Tanz mit mir im Licht- in der Kritik

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Paddy.U
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Hi Leute,

ich machs kurz und knapp: ein weiterer Song, meiner Feder entsprungen ;) wird wohl nicht der letzte sein, den ich ins Netz stelle. Nur durch die Kritik von euch, wird man auf Fehler aufmerksam und sieht auch, wie der Sinn und Inhalt rüberkommt. An dem Songtext von "Leblos" werkel ich auch noch ;)

Vielen Dank für die Anregungen und viel Spaß mit folgendem Text, den ich auch kommentarlos- erstmal- lasse:

Tanz mit mir im Licht

Strophe1:

Ein heisser Wind fegt über's Land
ein leichtes Beben kündigt an, was keiner ahnt
so oft wurden wir gewarnt

und da stehen wir, Hand in Hand
schauen ganz gebannt
auf die schwarze Wolkenwand
halt dich fest, es fängt gleich an

Refrain:

und wenn die Welt heute untergeht
sag mir nicht
es ist zu spät
wenn alles um uns herum so langsam den Boden verliert

und wenn kein Stein mehr auf dem anderen steht
sag mir nicht
es ist zu spät
wenn alles unter uns zerbricht tanzen wir
tanzen wir im Licht

Strophe2:

So nimmt das Chaos seinen Lauf
der ganze Boden tut sich vor uns auf
und Stein um Stein
stürzen die Häuserwände ein

und stehen wir in den Trümmern
von unseren eigenen Zimmern
wird auch der Regen noch schlimmer
sind wir doch gute Schwimmer
dann schenk mir diesen letzten Tanz zu zweit
bist du bereit?

Refrain:
Denn wenn die Welt heute untergeht...usw.

Bridge:

und wir tanzen und tanzen und tanzen...
tanz mit mir im Licht

Refrain:

und wir tanzen und tanzen und tanzen...
wenn alles um uns herum so langsam den Boden verliert

und wenn kein Stein mehr auf dem anderen steht
sag mir nicht
es ist zu spät
jetzt zählen nur noch du und ich
und etwas anderes erst einmal nicht
wenn alles unter uns zerbricht
tanzen wir
tanzen wir im Licht
 
Eigenschaft
 
Hey Paddy.U!

im Großen und Ganzen hat der Song nach dem ersten Lesen einen ganz guten Flow.

Ich kritisiere jetzt etwas, mitdem ich auch immer zu kämpfen habe. :D
An vielen Stellen wird etwas ganz einfach beschrieben es scheint nichts "tiefgründigeres" dahinter zu stecken. Ich meine so Stellen wie
schauen ganz gebannt
auf die schwarze Wolkenwand
der ganze Boden tut sich vor uns auf
und Stein um Stein
stürzen die Häuserwände ein

Es ist mir etwas zu "plump" und ich bin immer wieder erleichtert, dass es beim Schreiben von Texten nicht nur mir so geht. Man hat vielleicht eine Vorstellung davon im Kopf, was man sagen möchte findet einen Reim und dann hängt man. Ich würde versuchen alles noch etwas zu verpacken. Das Thema ist viel bahandelt (ich hatte vor ein paar WOchen hier auch so ein Liedtext der witzigerweise auch so etwas mit dem Licht hatte :D)
VIele Stellen im Text sind schon so oft in ähnlicher Form geschrieben worden. Das macht die Sache halt schwerer.

VIele hatten bei meinem Text angemerkt, dass das mit dem Licht nicht zum sonstigen "schlecht Wetter" passt. Das finde ich hier ebenfalls obwohl ich mir aufgrund meines eigenen Textes serwohl was dabei denken kann :)

Dran bleiben.

Grüße,

TheFloH
 
An vielen Stellen wird etwas ganz einfach beschrieben es scheint nichts "tiefgründigeres" dahinter zu stecken.
Ich frage mich bloss bei vielen Diskussion hier im Forum: ja warum denn nicht - einfach mal bloss erzählen. Nicht immer gleich hinter jedem Wort und jedem Satz irgendwas hintergründiges verbergen wollen. Bei vielen Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte wimmelt es nur so von "Erzählungen" - sind deshalb all diese Songs schlecht? Puuh - wenn wir diesen Massstab anlegen würden, da müssten wir aber viele Songs in die Tonne treten.

Auf den Song selbst möchte ich nicht eingehen. Ich assoziasiere dies zu sehr mit den Geschehnissen in Japan und da hab ich eine innerliche Distanz, die ich nicht so leicht überwinden kann.
 
Ich frage mich bloss bei vielen Diskussion hier im Forum: ja warum denn nicht - einfach mal bloss erzählen. Nicht immer gleich hinter jedem Wort und jedem Satz irgendwas hintergründiges verbergen wollen. Bei vielen Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte wimmelt es nur so von "Erzählungen" - sind deshalb all diese Songs schlecht? Puuh - wenn wir diesen Massstab anlegen würden, da müssten wir aber viele Songs in die Tonne treten.

Du hast schon recht, hab ich eigentlich auch nichts gegeneinzuwenden. Es gibt sehr schöne Texte die etwas "erzählen" aber gerade bei so einem Thema ist eine "ausgefallene" Erzählung wichtig da viele dieser Worte einfach schon tausendmal gehört wurden. Es ist aber natürlich die Entscheidung des Texters was er mit dem Text erreichen will. Oft tritt mit der Musik der Text etwas in den Hintergrund. Dieser Songtext kann funktionieren je nachdem wo man den Schwerpunkt hinlegt.
Beispiele für schöne "Erzählsongs" finde ich momentan "Spatz - von Moritz Krämer" oder "Wolfgang und Brigitte - von Wir sind Helden". Die haben einen sehr schönen Textflow und funktionieren so auch gut.
Und was die Texte von vielen Popsongs angeht (vorallem im englischen Bereich) bin ich froh nicht alles zu verstehen zu können da die Texte manchmal sehr... naja ich nenn es mal "einfach" sind. Aber ich höre sie trotzdem weil das Gesamtbild stimmt.
 
Oft tritt mit der Musik der Text etwas in den Hintergrund. Dieser Songtext kann funktionieren je nachdem wo man den Schwerpunkt hinlegt.
Das sind wir völlig d'accord. Und ich glaube auch, dass gerade bei Musikstücken zuerst mal die musikalische Harmonie, Rhythmus, etc. das Hirn "trifft" bevor man den Text erfasst und gar inhaltlich bewerten kann. Noch viel schwieriger wird es dann bei Fremdsprachen. Ich muss da meist das Textbüchlein zu Hilfe nehmen (es wird ja nicht immer klar und deutlich gesungen) und in Ruhe mal den Song auf mich wirken lassen, während ich dann den Text konsumiere und versuche, ihn zu verstehen. Bewertung ist dann noch ein weiterer Schritt, so ich das überhaupt will.

Bitte jetzt meinen Beitrag nicht als Credo für "gute Musik und schwache Texte" verstehen. Das Ziel sollte immer "gute Musik und guter Text sein - ich glaube, das ist allgemeiner Konsens. Aber für mich darf Text ruhig mal einen (nur) erzählenden Charakter haben.
 
Hallo,

Ich habe Probleme mit der Perspektive des Textes. Meiner Meinung nach gibt es zwei.
1.) Das Gefühl eines nahenden Unwetters und
2.) Die Katastrophe


Nun beschreibt mMn die erste Strophe das Ganze mit der "normalen" Angst eines LI, die automatisch beruhigend "gekühlt wird von dem Gedanken: wird schon alles nicht so schlimm kommen...

Mit der gleichen Abgeklärtheit wird dann aber auch über die Katastrophe berichtet

Aber die Situation ist eine völlig NEUE: Jetzt sind die meisten alten Strukturen zerstört. Nun herrscht Chaos. Alte Gemeinschaften sind zerbrochen, neue Notgemeinschaften bilden sich
Nun schalten die Wahrnehmung und die Motive eine lange Zeit um auf das Notstromaggregat...

(Interessant fand ich in dem Zusammenhang:http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751051,00.html)

Zum Refrain: In diesem primitive Überlebensprogramm hat das Tanzen wohl einen...sagen wir mal.... sehr untergeordneten Platz.
Natürlich ahne ich, dass Tanzen für Optimismus und /oder Liebe stehen soll.
Das wäre dann eine metaphysische Ebene. Aber das physisch Konkrete der Strophen verleitet mich automatisch, auch den Refrain konkret zu nehmen...und an dieser Stelle reißt mein Film!

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schauen ganz gebannt
auf die schwarze Wolkenwand


der ganze Boden tut sich vor uns auf
und Stein um Stein
stürzen die Häuserwände ein


The FloH schrieb:
Es ist mir etwas zu "plump"
Mit "plump" käme ich bei diesen Zitaten nicht weiter. Das würde nur auf eine Formulierung verweisen.
Das Problem ist eher prinzipiell, weil das LI auf die die Gefühle verzichtet. Es beschreibt mMn ein Video ohne Ton. Da hält sich das Grauen in Grenzen. Da kann auch das "Chaos seinen Lauf nehmen".

Wie kann es nun zu so einer "gefühlskalten" Geschichte kommen? Nun, der Autor lenkt eben die Gefühle letztlich nur auf den Partner.

(Ich kann nur vermuten: Als ich noch kleine Kinder hatte, galt ihnen mein erster Gedanke, wenn die Welt wiedermal verrückt spielte. Diese Angst war übermächtig.
Heute berühren mich angesichts einer drohenden Apokalypse ganz andere Gedanken...)

Ich hab das mal so ausführlich geschrieben, weil mich ein Gedanke von Schnemax ansprang:

Schnemax schrieb:
Ich frage mich bloss bei vielen Diskussion hier im Forum: ja warum denn nicht - einfach mal bloss erzählen. Nicht immer gleich hinter jedem Wort und jedem Satz irgendwas hintergründiges verbergen wollen
Schnemax: Was bitte ist BLOSS MAL ERZÄHLEN?...

Hier meine Meinung: Ein Mensch "erzählt" etwas, weil er einem ANDEREN etwas mitteilen will.
Nun muss ich ehrlich zugeben, dass mich Vieles, was mir im Alltag "erzählt" wird, langweilt. Weil der Erzähler von sich selber zu stark eingenommen ist. Weil mich das Thema nicht interessiert. Was weiß ich....Falsches Thema, falscher Inhalt, falsche Form!

Das ist für geschickte Erzähler keine Hürde. Sie haben ihre Tricks, um jeden erst einmal in die Geschichte rein zu ziehen. Unter anderem auch, in dem sie an verschiedenen Stellen einen Hintersinn verbergen und es Spaß macht, diesen zu finden...

Ich lese deine oben zitierte Meinung ehrlich gesagt so, dass hier oft "einfach bloß mal erzählt" wird - und zwar in solch überzeugender Weise, dass die Kritik nicht so sorgfältig hinter jedes Wort, hinter jeden Satz gucken sollte.

Schnemax schrieb:
Bei vielen Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte wimmelt es nur so von "Erzählungen" - sind deshalb all diese Songs schlecht?

Und was die können, können wir hier doch schon lange...richtig?
Und noch einmal: was sind nun "Erzählungen" - oder besser "bloß Erzählungen" :gruebel:
Eine pauschale Meinung allein bringt mir nix... "erzähledoch einfach ma"l etwas genauer...:D

Schnemax schrieb:
Puuh - wenn wir diesen Massstab anlegen würden, da müssten wir aber viele Songs in die Tonne treten.

Von welchem Maßstab sprichst Du? Von dem von DIR eingeführten Maßstab der Rockklassiker?
Da hast Du vermutlich recht...

Ansonsten:
Du hast Du zwei Songs konkret genannt. Vielleicht kannst Du ja mal an einem demonstrieren, wie Du das mit dem "einfach nur mal so erzählen" meinst?

Bin gespannt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ein Unterschied zwischen "Erzählen" und Erzählen.

Schnelles Beispiel: ein Gemälde. Ein ausgelassenes Sommerfest am Bauernhof wird dargestellt, der Großteil der Personen ist gut drauf.

Will man das jetzt einfach nur abbilden, übermitteln "Diese Leute freuen sich" - dann reicht ein Smiley, um das auszudrücken. :) Zwei Punkte, zwei Striche: klar, was gemeint ist. Botschaft angekommen.

Aber das sieht man selten auf Gemälden. Dort sind die Augen, die Lippem, die Gesichtszüge differenziert - der Gutsherr bei Tisch lacht anders als die Kinder, die herum laufen, wieder anders als die Magd, die ausnahmsweise einen freien Tag hat.

Die Smileys sind oberflächlich - sie sind das, was in Polizeiberichten steht, aber nicht das, was tatsächlich alles passiert.*

Wer also Formeln verwendet, Polizeiberichte vertonen will, soll das ruhig tun, dann aber auch bewusst argumentieren, dass er oberflächlich bleiben will.*

Sollte dem nicht so sein, würd ich jede Kritik, die sagt "Das ist mir nicht tief genug", vorsichtig lesen und überprüfen, ob man nicht doch Smileys gemalt hat, weil es einfacher ist.*

Hier finde ich die Kritik übrigens berechtigt.**
 
@Jongleur: nimm Dir einmal "Smoke on the water" von Deep Purple. Das ist doch ein wunderschönes Beispiel, wo eine Begebenheit beschrieben ("erzählt") wird. Ohne viel Drum und Dran, wenn man nur mal den Text hernimmt.

Oder nehmen wir "Boom like that" von Mark Knopfler, wo der Werdegang von McDonalds "beschrieben" wird - natürlich nicht wortwörtlich. Und von MK gibt es eine Reihe von Songs, welche diesen Charakter haben.

Egal wie Du jetzt in diesen Texte auch immer intepretierst, bewertest oder deutest - für mich bleiben sie trotzdem "Erzählungen" .

Und es steht Dir doch völlig frei, einen Text als "nicht interessant", "wenig aussagend", etc. zu sehen. So wie ich mich an "Erzählungen" erfreuen kann.

Und Du wirst weiter Texte kritisch hinterfragen und die Kritik der Kritiker kritisieren und ich werde manchmal staunend und kopfschüttelnd daneben stehen :). So schön bunt ist die Welt.
 
Ich finde deine Ansicht gerade grau, Schnemax, nachdem du meinen Beitrag so übergehst.

"Ohne Drum und Dran"? Tut mir Leid, hast DU den Text "Smoke on the Water" schonmal richtig gelesen?

We all came out to Montreux
On the Lake Geneva shoreline
To make records with a mobile
We didn't have much time
Frank Zappa and the Mothers
Were at the best place around
But some stupid with a flare gun
Burned the place to the ground

Smoke on the water, a fire in the sky
Smoke on the water

Das ist doch keine Beschreibung! Beschreibung wäre:

We drove with our equipment
to the Lake Geneva
to make records with a mobile
we were under time pressure
There were other friends
also there
when some stupid person
lit a fire by accident

Ja, dasselbe Ereignis beschrieben, aber bei Weitem nicht so gut, hm? Wenn ich das Original lese, dann kommen viele Bilder zusammen, beispielsweise "Frank Zappa and the Mothers" steht ja nicht ohne Grund da! Da kommt ein bestimmtes Gefühl rüber, weswegen dieser Text auch trocken ohne Musik funktioniert.

Da ist sehr wohl "Drum und Dran" dabei, viel mehr als in einem Polizeibericht zumindest.

Ich hoffe, dass du mich nicht ein weiteres Mal übergehst.
 
@Mondluchs: Du scheinst Dich jetzt an meinem "Drum und Dran" zu reiben. Das ist aber doch nicht die Kernaussage, dessen was ich sage. Ich meine nur, dass dieser Text eine Begebenheit beschreibt, ohne dabei irgendwie hintergründig zu werden. Dass dabei bei mir auch Bilder entstehen, ist doch gar keine Frage.

Und - sorry - ich möchte Deinen Beitrag nicht einfach übergehen. Das wäre in der Tat ja unhöflich. Aber lass uns bitte noch mal kurz zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückkehren. TheFloH machte hier die Anmerkung:
An vielen Stellen wird etwas ganz einfach beschrieben es scheint nichts "tiefgründigeres" dahinter zu stecken. Ich meine so Stellen wie ..
worauf ich antwortete: na und? Warum auch nicht. Muss immer etwas "tiefgründiges" hinter den Worten stecken? Reichen nicht auch (manchmal) einfache Worte, um ein Bild bei jemanden zu erzeugen? Siehe unser Beispiel "Smoke on the water". Wir beide sehen vermutlich eine brennende "Hütte", aufgeregte Menschen, ein sich im Wasser spiegelndes Feuer auch wenn es so nicht eindeutig beschrieben ist.

Ebenso Dein Smiley. Ein Smiley allein sagt nichts oder sehr wenig. Im Kontext wird es wieder anders, wie Du ja ganz anschaulich beschreibst. Und zum Kontext kommt dann noch die persönliche Sicht und damit sind wir dann bei unzähligen Varianten. So wollte ich meinen Kommentar bzgl. der "bunten Welt" verstanden haben. Ganz ohne sonstige Hintergründigkeiten.
 
Unser Kernproblem:

Ich sage: Es gibt IMMER einen Hintergrund.

Du sagst: Es gibt NICHT IMMER einen Hintergrund.

Beispiel für Smiley:
http://www.newgrounds.com/portal/view/165898

Hier hat das Grundsmiley, vor allen Dingen die Verwendung, eine ganz bestimmte Bedeutung, klar. Aber gerade die Verwendung des Smileys HAT hier einen Hintergrund!


Beispiel "Smoke on the Water":
Der Grund, warum ich mich an deinem "Drum und Dran" rieb, ist der, DASS es die Kernaussage war.

Jongleur sagt: Erzählen gehört mit Drum und Dran.
Du sagst: Erzählen geht auch ohne Drum und Dran.

Ich finde, durch das "Drum und Dran" entstehen erst wirklich die Bilder, INTERESSIEREN uns die Bilder. Oder meinst du, dass meine Version der selben Geschichte gleich gut oder sogar besser (da direkter) ist? Was gefällt dir persönlich besser?

Ich sehe im Übrigen KEINE brennende Hütte, ich sehe Hippies vor mir, die feiern, die ihr Leben genießen, solange sie können ("we didn't have much time"), die ein brennendes Gebäude sehen und dadurch aufgerüttelt sind - DAS ist das Bild, das ich sehe, das Bild einer Generation.


Beispiel: Smiley
Hintergrund entsteht nicht erst im Kopf des Konsumenten (in Bezug auf deine "persönliche Sicht", wo man du unzähligen Varianten kommt). Hintergrund ist immer schon da. Wenn ein klassisches Gemälde mit Smileys statt schön gemalten Gesichtern gezeigt wird, hat das auch einen Grund, warum der Künstler es so gemacht hat - das war nicht einfach Faulheit, oder die Meinung, dass es unwichtig ist, sondern man hat es gut gefunden, weil es sich "richtig" angefühlt hat. Und "richtig anfühlen" ist eine tiefe Sache, wenn du spürst: so funktioniert das.


Auch in Diskussionen steckt immer mehr dahinter. Die Welt ist nicht "schön bunt", es gibt auch Graustufen. Und unsere beiden Standpunkte haben ebenfalls mehr Hintergrund, auch wenn du es grad nicht zugeben willst. Es geht auch nicht darum, den Hintergrund zu finden - nur bin ich der Meinung, dass man ihn zumindest anerkennen soll.
 
Unser Kernproblem:

Ich sage: Es gibt IMMER einen Hintergrund.

Du sagst: Es gibt NICHT IMMER einen Hintergrund.
sollte es wirklich ein Kernproblem sein, dann dass ich "hintergründig" nicht mit "Hintergrund" gleichsetze.

zu "smoke on the water" und dessen Interpretation
("we didn't have much time")
die Überlieferung der Geschichte sagt, dass der Truppe damals wirklich sehr wenig Zeit für die Aufnahmen zur Verfügung stand (man hatte sich das Mobile Recording Studio der Rolling Stones gemietet (kann man auch in Keith Richard's Biographie nachlesen)) und man mit Ach und Krach in dem Ausweichquartier (Montreux Grand Hotel) die Aufnahmen fertigstellen konnte (BTW: nicht Smoke on the water - das kam später). Also - lassen wir doch unsere jeweiligen Bilder in unseren Köpfen weitergeistern.

Die Welt ist nicht "schön bunt", es gibt auch Graustufen.
Sorry - das ist jetzt wirklich Haarspalterei. Verschiedene Graustufen gehören doch auch zu einer Farbskala - oder etwa nicht? Oder ist schwar, weiss und grau keine Farbe?

Und unsere beiden Standpunkte haben ebenfalls mehr Hintergrund, auch wenn du es grad nicht zugeben willst.
Mir ist nicht klar, was ich da nicht zugeben will. Alles was ich sage ist doch nur, dass es verschiedene Blickwinkel gibt. Was mehr an Toleranz und Einsicht erwartest Du denn von mir?

Jetzt bloss noch eine abschliessende Bitte: wir können gerne mit diesem Thema weiter diskutieren. Aber wir sollten dem initialen Anliegen von Paddy.U - nämlich seinen Text zur Diskussion zu stellen, den gebührenden Raum geben. Es geht in dem Thread nicht darum, wie wir uns gegenseitig sehen. Vllt. wäre es mal an der Zeit für einen eigenständigen Thread (mögliches Thema: "Die Kritik der Kritiker?" oder "Wie Kritik plazieren" oder "Wie kritisiere ich positiv" etc. - mach Vorschläge) zu eröffnen. Aber lass uns hier bitte keinen "Monster-Thread" generieren wie schon einige Male in diesem Forum geschehen, welche sich aus meiner Sicht von dem initiierenden Beitrag zu weit entfernt hatten.
 
@schnemax

Tss, Du bist mir schon einer...
Du steigst ein in die Diskussion mit folgenden Argumenten:
TheFloH schrieb:
An vielen Stellen wird etwas ganz einfach beschrieben es scheint nichts "tiefgründigeres" dahinter zu stecken
schnemax schrieb:
Ich frage mich bloss bei vielen Diskussion hier im Forum: ja warum denn nicht - einfach mal bloss erzählen. Nicht immer gleich hinter jedem Wort und jedem Satz irgendwas hintergründiges verbergen wollen. Bei vielen Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte wimmelt es nur so von "Erzählungen" - sind deshalb all diese Songs schlecht? Puuh - wenn wir diesen Massstab anlegen würden, da müssten wir aber viele Songs in die Tonne treten.
.
Wahrlich ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Warum du das schreibst, bleibt unklar - denn Einem verweigert Du Dich ja absolut: einer Diskussion des Treadtextes.
schnemax schrieb:
Auf den Song selbst möchte ich nicht eingehen. Ich assoziasiere dies zu sehr mit den Geschehnissen in Japan und da hab ich eine innerliche Distanz, die ich nicht so leicht überwinden kann.
Nun diskutieren wir - statt über den Text - schlecht und recht über Deinen Blitz-Einfall, bis Dir urplötzlich eine andere Lösung einfällt: Du forderst zur Diskussion des Textes auf.
schnemax schrieb:
Jetzt bloss noch eine abschliessende Bitte: wir können gerne mit diesem Thema weiter diskutieren. Aber wir sollten dem initialen Anliegen von Paddy.U - nämlich seinen Text zur Diskussion zu stellen, den gebührenden Raum geben..
....:eek:
Ja Sapperlot, warum hat Du denn dann HIER überhaupt geschrieben, wenn Du doch gerade zum Text nichts schreiben willst?
Schnemax schrieb:
Es geht in dem Thread nicht darum, wie wir uns gegenseitig sehen. Vllt. wäre es mal an der Zeit für einen eigenständigen Thread (mögliches Thema: "Die Kritik der Kritiker?" oder "Wie Kritik plazieren" oder "Wie kritisiere ich positiv" etc. - mach Vorschläge) zu eröffnen. Aber lass uns hier bitte keinen "Monster-Thread" generieren wie schon einige Male in diesem Forum geschehen, welche sich aus meiner Sicht von dem initiierenden Beitrag zu weit entfernt hatten
Schnemax, die Kritik der Kritiker, das ist DEIN Thema. Damit bist DU eingestiegen und damit steig meinetwegen auch wieder aus.
MEIN Thema sind Texte. Mit meiner Meinung zum Text bin ich eingestiegen und dabei bleib ich.
Mich hätte Deine Meinung wirklich interessiert, wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest, sie zu begründen, statt sie nur einfach zu behaupten. Aber wo nix ist, da is eben nix.
Eine letzter Gedanke sei mir gestattet: Mir geht gerade ein kleiner Feuerteufel durch den Sinn, der sich nach getaner Arbeit unter die Leute mischt und ruft:" Zu Hilfe, es brennt! Rettet die Unschuldigen"

Gut, lassen wir zwei es dabei.

---------- Post hinzugefügt um 23:43:38 ---------- Letzter Beitrag war um 22:25:19 ----------

Servus Mondluchs,

Ich stimme Dir in allem zu. Und als leidenschaftlicher Photoshop-Fan freue ich mich über das Bild-betonte in Deiner Argumentation. Dafür und außerdem sowieso erst einmal einen Smiley:p

Genau, jedes Bild hat einen Hintergrund. Und einen Vordergrund. Und dazu einzelne Bildelemente ( Personen, Objekte, Farben, Texturen usw.) die sich mit Licht und Schatten verteilen und bedingen: nah/ fern ...isoliert/gruppiert...groß/klein...schwer/ leicht...verschwommen/scharf....warm/kalt....sich wiederholend/einmalig.

Die Wahrnehmungspsychologie hat für derartige Zusammenhänge Wahrnehmungsgesetze formuliert. Die muss man nicht kennen, aber Lesen macht ja auch nicht dümmer Zum Beispiel hier: http://www.orange-sinne.de/wahrnehmungsgesetze.html

ich finde es außerdem sehr spannend, wie viele Aspekte (Licht,Schatten, Perspektive, Farbverläufe u.ä.) man beachten muss, um ein einziges Bildelement fotorealistisch dar zu stellen...

...oder eben eine Story glaubwürdig realistisch...ich sehe da ständig Parallelen:

- Hat sie zu viele Elemente, wirkt auch eine Geschichte überladen.
- Wählst Du den falschen Hintergrund für die Story, verschieben sich die Kontraste (Nacht und böse Vorahnungen ergeben etwas anderes als Sonnenstrand und böse Vorahnungen)
- ganz wichtig finde ich, wie nah oder fern die agieren Personen zueinander stehen, welches Gewicht ihre Erscheinungen haben (wie gesagt, ein Gleichgewicht ist optimal)
- Licht und Schatten: Bilder ohne Schatten sind für naive Malerei typisch. Das kann man leicht auch auf eine Story übertragen!
- Die enthaltenen (emotionalen) Farben spielen eine große Rolle. Tatsächlich sage ich mir auch beim Texten oft: diese Person braucht etwas mehr warmes Rot, jene Aussage muss mit etwas Blau abgekühlt werden! Und die Strophe da, die ist zu intensiv, da muss Du den Farben etwas Sättigung entziehen. - damit es realistisch bleibt. Damit es nicht penetrant wird.
- sehr, sehr wichtig für grafische Lösungen sind Gruppierungen und Wiederholungen. Aber auch für Texte: Eine Frage gewinnt an Gewicht, wenn man sie wiederholt: Nenn mir den Grund / Nenn mir den verdammten Grund... Eine Aussage gewinnt an Gewicht, wenn man ihr (zum Beispiel) ein : was soll das! anhängt.
- Nochmal Bild-Hintergrund: In "Mylord" sagt eine Hure eingangs: Kommen Sie rein/ Legen Sie ab / Ich sah Sie gestern am Hafen / dieser Frau nachwinken / Sie war sehr schön/ und Sie sahen sehr traurig aus/ - man stelle sich den gleichen Wortlaut vor, wenn er - statt in einem Bordell - in der Wohnstube von Bekannten statt fände...Die Wahl des geeigneten Hintergrundes ist wahrhaft vorentscheidend dafür, wie hintergründig oder vordergründig ein Text wirkt.;)

Manchmal deklamiere ich einen Text laut vor mich hin, wie einen Filmdialog, um den richtigen Tonfall der Geschichte zu finden.
Es lohnt sich immer, den Text als Bild oder Filmsequenz zu visualisieren.

und damit zurück zu " Tanz mit mir im Licht": Die Vorahnung einerseits und die Katastrophe andererseits sind für mich zwei völlig verschiedene Bilder, Filme. Die Hintergründe. die Vordergründe, der Abstand der Personen und Objekte, die Farben, die Kontraste, die Gewichte, die Bildverteilung... wären für mich vorher völlig anders als nachher.

Auch die Schauspieler in meinem Kopffilm müssten vorher ein Psychodrama, aber nachher ein Actionmovie bewältigen .. . Natürlich bei völlig unterschiedlichen Filmmusiken.

Es sei denn...und nun nutzen wir noch mal dem schnemaxen seine Rauchschwaden...es sei denn, man vereint beide Geschichten, indem man sie nicht im Präsens, sondern im Präteritum erzählt.
Wie zum Beispiel geschehen in : "Smoke on the water". - In der Erinnerung glätten sich alle Wellen, verschwimmen die Konturen der Ereignisse, müssen die Emotionen nicht mehr fotorealistisch wiedergegeben werden. Anschließend ist man immer klüger und somit glaubwürdiger.

Und somit wären wir wieder bei einem meiner Favoriten: in medias res!:D

Das alles sind Entscheidungen, die früher oder später an die Tür klopfen, wenn man eine gute Story erzählen will. Entweder man hat es... oder....man lernt es.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jongleur
Tss, Du bist mir schon einer...
ich stimme Dir zu. Ich hätte an dieser Stelle zwei Dinge nicht vermischen dürfen - einmal den Text, zu dem ich mich dediziert nicht äussern wollte. Und dann meine Anmerkungen hinsichtlich der "Kritik der Kritiker". Das wirkte dann - aus etwas Distanz betrachtet - zu allgemein, zu difus, zu oberflächlich. Dafür hab ich mir dann -zu Recht - eure Kommentare eingefangen. Ich werde in Zukunft besser sortieren.
 
Hi Schnemax,

Respekt:great:

Bleib wie Du bist:)

lg
 
Hallo an alle,

vielen Dank für die rege Diskussion ;).

die Themen bei diesem Song sind, wie ihr auch schon richtig erkannt habt, Hoffnung in Verbindung mit Liebe. Dieser fiktive Weltuntergang ist ein Ereignis, welches keiner aufhalten kann. Es gibt in der Hinsicht keine Hoffnung auf das Überleben; eben dieses Endzeitszenario (siehe auch bei diverse Filmen ;)). Aber die Kernaussage ist, dass man diesen Moment, diesen letzten Moment, mit dem/den Menschen verbringt, der/die einem am Wichtigsten ist/sind. In diesem Lied ist es wohl ein sagen wir Liebespaar. In welcher Form dieses Paar "überleben" wird, sei mal Interpretationssache.

Ich möchte bewusst nicht alle Fragen beantworten. Jeder sollte da seine eignen Gedanken einbringen. Jeder wird es womöglich auch anders sehen/empfinden.

Als ich den Song geschrieben habe, stellte ich mir auch eine Filmszene vor, mit folgendem Ablauf:

Heißer Wind, Leichtes Beben, der Himmel verdunkelt sich --- Ankündigung
--> Das Chaos nimmt seinen Lauf, es beginnen Häuser in sich einzustürzen (beispielsweise) --- Katastrophe/ Untergang

heisst ja auch nicht, dass diese Schritte in kürzester Zeit alle stattfinden. Ich wollte eben nicht sofort mit der Katastrophe beginnen, sondern einen Einstieg schaffen. Den Hörer vorbereiten.

In der zweiten Strophe allerdings sollte es schon zur Sache gehen ;)
Klar hätte ich auch noch eine dritte/ vierte usw Strophe schreiben können. Aber der zeitliche Rahmen von 3.40- unter 5min
macht es nicht möglich.

Zu dem Erzählen an sich kann ich sagen, dass man bei einem solchen Thema um das Schildern von der Situation (jetzt stürzt ein Haus ein), um das Beschreiben an sich nicht drumrum kommt, finde ich. Mir sind meine Texte natürlich wichtig. Auch wenn es Live oft genug vorkommt, dass die Leute nicht alles verstehen, so möchte ich mich mit den Texten doch von anderen Bands abheben. Denn ich finde es traurig, dass der eigentlich Inhalt bei den meisten Hörern eher unwichtig ist. Hauptsache ein 0815 Beat im Indie-Style oder der typische Pop-Beat ala Kesha, Rihanna und CO.



PS: den Text habe ich weit vor den Ereignissen in Japan geschrieben...
 
Mir erscheint die Kernaussage schon tiefgründig - "Egal, ob die Welt untergeht, wir haben uns". Ein großes Problem in der aktuellen Situation ist natürlich, daß wir gerade Bilder einer realen Katastrophe vor Augen haben und die Abstraktion problematisch wird. Als Allegorie wird der Text nachvollziehbar, als Beschreibung eines Verhaltens in einer konkreten Situation mehr als fragwürdig.

Für tiefgründige Aussagen wirkt mir der Stil aber auch etwas zu plump, in einigen Passagen erscheint mir die Wortwahl zu sehr vom Reim bestimmt.
 
Als Allegorie wird der Text nachvollziehbar, als Beschreibung eines Verhaltens in einer konkreten Situation mehr als fragwürdig.
- meinst du das Tanzen an sich? Was siehst du als angemessenes Verhalten? Ist mir schon klar, dass das Tanzen ein wenig abstrakt ist. Ich würde auch nicht tanzen, eher wegrennen :D

Für tiefgründige Aussagen wirkt mir der Stil aber auch etwas zu plump, in einigen Passagen erscheint mir die Wortwahl zu sehr vom Reim bestimmt. - Hast du da konkrete Beispiele?
 
Ein angemessenes Verhalten wäre natürlich, zu retten, was zu retten ist, statt angesichts des Leids seinem Vergnügen zu frönen - aber gerade das ist ja nicht die Aussage des Songs, und es ist durchaus legitim, Denkweisen zu durchbrechen, auch in provokanter Form. In der aktuellen Situation wirkt es allerdings noch befremdlicher - das ist jetzt kein Manko des Textes, sondern ein Hinweis auf Schwierigkeiten bei der Interpretation.

Ein heikles Thema erfordert aber auch Fingerspitzengefühl bei der sprachlichen Umsetzung.

und stehen wir in den Trümmern
von unseren eigenen Zimmern
wird auch der Regen noch schlimmer
sind wir doch gute Schwimmer
[/CENTER]

Solche Passagen wirken mir etwas zu banal, zu locker, zu sehr auf Reim getrimmt, was dem ganzen eine ironische Note gibt - und die schlägt in Weltuntergangsszenarien leicht in Zynismus um :gruebel:.

Prinzipiell finde ich den Ansatz aber nicht schlecht, den Refrain ganz ansprechend :great: .
 

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