ja,kenn ich .. immer wieder ärgerlich und leider nicht in allen Bereichen abstellbar...
speziell bei den tieferen und tiefen Basstönen ist das an deutlichsten zu beobachten. Bei höheren Tonlagen meist auch vorhanden, wenngleich meist nur so gering, so dass es nciht groß auffällt.
Eine Stimmzunge ist nicht an allen Stellen gleich dick. Vorne an der Spitze ist (eigentlich) die dünnste Stelle und je weiter es in Richtung Nietung geht desto dicker wird die Zunge. Das ist technisch so gewollt und auch gewünscht, denn je näher es zum Zungenfuß geht, desto mehr Biegemoment muss die Zunge aufnehmen können.
Gleichzeitig beeinflusst das auch die Frequenz mt der dieser Bereich schwingt. Und wenn der Dickenverlauf perfekt eingestellt ist, dann nimmt die Zunge nicht nur optimal die Biegekräfte auf, sondern ist in jedem Teilbereich der Zunge auch auf die gleiche Frequenz gestimmt.
Eigentlich könnte man jede Zunge für jeden Ton so fertigen... das hat dann aber das Problem, dass die Zungen für die tiefen Töne teilweise extrem groß werden. Und mit der Länge kann man die nicht mehr ins Akkordeon einbauen... zumindest nicht, solange das Instrument noch transportierbar bleiben soll.
Also macht man einen Trick: Denn die Masse, also das Gewicht von so einer Zunge, beeinflusst auch die Tonhöhe. Je schwerer im Verhältnis zur Biegesteifigkeit desto tiefer der Ton .
Und so beschwert man die tieferen Töne zusätzlich mit einem Gewicht an der Zungenspitze damit der Ton tiefer wird und die Stimmplatte noch eine Größe hat, die man einbauen kann. Alternativ oder auch in Kombination , wird nur der mittlere Zugnenbereich dünner geschliffen, damit die Zunge etwas biegeweicher wird : Ziel erreicht: der klingende Ton wird tiefer.
Super denkt man!
...aber...
Damit stimmt die Biegesteifigkeit über die Zungenlänge nicht mehr mit der optimalen Dicke für eine gleichbleibende Freuqenz für die Teilbereiche zuasammen...und die Zugenspitze hat dann eine andere Schwingungsfrequenz als die Zungenmitte oder der hintere Teil... nämlich eine niedrigere, weil ja nicht mehr so biegesteif wie optimal errechnet!
Und damit bekommt die Stimmzunge nicht mehr genau 1 Frequenz, sondern einen Frequenzbereich in dem sie schwingen kann - je nachdem wie laut oder leise man spielt. Damit kann man die Zunge auch nicht mehr für jede Lautstärke korrekt stimmen, sondern nur für einen bestimmten Spieldruck. Spielt man lauter als der Druck beim Stimmen, geht der Ton in die Knie, spielt man leiser als mit dem Druck bei dem gestimmt wurde geht der Ton nach oben.
...doof aber iss so!
Und je nachdem bei welchem Druck sie Stimmzunge gestimmt wurde, kann man die dann nach unten ziehen, wenn man lauter spielt, oder in die andere Richtung lauter gestimmt, wenn man dann von leise in den Bereich des Drucks kommt, bei dem gestimmt wurde.
Für die höheren Bereiche und die mittleren Tonbereiche kann man das auch korrigieren - iss aber sehr aufwendig. Für die tiefen Tonbereiche kann man teilweise noch n bissl was machen, aber spätestens in den tiefen Lagen geht das nicht mehr und bei den tiefen Basszunge schon gar nicht mehr - die kann man dann normal locker um 30 Cent oder mehr "runterziehen" wenn man Gas gibt!
...Wenn man das noch näher im Detail betrachtet, gibts speziell für mittlere und hohe Lagen noch weitere Varianten... führt aber hier glaub ich zu weit...
Das Ganze hab ich hier (und nachfolgender Post) etwas ausführlicher beschrieben:
https://www.musiker-board.de/thread...timmplattendefekte.566694/page-2#post-6911126