Die Minidrives sind durchaus gut - allerdings auch teuer. Ich würde also durchaus zum Xilica oder
Behringer greifen.
Letzterer hat den großen Vorteil, dass man sich allein auf Grund des Preises einen zweiten als Havariereserve zulegen kann. Abgesehen davon kann das Ding Dynamic-EQs, die ich insbesondere bei eher mittelklassigen Systemen sehr schätzen gelernt habe. Im Prinzip sind das Band-Kompressoren die es ermöglichen, eine Pegelabhängige Klangregelung zu realisieren.
Ein Anwendungsgebiet: Viele Systeme klingen leise betrieben etwas bassschwach (was auch am menschlichen Ohr liegt) und liefern so (bei eher geringen Pegeln eingestellt) zu viel Bass, wenn man Gas gibt. Setzt man einen Dynamic-EQ, der bei niedrigen Pegeln den Bassbereich etwas anhebt, hat sich das Problem erledigt.
Andersrum werden viele Unter- bis Mittelklassesysteme bei hohen Pegeln in den hohen Mitten etwas schrill, was in Verbindung mit der höchsten Empfindlichkeit des Ohrs in diesem Bereich für Hörstress sorgt - auch dagegen hilft (zumindest teilweise) ein passend konfigurierter Dynamic-EQ, der z.B. bei 6dB unter Vollaussteuerung den Bereich im 2,5kHz etwas zurücknimmt.
Guten Gewissens abraten kann ich vom dbx DriveRack. Insbesondere das DriveRack PA/PX hat mir nicht sonderlich viel Spaß bereitet. Die automagische Einmessfunktion kann für ungeübte Anwender ganz nett sein, ist aber auch nicht der Weisheit letzter Schluß. Sie gibt eigentlich nur ein mögliches Grundsetup vor, das vom Anwender auf jeden Fall noch angepasst werden sollte. Ich kann darauf gut verzichten, zumal es z.B. von Allen&Heath einen kostenlosen Analyzer als Software gibt. Auch der ist eher ein Schätzeisen, hilft aber gut dabei, Resonanzen aufzuspüren und so weit wie möglich abzustellen.
Hinzu kommt beim DriveRack PA, dass das gerne mal mit Displayausfällen (Komplettausfall oder nur noch schwarze Pixel) und Abstürzen (vor allem beim Einmessen) glänzt.
Zwar zickt auch einer meiner Behringer DCX2496 mit der Displaybeleuchtung rum, ansonsten ist mir in über 5 Jahren aber noch keiner davon ausgefallen - auch nicht in den mir bekannten Setups von Kollegen oder Locations.
Generell solltest Du einen Controller als Hilfsmittel zur klanglichen und technischen Optimierung einer PA sehen. Idealerweise macht man sich ein Grund-Setup mit ein paar Nebenprogrammen. Z.B. ein normales Setup, eins für eher sprachlastige Anwendungen und eins mit einer leichten Bassanhebung für DJ-Krams.
Die Anpassung an einen Raum macht man (außer bei Installationen) eher nicht am Controller, es sei denn, man muß nochmal an der Phase drehen, weil ein Bass blöd steht. Dafür nutzt man idR. den EQ am FoH, um das Grundsetup der Anlage nicht zu versauen.
Kunden und Anwender haben am Controller nichts verloren, da hier u.a. auch Sicherheitsfunktionen (Limiter!) bedient werden, deren Veränderung im schlimmsten Fall die Zerstörung teurer Lautsprecher zur Folge haben können.