aber das Tremolo hätte ich gern dezenter. Das schreit mir irgendwie zu aufdringlich schrill. Ich hatte das auch schon mal etwas runterstimmen lassen, aber ich fürchte, es wurde nicht so ganz deutlich, was ich meinte. Ich glaube, mich stört weniger die Schwebefrequenz, sondern die Klangfarbe. So als kurze Auffrischung oder mit anderen Instrumenten zusammen als Salz in der Suppe finde ich es ok, aber länger am Stück ist es mir zu heftig.
Tremolo ist ja immer eine sehr heftig diskutierte Sache. Dem einen kann´s nicht scharf genug sein, dem anderen fräst´s schier die Ohren ab und mag s lieber dezenter haben.
Da ich selber eine Tango habe - allerdings die große Schwester , die IIIM, die allerdings bis auf die mehr Tasten sonst identisch aufgebaut ist, kann ich mir glaube ich gut vorstellen was du für einen Klang meinst.
Die Tango ist ja mal so grundsätzlich ein eher einfaches Modell und von Haus aus nicht unbedingt "stimmgewaltig"... Und weil man wollte dass die Akkordeons gut hörbar sein sollen, auch wenn die so an sich eher leise sind, hat man da ein Tremolo reingebastelt. Tremolo ist ja im Grunde einen Verstimmung von zwei Chören gegeneinander... und Verstimmung hört man immer gut raus. Und Hohner hat bei vielen seiner Instrumente ein Tremolo verwendet das eine Verstimmung der beiden Chöre von so grob 20 Cent beträgt. Und das ist typisch für viele Hohner Instrumente. und wenn man beim Stimmen nix extra dazu ausmacht, wir das dann auch wieder in etwa hergestellt wenn das Instrument gestimmt wird.
Das mag jetzt aber halt nicht jeder .. ich z.B. mag das so auch nicht besonders. Deshalb habe ich bei der letzten Überholung das Tremolo meiner Tango komplett flach stimmen lassen. D.h. ganz ohne Tremolo! (das mag aber widerum auch nicht jeder!) Weil aber zwei Stimmzungen nie identisch schwingen, gibt das auch nicht den gleichen Ton ,wie einchörig, nur lauter, sondern eine leichte Reibung zwischen den beiden Tönen bleibt trotzdem immer, weswegen der Klang dann trotzdem anders ist als nur einchörig gespielt.
Wenn einem das typische Hohertremolo zu "scharf" ist und komplett flach auch zu wenig ( was bei den meisten der Fall sein wird) dann kann man den Tremolochor auch problemlos auf ein flacheres Tremolo umstimmen lassen. Typischerweise sind flache Tromolos im Bereich zwischen ca. 4 Cent bis ca. 10 Cent angesiedelt. Unterhalb 4 Cent ist die Gefahr groß dass sich die Chöre einkoppeln und dann unisono auf die gleiche Frequenz koppeln. Und oberhalb von ca. 12 Cent klingts schnell wieder ziemlich ähnlich wie das typische Tremolo.
Wenn man noch keinen Vergleich hat, was man wie stark haben möchte, dann kann man das bei vielen Werkstätten bei einem vor Ort Termin klären. Das läuft dann in der Regel so ab, dass man dem Fachmann erklärt was einen stört und in welche Richtung man das haben möchte. Dann stimmt der Fachmann meist ein paar Töne einer Oktave um - so dass man dann am Objekt vergleichen kann, ob der Klang in die Richtung geht die einem "vorschwebt". Das kann auch zwei drei Runden dauern. Wenn man dann ausgeknobelt hat was man haben will ( das kann dann z.B. so sein: "etwas weniger als Stimmung 1 , aber mehr als Stimmung 2...") dann hält das der Fachmann fest und stimmt dann anhand dieser Ferstlegung die restlichen Töne entsprechend um.
Theoretisch müsste man nur den Tremolochor umstimmen. Weil aber meist bei den normalen Tönen auch ein paar Ausreißer dabei sind, wird meist neben dem Tremolo umstimmen auch die restliche Stimmung kontrolliert bzw. nachgestimmt. ( bei solchen Geschichten wird dann allerdings meist der Bass nicht mitgstimmt)
Und wer Angst um seine Stimmplatten hat: Wenn der Fachmann nicht allzu grob vorgeht und die Stimmzungen entsprechend umsichtig behandelt, dann kann man diese Prozedur auch locker ein paar Mal wiederholen, ohne dass irreparabler Schaden entsteht. Die T-Mensur Stimmplatten die in der Tango verbaut sind, sind robust und vertragen einiges!