Hi,
die Bridge sollte sich finden lassen. Gib einfach mal "Hardtail Strat" in der Bucht ein, dann findest Du das hier:
http://www.ebay.de/itm/Chrome-Hardt...Musikinstrumente_Zubehör&hash=item2574a33803
Hier stimmt der Abstand überein, jedenfalls bis auf 1/2 mm auf 6 Löcher, daran sollte es also nicht scheitern. Ob allerdings die Saitendurchführungen und die drei Befestigungslöcher genau über denen des Blocks liegen, wäre wohl eher Glückssache bzw. erstmal abzumessen.
Ich gebe aber noch ganz anderes zu bedenken:
- Der Sound einer Strat ändert sich schon, wenn man das Trem aufliegend einstellt. Da geht meistens ein Stück Luftigkeit und Draht flöten, bei meiner gleichzeitig sogar Bässe (was ich nun wirklich nicht erwartet hätte, aber da sieht man mal wieder, wie komplex die Wechselbeziehungen im Instrument sind). Bei meiner klingt schwebend alles "größer" und lebendiger. Dazu kommt, dass der Attack etwas abgefedert wird, wenn das Trem schwebt. Aufliegend ist es wieder etwas unbarmherziger. Deine Kosntruktion ist nochmal massiver und "steifer", ob das die richtige Richtung ist?
- Der Block liegt dann ohne Spannung oder Druck auf, außer die Fräsung ist exakt so eng, dass Du ihn gerade reinquetschen kannst. Auch dann wirken die Kräfte im Inneren in ganz andere Richtungen als bei einem Trem mit Federn.
- Der Sustainblock sollte neben der Übertragung der Hebelkräfte ursprünglich kompensieren, dass die Bridge
nicht unbeweglich mit dem Korpus verbunden ist. Der Gedanke war laut Patentschrift der, dass man einen Block quasi als "Ersatzkorpus" unter die Bridge schraubt, der mit seiner großen Masse und in Kombination mit den 5 "möglichst harten" Federn selbst quasi nicht vibrieren und keine Energie aufzehren werde. Die Massenträgheit und Steifigkeit sollte also dazu führen, dass das ganze möglichst so klingt, als wäre
kein Tremolo da. Na ja, wir wissen inzwischen, dass das nur teilweise hingehauen hat, aber diese Funktion erübrigt sich natürlich, wenn die Bridge vollflächig auf den Korpus geschraubt werden kann. Tatsächlich dürfte der Block in diesem Fall den Sound eher noch massiver und weniger transparent machen, als wenn die Bridge direkt auf das Holz geschraubt ist.
- Der "Draht" im Sound wird nicht zuletzt vom Material der Saitenreiter bestimmt. Mit den Gussreitern wird das nix, Block hin oder her. Wenn das eine billige Strat ist, hat sie bestimmt auch billige Hardware aus Guss. Selbst die Befestigungsschrauben der Bridge können einen hörbaren Unterschied machen, da sie Bridge und Korpus schwingungstechnisch aneinanderkoppeln.
- Nicht jeder will es wahr haben, aber es gibt auch bei Solidbodies Holzstücke, die halt nicht gut klingen, egal, was man macht. Bei guten (und meist halt auch teuren) Herstellen wird so eine Gitarre dann aussortiert, bei billigen dagegen nur Sachen, die technisch nicht funktionieren (wenn überhaupt). Umgekehrt können auch bei billigen Marken sehr gut klingende Teile dabei sein, denn die werden ja ebenso wenig aussortiert. Aber Du solltest Dich dafür wappnen, dass das Resultat nach allen Mühen nicht ganz den Erwartungen entspricht.
Falls Dir der Hals passt, bliebe also die Anschaffung eines neuen Bodies, und
das ändert den Sound auf jeden Fall. Swamp Ash ist mMn immer eine gute Möglichkeit, wenn man viel Draht haben will, ohne dass es zu hart und kalt klingt.
Von daher wäre mein Vorgehen: Bridge tauschen gegen eine aus Stahl mit gebogenen Stahlreitern, vielleicht noch die Mechaniken gegen Klusons (wahrscheinlich sind da Adapterhülsen erforderlich, aber es geht). Auch das ändert den Sound oft hörbar. Die PUs dürften auch ne Baustelle sein, aber vielleicht hast Du noch einen SC in der Bastelkiste, der in einer anderen Gitarren zumindest ganz ordentlich geklungen hat. Zuletzt kann man über sowas radikales wie einen neuen Korpus nachdenken.
Gruß, bagotrix