gut während dessen zu singen, so dass eben der Bruch geglättet wird und sich die/der SängerIn gleich damit vertraut macht. Denn auch nach dem Stimmbruch geht die stimmliche Brillianz nicht verloren, wenn man eine gute Gesangstechnik hat. Allerdings würde ich dir dann empfehlen - ich weiß jetzt nicht ob du den Stimmbruch noch vor dir hast - in diesem Fall mit einem Gesanglehrer zu arbeiten, zur Kontrolle.
Falls du nun schnell eine Kräftigung benötigst (zeitweise, z.B. für spezielle Passagen), dann drücke mit deinen Armen einfach in Höhe deines Zwergfells ein und versuche beim Ausatmen den Bauch etwas auszustrecken, langsam und kontinuierlich. Das ersetzt allerdings kein Training an der Stimme und schon gar nicht mit einem qualifizierten Gesangstechniklehrer.