Hallöchen, Düse,
ok, habe jetzt mal einiges durchprobiert und halte 110Liter abgestimmt auf 42 Hertz als besten Kompromiss, schwingt sauber aus, geht ausreichend tief und hat gute Belastbarkeit.
Die Unterschiede sowohl zu deiner Win-ISD-Abstimmung als auch zu der kleinen 100Liter/knapp über 40 Hertz-Abstimmung sind aber halbwegs homöopathisch...


360cm² für den Kanal halte ich für gut, das entspricht einem 8cm hohen Kanal mit 45cm Breite - damit hast du bei der Gehäusebreite also auch genug Raum für Aussteifungen im Kanal. In der Simulation komme ich auf ca. 30cm Kanallänge, dank Bodennähe und Gehäusewand sind ca. 20cm Kanallänge als Anfangswert anzunehmen.
Das Gesamtinnenvolumen der Box liegt damit bei ca. 120Litern mit allem...
Die Simus zeigen die drei genannten Abstimmungen bei praxistypischer Bodenaufstellung, der erreichbare Maximalpegel ist konservativ berechnet mit der x-lin-Auslenkung und ohne Powercompression etc.
Hiermit kannst du dann die Abstimmung überprüfen (ich zitiere mich mal wieder selbst...

):
Zum Testen der Abstimmung reicht Impedanzmessung (ausser PC und Freeware brauchst du nur einen Widerstand möglichst geringer Toleranz) oder einfacher mittels Frequenzgenerator den Bass Hertz für Hertz durchzusteppen - da wo die Membranauslenkung minimal und der Luftzug aus dem Kanal maximal ist, liegt deine Abstimmfrequenz.
Eine schöne Hilfe kann da ein hölzerner Schaschlikspieß haushaltsgummigelagert als langer Zeiger an der Membran sein.
Die Schaschlikspießmethode funktioniert nach dem langer Hebel, kurzer Hebel-Prinzip, eine kleine Bewegung wird über den Hebel in eine große Bewegung übersetzt.
Du montierst neben dem Tieftöner oder auf seinem Montagerand ein aus Pappe oder Holz oder Blech gefomtes U als Aufhängung, spannst einen Haushaltsgummi über die beiden offenen U-enden, verdrillst den Gummi in der Mitte und steckst den Schaschlikspieß durch den Gummi, so daß er durch den Gummi mit leichtem Druck auf dem Rand der Membran aufliegt und das weitaus längere Ende auf der lautsprecherabgewandten Seite des Lautsprechers in die Luft zeigt.
Dadurch wird aus einer Millimeterbewegung der Membran eine Zentimeterbewegung und man erkennt die Nullstelle der geringsten Membranbewegung viel besser.
Durch den sehr leichten Druck des Gummis passiert dem Lautsprecher nichts, es besteht also keinerlei Beschädigungsgefahr.
Verständlich?
Die so ermittelte Abstimmfrequenz kannst du dann wieder in der Simulation verbraten, das gibt dir Aufschluß über das akustische Verhalten der gerade aktuellen Abstimmung und gibt dir ein Gefühl für die tatsächlich benötigten Längenkorrekturfaktoren...
Der Bereich, in der die Abstimmung liegen soll, ist ja typischerweise knapp bemessen, daher reicht es diesen Bereich per Frequenzgenerator durchzuhören, über erst grobes Herantasten mit größeren Sprüngen und dann sehr selektiv jedes einzelne Hertz durchhören, kannst du deinen Aufwand stark reduzieren. Höchstens 10-12 Versuche, mehr brauchts nicht...
Ciao, deschek
PS: Falls du Testsignale brauchst: ich kann dir gerne Einzelsinustöne im notwendigen Frequenzbereich schicken...