Streit in Band: Gibt es Regeln für einen Tonartwechsel?

  • Ersteller Hexenkröte
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Habe den Thread eigentlich viel zu spät entdeckt, um mich noch zu äußern, tue es aber trotzdem:

Wenn man miteinander nicht klarkommt, sollte man sowieso nicht zusammenspielen. Wenn es um ordentliches Geld geht, kann man sich vielleicht noch zusammenreißen, aber auch das fällt dann schwer.

Ich war selbst mal in der Lage, in einer Combo zu spielen, wo mir auch einiges nicht gepasst hat. Da ging es schon um fundamentale Dinge, wo ich gemerkt habe, dass dort Manchem Gehör und Wissen fehlte. Beispiel: Soulstück mit ternären statt geraden Achteln spielen und sich dann ganz ratlos angucken, was jetzt eigentlich anders war als sonst (das Personal rekrutierte sich zum Großteil aus einer anderen Formation). Berechtigte Einwände meinerseits wurden dann auch irgendwie nicht Ernst genommen oder gleich ganz überhört und als dann noch ein leichtes Organisationschaos dazukam, hab ich mich dann schnell wieder verabschiedet.

Um erfolgreich und mit Spaß zusammen zu musizieren, muss es eben nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch musikalisch passen. Wenn jemand z.B. mit seinen Fähigkeiten weit vor oder hinter dem Rest der Band liegt, wird derjenige wohl kaum glücklich. Den Sound einer Band müssen alle Mitglieder ehrlich mittragen, sonst passt es einfach nicht.
 
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Ich würde dem Pfosten ja auch die Amps vor die Türe stellen, und zwar derart daß er sich wünscht sie versichert zu haben.

Und es ist so, daß wir ohne Regelbrecher immer noch bei Gregorianik wären, oder noch nicht einmal da.
Alle großen Komponisten kannten die Regeln, und haben sie irgendwann ignoriert, und damit die Musik mehr oder weniger revolutioniert.
Die Kandidaten, die mir diesbezüglich konkret spontan einfallen, sind z.B. J.S.Bach, Ludwig v. Beethoven, Franz Liszt, Lennon/Mc Cartney, Deep Purple, die Stones, Pink Floyd und andere...
Und mit der Veränderung der Musik haben sich dann auch die Hörgewohnheiten geändert; was 1750 noch völlig gewagt schräg klang, war 1820 normal und 1870 altbacken.
Was 1970 Millionen bewegte, lockt 2015 niemanden mehr hinter den Ofen hervor.

Zu einem guten Musiker gehört meiner Meinung nach auch eine Neugier und Lust an Neuem, und viel (musikalische) Offenheit.
Die anderen sind höchstens Musikanten.

just my 2cts,
FLiszt
 
Noch eine Anmerkung zum Begriff "Regelverstoß". Natürlich gibt es Regeln in der Musik, jede Menge sogar, aber bei der hier in Frage stehenden Rückung würde ich eher von einer Gepflogenheit reden. (Wobei geschichtlich gesehen aus Gepflogenheiten später oft Regeln abgeleitet wurden.)
Bei vielen Strophen und immer derselben Melodie wird es halt schon mal ein wenig langweilig und die einfachste Lösung, wieder etwas mehr Spannung aufzubauen ist halt, irgendwann 1/2 oder 1 Ton höher weiter zu machen. Klar, kleine oder große Terz würde auch gehen, eine Quarte höher würde sogar im Sinne einer dominantischen Wirkung der ersten Tonart im Verhältnis zur zweiten sozusagen harmonisch "regelgerecht" wirken können. Verbietet sich aber wohl schon deshalb, weil es gehobene Anforderungen an den Stimmumfang eines Sängers stellen würde - man muss ja alles 4 Töne höher singen, und wenn in der ersten Tonart die Spitzentöne schon knapp erreicht wurden, dann ist eventuell 1 Ganzton höher die Grenze und 4 Töne höher definitiv "no go".

Gruß, Jürgen
 

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