
Ennito
Registrierter Benutzer
Bitte verschieben, wenn im falschen Forum.
Moin, Moin,
vorgestern haben meine "geliebten"; Logitek Billig-Aktivboxen ihren Geist aufgegeben, die standardmässig bei mir neben einem Kopfhörer für alles, was mit Gitarre zu tun hat, zum Einsatz kommen. Also zum Anschluss an GuitarRig, an ein Zoom G2 Multieffekt und beim Abmischen von selbsterstellten Backingtracks. Eine wunderbare Gelegenheit, um mir endlich etwas besseres zu kaufen.
Ein kurzer Blick ins Board und die Empfelungen gehen auf Studiomonitore in beeindruckenden Preisklassen hinaus. Eine einzelne Box für 200 € macht für stereo 400 €. Aber ich habe nicht so hohe Ansprüche, mal sehen was bei dezenteren Preisklassen geht. Also ein, zwei Riffs mit verschieden Einstellungen in GuitarRig aufgenommen, in mp3 gewandelt und mit einigen schon vorhanden selbsterstellten Backingtracks auf meinen mp3-Spieler, und direkt nach der Arbeit in den einzigen Laden in diesem Dorf, der solche Boxen haben könnte. Auf dem Weg dorthin habe ich nocheinmal meine Sachen angehört und den Spieler auf die neutralste Einstellung gebracht. Mitgebracht hatte ich noch ein Kabel, um den Spieler mit Cinch-Buchsen zu verbinden und einem 3,5 auf 6,3 mm Klinkenadapter (diese Sachen sind seltsamerweise nie in den Läden vorhanden), aber es war kein Problem, ich konnte den Player direkt an einen Verteiler anschliessen, an denen die einzelnen Boxen hingen.
Zuerst haben wir den Player an ein Paar für etwa 250 € angeschlossen (die Namen der einzelnen Modelle habe ich mir nicht gemerkt) und was aus den Lautsprechern kam, hat mir die Socken ausgezogen. Glasklarer Klang und man hört jeden, aber wirklich jeden Fehler der Aufnahme heraus. Das ist zwar aus didaktischer Sicht wertvoll wenn es um das Verbessern der eigenen Spieltechnik geht, aber mit jedem Fehler meine ich auch die klanglichen Schwächen meines Equipments, also der Amp-Simulationen. Das war nicht Gitarre, die ich hörte, sonden eine verstärkte Blechbüchse auf der ein Kleinkind mit den Fingernägeln herumkratzt.
Wir haben dann auf einen Monitor des doppelten Preises umgeschaltet, etwas anders hat er sich zwar angehört, aber die Tendenz war dieselbe, sogar noch stärker ausgeprägt. Wer Gitarre spielt ist sicherlich ein wenig masochistisch veranlagt, aber so stark sind diese Züge bei mir nicht ausgeprägt.
Um sicherzugehen, dass nicht meine Aufnahmen von so mieser Qualität sind, habe ich die Gelegenheit genutzt, um Thunderstruck im Original über die zuerst getsteten Steroboxen zu jagen. AC/DC sollte schliesslich professionell abgemischt sein und dieses Stück eignet sich hervorragend, da am Anfang pro Kanal jeweils eine Gitarre spielt. Mein erster Eindruck war: Wow, die scheinen auch einen Zoom G2 zu benutzen.
Aber Scherz beiseite, das war auch nicht das, was ich mir vorstellte. Ich habe noch etwas weiter herumprobiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass Monitorboxen nichts für mich sind.
Sie haben alle einen nicht nur neutralen, sondern sterilen Klang. So sehr hat mich das nicht überrascht, sie sollen nichts verfälschen, dafür sind sie schliesslich auch da. Was mich überrascht hat, ist, welchen enormen Einfluss diese Neutralität auf die subjektive Wahrnehmung hat. Vielleicht kann man den Klangeindruck etwas abmildern, wenn man auf den Equilizern herumspielt, um das Ganze etwas runder erscheinen zu lassen. Aber ich gebe nicht hunderte von Euronen dafür aus, einen auf Neutralität optimierten Klang zu erhalten, um diese Eigenschaft, die diesen Preis ausmacht, gleich über Bord zu werfen.
Versteht mich bitte nicht falsch, jeder hat seinen Geschmack und das ist auch gut so. Aber ich habe gestern im Board viele Fragen nach Monitorboxen für genau diese Anwendung (Gitarre-Computer/Multieffekt-Verstärkung) gesehen. Ich habe auf die schnelle nur einen Beitrag gefunden, der die Eigenschaften dieser Boxen für diese Anwendung in Frage stellte. Diese Boxen sind sinnvolle Arbeitsgeräte für das Abmischen von Musikstücken, wo es genau auf die Eigenschaften ankommt, die diese Boxen haben. Aber ob sie wirklich die geeignete Wahl sind, um sich selbst beim Gitarrenspiel zuzuhören, mag jeder für sich selbst beurteilen.
Ich habe schliesslich ein Paar Aktivboxen für etwa 100 € in einem HiFi-Laden gekauft, die einen relativ ausgeglichenen Frequenzgang haben (und nicht wie meine alten Logitek-Boxen hauptsächlich im Bassbereich herumblubberten) und kann, ohne etwas umzustecken, mit dem Rechner auch mp3s hören und Spiele spielen, ohne dass mir die Ohren, wie gestern nach dem Anspielen der Monitore, noch drei Stunden nachklingeln.
Entschuldigt bitte für den etwas langen Beitrag und ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen dass es sich hier um meinen persönlichen Eindruck handelt und ich die vielen zufriedenen Benutzer von Monitorboxen respektiere und insbesondere ihre Meinung, so sie denn von meiner abweicht. Ich wollte nur allen, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, sich teure Monitore im Internet zu bestellen, empfehlen, sich diese Monitore in einem Instrumentenladen anzuhören. Ihre Charakteristik unterscheidet sich so stark von denen einer HiFi-Box, dass man sie sich vor ihrem Kauf sich anhören sollte, um zu wissen, ob man wirklich mit ihnen glücklich wird.
Ausserdem habe ich gelernt, das das professionelle Abmischen von Aufnahmen deutlich mehr ist, als einige Regler nach seinem Geschmack zu verschieben, mein Gruss geht daher insbesondere an alle Toningenieure.
Alles Liebe, Enno
Moin, Moin,
vorgestern haben meine "geliebten"; Logitek Billig-Aktivboxen ihren Geist aufgegeben, die standardmässig bei mir neben einem Kopfhörer für alles, was mit Gitarre zu tun hat, zum Einsatz kommen. Also zum Anschluss an GuitarRig, an ein Zoom G2 Multieffekt und beim Abmischen von selbsterstellten Backingtracks. Eine wunderbare Gelegenheit, um mir endlich etwas besseres zu kaufen.
Ein kurzer Blick ins Board und die Empfelungen gehen auf Studiomonitore in beeindruckenden Preisklassen hinaus. Eine einzelne Box für 200 € macht für stereo 400 €. Aber ich habe nicht so hohe Ansprüche, mal sehen was bei dezenteren Preisklassen geht. Also ein, zwei Riffs mit verschieden Einstellungen in GuitarRig aufgenommen, in mp3 gewandelt und mit einigen schon vorhanden selbsterstellten Backingtracks auf meinen mp3-Spieler, und direkt nach der Arbeit in den einzigen Laden in diesem Dorf, der solche Boxen haben könnte. Auf dem Weg dorthin habe ich nocheinmal meine Sachen angehört und den Spieler auf die neutralste Einstellung gebracht. Mitgebracht hatte ich noch ein Kabel, um den Spieler mit Cinch-Buchsen zu verbinden und einem 3,5 auf 6,3 mm Klinkenadapter (diese Sachen sind seltsamerweise nie in den Läden vorhanden), aber es war kein Problem, ich konnte den Player direkt an einen Verteiler anschliessen, an denen die einzelnen Boxen hingen.
Zuerst haben wir den Player an ein Paar für etwa 250 € angeschlossen (die Namen der einzelnen Modelle habe ich mir nicht gemerkt) und was aus den Lautsprechern kam, hat mir die Socken ausgezogen. Glasklarer Klang und man hört jeden, aber wirklich jeden Fehler der Aufnahme heraus. Das ist zwar aus didaktischer Sicht wertvoll wenn es um das Verbessern der eigenen Spieltechnik geht, aber mit jedem Fehler meine ich auch die klanglichen Schwächen meines Equipments, also der Amp-Simulationen. Das war nicht Gitarre, die ich hörte, sonden eine verstärkte Blechbüchse auf der ein Kleinkind mit den Fingernägeln herumkratzt.
Wir haben dann auf einen Monitor des doppelten Preises umgeschaltet, etwas anders hat er sich zwar angehört, aber die Tendenz war dieselbe, sogar noch stärker ausgeprägt. Wer Gitarre spielt ist sicherlich ein wenig masochistisch veranlagt, aber so stark sind diese Züge bei mir nicht ausgeprägt.
Um sicherzugehen, dass nicht meine Aufnahmen von so mieser Qualität sind, habe ich die Gelegenheit genutzt, um Thunderstruck im Original über die zuerst getsteten Steroboxen zu jagen. AC/DC sollte schliesslich professionell abgemischt sein und dieses Stück eignet sich hervorragend, da am Anfang pro Kanal jeweils eine Gitarre spielt. Mein erster Eindruck war: Wow, die scheinen auch einen Zoom G2 zu benutzen.
Sie haben alle einen nicht nur neutralen, sondern sterilen Klang. So sehr hat mich das nicht überrascht, sie sollen nichts verfälschen, dafür sind sie schliesslich auch da. Was mich überrascht hat, ist, welchen enormen Einfluss diese Neutralität auf die subjektive Wahrnehmung hat. Vielleicht kann man den Klangeindruck etwas abmildern, wenn man auf den Equilizern herumspielt, um das Ganze etwas runder erscheinen zu lassen. Aber ich gebe nicht hunderte von Euronen dafür aus, einen auf Neutralität optimierten Klang zu erhalten, um diese Eigenschaft, die diesen Preis ausmacht, gleich über Bord zu werfen.
Versteht mich bitte nicht falsch, jeder hat seinen Geschmack und das ist auch gut so. Aber ich habe gestern im Board viele Fragen nach Monitorboxen für genau diese Anwendung (Gitarre-Computer/Multieffekt-Verstärkung) gesehen. Ich habe auf die schnelle nur einen Beitrag gefunden, der die Eigenschaften dieser Boxen für diese Anwendung in Frage stellte. Diese Boxen sind sinnvolle Arbeitsgeräte für das Abmischen von Musikstücken, wo es genau auf die Eigenschaften ankommt, die diese Boxen haben. Aber ob sie wirklich die geeignete Wahl sind, um sich selbst beim Gitarrenspiel zuzuhören, mag jeder für sich selbst beurteilen.
Ich habe schliesslich ein Paar Aktivboxen für etwa 100 € in einem HiFi-Laden gekauft, die einen relativ ausgeglichenen Frequenzgang haben (und nicht wie meine alten Logitek-Boxen hauptsächlich im Bassbereich herumblubberten) und kann, ohne etwas umzustecken, mit dem Rechner auch mp3s hören und Spiele spielen, ohne dass mir die Ohren, wie gestern nach dem Anspielen der Monitore, noch drei Stunden nachklingeln.
Entschuldigt bitte für den etwas langen Beitrag und ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen dass es sich hier um meinen persönlichen Eindruck handelt und ich die vielen zufriedenen Benutzer von Monitorboxen respektiere und insbesondere ihre Meinung, so sie denn von meiner abweicht. Ich wollte nur allen, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, sich teure Monitore im Internet zu bestellen, empfehlen, sich diese Monitore in einem Instrumentenladen anzuhören. Ihre Charakteristik unterscheidet sich so stark von denen einer HiFi-Box, dass man sie sich vor ihrem Kauf sich anhören sollte, um zu wissen, ob man wirklich mit ihnen glücklich wird.
Ausserdem habe ich gelernt, das das professionelle Abmischen von Aufnahmen deutlich mehr ist, als einige Regler nach seinem Geschmack zu verschieben, mein Gruss geht daher insbesondere an alle Toningenieure.
Alles Liebe, Enno
- Eigenschaft