"Täglich" unterschiedliches Empfinden der (Röhren-)Amp-Lautstärke bei unveränderten Settings?

[Dark]

Das unterschiedliche Empfinden bei der Lautstärke kann ich nachvollziehen. Ich mach sogar manchmal deswegen pausen mit Stille um wieder leiser anzufangen zu spielen, aber den Sound aus meinem Modeler habe erleben ich dagegen sehr konstant.

Ist bei mir eigentlich umgekehrt. Ich nehme die Lautstärke meistens sehr konsistent und bewusst wahr, aber wahrscheinlich weil ich wegen meinen empfindlichen Lauschern da auch sehr darauf aufpasse.
Der Sound aus meinem Modeller empfinde ich jedoch je nach Tagesform und Gemütslage als extrem unterschiedlich.

 

[camus]

Wird denn auch immer die gleiche Gitarre gespielt? Manche sind leiser, manche lauter.

 

[Mister Spock]

Na ja, so gut wie alle Bauteile eines Verstärkers ändern ihre elektrischen Eigenschaften mit der Temperatur.

Ja, das tun sie. Aber nicht so, dass ein Verstärker bei 20 Grad Raumtemperatur völlig anders klingt als bei 22. Bauteile, die bei jeder kleinen Veränderung verrückt spielen, sind unbrauchbar und werden nicht eingesetzt.

Es kann einen Unterschied machen, ob der Amp seine Betriebstemperatur erreicht hat oder noch im Aufwärmen ist. Deshalb sollte man so einen Vergleich nicht unmittelbar nach dem Einschalten machen, sondern erst, wenn sich das Gehäuse warm anfühlt. Dann herrschen auch im Innern normale Betriebsbedingungen.

Die Aufgabe eines Entwicklers besteht u.a. darin die Schaltung so aufzubauen dass diese Effekte möglichst nicht ins Gewicht fallen.

Ja. Und mit etwas Gegenkopplung (die man sowieso einsetzen muss, damit man den Amp kontrollieren kann) gelingt das erstaunlich gut.

Um den subjektiven Eindruck auszuschalten: Einfach mal eine Lautstärkemessung mit dem Smartphone machen.
Das ist dann wahrscheinlich auch noch nicht wissenschaftlich korrekt, könnte aber durchaus einen Anhaltspunkt zur Beantwortung der Ursprungsfrage liefern.

Gute Idee, aber: Nicht einfach irgendwo das Smartphone in die Luft halten. Den Umgang mit einem Schallmessgerät muss man üben, weil Schallfelder nicht an jedem Ort im Raum gleich sind (so sind Wellenfelder nun mal). Wenn du das Smartphone bewegst, wirst du Punkte finden, wo der Pegel höher ist, und Punkte, wo er niedriger ist.

 

[stoffl.s]

Auch der Gitarrensound scheint manchmal sch.... zu sein, manchmal perfekt.

Das kenne ich - aber das liegt oft daran, dass ich vergessen hab ein Pedal auszuschalten. zB wenn es übermässig dumpf oder spitz klingt, dann ist oft das Wah der Schuldige, weil es noch in der Signalkette hängt. Andererseits: meine Strats sind beim Sound weitaus feinfühliger als andere Gitarren - manchmal klingen sie einfach nur blechern...

 

[kblitz]

Ich habe hier verschiedene Röhrenamps per Ampswitcher an einer permanent mikrofonierten Box hängen, da ich viele Aufnahmen mache. Sofern kein Defekt vorliegt, und ich nicht an den Reglern schraube, ändert sich der Sound nicht. Das würde ich sonst recht schnell merken, zB wenn ich über einen längeren Zeitraum an einem Song arbeite oder zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Kleinigkeiten ändere.

 

[Pangasius]

da bin ich mal erleichtert, dass es ein subjektives Empfinden ist; habe schon an mir gezweifelt

 

[OliverT]

Ich habe hier verschiedene Röhrenamps per Ampswitcher an einer permanent mikrofonierten Box hängen, da ich viele Aufnahmen machen. Sofern kein Defekt vorliegt, und ich nicht an den Reglern schraube, ändert sich der Sound nicht. Das würde ich sonst recht schnell merken, zB wenn ich über einen längeren Zeitraum an einem Song arbeite oder zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Kleinigkeiten ändere.

Exakt die Erfahrung haben wir auch gerade wieder im Studio gemacht.
Da war auch der Amp des Kollegen 6 Wochen lang gestanden. Das eigene empfinden war als unterschiedlich, aber die Aufnahmen, immer exakt der gleiche Sound.

 

[Pangasius]

Danke für all eure Antworten