sweet little blackbox

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Moin zusammen,

mal was ein wenig surreales von mir. Inspiriert von einem Buch über R.E.M. , in dem Michael Stipe auch über assoziatives Texten spricht und über Wortklänge.
Freue mich über Feedback..

Liebe Grüße

die Mama

sweet little blackbox

my sweet little blackbox
my sweet heart of stone
my soul is an ocean
in dark arctic zone

my sweet little blackbox
my bitter sweet love
my heart wants to burn
in fireproov gloves

and every day
and every night
i must decide
will i play dead
or fight or take flight
fight or flight
fight or flight


my sweet little blackbox
you save my blue sun
you are my castle
for my favorite gun

my sweet little blackbox
my sweet little home
in my holy war
you are my dome

and every day
and every night
i must decide
will i play dead
or fight or take flight
fight or flight
fight or flight


my sweet little blackbox
my life is a knife
a hole in a mirror
my life is a strike

and every day
and every night
i must decide
will i play dead
or fight or take flight
fight or flight
fight or flight
 
Eigenschaft
 
Grund: Linksschreibfehler
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Die ersten zwei Strophen und der Chorus gefallen mir gut (BTW, it's "fireproof"). Die Strophen gefallen mir deshalb, weil sie eine Ahnung oder ein vages Gefühl von Sinnhaftigkeit vermitteln. So etwa "einsame Seele", "brennende Liebe". Die Zeilen haben einen - gewissen - inneren Zusammenhang.

Dann wird es etwas bemüht oder albern. Unverbindliche Alternativvorschläge.

my sweet little blackbox
you save my blue sun => you save the pale sun
you are my castle => you light my castle
for my favorite gun => you fire my gun

my sweet little blackbox
my sweet little home
in my holy war => wage my holy war
you are my dome => under its dome

...

my sweet little blackbox
my life is a knife => my life is a pin
a hole in a mirror
my life is a strike => that you're living in
 
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Was - keine deutsche Übersetzung?;)

Da kommen ein paar Worte vor, die eine derart weite semantische Aura haben, dass ich den Wald vor Bäume nicht erkenne, bzw. keine passende Bedeutung finde.

"in my holy war
you are my dome"
Dome = Kuppel, aber in welchem Zusammenhang? (Das deutsche "Dom" = "cathedral" würde vom Sinn hier passen, aber "domes" haben weder mit Heiligkeit noch mit Krieg zu tun.)

"a hole in a mirror
my life is a strike"

Strike = Arbeitsniederlegung; ein (virtueller oder realer) Schlag beim Baseball; ein Abräumer beim Bowling; ein gezielter militärischer Angriff ...

"fireproov gloves" ist wohl ein Tippfehler.

"you save my blue sun" - damit kann ich gar nichts anfangen.

Und was heißt "blackbox"? Gehe ich recht in der Annahme, dass es jeweils das bedeutet, woran das Lyrische Ich gerade denkt bzw. was es darin sieht?

Wie einer mal in diesem Forum geschrieben hat: ich muss nicht alles verstehen, was ich schön finde.:great:

Cheers,
Jed
 
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Ä
you save my blue sun" - damit kann ich gar nichts anfangen.

mir geht es ähnlich.
Bei solchen sinnentleerten Zeilen kommt mir leider immer wieder das Stück „Huuurz!“ von Hape Kerkeling in den Sinn....

Muss das wirklich sein? Du hast doch längst bewiesen dass Du es besser kannst.
 
@BerndHarmsen

Danke für dein differenziertes Feedback! Und deine Alternativvorschläge. Da der Text tatsächlich auch absurde Züge hat ( absurd kam übrigens in der ersten Fassung auch als Wort vor, war mir dann aber zu direkt) ist er wirklich auch etwas albern. Es gibt bereits Musik zum Text und ich werde deine Vorschläge mal ein paar mal singen um sie zu schmecken. Denn es geht mir hier ja auch ums laut malen.
You light my castle und you fire my gun gefällt mir erstmal sehr!

@Jed

Auch dir lieben Dank für dein wertvolles Feedback.
Ja, das mit der deutschen Übersetzung ist ein Manko. Da der Text aber eben auch lautmalerisch gedacht ist und sich nicht wirklich erschließen kann und soll, ist das ein für mich unüberbrückbares Hindernis. :)
Den Schreibfehler kann ich nicht mehr korrigieren, irgendwie ist das Bearbeiten nicht mehr möglich? Du hast JEDenfalls Recht.
Die Mehrdeutigkeit oder auch Bedeutungslosigkeit ist auch gewollt, Ich wollte das sehr stark chiffrieren.
Und auch zum Teil unkenntlich machen. Wie ein Maler ein Bild übermalt.
Im Deutschen versuche ich mich bisher daran mit mäßigem Erfolg. Da schleicht sich immer schnell Sinn bei mir ein. Wo ich erstmal nur sinnlich sein will. Worte schmecken.
Dadaistisch zu schreiben fällt mir schwer, bin aber begeistert von zum Beispiel Kurt Schwitters Lyrik.
Und taste mich da langsam ran.

Sinnlose liebe Grüße! ;-)

die Mama
 
Hi Mama,
was ich sehr spannend finde ist beim Schreiben von absurden, skurrilen, assoziativen Texten ist der Unterschied zwischen gereimt und nicht gereimt.

Spontan verfalle ich in ein Reimschema, oft AABB, weils irgendwie flüssiger ist und näher liegt. Dann stelle ich fest, dass es zwar assoziativ läuft, aber diese Überlegung: soll sich reimen, ohne dass sie vordringlich da ist, zu wirken beginnt. Meistens wird mir das gegen Ende bewußt, wenn der Anfangsschwung erlahmt ist oder man sich fragt, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll.

Wenn ich dann bewußt mal das Reimen Außen vorlasse, ist das Assoziieren freier, hangelt sich eher an Bildern oder sonstigen roten Fäden entlang, Alliterationen und ähnliches kommen vor, manchmal auch ein Reim, aber vorwiegend wird es freier und fällt nach (mir) nach einer Weile leichter.

Beim Reimen spielt auch der Wortschatz eine große Rolle - je mehr man sich in einer Sprache auskennt, desto mehr Wörter zum Reimen stehen zur Verfügung - gerade, wenn man spontan vorgehen will, ohne Wörtbuch und Dictionary. Ich tippe mal, dass beispielsweise home und dome so zustande gekommen ist.

Was ich sagen / fragen will: Hast Du es mal mit spontan, skurril etc. und ohne Reimen versucht? Interessiert mich, was Deine Erfahrungen dabei sind.

Beim Hören ist es manchmal umgekehrt, glaube ich. Gereimtes, gerade wenn die Reime entweder offensichtlich spontanst kommen love glove dove, you true blue etc., ohne dass der Inhalt dem folgt oder sich halt dem mehr oder weniger hingibt, wird leichter erkannt, dass es weniger um den Inhalt als um die Form geht ... Gibt ja gerade deshalb vielleicht auch diese ganze Ecke Knittelverse, Kinderreimerein, Blödelgedichte etc.

Dein Zentralmotiv "my sweet little blackbox" finde ich wahnsinnig reizvoll - das ist unglaublich toll, da steckt irre viel drin ... fast finde ich schade, dass sich das dabei doch mehr oder weniger in Wortklänge auflöst ... surreal sind für mich ja auch Bilder von Dali und Miro, also in Richtung Phantastisch, traumhaft etc. - die keine unbedingt rationale Logik oder Aussage haben, aber dennoch eine Schlüssigkeit aufweisen und eine gewisse Wahrhaftigkeit aufweisen: blitzartig erhellen sie eine Schneise dessen, was da ist, aber oft überdeckt wird durch allzu Offensichtliches.

Vielleicht lege ich aber auch hier viel zu viel rein und will viel zu viel und möglicherweise etwas ganz anderes von Deinem songtext als Du und sollte lieber (m)einen eigenen Text schreiben ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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@x-Riff

Hi,

Das freut mich sehr, von dir zu lesen! Und tatsächlich war „ my sweet little blackbox“ der Ausgangspunkt des Ganzen! Das hat mich irgendwie getriggert. Keine Ahnung wieso, ich fand es einfach geil.
Und dann entfaltete sich eine Sogwirkung aus englischen Wörtern und skurilen Bildern.
Und der bin ich zunächst blind gefolgt. Erst am Schluß habe ich nach einer ganzen Weile die Augen wieder aufgemacht und den Text überarbeitet. Zwischen Überarbeiten und Texten lagen sicher einige Wochen. Und der Text erschien mir irgendwie anders als das, was ich sonst so schreibe. Und in diese Richtung möchte ich auch im Deutschen texten können.
Ich habe am Anfang meiner Schreiberei sehr viel ungebundene Lyrik geschrieben. Jenseits von Reimen und Metrik. Und ich entdecke in diesen alten Texten manches, was ich jetzt wieder neu lernen möchte.
Das ist nur nicht so einfach, es ist manchmal so ,als ob mir meine Kenntnisse über das Texten dabei eher im Wege stehen.
Das versuche ich schon auch und lese in den letzten Jahren auch wieder viel ungebundene Lyrik. Sigune Schnabel verehre ich zum Beispiel sehr, da entdecke ich sehr viel.
Vieles von ihr kannst du übrigens bei keinverlag.de finden, dort ist sie unangepasste. Ihr Buch kannst du aber auch kaufen...

Überspitzt formuliert könnte ich sagen,
das Reimen schlägt mir auf dem Magen. ( siehst du schon , wieder!)

Es fällt mir übigens leichter, aus diesen „ Zwängen“ herauszukommen, wenn ich mit anderen texte. Ich schreibe viel mit einem sehr jungen Songwriter aus Berlin zusammen. Der eine reine Reimallergie hat und mich daher wirklich weiterbringt. Aud das Hören von Bosse, Frevert, Knyphausen, Tex und einige mehr hat therapeutische Wirkung.
Von daher wäre für mich auch eine Ecke hier interessant mit der Überschrift „Reimen verboten“. Also eine Art Spielecke.

Liebe Grüße

Die Mama
 
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Ich habe am Anfang meiner Schreiberei sehr viel ungebundene Lyrik geschrieben. Jenseits von Reimen und Metrik. Und ich entdecke in diesen alten Texten manches, was ich jetzt wieder neu lernen möchte.

@MamaMuuht,
Interessant - bei mir war es genau umgekehrt!
Meine erste Lyrik - geschrieben im alter von 17 Jahren - war eine Sonnette, und einige Solche folgten, durchmischt mit Balladen und liedhaften Strophen. Alles metrisch und reimtechnisch streng gehalten.
Kein Wunder, denn im Englischunterricht (an meiner britischen Schule) standen Shakespeare, Wordsworth, Coleridge, etc. oben auf dem Lehrplan. Als Teenie war mir klar: so soll Lyrik sein! Außerdem fand ich die Shalespeare-Sonnettenform mit 3 Vierziler (jeder ABAB gereimt) und ein gereimtes Couplet, alles iambische Pentameter, eine gute Schablone zum Organisieren meiner Gedanken zu einem Thema (bzw. zu einem Mädchen). Und mit paarweise gereimten iambischen Pentametern ("heroic couplets") ließ es sich seitenweise flott erzählen.
Erst im jungen Erwachsenenalter fing ich an, "free verse" (freie Verse) zu schreiben - also keine Reime, keine feste Zeilenlängen.

Irgendwann entdeckte ich die Dynamik in metrisch strengen aber ungereimten Versen: Longfellows "Song of Hiawatha" (angelehnt an das finnische "Kalevala") und nicht zuletzt Heines "Der Asra". Leider kann ich weder Angel-Sächsisch noch Altislandisch, aber William Langland (um 1400 herum) gibt mit seinem "Piers the Plowman" einen guten Eindruck des alten germanischen alliterativen Stabreims. Ich finde, man kann all diese Kniffe bei freien Versformen gut gebrauchen. Mein Ziel ist es, dass jede Zeile für sich so klingt, as wenn sie aus einem formalen Gedicht stammen könnte.

Metrisch feste, gereimte Texte schreibe ich heute fast nur noch, wenn ich vorhabe, sie zu enem Lied zu machen.

Cheers,
Jed
 
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