Stimmsitz-Aufklärung

  • Ersteller Jamming Rabbit
  • Erstellt am
Jamming Rabbit
Jamming Rabbit
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.11.22
Registriert
30.01.19
Beiträge
29
Kekse
0
Hallo Leute,

ich weiß zu dem Thema gibt es schon etliche andere Threads, dennoch habe ich mich
entschieden diese Frage zu stellen, da ich gerne mehre Antworten bzw. Ansichten und Erklärungen auf mein
spezielles Problem hätte.

Und zwar;
Meine 2 Hauptprobleme beim singen, wo ich wirklich lang gebraucht habe um das zu Eruieren, ist meine
Stimmwahrnehmung und mangelnde Vorstellung wie ein Ton eigentlich optimal klingen sollte bzw. wie ich mit den
Resonanzen im Stimmsitz umgehe.

Mein Problem ist hierbei leider, das ich mich schon so dermaßen "überdenke" mit dem Thema singen, da ich jetzt schon
mehrere Gesangslehrer gehabt habe, die ja gern akademisch-technisch an die Stimme herangehen.
Ich bin Gesangstechnisch schon so "zugedeckelt", das ich eigentlich bei vielen Themen und Techniken
nur mehr verwirrt bin.

Sobald ich denke ich habe eine Errungeschaft beim singen, weil ich etwas technisch verstanden habe und durchsetzen kann,
verpufft es mit der Zeit und ich fange an wieder gewisse Dinge bei der Stimme anders zu machen.
Ich komme zwar laaangsam voran aber die Zeit, Energie und vorrallem das Geld was ich schon investiert habe, müsste
mich eigentlich schon auf ein gutes Level bringen.
Ich mach aber meistens immer 3 schritte vor, 2 schritte zurück?

Als Beispiel:
Ich verstehe die Sache mit den Stimmsitz nicht.
Was viele schon als natürlich und Selbstverständlich ansehen, ist für mich ein technischer Ringkampf.
Ich "spüre" dieses vibrieren im Gesicht nicht und kann mit anderen Erklärungen meistens auch nichts anfangen.
Ich konnte es eine Zeit lang aber seitdem ein anderer Gesangslehrer mir gesagt hat ich muss unbedingt immer
meine Tiefen mitnehmen egal in welchen Register ich mich bewege, bilde ich mir ein das ich - (zumindest in
meiner Vorstellung) den Kehlkopf runterdrücken muss und zwanghaft versuche immer tief raufzusingen, wo glaub ich mein
Stimmsitz darunter leidet.

Desweiteren verstehe ich zwar den Sinn der Nasenraumresonazen, wenn ich meine Wangen hochziehe und die Nase hoch "quetsche", (Rockig)
dass ich zusätzliche Resonanzen und Volumen aufbauen kann, dennoch muss ich sagen macht es für mich gefühlt nicht wirklich einen Unterschied.
Ich höre hier jetzt nicht wirklich einen schöneren/anderen Effekt oder hab gar ein "WOW Erlebniss" gehabt...
Ich weiß nicht wann ich das machen soll und wann nicht?

Und das ist wieder ein Beispiel, wie technisch belämmert ich schon bin.
Was viele (gute Sänger) einfach natürlich machen und nicht darüber nachdenken, muss ich
technisch wie ein Puzzle zusammensetzen können.

Irgendwelche Vorschläge ?
LG
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich "spüre" dieses vibrieren im Gesicht nicht und kann mit anderen Erklärungen meistens auch nichts anfangen.

Ich auch nicht. Das spürt man eben nur, wenn man in die Maske oderwieauch immerdasheißt singt.

Stimmsitz ist meines (nicht sehr umfangreichen) Wissens keine Technik, sondern einfach eine Ortsbeschreibung. Der Stimmsitz ist also nicht richtig oder falsch, sondern hier oder dort. Es sei denn, du möchtest einen ganz bestimmten Klang erzeugen, dann müsstest den dafür optimalen Stimmsitz verwenden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kehlkopf runterdrücken klingt nicht gut. Er muss einfach hängen. Total entspannt, so als hätte er mit alldem was um in rum passiert gar nichts zu tun. Und das mit den
"Tiefen mitnehmen" würde ich auch unterschreiben. Wenn es von der Nasenspitze / den Augenhöhlen bis runter zum Brustbein klingelt und vibriert, ist es gut. Ich habe da so eine Vorstellung eines Bretts oder langezogenen Resonanzkörpers, der von Nasenspitze bis Brustbein reicht und von dem ich vermute, dass es das ist, was allgemein mit "Maske" gemeint ist.

Wenn du deine Vibration nicht einmal im Gesicht spürst, musst du dich meiner laienhaften Vorstellung nach unbedingt auf die Suche nach deinen Resonanzen begeben, denn die müsstest du eigentlich fühlen können. Zwei Übungen die mir glaube ich sehr geholfen haben, ist zum einen das in eine Ecke singen. Dazu begibst du dich relativ dicht in eine Raumecke und singst in diese hinein. Durch den relativ kurzen Abstand nimmt dein Körper deinen eigenen Ton direkt wieder mit und du "badest" sozusagen in deinem eigenen Klang. Dadurch solltest du spüren, wo bei dir was schwingt oder eben auch nicht schwingt. Auch ruhig tiefer mal die Hand auf Gesicht, den Hals oder die Brust legen und erfühlen, was und wo du da an Vibrationen spürst. Die zweite Übung ist ähnlich, nur dass du nicht in eine Ecke, sondern in deine zusammengelegten Hände singst. Dazu legts du deine Hände an den Handkanten zusammen, legst dann die Zeigefinger an die Nasenwurzel und umschließt dann Nase, Mund und Kinn möglichst dicht. Das hilft dir, da dein eigener Schall gleich wieder zurückgeworfen wird und du auch hier in deinem eigenen Klang stehst. Dabei solltest du auch mit den Fingern fühlen und dann solltest du auch die Vibrationen mit den Händen bzw. Fingern fühlen können. Auch auf die Augen achten. Wenn diese Vibrieren, kannst du auch das fühlen. Das kitzelt, öffnet die Tränendrüsen und kann, wenn man darauf achtet, eigentlich keineswegs unbemerkt bleiben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich verstehe was du meinst. Genau so ging es mir auch sehr lange Zeit. Gerade was die Positionen von Kehlkopf und Unterkiefer angeht, habe ich jahrelang gebraucht um dies zu verstehen und auf natürlich (und nicht forcierte Weise) umzusetzen. Mittlerweile habe ich das auch quasi drauf und ich muss sagen, es hat wirklich einen positiven Einfluss auf den Gesang.

Das Thema Maske ist ja oft umstritten. Es gibt Sänger und Lehrer die das Singen in die Maske als absolut wichtig und grundlegend ansehen und andere, die wiederum behaupten, dass alles sei Unfug.

Was den Stimmsitz angeht, komme ich mittlerweile auch so langsam auf den richtigen Weg. Aber es wäre mir unmöglich dies zu beschreiben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
mein gesangslehrer sagt immer zu mir, wenn ich gesanglich in den hals falle: kindlicher klingen


zuerst mit stimmsitz hinten......und danach kindlich....stimmsitz vorne.
kindlich heißt....mit breitem grinsen singen, mund weit auf.

interessant vielleicht....mit stimmsitz hinten ist diese phrase nahe an der grenze meiner range.
mit stimmsitz vorne, kann ich problemlos etwa 4 ganztöne höher singen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wundert mich nicht. Den Stimmsitz nach vorne zu verlagern (und nach oben, und zwar ohne von unten irgendwie zu drücken sondern ihn einfach an der richtigen Stelle entstehen zu lassen) ist bei mir Voraussetzung dafür, höhere Töne zu produzieren. Dann wird der Ton aber dünn und man muss da für sich so ein Optimum finden, wie weit man gehen muss und wieviel man von dem Volumen von hinten noch mitnehmen kann.

Den Unterschied kann man bei deinem Beispiel ja sehr gut hören, wobei da natürlich bei diesem Song eindeutig die vordere Version "die richtige" ist. Hinten klingt es schon arg knödelig, aber es gibt natürlich noch ein Spektrum dazwischen.
 
wenn ich den stimmsitz vorne habe, singe ich erheblich lauter, prägnanter und einfacher......trotzdem versucht der hund in den hals zu fallen, wenn ich nicht drauf achte....insbesondere, wenn ich verzerrung mit ins spiel bringe
 
wenn ich den stimmsitz vorne habe, singe ich erheblich lauter, prägnanter und einfacher......trotzdem versucht der hund in den hals zu fallen, wenn ich nicht drauf achte....insbesondere, wenn ich verzerrung mit ins spiel bringe
Vorne klingt in deinem Beispiel viel klarer, überzeugender, sicherer, stabiler. Das was als “kindlich” bezeichnet wird ist deine Farbe der Stimme hätte ich gesagt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben