Stimmt ihr mit oder ohne Stimmgerät?

  • Ersteller meister hubert
  • Erstellt am
da stimme ich dir zu, daher stimme ich auch ausschließlich nach gehör. allerdings hilft ein stimmgerät am anfang sehr, da man das gehör ja erst einmal bilden muss ;-)
 
Ich stimme IMMER nach Gehör.
Bei Streichern darf man eh höchstens den Referenzton mit dem Stimmgerät holen, und bei Gitarre und Bass bin ihc meistens zu faul, ein Stimmgerät zu holen, zieh einfach meine Stimmgabel aus dem Geldbeutel, und mach den Rest auch nach Gehör. An dieser Stelle danke nochmal an meinen Lehrer: Er hat von der ersten Stunde an keine Stimmgeräte geduldet ;)
 
Ein Edelstimmgerät kann auch Pytagoreisch, Werkmeister und diverse andere Varianten. Aus Gründen der Gehörbildung ist es natürlich besser wenn man lernt, mit einem Referenzton nach Gehör zu stimmen.

das kann jedes und das ist ja das unglück für unsere edlen 4-saiten instrumente

ich kann mir auch nicht helfen, immer wenn ich stimme und das stimmgerät anhab werd ich immer sauer, wenn ich am feinstimmer hantier, das stimmgerät aber keinen unterschied anzeigt:screwy: wie genau ist denn bitte ein herz? warum hör ich da einen unterschied und das stimmgerät nicht? wer baut den solchen schrott? und warum sind sone nutzlosen scheißdinger dann auch noch so arschteuer?
nein ich will gar kein antwort auf diese frage:D
an alle anfänger: probiert ruhig ohne stimmgerät stimmen! ihr könnt immernoch anschließend mit nachstimmen, aber es ist sehr wichtig das einfach zu lernen!
 
Ich habe früher (Gitarre) immer mit Stimmgerät gestimmt. Jetzt ist es aber kaputt gegangen udn ich habe kein Geld mir kein neues zu kaufen, deshalb stimme ich jetzt mit der günstigeren Variante der Stimmgabel.

Da Gitarren ja sowieso temperiert gestimmt sind ist mit oder ohne Stimmgerät im Endeffekt ja egal.
Bei Streichern, die ja den Ton frei (ich sag mal nach Gefühl) bestimmen ist das etwas anders. Nur der Unterschied ist für das normale Ohr unhörbar.
[OT]
Um nochmal zum Thema der Stimmung zu kommen. Ich spiele bei uns an der Schule eine Renaisanccelaute, die nicht temperiert gestimmt ist, da wir nur Musik aus dieser Epoche spielen.
Das bedeutet aber es gibt nur etwas vier Tonarten die gespielt werden können, was bis ins Barock ja üblich war, da Blechbläser ohne Ventile sowieso nur fast nur ihre Grundtonarten spielen können.
[/OT]

Also im Endeffekt finde ich macht es keinen allzugroßen Unterschied ob mit oder ohne. Stillistisch ist ohne natürlich schöner.

Is wie beim Kondom ohne ist schöner mit ist sicherer.^^
 
das kann jedes und das ist ja das unglück für unsere edlen 4-saiten instrumente

Da muss ich leider widersprechen (wenn ich Dich richtig Verstanden habe, wolltest Du sagen, dass jedes Stimmgerät pythagoreische Stimmung beherrscht). Das ist leider falsch. Praktisch alle "einfachen" Stimmgeräte verwenden die gleichstufige Stimmung. Die pythagoreische Stimmung sollte für Streicher kein Problem sein, da sie auf naturreinen Quinten beruht. Meiner Meinung nach liegt selbst die gleichstufige Stimmung mit nur knapp 2 Cent Abweichung bei der Quinte gar nicht so schlecht...
Aber genug mit der Klugscheißerei. Deinen Rat für die Anfänger, das stimmen von Hand bzw. per Ohr zu lernen finde ich übrigens sehr gut. Als Streicher ist man ja eh darauf angewiesen sein Gehör so gut es geht zu trainieren.
 
vllt hab ich da was falsch interpretiert?
ich dachte du meintest die pythagoräische stimmung? sprich: der typ hat den fehler in unserem systhem entdeckt und hat den fehler auf die ganze oktave verteilt.

oder meinst du jetzt das genaue gegenteil?
 
Nein, das temperieren kam deutlich später. Pythagoras hatte die Idee, dass man so ziemlich alles auf einfache Zahlenverhältnisse zurück führen kann (das gilt übrigens nicht nur für Musik). Sein Tonsystem beruht auf der Schichtung reiner Quinten mit dem Schwingungsverhältnis 2:3. Der dabei entstehende Fehler (12 Quinten sind ungleich 7 Oktaven) wurde glaube ich von einem seiner Schüler erstmals beschrieben. Genauer bestimmt wurde er dann von Euklid. Das pythagoreische Tonsystem war noch im Mittelalter das bevorzugte. Etwa im 16.Jahrhundert ging man dann zur mittelönigen Stimmung über mit reinen großen Terzen. Später kamen dann mit Bach, Werkmeister, Kirnberger... eine ganze Reihe von wohltemperierten Stimmungen, bei denen das pythagoreische Komma möglichst so verteilt wurde, dass es als nicht störend empfunden wurde. Die gleichstufige Stimmung, wie wir sie heute kennen, gewann erst im 18.Jahrhundert an Bedeutung.

Das Ende vom Lied:
Diese ganzen Arten der Stimmung stellen immer Kompromisslösungen dar. Eine wirklich "Naturreine" Stimmung gibt es in der Praxis nicht. Ich glaube sogar, dass Streicher mit schöner Intonation sehr viel temperieren und sich versuchen dem musikalischem Gesammtzusammenhang gut anzupassen (ich hoffe das war nicht zu ketzerisch).
Auf die Frage warum Streicher auf Quintenreine Stimmung Wert legen sollten, würde ich mutmaßen, dass einfach die zusammengespielten Leersaiten möglichst angenehm klingen sollen.
Dass der Spieler eines solchen Instrumentes in der Lage sein sollte, die Saiten nach Gehör aufeinander abzustimmen, ist dann wohl in erster Linie eine erzieherische Angelegenheit.
 

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