Sunn Model T- Fragen

oldjoe
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Hallo Zusammen!

Das ist mein erster Beitrag hier und ich möchte an die Kenner ein paar Fragen stellen. Vorab - ich bin kein Techniker, also wundert euch nicht, wenn ich im folgenden "dumme" Fragen stelle.

Zum Thema: Ich darf mich bald Besitzer eines Sunn Model T - Verstärkers der zweiten Generation nennen (der mit den roten Drehknöpfen). Der Zustand soll sehr gut und vor allem original sein. Der Verkäufer hat neue Röhren (Sovtek/Mullards) verbaut. Der Amp wurde geprüft und ist voll funktionstüchtig. Soweit so gut, letztendlich werde ich mich davon selbst überzeugen, wenn das Teil bei mir eintrifft.

Meine Fragen:
1.
Da der Amp aus den USA kommt, läuft er ja über eine andere Spannung (110 V). Jetzt habe ich mich schon etwas kundig gemacht, wie ich das gute Stück hier in Deutschland mit Strom versorgen kann. Hier driften die Meinungen jedoch etwas auseinander. Die Einen sagen, die Amps würden allgemein so gebaut werden, dass man im Inneren einfach ein paar Kabel umstecken muss, weil in der Regel schon ein anderer Transformator für "unsere" Spannung verbaut wäre. Da der Amp aber mittlerweile fast 40 Jahre auf dem Buckel hat und die Firma Sunn hier in Europa in den 70ern nicht aktiv vertrieben hat, vermute ich mal, dass das bei dem Teil nicht der Fall sein wird. Die Anderen sagen, dass USA-Amps mit einem handelsüblichen Spannungswandler betrieben werden können. Hier bin ich mir jedoch unsicher, weil ich gelesen habe, dass der Sound "nicht original" wäre und auch die Technik darunter leiden würde. Zudem müsste man beim Spannungswandler auch ein bestimmtes Watt-Verhältnis einhalten.

Frage: Was soll ich tun? Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht den Sunn-Support direkt anschreibe, jedoch wollte ich erstmal gerne eure Meinung hören, da es ja hier mit Sicherheit einige Vintage-USA-Amps-Betreiber gibt.

2.
Ich benötige noch ordentliche und passende Bass-Boxen (Ampeg/Orange o.ä.)

Welche sind hier zu empfehlen bzw. in welcher Größe? Wieviel Lautsprecher sollten verbaut und in welcher Größe?

Mein Proberaum ist mit 30 qm relativ klein, der Amp dafür eigentlich überdimensioniert....aber hey. Ich konnte nicht nein sagen. :-D

Für Eure Antworten danke ich schonmal vorab!

Gruß
oldjoe

PS. Ich habe das Thema mal im Bereich E-Gitarren-gepostet, weil ich den Amp mit meiner E-Gitarre bespaßen werde. Ist ja ein "Universal-Teil".
 
Eigenschaft
 
Hallo und Willkommen im Forum!

Der Amp hat sicherlich keine 230 Volt Wicklung am Netztrafo also brauchst Du einen Spannungswandler (Step down Trafo).
Mir würde kein physikalisch einleuchtender Grund einfallen, warum der Amp damit "anders" klingen sollte. Der Amp sieht 110 Volt, gleichgerichtet wird der eh im Amp selbst.
Das Du allerdings dafür eine gewisse Leistung benötigst, ist völlig richtig. Das richtet sich nach der Leistungsaufnahme des Amps. Das steht für gewöhnlich auf dem Typenschild des Amps.
Afaik zieht mein Blues Deluxe etwa 180 Watt. Und damit das Netzteil bei hoher Leistung nicht einbricht, würde ich diese Vorgabe bei einem Step Down Converter mal locker verdoppeln, also etwa mit einem 500 Watt Trafo arbeiten.

Zur Boxenfrage kann ich nichts sagen, solange Du nichts über Musikrichtung und Budget sagst.


Gruß,

Oliver
 
Kann dir nur mit Erfahrungswerten unseres Gitarristen mit seinem US-Rectifier dienen … Das tut aber seit langer Zeit problemlos & ohne Sound-Einbußen, wie Daddy ja schon sagt - gibt nix, was hier bedenklich wäre, dem Amp ist egal, wo die 110V her kommen ;) Allerdings kann ich das mit der Dimensionierung auch absolut bestätigen - vorher war so'n 250W(oder so)-Stepdown-Trafo am Start, der ist bei Bandraum-Lautstärke regelmäßig in die Knie gegangen. Mit 'nem 500W-Trafo läuft das aber bestens!
 
Vielen Dank für die Antworten. Dann werde ich mir einen 500 oder 1000 Watt StepDown-Trafo besorgen. Gibt es da bestimmte Marken, die da empfehlenswert sind? Bzgl. der Bass-Boxen: Ich spiele Stoner/Desert-Rock mit einer Prise Drone. Effektgeräte sind Dunlop Crybaby WahWah, EHX Big Muff Germanium, EHX Polychorus und Digitech Whammy 4 DT.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde zunächst mal abwarten, bis der Amp hier ist - und am Besten jemand sachkundiges einen Blick auf den verbauten Netztransformator werfen lassen - es gab auch früher schon welche mit zwei(110V) Primärwicklungen. Da wäre es tatsächlich mit Umverdrahten und neuer Sicherung getan.
Ohne unseren 'Es ist egal, woher der Amp die 110Volt sieht'-Experten zu nahe treten zu wollen - der Unterschied zwischen 110V/60Hz und 230V/50Hz besteht nicht nur in der Spannung. Ich gehe im Fall Sunn nicht davon aus, aber wenn ein sehr knapp dimensionierter Netztrafo im Amp steckt, kann es eng werden.
Manche Netzteile, die 60/120Hz glätten sollen, lassen bei 50/100Hz auch deutlich vernehmbares Restbrummen durch.

Das sind alles hoffentlich nur theoretische Bedenken - aber ich hatte erst vor zwei Wochen wieder einen US-Hammond-Käufer, der sich über seine eigenartig tief laufende Orgel wunderte...

Edit: Der Netztrafo des originalen model T, also nicht der Fender-Reissue, hatte wohl tatsächlich eine geteilte Primärwicklung - siehe angehängten Schaltplan. Damit wäre er tatsächlich mit einer Umverdrahtung zufrieden. Also unbedingt abwarten, bis das Gerät bei Dir ist.
 

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Ok. Ich dachte mir schon, dass das nicht so einfach ist. Ich warte jetzt ab, bis das Gerät bei mir ist. Dann nehm ich den Schaltplan und geh zu einem Spezialisten. Vielen Dank dafür! ;-) Könnt ihr mir dennoch Tipps bezgl. der Bass-Boxen geben?
 
Also, um genau zu sein, ist es eigentlich eher einfacher:D - WENN der Schaltplan zutrifft. Dann muss Dein Lötkolbenmann lediglichzwei Drähte abklemmen und miteinander verbinden.
Dazu sollte beinahe jeder, der mit Elektrik oder Elektronik zu schaffen hat, in der Lage sein.
Falls Du vorhast, damit auf eine Welttour zu gehen, könnte man das auch gleich umschaltbar machen.
 
Nein, eine Welttour habe ich nicht geplant :) Aber evtl. würde das den Wiederverkaufswert steigern. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass ich das Teil wieder veräußern werde. ;-) Hast du noch Ideen bzgl. eines passenden Cabinets?
 
Nein, eine Welttour habe ich nicht geplant :) Aber evtl. würde das den Wiederverkaufswert steigern. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass ich das Teil wieder veräußern werde. ;-) Hast du noch Ideen bzgl. eines passenden Cabinets?

Was das angeht, habe ich einen recht begrenzten Überblick, evtl. solltest Du zu dem Thema einen extra-Thread eröffnen, um die Experten aufmerksam zu machen. Ein paar weitere Angaben zu Musikstil, Soundvorstellung und Budget sind sicher nicht verkehrt, schließlich hat der geneigte Todesmetaller hier ganz andere Vorstellungen wie der Loungejazzer...
Ich habe unlängst eine Kustom-Billigst-4-12er gehört, die sehr überzeugend klang - wobei das im 30qm-Raum in Deinem Fall vermutlich die üblichen Probleme(brachiale Lautstärke, Platz...) mit sich brächte.

Frag also besser nicht mich - ich bin zwar Bassist/Vokalist, aber ich LIEBE diesen in-your-face-sound einer 4x12". Allerdings im Proberaum nur mit den neuen Laneys mit Powerscaling...
 
Zu den Boxen:
Ich spiele aktuell über eine Ampeg V9 und eine (geliehene) Magnum 8x10er. Klingt beides super, wenn es nur noch eine sein dürfte wäre es definitv die Ampeg.
Ansonsten könntest du auch mal in die Thiele-Richtung gucken. Ich persönlich hätte immer noch gerne eine Mesa Halfback mit EVL. Mein Mitgitarrist spielt über zwei 4x12er (einmal Earforce, einmal H&K), eine 2x12er und eine Mesa 2x15er. Klingt auch alles sehr fett. Die Mesa bspw. würde ich aber als alleinige Box nicht empfehlen. Wenn noch nen Gitarrencab dazu kommt wird es aber richtig fett.
Wenn es nicht unbedingt Basscabs sein müssen wäre vielleicht eine schnöde 4x12er mit G12T-75 auch nicht verkehrt.

Kommt wohl auch drauf an, ob du der einzige Gitarrist bist, oder ob ihr euch das Frequenzspektrum aufteilt.

Und wenn es dir mal über den Weg läuft solltest du unbedingt das Black Arts Toneworks Pharaoh testen ;)

Grüße
 
Ok, ich glaube der Ampeg V9 ist etwas überdimensioniert :-D Ich bin der einzige Gitarrist und spiele auch nicht in einer Band. Also alles ganz hobbymäßig. Ich schwanke momentan zwischen drei Boxen. Fender Bassman 410 Neo, Ampeg SVT-410HE oder eine gebrauchte Sunn 410 Enclosure Box aus den 90ern, welche ich bei Ebay Kleinanzeigen gefunden habe. Die Sunn-Box ist zwar die günstigste, hat aber weniger Power. Zudem weiss ich auch nicht, was die Box schon alles mitgemacht hat.
 
So, ich will euch mal auf den aktuellen Stand bringen. Der Amp ist gut und sicher bei mir eingetroffen und wurde in einer Fachwerkstatt dank des integrierten Trafos auf Euro-Strom umgebaut. Ich spiele das gute Stück derzeit über eine 212er Marshall 1936 Lead Box. Hier soll aber noch eine Bass-Box (evtl. Ampeg oder Fender) hinzukommen. Der Amp ist erste Sahne, der Sound knarzig, furztrocken und immer leicht angezerrt. Es sind Sovtek KT88 Röhren verbaut. Mit dem Big Muff Germanium kann man schon ein Gewitter entfachen. Einziges Problem: Laut Aussage des Ampdoktors hat der Ausgangsverstärker nicht die volle Leistung. Auch gibt es das Phänomen dieser Modellreihe, dass Mastervolume auf 9 und 10 leiser ist als auf 8. Aus diesem Grund werd ich das gute Stück noch einmal zur fachmännischen Behandlung bringen. :)
 
Tach, was hast du für das gute Stück bezahlt?
Bin auch auf der Suche, schwer zu finden......
 
Den Model T bekommst du derzeit nur aus den USA (Ebay, Reverb, ö.ä.). Mit Einfuhrabgaben, Mehrwertsteuer und Umbau liegt der Preis bei ungefähr 2.500 Euro. Da bin ich jetzt mittlerweile angelangt. Und das ist leider noch nicht die Ende der Fahnenstange, da noch der Ausgangstrafo gewechselt und ein paar kleinere Sachen gemacht werden müssen. Welche Version suchst du? 1st Gen, 2nd Gen oder das Fender Reissue mit zwei Kanälen?
 
Hi,

sind die T MOdelle wirklich so einzigartig vom Sound her? ich kenne mich damit jetzt nicht so sonderlich aus.. aber da gibts doch viele Alternativen.. die Hoovercraft Amps? und hier erhältliche Orange? sind wahrscheinlich keine wirklichen Alternativen?
ich stell mir grad vor 2500 Euro für so einen Spaß.... ob sich das wirklich lohnt (das soll jetzt aber keinesfalls eine solche Anschaffung in Frage stellen)

Das mit dem Lautstärkeeinbruch bei höherem Master.. ist das grundsätzlich da, oder klingt es quasi naach Saitenanschlag leise ein und wird dann langsam beim Aussklingen wieder lauter? (letzteres könnte entweder das Netzteil als Ursache haben, wenns ein Phänomen dieser Modellreihe ist) oder ausgelutsche Elkos im Netzteil, bzw. zu schwach dimensionierte..
Allerdings habe ich hier nur angelesenes Halbwissen und rege Gedanken in die Richtung an :))

Gruß
OLLI
 
Ich glaube, dass ist eher eine subjektive Geschichte. Klar gibt es Alternativen, wie Hovercraft, Matamp, Sovtek, Sound City o.ä. bei denen ich auch nicht daran zweifle, dass sich manche ähnlich anhören wie der Sunn Model T. Aber für mich persönlich sollte da halt "Sunn" draufstehen. :) Der Lautstärkeeinbruch ist grundsätzlich da und wurde auch absichtlich so eingebaut.
 
Hi, - ja das kann ich verstehen, war wie gesagt jetzt auch kein Zeigefinger und EEEY wozu nen TModell?? wenns teuer und eher umständlich ist.
Ich finde es gut, wenn man seine Wünsche einfach erfüllt (soweit möglich)..

Echt, das ist so absicht, das der obenraus leiser wird? reicht das vom Output denn aus? oder wäre das angenehmer zum Spielen, wenn da die zwei letzten Tacken noch so kämen, wie man
es normalerweise hätte..

... .ich hab grad mal aus Interesse nen Youtube angeschaut.. war jetzt ein altes Vintage Modell im Vergleich mit dem Ri von Fender aus den 90ern.. der Ri brät aber gehörig, cooler Sound!
ist die 2. Generation das Ri Modell? oder gabs da unter den original Modellen zwei Varianten?

Gruß
Olli

UPDATE.. habs schon selbst gefunden... 1974 1. Generation / 1976 2. Generation.. - bei den Unterschieden ist mir das nicht soooo eindeutig - die erste Gen. klingt meist etwas agressiver bei den u-tubes, die ich gesehen habe.. (natürlich schwer daraus zu schließen, das es so auch ist/war)
 
Keine Sorge, ich hab's nicht falsch verstanden. :) Ja soweit ich das jetzt auf diversen Internetseiten nachgelesen habe, haben die das absichtlich gemacht, weil sich viele Musiker in den 70ern beschwert hatten, dass bei vollaufgedrehtem Master Volume im Hintergrund zu viel Noise zu hören wäre. Aber wo jetzt genau die Ursache lag, weiss keiner mehr. Das Problem lässt sich aber relativ einfach beheben, in dem nur ein kleines Kabel durchtrennt werden muss. Es gibt vom Model T drei Varianten: Die erste Generation mit silbernen Potis und die zweite Generation mit roten Potis und Mittenboost-Schalter. Beides Einkanäler und in den 70ern gebaut. Dann hat Fender in den 90ern den Model T als Reissue nochmal rausgebracht diesmal mit zwei Kanälen. Der hat aber von der Technik her nichts mehr mit den vorherigen zu tun.Update: Ah ok :) Die erste Generation hatte 120 Watt und war nur für E-Gitarre gedacht, die zweite Generation hat 150 Watt und kann auch mit Bassgitarre gespielt werden.
 
ah, ok. das erklärt ggf. warum für meine Ohren die 1. Generation definierter/krisper klingt.. (wenns für Gitarre gedacht war)
Das ist doch dann recht einfach zu ändern in Deinem Amp, wenn nach Durchtrennen dieses Kabels alles Sahne ist - und wenns dann nicht klingt, einfach wieder anlöten :D
 

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