Suche passendes Mundstück für Klarinette

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Hallo zusammen,

ich habe in meiner Schule noch eine alte Klarinette gefunden.
Da ich mich mit dem Instrument nicht gut auskenne würde ich gerne in Erfahrung bringen, welches Mundstück hier drauf passen könnte. (siehe Bilder im Anhang)

Ich habe zudem das Gefühl, dass auch ein Zwischenring fehlt. Kann das sein?

Grüße
 

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Ich bin kein Klarinettist, aber mach mal Fotos vom gesamten Instrument, damit man (wenn man es kann) erkennt, ob es Böhm oder deutsch ist... wird ja eine Bb sein vermute ich mal...
 
Die wird "deutsches System" sein. Sauerhering ist 1909 gestorben, und hat, soweit ich dazu Quellen im Netz gefunden hat, Klarinetten vergleichbar dem System "Baermann/Ottensteiner" gebaut, das historisch vor dem Oehler-System lag. Oehler hat im Prinzip dieses System weiter entwickelt. Fällt alles unter "deutsches System".
Sauerhering hatte wohl einen ganz guten Ruf als Klarinettenbauer.

Zu den damaligen Zeiten waren die Durchmesser der Zapfenherzen der Birne nicht einmal annähernd genormt, wie es heute mehr oder weniger der Fall ist.
Daher wird man wohl ziemlich suchen müssen, bis ein passendes Mundstück gefunden wird. Es ist sehr selten, dass auf so alten Klarinetten aktuelle Mundstücke passen. In der Regel muss angepasst werden, sei es, dass man den Zapfen am Mundstück abdreht, oder das Zapfenherz der alten Birne erweitert (üblicherweise hatten die Mundstücke früher meistens einen kleineren Zapfendurchmesser).

Wenn du einen Klarinettisten kennst, der zufällig eine Schublade voll alter Mundstücke hat, könnte sich vielleicht eines finden, dass zufällig passt ohne Anpassung.
Ob dann die Bahn zu dir und dem Instrument passt, sei dahin gestellt, auch dazu der Hinweis, dass früher meistens engere Bahnen gespielt wurden (mit ggf stärkeren Blättern).
Ganz fundiert wird dir wohl nur ein Klarinettenbauer Auskunft geben können, der Erfahrung in der Restaurierung alter Klarinetten hat. Solche Leute könnte man über Musikinstrumentenmuseen finden, die solche Experten zu Rate ziehen, wenn sie mal eine alte Klarinette restaurieren lassen wollen.

Der obere Ring an der Birne fehlt in der Tat, vielleicht liegt der noch irgendwo im Koffer/Etui herum, sofern eines dabei war?
Wenn die Instrumente lange nicht gespielt wurden, trocknet das Holz sehr stark aus, es schrumpft und dann lösen sich diese Ringe schon mal.
Der ließe sich ersetzen, was ich vor dem Ausprobieren eines Mundstücks dringend empfehlen würde, denn wenn du Pech hast, dann bricht dir beim Einstecken eines etwas zu stramm sitzenden Mundstücks Holz aus dem Rand heraus.

Ob es sich jedoch überhaupt lohnt, Geld in das alte Instrument zu stecken, müsstest du auch besser einen Fachmann fragen, der es vielleicht auch schafft, das Instrument mal anzuspielen. Auch wenn das z.B. wegen undichter (vielleicht auch fehlender) Polster nicht über den ganze Tonumfang gelingen sollte, sollte er einen ausreichenden Eindruck vom Instrument bekommen können.
Manche dieser alten Instrumente können einen sehr schönen Klang haben, oft etwas weicher als moderne Klarinetten. Wenn es dann auch noch gut in der Hand liegen sollte, könnte es eine Klarinette sein, auf der z.B. die Klarinetten-Sonaten von Brahms schön klingen und zu spielen sind (nebenbei gefragt: gibt es einen Hinweis, ob es eine B- oder A-Klarinette ist? - messe doch mal die Länge im zusammen gebauten Zustand aus, dann ist das leicht heraus zu finden).
 
Hallo,
"LoboMix" hat das schon sehr gut analysiert, ich würde damit zu einem Holzblasinstrumentenbauer gehen, nach meiner Erfahrung können die sehr gut einschätzen was mit der Klarinette los ist und ob es sich lohnt sie nochmal zum Leben zu erwecken.
Ich habe auch so ein altes Teil, Baujahr 1906, deutsches System, vom Ansehen eigentlich O.K. aber doch ziemlich "tonlos" nachdem ich ein Mundstück mit Hilfe von Teflonband "angepasst" hatte.
Also mal ein Gang zu meinem Fachmann, es waren in erster Linie die Polster, die nicht mehr richtig deckten und auch ein paar Achsen mussten zumindest raus und etwas überarbeitet oder ausgetauscht werden. Alles machbar, sagte der Meister, nur die Stimmung und auch das Handling im Vergleich zu aktuellen Klaris, da warnte er mich.
Ich wollte es aber wissen und investierte knapp 200 - damals DM- . Ich hatte nun ein altes Instrument das für sich gesehen in Ordnung war aber mit anderen zusammenzuspielen war mehr als schwierig, die Grundstimmung lag wahrscheinlich so um die 436-438. Mit dem Ansatz war das nicht auszugleichen, auch war die Stimmung der Klar. in sich nicht besonders und gewöhnungsbedürftig. Der Austausch der Birne gegen eine angepasste kürzere hob wohl das "a" auf 440Hz an aber verschlimmerte eher die Insich-Stimmung.
Falls du dich entscheidest die Klarinette spielfähig zu machen oder machen zu lassen, auch dies bedenken.
Meine steht mehr oder weniger als "historisches Stück" im Schrank, ab uns an spiele ich mal etwas darauf, um festzustellen. wir haben heute richtig gute ausgereifte Klarinetten und unsere Rohrblattvorfahren hätten Freudensprünge gemacht und den ganzen Tag Kadenzen gespielt, hätten sie so etwas gehabt.

viel Spass damit
Grüsse
atrofent
 
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