Sustain-Verlängerung bei Epiphone SG - Idee machbar?

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Hi Leute!

ich bin seit mehr als 6 Jahren im Besitz einer Epiphone SG und will mich mal an einem Experiment wagen:

Ich habe vor mehr als 5 Jahren mal gesagt bekommen, dass wenn man die richtige Brücke tief genug eingestellt bekommt, so dass die Saiten hinter dem Abgriff an den Reitern diesen Reiterblock noch berühren, die Gitarre soundtechnisch sich um einiges steigert.

Allerdings ist die Brücke nicht so tief einschraubbar. Ein Fan von allzu hohen Reitern und somit ungünstig (auch fürs Holz) erhöhter Saitenlage bin ich ebenfalls nicht.

Aber ich hatte eine Idee.

Da ich hier auf der Arbeit auf eine mechanische Werkstatt zugreifen kann, wollte ich eine unorthodoxe Saitenführung einführen, was einen Umbau der Brücke mit sich tragen würde. Und zwar anstelle der direkten Durchführung der Saite mit Ballend hinter Brücke -> Saitenverlauf über die Reiter wollte ich vom Ballend aus gesehen quasi von VORNE in die Brücke, dann hinter der Brücke nach unten und dann in Richtung Reiter laufen. Hierzu wollte ich mir in die Brücke kleine Kerben hineinfeilen, damit die Saite nicht an den schärferen Kanten aufschabt.

Kennt ihr derartige Experimente oder habt ihr das Wissen um eine Veränderung oder eben keine?

Ich mache diesen Versuch auch nur da so eine derartige Brücke nicht die Welt kostet und ich neugierig bin ;)

Grüße

Phil
 
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Hi Leute!

ich bin seit mehr als 6 Jahren im Besitz einer Epiphone SG und will mich mal an einem Experiment wagen:

Ich habe vor mehr als 5 Jahren mal gesagt bekommen, dass wenn man die richtige Brücke tief genug eingestellt bekommt, so dass die Saiten hinter dem Abgriff an den Reitern diesen Reiterblock noch berühren, die Gitarre soundtechnisch sich um einiges steigert.

Allerdings ist die Brücke nicht so tief einschraubbar. Ein Fan von allzu hohen Reitern und somit ungünstig (auch fürs Holz) erhöhter Saitenlage bin ich ebenfalls nicht.

Aber ich hatte eine Idee.

Da ich hier auf der Arbeit auf eine mechanische Werkstatt zugreifen kann, wollte ich eine unorthodoxe Saitenführung einführen, was einen Umbau der Brücke mit sich tragen würde. Und zwar anstelle der direkten Durchführung der Saite mit Ballend hinter Brücke -> Saitenverlauf über die Reiter wollte ich vom Ballend aus gesehen quasi von VORNE in die Brücke, dann hinter der Brücke nach unten und dann in Richtung Reiter laufen. Hierzu wollte ich mir in die Brücke kleine Kerben hineinfeilen, damit die Saite nicht an den schärferen Kanten aufschabt.

Kennt ihr derartige Experimente oder habt ihr das Wissen um eine Veränderung oder eben keine?

Ich mache diesen Versuch auch nur da so eine derartige Brücke nicht die Welt kostet und ich neugierig bin ;)

Grüße

Phil

Ich muß gestehen, ich habe kein Wort verstanden. Nur gab es in diesem Board schon kontroverse Diskussionen, ob nach der Saitenauflage (Reiter) diese noch Schwingungen abgibt. Nach meiner Meinung nicht. Zumindest keine Steigerung des Sustains von dem Du schreibst. Außerdem ist eine SG, auf Grund der wirklich schlechten Hals/Korpusverbindung so wie so nicht mit sehr viel Sustain gesegnet. Ich vermute, das deine Arbeit durch diesen Mangel nicht sehr viel Erfolg haben wird. Aber: Versuch macht Kluch(g).
 
Nur gab es in diesem Board schon kontroverse Diskussionen, ob nach der Saitenauflage (Reiter) diese noch Schwingungen abgibt. Nach meiner Meinung nicht.
Der Meinung war ich auch immer, bis ich ein Video gesehen habe, wo jemand zwischen Brücke und Stoptail einen Pick up montiert hat. Über diesen hat man tatsächlich noch haufenweise Obertöne gehört. Seit dem stehe ich dem Thema Stoptailmaterial nicht mehr so skeptisch gegenüber.

@TE: Das Teil, was du tieferlegen willst, ist das Stoptail. Der erste Effekt wird sein, dass sich die Saiten schwieriger benden lassen. Der einzige tonale Effekt, den ich durch eigene Experimente ausmachen konnte, waren störende Nebengeräusche, vermutlich durch die zusätzlichen Auflagepunkte an der Brückenkante. Das sehe ich ganz, wie murle.
 
Das mit dem besseren Sustain bei höherer Saitenlage habe ich auch bei meiner LP beobachtet (falls du das meintest - Ich fand deinen Anfangspost auch etwas verwirrend :) ) (EDIT) Ah ok jetzt hab ichs verstanden - Du willst die Saiten untenrum durchs Stoptail führen um den Winkel zu erhöhen und den wiederrum wiederrum willst du noch über die Saitenlage beeinflussen. Probier doch erstmal aus, ob diese Variante theoretisch so funktioniert, bevor du da Kerben reinsägst :) Dann würd ichs einfach versuchen, das Stoptail kannst du normalerweise zur Not nachkaufen ^^
Des Weiteren: Hat die Epi SG einen geschraubten Hals? Den könntest du unten abschleifen und dafür einleimen. Hab sowas mal bei einer Billigstrat gemacht, was ebenfalls eine merkliche Klangveränderung brachte

(nochmal EDIT)
Ja, es ist natürlich das Stoptail und nicht die Bridge
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich setze bei meinen LP Typen das Stoptail weiter nach hinten, damit die Saiten NICHT den Brückenrahmen berühren. Und über mangelndes Sustain hat sich noch kein Besitzer beklagt - eher das Gegenteil. Kann also nicht der angeführte Grund sein?
 
Der Meinung war ich auch immer, bis ich ein Video gesehen habe, wo jemand zwischen Brücke und Stoptail einen Pick up montiert hat. Über diesen hat man tatsächlich noch haufenweise Obertöne gehört

Auf einer schwingenden Saite breiten sich jede Menge Wellen aus. Die bekannten Querwellen (Transversalwellen) sind am einsichtigsten, denn in diese Richtung wird die Saite bei der Anregung ja auch ausgelenkt Darüber hinaus schwingt die Saite auch in Längsrichtung - sie wird periodisch dicker und dünner (Longitudinalwellen). Diese Wellen breiten sich auch über die beiden Stege bis zu den Befestigungspunkten der Saite aus.

Aber auch die Querwellen gelangen, wenn auch stark gedämpft, hinter die Stege. Man braucht bei einer Paula ja nur mal die Saiten zwischen Brücke und Stoptail anschlagen. Das ist im Verstärker dann zu hören, oder täusche ich mich da?

Ulf
 
Nein, dem ist nichts hinzuzufügen. Die Theorie dahinter war mir ja bekannt, nur dass in der Praxis so viele Wellen durchkommen, hat mich dann doch überrascht. Habe das Video mal wieder rausgekramt. Ab 1:40

 
Sustain-Verlängerung /SG


Wozu soll das gut sein? Das geht doch am Grundverständnis der Physik völlig vorbei. Schneller Attack und längeres Sustain bedingen sich gegenseitig. Hat man mehr von einem, gibt es qweniger vom anderen

Der typische Charakter einer SG besteht ja gerade darin, dass sie relativ schnell und aggressiv im Anschlag/Attack ist. UNd deshalb nicht das Sustainmonster ist. Jegliche Modifikation zu längerem Sustain führt deshalb dazu, dass sich zugleich das Attack verlangsamt und der SG damit das Typische nimmt.

Jeder lobt z.B. bei Angus Young den direkten Attack. Und jeder sieht und hört, wie er um jeden Zentimeter Sustain ringt. Genau das macht aber bestimmte Sounds von bestimmten Gitarren und Gitarristen aus: Sie nehmen die Vorteile einer bestimmten Gitarre und kämpfen erkennbar um den Rest, den die Gitarre nicht liefern kann. Jeder Ton, jedes Stück Sustain will erkämpft und erobert sein. Und jeder Versuch, dem bequem zu entgehen, entfernt einen letztlich davon, "seinen" Sound zu erobern.
 
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Was "Der Onkel" schreibt ist vollkommen richtig. Es ist sogar leise im Amp zu hören, wenn Saiten angezupft werden zwischen Sattel und Mechanik. Und was ich bei dem Gewackel- Video sehen konte, sind dort die Saitenenden zwischen Brücke und dem Saitenhalter so um die 15cm lang? Bei einer Paula 3-4. Wo soll denn da wegen der Berührung an der Brücke etwas gesteigert werden? Und ich gebe Hans Recht, eine SG ist die falsche Gitarre für solche Experimente.
 
Danke für die vielen Meinungen!

Ich habe mich dazu entschlossen, den Versuch mal zu starten, da ich ja den Stoptail nicht unbenutzbar mache durch diese Art der Modifikation zumal dieser auch nur schlappe 13 € kostet.

Ich meine, wenn es kompletter Schwachsinn ist, dann werde ich mich hier auf jeden Fall mal melden, um Nachahmer von ihrem tun abzuhalten.

Aber wenn es was bringen sollte, wäre das eine interessante Erkenntnis.

Ihr hört von mir hoffentlich diese Woche noch.
 
Hi,

wenn Du das Sustain etwas verbessern willst (und wir sprechen hier nicht von neuen Dimensionen, das gibt die Gitarre eben vor), würde ich doch eher an der Bridge ansetzen.

Die Epi-Hardware ist nicht schlecht, aber halt doch ein einfaches Gussteil (wie bei Gibson übrigens auch...). Bei meiner Les Paul habe ich Durch einen Austausch gegen eine aus dem vollen Messing gefräste ABM-Tunomatic da noch einiges rausgeholt. Wie sich dabei gezeigt hat, war dabei auch die Verwendung der ABM-eigenen Einschlaghülsen und Höhenverstellschrauben ein weiterer Fortschritt, da auch hier bessere Materialien und geringere Toleranzen verwendet werden. Das Holz der Gitarre und die Qualität der Halsverbindung (falls sie denn geleimt ist) kann man nicht ändern, also bleibt halt nur die Hardware. Deren Einfluss ist aber auch nicht gering, wie festgestellt habe. Gerade bei der ABM kann ich auch nicht behaupten, dass sich der Attack verschlechtert hätte, eher im Gegenteil.

Auch noch in Frage käme ein Messing-Tailpiece, womöglich mit einem Faber-Kit zum Festschrauben, aber da wirds für eine Epi allmählich doch ein bisschen unverhältnismäßig. Wenn Du an der Gitarre hängst, muss das aber nix heißen.

Das Aufliegen der Saiten auf der Hinterkante verbessert das Sustain mMn nicht wirklich, es schafft eher Probleme mit den Saiten. Um das Reverse-Stringing mal auszuprobieren, brauchst Du aber keine Werkstatt und keinen Umbau. Schau Dir mal Zakk Wyldes Paulas an. Der macht das auch, nur verfolgt er einen anderen Ansatz: Er legt Wert darauf, die Schrauben der Saitenhalterung fest einzuschrauben, damit sie kein Spiel mehr haben. So weit bist du ja eh schon. Zakk will das Aufliegen an der Hinterkante aber gerade verhindern, deshalb geht er mit der Saite von vorne ins Stoptail, hinten wieder raus und schlingt sie dann über die Oberseite zurück in Richtung Bridge. Du kannst das genauso machen, nur halt unten durch. Ob es wirklich eine große Verbesserung bringt, wirst du ja sehen. Ich bin da wie gesagt skeptisch.

Ich selber bin ja in erster Linie ein Pickup-Freak. Neben der Hardware ist das schon ein Punkt, in dem man sehr deutliche Verbesserungen (bzw. Anpassungen an den eigenen Geschmack) erreichen kann. Das Sustain immechanischen Sinne verbessert das natürlich nicht direkt, aber manchmal schätzt man auch gar nicht richtig ein, was fehlt. Die Epi-HB (gerade die älteren) sind z.B. doch etwas belegt in den Höhen, da kann ein guter AustauschPU auch einen ganz anderen Klangeindruck vermitteln, weil man die Obertöne im Ausklang besser hört. Bei vielen Gitarren klingen die länger aus als der Grundton, sodass der Sustaineindruck durchaus auch verbessert werden kann. Zu guter Letzt kann ein etwas farbiger klingender PU auch die Interaktion mit dem Amp verbessern, auch unterhalb der Schwelle des bewusst wahrnehmbaren Feedbacks (wobei ich dabei das erwünschte á la Gary Moore und Angus meine und kein nerviges Mikrophoniepfeifen).

Zu guter Letzt muss ich Hans_3s Einwand aber nochmal aufnehmen: ob man einen knackigeren Ton sucht oder eher einen fetten, singenden, muss man halt wissen. Dann aber kann man schon auch PU-seitig ein einiges bewegen, und ein Rockinger PAF-ect oder Pearly Gates auf der einen und ein Tone Zone auf der anderen Seite können eine Gitarre ziemlich verwandeln. Wie gesagt, wenn es Dir die Gitarre wert ist.

Gruß, bagotrix
 
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Seh ich sehr ähnlich, danke für diesen Post! Recht lange hab ich überlegt, ob ich ähnliches schreiben soll bzgl. Bridge und Pickups. Letztendlich hab ich mich's dann doch nicht getraut, da ja bereits Veränderungen am Tailpiece weiter oben von mehreren erfahrenen Usern als nicht zielführend abgetan worden sind. Wie dem auch sei: Ein Austausch der Pickups kann nach meiner subjektiven Erfahrung definitiv einen Sustain-Gewinn mit sich bringen (und ich rede jetzt nicht von einer höheren Ausgangsleistung der Austauschpickups), auch das Faber-Kit hat bei meiner SG, so meine ich, eine minimale Sustain-Verlängerung hervorgerufen. Eine ABM-Bridge ist sicher auch kein Fehler.
 

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