Stütze ich, drücke ich?

[Lonestar]

Hey,

ich habe unten zwei kleine Vocalcovers von mir hochgeladen. Das erste ist in meiner "Komfortablen Stimmlage", das zweite geh in Richtung meiner stimmlichen Grenzen. Ich klinge in den hohen Lagen irgendwie ziemlich dünn, und auch nicht mehr so voll, bzw. "normal" wie unten. Mach ich was falsch, oder ist das einfach meine Stimme, die sich dann mit dem Wechsel der Tonhöhen verändert? Ich glaube manchmal, das ich drücke und nicht stütze, habe auch nie eine Stütze gelernt.

Das führt auch zu meiner nächsten Frage - kann man anhand meiner Stimme sagen, wieviel ich nach oben noch Luft hätte? Hab' ich Talent für sowas? Das müssten geschulte Ohren doch hören können, oder? Was mich noch interessiert - bin ich ein Bariton oder Bass?

Ich überlege im Moment, Gesangsunterricht zu nehmen, weil ich Singen irgendwie für mich entdeckt habe, und es würde mir etwas dran liegen, mit einer richtigen Technik zu singen - singe ich denn bei meinen beiden Soundfiles mit Technik, oder mache ich rein alles falsch?

Das reicht für den ersten Post, denke ich. Jetzt seid ihr dran.

1.) http://dateihoster.de/de/file/24714/freezecover-wma.html
2.) http://dateihoster.de/de/file/24715/comewahtevermaycover-wma.html

liebe grüße
Lonestar

 

[dugabe]

Hab mir mal von nem mir bekannten Chorleiter (der auch dem Sopran mal seine Stimme vorsingt) sagen lassen, dass die Stimmhöhe nach unten durch die Länge der Stimmbänder begrenzt ist, nach oben theoretisch keine Grenzen existierten, da man einfach immer mehr Spannen könne... außerdem meinte ein anderer echt erfahrener Sänger, dass die meisten Leute im Sopran auch eigentlich Alt singen sollten (also etwas tiefer)... Scheint nicht so schlimm zu sein^^ Beide singen übrigens Bass, weils entspannter ist, könnten aber auch Tenor singen.

 

[Lonestar]

Ja, und was hat das jetzt mit meinen Fragen zu tun?

 

[Bell]

Hallo !
Ich kann die files leider nicht öffnen. Alledings lässt mich der Satz

Ich glaube manchmal, das ich drücke und nicht stütze, habe auch nie eine Stütze gelernt.

vermuten, dass Du nicht wirklich stützt. Wenn man das richtig macht, hat man ein ganz anderes Körpergefühl, quasi das Gegenteil von Drücken oder hohe-Töne-herauspressen. Ich nehme an, dass Du es noch nicht richtig kannst, insofern wären ein paar Gesangsstunden sicher nicht verkehrt.
schöne Grüße
Bell

 

[Lonestar]

Hmm, das sind doch ganz normale WMAs? Komisch, also ich kann sie öffnen.
Könnte vielleicht ein anderes geschultes Ohr mal in meine Soundfiles reinhören?

 

[saxycb]

Für mich klingt die zweite Aufnahme nach Schreien.
Soweit ich das beurteilen kann, machst Du im Hals komplett zu und drückst auf die Stimmbänder. Das ist ganz und gar nicht gut!!

Ich denke aber, wenn Du Dich in "locker lassen" übst (u. das ist ein langer Prozess!) und an der Stütze in dieser Lage arbeitest, dass Du den Song auch Mal gut rüber bekommen wirst. Also - es klingt nicht so, als wäre es für Dich allgemein die tonale Obergrenze des Möglichen. - Mit Deiner aktuellen Technik allerdings schon.

LG saxycb

 

[Gebirgskuchen]

Naja der zweite Song ist ein Song von Stone Sour. Was will man dazu sagen. Da wird fast nur schön aus der Brust gesungen bzw. gebeltet.
Corey taylor singt auch nicht jeden einzelnen Ton schön ins Mic sondern ruft auch mal gerne einfach rein. Hört man sogar im Original. Mir gefällt die Aufnahme eigentlich ganz gut, abgesehen vom Anfang und hier und da ein paar Worte, da rufst du einfach nur aber ansonsten klingts gut.
Ist halt gerade bei diesem Stil schwer eine Mischung aus rufen und kraftvollen Gesang zu kreieren.
Ist einfach die Frage, wie du dich beim singen fühlst, ob dein Hals während des Liedes bzw. nach dem Lied völlig im Eimer ist oder du relativ entspannt singen kannst. Nach drücken hört es sich für mich jedenfalls an einigen Stellen.

 

[Lonestar]

Danke für dein Feedback, Gebirgskuchen!
Es ist so - das ist genau der Stil, wie ich ihn mir quasi "abgeschaut" habe, ich versuche es ja genau so. Der erste Song ist auch von Stone Sour, bloß um Meilen tiefer gesungen
Gut, ich muss gestehen, der zweite Song geht ziemlich ans obere Ende meiner Stimme, ich könnte auch nochmal etwas hohes aufnehmen, was ich aber noch relativ entspannt singe, wenn das gewünscht ist.

Hmm, wie fühle ich mich nach dem Singen, das ist schwer zu sagen! Wenn ich nur diesen Song singe, geht es mir danach genauso wie vorher, habe ich aber von diesen Songs 4-5 hinter mir, merke ich auf jeden Fall eine Veränderung im Hals. Es ist dann irgendwie, eh.. Ich kann das kaum beschreiben, irgendwie als ob meine Stimmbänder sich dann nicht mehr so einfach spannen könnten, oder so. Ist das eine Ermüdungserscheinung?

 

[Lonestar]

Für mich klingt die zweite Aufnahme nach Schreien.
Soweit ich das beurteilen kann, machst Du im Hals komplett zu und drückst auf die Stimmbänder. Das ist ganz und gar nicht gut!!

Ich denke aber, wenn Du Dich in "locker lassen" übst (u. das ist ein langer Prozess!) und an der Stütze in dieser Lage arbeitest, dass Du den Song auch Mal gut rüber bekommen wirst. Also - es klingt nicht so, als wäre es für Dich allgemein die tonale Obergrenze des Möglichen. - Mit Deiner aktuellen Technik allerdings schon.

LG saxycb

Sry saxycb, deinen Post habe ich versehentlich erst jetzt gelesen.
Okay, also wären ein paar Gesangsstunden wohl doch empfehlenswert?
Bzgl. "schreien" - ich werde in dieser Passage auf jeden Fall ziemlich laut, und ohne die nötige Lautstärke krieg ich diese Tonhöhe auch nicht hin. Kann das schädlich sein?

 

[saxycb]

Hi lonestar!

Okay, also wären ein paar Gesangsstunden wohl doch empfehlenswert?

Ja, ich denke, Du könntest da einiges dabei rausholen.

Bzgl. "schreien" - ich werde in dieser Passage auf jeden Fall ziemlich laut, und ohne die nötige Lautstärke krieg ich diese Tonhöhe auch nicht hin. Kann das schädlich sein?

Schreien hat nicht unbedingt mit Laustärke zu tun - bzw nicht nur.
Gebirgskuchen schreibt ja von rufen...Für mich sind rufen u. schreien unterschiedlich.
Stell Dir vor, ein Freund von Dir steht auf der anderen Straßenseite u. es gibt ziemlich Verkehrslärm u. Du rufst rüber: "Heeeey, Maaaaax, kommt doch mal rüüüüber". Das ist für mich rufen.
Nachdem Du nun schon fünf mal probiert hast u. er reagiert nicht, schreist Du entnervt und laut: "Was, Max, kommst Du jetzt, oder nicht?!"

Für mich klingts eher nach zweiterem. Ersteres ist stimmschonender u. würde für mich angenehmer klingen.

Ob es schädlich ist, wie Du es jetzt machst, kann ich nicht sagen. Ich bin kein Profi.
Ich hätte mal getippt auf "auf Dauer, ja". Du schreibst allerdings, dass es sich nicht "unangenehm" anfühlt. Allerdings hast Du Ermüdungserscheinungen. Die können davon kommen, dass Dein Stimmapparat noch nicht trainiert genug ist... oder aber es ist ein Zeichen von "falsch".

Ein GL kann Dir hier sicher weiterhelfen... Lohnt sich, Du wirst es sehen.

LG saxycb

 

[Gebirgskuchen]

Naja "Schreien" find ich etwas übertrieben, hört sich ja nicht an als würde er wie ein Hooligan rumblöken. Dat ist eher ein "Rufen". Aber da sind die Geschmäcker ja verschieden.
Schädlich isses nur, wenn der Hals nun dabei zu geht und man sich zu sehr anstrengst. Wichtig: Wenn laut singen/rufen/was auch immer willst: Mach es aus dem Bauch raus!!!
Nicht aus der Brust oder dem Hals!!!