Störende Obertöne beim analogen Delay

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Ich probiere gerade ein Aqua Puss aus, und bei "langem" Delay (300ms, mehr macht es nicht) tauchen künstliche, leicht verzerrte erscheinende Obertöne auf (frequenzmäßig noch über den Flagolettönen). Ist das schon mal jemandem von Euch aufgefallen - gehört das eventuell zum "Charme" eines analogen Delays?
 
Eigenschaft
 
genau... wie in vielen Fällen sind es Unvollkommenheiten und 'Fehler', die das besondere Klangerlebnis erzeugen
im Grunde sind es sogar ausschließlich Macken, die bei high-end Equipment den Ruf begründen :D
es muss immer auch ein klein wenig unperfekt sein...

cheers, Tom
 
Wenn es ein klein wenig wäre: Im Bandkontext geht das wohl unter, aber in einer Ballade hört sich dieses Klingeln an, als ob etwas in der Mechanik rasselt und man das dann mit einem Pickup verstärkt...
 
das war von mir etwas unklar formuliert, weil sich 'ein klein wenig' nicht auf das Analog Delay bezog
es gibt nur sehr wenige Fälle, in denen man wirklich absolut präzise Vorverstärker einsetzen möchte
die gefragten 'Legenden' beziehen ihren speziellen Charakter alle aus einer Prise nicht-Perfektion
(das wird dann gern als 'musikalisch' umschrieben...) :D

ein Analog Delay ist von Haus aus ein eher grobschlächtiger Vertreter der Signalverarbeitung
nach den Massstäben selbst günstiger Digitaltechnik ist das Signal grottenschlecht
die Bandbreite von Artefakten ist bei den Bautyp (BBD, bucket-brigade-delay) ausgesprochen gross

nebenbei sind sie ein gutes Beispiel dafür, dass die Kondensator Bauform tatsächlich eine Rolle spielt - nicht nur der Wert
ob Polystyrol oder Keramik-Kondensator kann hier (an einer bestimmten Stelle) über Funktion oder Ausfall entscheiden
insofern sind solche Geräte klanglich kaum einzuschätzen, wenn man nicht ein Exemplar aus der Serie hat
aber was du beschreibst, wäre grundsätzlich nicht ungewöhnlich - das kann sich (solo abgehört) schon krass darstellen

cheers, Tom
 
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Das gehört dazu, dass man ein analoges Delay hat. Das kommt dann gerade bei langen Delayzeiten an seine Grenzen und klirrt in den Obertönen bei hohen Noten besonders.

Eine Möglichkeit damit umzugehen besteht anscheinend darin, das schräge Geklirre im Sound charmant und ganz toll authentisch oder "vintage" zu finden.

Ich selber kriege das nicht hin und freue mich dass es Digital-Echos gibt. Die können auf Wunsch auch klirren, mumpfeln oder herumeiern aber da kann man es wenigstens ausstellen.
 
Es gibt eine kleine Abhilfe, die hat das Aqua Puss leider nicht: einen Wahlschalter oder ein Poti, welche die Repeats von hell bis dumpf regeln lassen. Dann kann man Slapback schön "wet" einstellen und lange Delays natürlich klingend abgedämpft. Deshalb (und wegen der 300ms Kürze) geht das Aqua Puss auch zurück.
Wären die Repeats der längeren Delayzeiten nicht so höhenreich, würde die kleine Imperfektion nicht mehr auffallen. So gerät sie leider in den Vordergrund.
 
Dazu kommt, dass das Aqua Puss vom Konzept her recht höhnereich ausgelegt ist, damit das Slapback sich schön in der Band durchsetzt. Folge ist natürlich, dass auch Brizzelanteile deutlicher zu hören sind, speziell, wenn man allein spielt und auch noch das Maximum von 300 ms ausreizt. Ist halt eher speziell als universell das Teil.
 
Deshalb wollte ich es ja auch - dafür ist es super!
Ich hoffe aber, dass ich mit einem Delay wie dem Vahlbruch Space Time beides erzielen kann, durchsetzungsfähiges Splapback und dezenteres long Delay.
 

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