Synthogy Ivory American D - Wer hat Erfahrung hiermit?

[VOXX]

Ein Hallo an Alle,

ich bin neu hier im Forum, lese aber schon lange eure Beiträge.
Ich bin Berufsmusiker, eher Klavierspieler denn Keyboarder und habe mir als ersten Versuch mit einem Software Instrument
den American Concert D Steinway von Synthogy gekauft. Leider bin ich nicht wirklich von diesem Instrument überzeugt und ich denke,
dass es an mangelnder Erfahrung meinerseits mit VST-Plugins liegen könnte. Ich spiele es als Standalone auf meinem Mac über mein Yamaha CP 300.
Der Klang über Kopfhörer ist ganz o.k., aber über meine Anlage (ich verwende ich ein BOSE L1 System und einen Dynacord Powermixer) ist der Klang ist recht mulmig,
viel zu wenig offen und strahlend, es fehlt ihm auch deutlich an Power und Weite. Es klingt, als ob das Klavier irgendwo weit hinten im Raum stehen würde.
An der Anlage kann es kaum liegen, da mein CP300 vollkommen gut klingt.

Hier kommen meine Fragen an euch:

1. Hat irgendjemand hier Erfahrungen mit diesem Instrument?
2. Ich verwende keinen Audio-USB Interface. Ist das ratsam um das Klangergebnis zu verbessern?
3. Ich möchte die Software vor allem Live verwenden. Gibt es da irgendetwas zu beachten (ich meine Equipment-technisch)?

Ich freue mich auf eure Antworten!

 

[Eduard]

Mein Tipp wäre innerhalb der Software die Velocity Kurve anzupassen. Dafür gibt es spezielle Tools. Synthogy hat aber auch eine eigene rudimentäre Lösung. Das Problem beim CP300 ist, dass die Velocity-Werte bei ca. 122 aufhören, egal wie stark du die Taste anschlägst. Die eigene Soundengine ist darauf angepasst und es funktioniert prima. Sobald du aber vor allem einen externen Pianosound ansteuerst, kannst du nicht die volle Dynamik ausschöpfen. Wenn man einen Velocity-"Verstärker" dazwischen schaltet oder eben die Kurve so anpassen kann, dass man auch den Wert 127 erreichen kann, wird der Sound weniger mulmig und dynamischer.

 

[VOXX]

Hallo Eduard,
danke für deine Antwort. Ich denke, dass könnte der Grund sein, weil sich tatsächlich mein Gefühl beim Spielen und der erzeugte Klang nicht entsprechen. Der Velocity-Regler bei Ivory steht auf 127 und trotzdem kann der Wert also nicht realisiert werden, weil mein CP das nicht sendet. Hab ich verstanden. Könntest du mir einen Tipp für solche speziellen Tools geben? Ist das eine eigene Software?

 

[DschoKeys]

Könntest du mir einen Tipp für solche speziellen Tools geben? Ist das eine eigene Software?

Hallo VOXX,

sowas ist z.B. mit Bome's MIDI Translator möglich. Es gibt für den Mac sicherlich noch weitere Programme, da müssen aber andere weiterhelfen...ich bin Windows-Mensch.

EDIT: Ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht in Mainstage eine Möglichkeit gibt, die Velocitykurve anzupassen. Dann müsstest Du Mainstage als Host verwenden und Synthogy dort als Plugin einbinden...

Viele Grüße,

Jo

 

[Eduard]

Bei Synthogy müsstest du bei Velocity folgendes einstellen: X-Achse z.B. 120 und Y-Achse 127. Die Gerade würde also nicht von der Ecke unten links nach oben rechts verlaufen, sondern etwas steiler und bereits vor der "Ganz-Rechts-Position" den höchsten Wert erreichen. Spiel mit den Werten ein bisschen rum. Synthogy I hat auch die Funktion, dass das Programm für dich die Werte automatisch ermittelt in dem du einmal ganz leise einen Ton spielst und einmal ganz laut. Mit den Werten schneidet es die Gerade zurecht.
Das ganze hilft zwar schon, aber da die Velocitywelt nicht linear ist, stellt sich immer noch kein optimales Gefühl ein. Da bedarf es eben Tools, die die Dynamikkurve genauer einstellen können. (Pianoteq hat innerhalb des Plugins eine sehr gute Lösung dafür [losgelöst von der Frage nach Sound], das wird dir aber nicht weiterhelfen).

 

[Joe P.]

über meine Anlage (ich verwende ich ein BOSE L1 System und einen Dynacord Powermixer) ist der Klang ist recht mulmig,
viel zu wenig offen und strahlend, es fehlt ihm auch deutlich an Power und Weite. Es klingt, als ob das Klavier irgendwo weit hinten im Raum stehen würde.
An der Anlage kann es kaum liegen, da mein CP300 vollkommen gut klingt.

Hört sich nach Phasenauslöschungen an, ein bekanntes Problem von Sample Libraries. Ich kenn das Plugin nicht, aber dreh mal, wenn möglich, am Stereopanorama rum, oder nimm ne andere Mikropositionierung. Nimm auch mal alle Effekte raus. Könnte aber auch am Hall des Aufnahmeraumes liegen. Das kann bei Sample Libraries der Fall sein.

Ansonsten hat Bose für gewöhnlich, ich sag's mal diplomatisch, kräftige Bässe. Dazu würde "mulmig" passen. Die einzigen guten Bose Lautsprecher, die ich kenne, sind die Companion 20 für den Schreibtisch…

2. Ich verwende keinen Audio-USB Interface. Ist das ratsam um das Klangergebnis zu verbessern?

Grundsätzlich ja, aber das wär bei dem geschilderten Problem wohl eher der Feinschliff.

3. Ich möchte die Software vor allem Live verwenden. Gibt es da irgendetwas zu beachten (ich meine Equipment-technisch)?

Live ist ein Interface oder Wandler schon ratsam. Ich würde aber grundsätzlich nicht mit einem Gigabyte schweren Sample auf die Bühne gehen. Abgesehen von der Zuverlässigkeit, kommen die Details eh nicht rüber und es wird auf jeder Anlage anders klingen, ist also unberechenbarer als andere Lösungen. Das hier ist sehr informativ: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/shortcut-klaviersound-auf-der-buehne.html

Was spricht gegen den internen Sound des CP300? Ansonsten kann ich seit v5 Pianoteq wärmstens empfehlen, auch im Hinblick auf Spielgefühl. Bald kommt v5.1 !!

 

[Duplobaustein]

Pianoteq ist für mich auch mittlerweile das ultimative Software Stage Piano. Extrem vielseitig, null Ladezeit.

 

[tomzi]

Hi Voxx,

spiele den Concert D in Verbindung mit Nordstage 2, Mac Book Pro, MainStage und Presonus USB-Audio-Interface. Funktioniert top und fühlt sich top an.
Mein Hinweis für das Spielgefühl wäre, den Dynamic Range Regler auf der Programm Seite in Verbindung mit den Velocity Einstellungen auf der Session Seite von Ivory zu nutzen. Meistens muss man den Dynamic Range etwas runterfahren.