Stress mit speziellen Monitor-Boxen - geeignete Modelle oder eher doch nicht

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Ich spiele in mehreren Bands und bin meistens für die Technik zuständig. Und jetzt hatte ich gerade direkt zwei Tage hintereinander nur Stress mit zwei Bands, wo die Mitmusiker meinten, sie müssten selber was mitbringen - in diesem Fall Monitore!

Beispiel 1: Unsere Tanzmuckeband
Eigentlich waren wir längst alel auf in-ear und silent stage umgestiegen, was mir persönlich extrem gefiel, vor allem gerade aus technischer Sichtweise. Mittlerweile machen wir leider wieder Schritte zurück, das Drumset ist von elektronisch wieder großteils analog, der Gitarrist hat seinen Amp wieder auf der Bühne, der Bassist seinen Bassamp. In-Ear in Verbindung mit Amp ist natürlich auch wieder etwas kontraproduktiv, weil man den Direkt-Schall vom Amp nur indirekt über die Hörer bekommt. Vielleicht nett für den Bassisten, der nun auch die tiefen Frequenzen besser wahrnimmt.
Letzten Samstag war er nun der Meinung, er würde gerne wieder eine Monitorbox anstelle inEar nutzen. Hat sich vor einiger Zeit für sein Akustik-unplugged-Set einen Acus One-6T zugelegt, der klingt echt toll, und war ja nun auch teuer, also muss er auch auf die Bühne. Trotz DigitalPult und den Möglichkeiten bin ich nicht gegen das Feedback angekommen. Gerade eine Frequenz aus dem Mixbus rausgefiltert, kam die nächste hoch. Mach ich den Mixbus leiser, hört er sich wieder nicht, mach ich lauter, ist es nur ne Frage der Zeit, wann es wieder pfeifft.

Beispiel 2: Die Country Band
Da wurden zwei Bose S1 Pro angeschafft. Ganz toll, teuer, mit Akku - wie cool! - trotzdem muss man ja noch ein Kabel hinlegen. Gleiches Problem wie mit dem Acus 'Monitor' am Vortag - Feedbackprobleme, sobald man die Lautstärke einpegelt, dass die Musiker sich ausreichend hören. Ich bin aber auch kein Techniker, der die ganze Zeit die Finger am Pult hat, um einzugreifen, sondern bediene in beiden Bands auch noch ein Instrument. Dafür haben leider die Mitmusiker die Option, an ihren Boxen selber nachzuregeln, was mich wiederum in den Wahnsinn treibt.

Ich denke in beiden Fällen ist ein Problem, dass diese Boxen über eine eigene Klangregelung verfügen, ach ja, und auch noch die Option, einen Hall auf das Signal zu legen, was ja ganz toll klingt, aber zusätzlich kontraproduktiv ist, die Feedback Probleme zu eliminieren. VIelleicht liegt's auch an der Bestückung mit Extra Hochtöner, oder an einem für Monitor ungeeignetem Abstrahlwinkel.
Kurzum: Solche Boxen sind aus meiner Sicht nicht oder nur bedingt als Monitore geeignet. Bevor wir auf In-Ear umgestiegen sind, hatten wir alle aktive Monitore von Harmonic Design M12 mit Coaxial-Horn. Diese Boxen sind für Monitorbetrieb konzipiert, haben einen ziemlich fokussierten Abstrahlwinkel, und aufgrund des Coaxial-Speakers nicht nur eine sehr kompakte Bauweise für eine 12er Box, sondern auch kaum Interferenzen. Mit denen hatten wir noch nie irgendwelche Feedback Probleme.

Auf meine Bedenken und Einwände gegen diese Boxen stoße ich leider auf Unverständnis, weil kann ja nicht an der Box liegen, sondern muss man ja irgendwie am Pult einstellen können, dass es vernünftig klingt und nicht pfeifft.... :unsure::p:oops::rolleyes::devilish:
 
Ich habe bei Deiner Band1 gerade ein Déjà-vu.
Die Coverband, welche ich begleitete, hat quasi den Identischen Weg gemacht. E-Drums im kleinen Proberaum gegen Akustische getauscht, neuere und größere Gitarren-Amps … alles verschlechterte die ursprüngliche Situation.
Ich habe mein Engagement irgendwann auch mit denen aufgegeben und mich da raus gezogen.
Schlussendlich haben sie kein Zusammenspiel mehr hinbekommen und sich meiner Ansicht nach aufgrund ihrer Egos auch später aufgelöst.
Ebenfalls der Punkt, dass die Mitmusiker einfach mal an ihren Lautsprechern und Instrumenten die Pegel verändern kenne ich nur zu gut.
Ich kann der ganzen Situation allerdings zu gute halten enorm viel dadurch gelernt zu haben. (Quasi durch Schmerz 😖)

Ich kann Dir da aus meiner Sicht folgenden Rat geben: stell klar, dass es nur gemeinsam und mit Disziplin geht und nicht so, wie jeder für sich meint, wie er es möchte. Denn ansonsten ist es zum Scheitern verurteilt.

Wenn das Setup nicht funktioniert und nicht in den Griff zu bekommen ist, stelle klar, woran es Deiner Meinung nach liegt und zeige, dass es die Ursache ist. Z.B., dass mit einem anderen Monitor, sofern verfügbar, keine Feedbackprobleme auftreten.

Wenn die Mitmusiker vernünftig sind und dem folgen sollte es sich lösen lassen.
Wenn niemand auf Dich hören möchte und die Egos da wichtiger sind, als dass es mit dem Zusammenspiel der Technik klappt, würde ich meine Ressourcen und Energien darauf verwenden andere Dinge zu tun, als Zeit und Nerven da zu lassen.
 
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Ich würde da in Deiner Lage sehr undemokratisch erklären, dass Ihr in der Vergangenheit eine funktionierende Situation erarbeitet habt, und dass die neuen Spielzeuge diese Situation nun empfindlich gestört haben. Und Du mit Deiner Doppelbelastung hast weder Zeit, noch Nerv oder die Muße, das ganze irgendwie zu reparieren. Also haben sie nun drei Möglichkeiten:
  1. Sie bringen es entweder selbst in Ordnung,
  2. sie heuern jemand Externes an, der das ganze grade biegt,
  3. oder sie kehren einfach wieder zu den funktionierenden Lösungen zurück.
Entscheidung erbeten bis zum nächsten Gig.
 
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Die Bose S1 kenne ich nicht, aber mit dem Acus sollte funktionierender Monitorbetrieb möglich sein. Das ist eine sehr neutral klingende Box mit viel Power. Strahlt relativ breit ab, aber das sehr gleichmäßig ohne fürchterliche Klangveränderungen zur Seite.

Vermutungen, was falsch sein könnte:
EQ falsch eingestellt, Frequenzgang so verbogen, dass es leichter koppelt (oder irgendwelche Effekte) (Kanal sollte alle EQ auf neutral und Effekt aus haben)
Unpassender Anspruch an Monitorlautstärke und Sound.
Koppelnde Gitarre oder empfindliches Mikrofon.

Eventuell hilft es, einen Adapter zu basteln (oder Line Übertrager) auf den Stereo in. Der ist neutral und der Nutzer kann nix schrauben.

Es könnte sein, man hat sich durch In Ear an einen lauten Sound auf die Ohren gewöhnt und der Versuch, das mit einem Bodenmonitor zu erreichen, geht schief.

In meinem Setup (akustisch) koppelt nichts, aber ich brauche auch keine Mörderlautstärke.
Das einzige Feedbackproblem, das wir in letzter Zeit hatten war mit dem Kontrabass, und da hat der Bassverstärker über den Bühnenboden und den "Stachel" vom Kontrabass gekoppelt.
Verstärker daneben auf einen Stuhl in den Kies gestellt -> viel besser.
 
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Ich bin komplett mix4munichs Ansicht. Sonst wird das nichts. :poop:
 
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Zum Thema Feedback möchte ich gerne etwas ergänzen, da so etwas sicher nicht jeder auf dem Schirm hat:

In manchen Digitalmixern sind bereits Feedback-Controller verbaut, die neben dem Main- auch die Aux-Wege überwachen und automatisch per Notch-Filter reagieren.

Für mich eine ausgesprochen gut funktionierende Sache. Das Ausklingeln ist easy und danach kann man das System im Live-Betrieb einfach laufen lassen.

Als Einzelkomponenten leider im Vergleich teuer. Ein dbx AFS2 kostet fast 400€ und deckt nur zwei Kanäle ab.
Günstigere Modelle gibt es von Behringer (220€) und Klark Teknik (200€).

Im von mir genutzten Soundcraft Ui24R ist ein dbx AFS2 Algorithmus verbaut und es werden alle 8-Aux und der Main Out damit überwacht = 10 Kanäle.
 
Weiterer Aspekt: Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass es deswegen zu Feedback Problemen kommt, weil die Dinger durch die Bank unterdimensioniert sind. Sowohl die Bose S1, als auch die Acus Box erreichen aus meiner Sicht gegenüber einem akustischen Drumset nicht genug Lautstärke, damit sich der Musiker sinnvoll hört. Speziell die S1 komprimiert sehr stark, wenn sie an Ihre Leistungsgrenze kommt, um diese "künstlich" nach oben zu schieben. Da spricht erst mal nichts dagegen, jedoch werden eben alle "leisen" Anteile durch ein Arbeiten im Limiterbereich angehoben und die für sauberes Hören wichtigen Peaks, die z.B. für die Abbildung der Transienten (also z.B. Konsonanten bei Gesang, Anzupfen bei Gitarre und Bass) wichtig wären, weggebügelt. Somit bleibt genau das, was vornehmlich Feedbacks produziert, nämlich eine hohe RMS Lautstärke - oft nur in bestimmten Frequenzbereichen - übrig. Da Controller wie in der S1 sehr dynamisch und frequenzabhängig arbeiten, ist dem mit einem EQ nicht beizukommen. Die HD M12 war dagegen ein völlig anderes Kaliber.
Vielleicht hilft Dir das bei Deiner Argumentation, um wieder auf eine andere Lösung umzusteigen. Helfen tut diese Erkenntnis bei vorhandenem Material nichts.
Ich mag übrigens beide Boxen sehr gerne, aber eben nicht für diesen Zweck.

Viele Grüße
Tobias
 
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Feedback heißt schlicht, daß die Physik da mitreden will. Wer gegen die Physik arbeitet, bekommt Rückkopplungen. Die typischen Fallen sind zu geringe Lautstärken vor dem Mikrofon versus zu hoher Monitorpegel... die falschen Mikrofone für den Zweck.. oder falsche Aufstellung (also den toten Winkel des Mikrofons nicht in Richtung Monitor zu haben) und falsche Aufstellung der Backline, bzw. Backline-Lautstärke paßt nicht homogen zusammen und zur Lautstärke des Gesangs vorm Gesangsmikro.
Falls die Leute wegen InEars ihre Angewohnheiten verändert haben und nun bei gleichem Verhalten wie InEars von Bodenmonitoren die gleichen Ergebnisse fordern - schwierig. Mix4munich sagt es: da kommt man nur mit Disziplin raus. Dazu gehört das Eingeständnis, daß das Musikant am Ergebnis beteiligt ist, vulgär ausgedrückt ... Schuld hat. Die Lösung des Problems nach aussen zu verlagern (Zitat: "sondern muss man ja irgendwie am Pult einstellen können, dass es vernünftig klingt und nicht pfeifft") lehnt die Physik aber als einzige Lösung ab. Wie oben angerissen sind da ein Dutzend Faktoren im Spiel und das wie es aus dem Monitor tönt nur ein Faktor.

Wenn ich jetzt mal übertreibe könnte ich sagen: "sondern muss man ja irgendwie am Pult Auto einstellen können, dass es nicht dauernd gegen eine Wand fährt"
 
Beide genannte Boxen (wenn man das so nennt) sind in keinster Weise für Monitoring auf einer Livebühne, wenn es lauter wird, geeignet. Bei unplugged mag das noch gehen, ebenfalls für leise Blues oder Jazz Sachen. Sobald da aber ein Naturdrum auf der Bühne steht, nebst anderer, potenter Backline ist damit einfach nix zu machen.

Die Acus One hat einen offenen Ringstrahler als HT, welcher vollkommen unkontrolliert (weil breit) abstrahlt. Ebenso ist der kleine Bass nix für mach mal Druck, vor allem nicht in diesem Gehäuse. Die Kiste mag zwar wunderschön klingen, doch da ist einfach kein akustischer Output im Sinne es richtigen Monitors da.

Die Bose ist meiner Meinung nach noch schlimmer: Designgehäuse in welchem seltsame Breitbandpappen arbeiten. Da schüttelt es mich einfach.

Ein Bühnenmonitor soll möglichst präzise und kontrolliert abstrahlen und vor allem akustischen Output bringen und zwar im dafür richtigen Frequenzbereich.

Solche Boxen sind aus meiner Sicht nicht oder nur bedingt als Monitore geeignet.
Vollkommen korrekt und richtig erkannt.

Der HD Monitor ist eben ein echter Bühnenmonitor und macht genau das was er soll: Sound voll auf die Fre... Die Kiste strahlt eben sehr präzise und definiert ab und bringt den Schall auch dahin wo er hin soll, nämlich an das Ohr des Musikers und nicht in die aufgestellten Mikros, sofern diese eben nicht im Beam stehen.

sie heuern jemand Externes an, der das ganze grade biegt,
Mit diesem Material in entsprechender akustischer Umgebung und Bandsetup wird auch ein qualifizierter Tech nicht viel reißen können.

Unpassender Anspruch an Monitorlautstärke und Sound.
In 80% der Fälle zutreffend.

In manchen Digitalmixern sind bereits Feedback-Controller verbaut, die neben dem Main- auch die Aux-Wege überwachen und automatisch per Notch-Filter reagieren.
Was in diesem Fall vollkommen kontraproduktiv ist. Ein FBX ist nicht dafür da Unzulänglichkeiten von Material und/oder Personal auszubügeln. Der FBX hilft das letzte dB zu sichern oder dient als Sicherheitsreserve.

Fazit:
Nimm für diesen Zweck das richtige Material, also eine vernüftige Monitorbox, wie z.B. die ursprünglich verwendete HD und alles wird gut.
 
Was in diesem Fall vollkommen kontraproduktiv ist
Kontraproduktiv? Das würde dann bedeuten das Feedback zu verschlimmern …
Der Feedback Controller auf den Aux Wegen verhindert sehr effektiv, dass man sich in der Hitze des Gefechtes versehentlich die Ohren wegpfeift. Gerade in schwierigen Umgebungen (Kneipengig z.B.) habe ich damit sehr positive Erfahrungen gemacht.
Es geht hier eben nicht darum noch ein paar db harauszukitzeln, sondern effektiv die störenden Frequenzen in einer schwierigen Situation heraus zu filtern. Dafür funktioniert das System ebenfalls.
Wenn Du keine andere Option des Materials hast, bist Du froh solch ein Werkzeug an der Hand zu haben.
 
Danke für die Kommentare, das bestärkt mich zumindest in der Meinung, dass es nicht an mir liegt, wenn ich die Probleme mit diesen Boxen nicht in den Griff bekomme. Bei Band 1 bin ich guter Dinge, dass er selber eingesehen hat, wie ungeeignet die Box in dieser Umgebung ist. Für das AkustikSet mag sie ok sein, aber da fahren sie auch andere Lautstärken, haben kein Akustik Drumset auf der Bühne, keine E-Gitarre und auch keine 5 Vocals. Vollkommen irritiert hat mich, dass das Feedback nicht mal unbedingt von seinem Mikro kam, sondern sogar von meinem, obwohl wir 3m auseinander stehen, und die Box gar nicht in meine Richtung strahlt. Die Monitorbox des Drummers, eine HD M12 ist dagegen genau auf mich gerichtet und macht überhaupt keine Probleme, obwohl der eine Lautstärke fährt, die mich extrem stören würde, wenn ich keine gut gedämpften in-Ears tragen würde. Fakt war, dass er sich selbst nur ungenügend gehört hat. Daher gehe ich davon aus, dass er diese Lösung von sich aus wieder verwirft. Der nächste Gig ist auf einem großen Saal, wo 2000 Leute reingehen, wo also schon eine solche Grundlautstärke herrscht, dass man kaum dagegen ankommt, und die Bühne leider nur 50cm erhöht, was einen kaum von dem Lärmpegel abschirmt. Übrigens der Auslöser, dass ich die anderen von in-Ears überzeugen konnte, denn beim letzten Mal dort war ich als einziger mit in-ear derjenige, der einen vernünftigen Monitor-Sound hatte und den Gig stressfrei überstehen konnte.

Bei Band zwei mit den Bose hieß es, dass diese Teile super wären, und sich in der anderen Band perfekt bewährt hätten. Nun ist der Bassist dort, der die angeschleppt hat, auch wenig anspruchsvoll, braucht hauptsächlich seinen Gesang da drauf, und besonders laut ist es in seiner Ecke auch nicht. Sängerin und Gitarrist haben sich immer so eine kleine MA10 von t.bone geteilt, die nie zufriedenstellenden Monitorsound gebracht hat, weswegen der Bassist eine zweite Bose angeschleppt hat. Und das war halt auch nichts. Ich hab drei von den HD M12, die ich zur Verfügung gestellt hab, müssten sie nur aus dem Proberaum zum Gig mitschleppen, wie ich es dort auch mache, was aber anscheinend zu viel Aufwand ist. Und sich eine zu teilen wäre aufgrund des direkten Abstrahlwinkels auch nur suboptimal. Ich hatte ja angeboten, jedem einen eigenen Weg zur Verfügung zu stellen, dann wäre die Sängerin dem Sänger nicht zu laut und umgekehrt.
Jetzt kam auch noch die Anforderung hoch, dass sie sich über Smartphone selber regeln wollen, was ich prinzipiell ablehne, solange es sich nicht um in-ear Monitoring handelt.
In-Ear war hier sogar schon mal im Gespräch, als ich die alte Powermixe, die sie vorher nutzten, durch ein X32 Rack ersetzt hab. Alle waren sich eigentlich einig, dass ein transparenter Monitorsound dem gewünschten Satzgesang zu gute kommen würde, was man ja mit der Anzahl der nun verfügbaren Monitorwege ja locker hinbekommen würde. Der Bassist wäre ausgestattet, der Sängerin hab ich eine Sennheiser Funkstrecke zur Verfügung gestellt, sie müsste sich nur einen vernünftigen Hörer kaufen, was aber Geld kostet. Der Drummer braucht gar keinen Monitor, der Gitarrist lehnt das leider total ab - se la vie, könnt ich mit leben. Wir müssten dann halt nur alles abnehmen, was ich aber bis auf das Drumset, wo lediglich die Bassdrum abgenommen wird, eh schon hab.

Ein Grund-Problem bei diesen kleinen Boxen ist sicher auch, dass sie auf dem Boden stehen, und daher entsprechend Lautstärke liefern müssen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie auf Ohrhöhe vielleicht eher funktionieren könnten, dann aber natürlich als personal Monitor und nicht ge-shared.
 
@dr_rollo, womit mischt Du denn?
Und wie steht es mit Einfpeifen vor dem Gig, also die störenden Frequenzen auf dem Aux Weg herausfinden und eliminieren?
 
Ich brauchte nie einpfeiffen, wie schon erwähnt, hatten wir vor den in-Ears ausschließlich die HD M12 im Einsatz, die waren eh unanfällig in Bezug auf Feedback, wenn man die Grundregeln beachtet, wie z.B. richtiger Winkel zum Mikro, also der Bassist mit seinem SM58 und die Sänger mit E865 vor sich, Drummer und Gitarrist mit seiner Superniere neben sich. Bei in-Ear muss ich gar nicht einpfeifen, und bei der Acus letzte Woche hilft auch ein Einpfeifen nicht, weil kaum hat man eine Frequenz eliminiert, und kann wieder lauter machen, kommt die nächste Frequenz, und Tools oder Geräte, die das automatisch nachregeln lehne ich ab, sehe ich auch nicht ein, sowas zu besorgen, nur damit ihre eigene mitgebrachte Monitorbox genutzt werden kann.
 
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Kontraproduktiv? Das würde dann bedeuten das Feedback zu verschlimmern …
Tut es auch, wenn man damit nicht umgehen kann und sich blind darauf verlässt.

sondern effektiv die störenden Frequenzen in einer schwierigen Situation heraus zu filtern. Dafür funktioniert das System ebenfalls.
Dies ist eine falsche Annahme bzw. falsche Erkenntnis. Das System Ohren in Verbindung mit einem manuell eingestellten vollpara. EQ funktioniert am Besten. Im Prinzip kann das auch das FBX, doch dann fixiert man die gesetzten Filter. Automatik ist und bleibt primär kontraproduktiv.
In der Regel zieht man auch nur 3-5 Frequenzen fix und das reicht meist dann auch.
Das FBX (automatik) kann dann meist aus bleiben. In kritischen Umgebungen/Setups oder zur Sicherheit hilft das FBX unvorhergesehene Aktionen zu bändigen, aber eben nur dann, wenn man vorher alles richtig gemacht hat. Da lass ich dann max. 3-4 Filter im Automatikmodus, doch meist bin ich mit dem Finger schneller.

Mit der richtigen Mikroposition und einer amtlichen Wedge vor den Füssen ist das alles kein Problem und ohne FBX der dazwischenfunkt klingts auch besser.
 
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Einen Feedback Supressor extra dafür zu kaufen macht auch keinen Sinn. Die einzelnen Module sind, wie von @yamaha4711 richtig dargestellt, nicht dafür gemacht.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es sowas in digitalen Mixern gibt und in schwierigen Situationen helfen kann.

Dann bleibt eben nur, dass ihr auf das funktionierende Setup und In-Ear zurück geht.
Wenn das Deine Mitmusiker nicht wollen, kannst Du da nur Abstand nehmen.

Automatik ist und bleibt primär kontraproduktiv.
Ich kann dem nicht zustimmen. Meine Erfahrung mit dem System ist da absolut positiv. Ich lasse Dir Deine Meinung, Du solltest aber auch meine Erfahrung damit akzeptieren können.

Ergänzung, damit wir uns nicht missverstehen. Es geht mir hier um die Automatik nur darum, sich das Einpfeifen zu vereinfachen und unvorhergesehenes im Live Betrieb abzufangen.
Nicht darum, sich einfach nur darauf zu verlassen und ein gewissenhaftes Setup außer Acht zu lassen.
Für mich gehört das vernünftige aufstellen und einpfeifen mit festen Filtern dazu.
Die Automatik hilft bei dem Prozess und soll nur vor plötzlich entstehenden Problemen schützen.
Es sind im UI24R auch nur 5 Notchfilter je Kanal, die da genutzt werden.
 
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Keine Ahnung, in welchen Digitalmixern so eine FBX verbaut ist. Ich hatte mal vor vielen Jahren so ein Teil von Behringer, das bis zu 10 Frequenzen ausfiltern konnte. Der hatte innerhalb von wenigen Minuten seinen Job getan, dafür klang es plötzlich grottig. OK, war ein Behringer, und möglicherweise ist die Technik heute etwas ausgereifter und der Range, mit dem der Filter greift, ist mittlerweile vermutlich kleiner. Trotzdem mag ich so was nicht. Ich bin der Meinung, wenn Feedback entsteht, macht man irgendwas falsch, entweder nicht geeignetes Equipment, oder falsches Handling des Materials*. Das Ausfiltern einzelner Frequenzen ist auf einem Digitalmixer heute kein Hexenwerk, selbst wenn man nicht solche Erfahrung wie ein Tontechniker hat, der sofort die störende Frequenz beim Namen nennen kann. RTA ist da mittlerweile eine große Hilfe.
Es gibt Räumlichkeiten, die anfällig bei bestimmten Frequenzen sind, das kann man recht gut in den Griff bekommen, aber da passiert dann im Laufe des Gigs auch nichts mehr, wenn man das beim Soundcheck erkannt und die Anlage entsprechend korrigiert hat. Bei Monitoren ist das aus meiner Erfahrung anders, da muss man eher nochmal eingreifen. Und wenn man keinen Extra-Mann am Mixer hat, der das überwachen und schnell eingreifen kann, ist das Käse. Trotzdem will ich mich da auf keine Automatik verlassen müssen.

*Anmerkung: Wir hatten mal einen Sänger, der schwörte auf sein Beta 58, bestand aber auf eine fette 15/3er Box, die genau vor ihm platziert sein musste, was schon mal kontraproduktiv bei diesem Mikro ist. Und zu allem Überfluss fasste er das Mikro immer weit oben am Korb an, weil er meinte, dass er mit der Hand am Korb die Dynamik besser beeinflussen konnte. Natürlich war er nie zufrieden mit seinem Monitorsound und da hat auch keine Belehrungen akzeptiert. Es gibt Leute, mit denen möchte ich als Techniker nicht arbeiten müssen, auch nicht als Musiker in seiner Band ;)
 
Ich habe das bei Kneipengigs sehr zu schätzen gelernt, sowohl als reiner Techie als auch als jemand, der am Keyboard mitspielt und dann keine Zeit mehr hat da noch extra einzugreifen.

Natürlich ist vorheriges vernünftiges Setup nicht zu vernachlässigen, das sagt auch niemand und ist auch nicht meine Aussage zum Feedback Supressor.

Meine Erfahrung dazu ist allerdings, dass im
laufe des Abends die Musiker oftmals lauter sind, als noch beim Soundcheck. Insbesondere mit dem Basissten und Drummer ging es gerne irgendwann „durch“.
In einer Kneipe mit lauter glatten, holzvertäfelten Wänden die Hölle.

Da hat das ASF2 dann mehr als einmal eingegriffen. Man kann das dann im RTA direkt sehen. Ich hätte da gar nicht so schnell eingreifen können. Ohne die Automatik hätte es da schön gepfiffen.

Wer sowas nicht mag und einsetzen will, sei jedem selbst überlassen. Ich habe es jedenfalls zu Schätzen gelernt.

Es gibt Leute, mit denen möchte ich als Techniker nicht arbeiten müssen, auch nicht als Musiker in seiner Band
Und genau deswegen habe ich meine Tätigkeit bei der Coverband dann auch eingestellt. Ende von Lied, die Band existiert inzwischen nicht mehr.
 
Ich hab die kleine Acus-Box zwar noch nicht gehört, aber gehe bei der Klangbeschreibung mal schwer davon aus, dass die (wie so viele PA-Boxen mittlerweile) auch nach HiFi in laut klingen, sprich eine ordentliche Badewanne im Frequenzgang haben. Da müsste man sich dann nicht wundern, wenn man ausser massig Feedbacks nichts nennenswerte an Pegel produzieren kann. Eine Monitorbox muss nicht "schön" klingen, sondern ehrlich und (wie weiter oben so schön steht) mitten in die Fre... gehen.
Da braucht es weder mächtig Bass noch super feinst auflösende zirpende Höhen bis 20kHz, sondern vorallem einen linearen Frequenzgang mit echten Mitten für die wichtigen Infos ohne Pegel bis zum Ohrenbluten fahren zu müssen.

Ich mag die Bose als kleine Universal Box zwar auch sehr gerne, aber als Monitor in so einem Bereich: :bad:
 
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Ich bin der Meinung, wenn Feedback entsteht, macht man irgendwas falsch, entweder nicht geeignetes Equipment, oder falsches Handling des Materials*.
Da kann ich nur zustimmen. vor dem Gig die problematischen Frequenzen manuell finden und rausziehen ist eine Arbeit von ein paar Minuten. Dann dafür sorgen dass man nicht mehr nachregeln muss und alles wird gut.
Es gab und gibt bei uns so ein Spiel für Band und Technik. Verspielt sich einer beim Gig, zahlt er eine Runde, wenn es beim Gig ein Feedback gibt, zahlt der Techniker. Und nein Mikro in den Monitor halten, gilt nicht.
 
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Du arbeitest da auch offenbar mit disziplinierten Leuten zusammen. Dann ist so etwas mit „alles gut vorbereitet und dann gibt es auch keine probleme“ schön und gut gesagt und es wird dann vermutlich ein schöner und gelungener Abend ohne Stress für irgend jemanden.

Nach den Gigs gab es in der illustren Runde dann immer wieder Nachbesprechung zu Themen wie: einfach mal den Bassverstärker weiter aufdrehen, weil man sich nicht mehr gehört hat. Weil der Drummer plötzlich wie wild auf sein Schlagzeug eindrischt als wäre er das „Tier“.
Oder mitbringen von 2,4 GHz WLAN Gitarren-Funkverbinder, mit dem Effekt die Bedienung des Mixers unmöglich zu machen.
“Mal eben noch zwei Mikros klar machen“, weil ja Sohn und Kumpel plötzlich mittendrin mitsingen wollen. Und die rennen dann schön vor der PA rum und halten die Mikros „Gangsta-Rap-Style“ Mäßig hinten zu.
Ich hab in so kurzer Zeit so viele Schoten erlebt … :ROFLMAO: Daher beneide ich jeden, der eine Gruppe Leute um sich hat, die diszipliniert sind. Dann ist das alles viel entspannter.
 
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