Tastaturvergleich Yamaha P-525 vs. DGX-670

  • Ersteller haikila
  • Erstellt am
haikila
haikila
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.01.24
Registriert
10.12.23
Beiträge
4
Kekse
0
Hallo zusammen, ich bin neu hier und möchte Klavierspielen lernen. Habe früher ab und zu auf richtigem Klavier und Clavinova herumgeklimpert, aber nie richtig gelernt. Ich dachte ans P-525, wo mir aber die Tasten fast etwas zu viel Widerstand haben. Ich habe in einer Review mit Vergleich von P-525 u.a. mit Yamaha DGX-670 gehört, dass dieses auch gut klingt und die Tasten etwas leichtgängier sind. Stimmt das? Ist das ein Digitalpiano, das sich für Anfänger eignet? Ich finde es toll, wenn man sich begleiten lassen kann und mit vielen verschiedenen Klängen spielen kann. Aber ich möchte auch eine gute Tastatur.
 
Hallo haikila, willkommen im Musiker-Board! :hat:

Dein Eindruck ist richtig, die Yamaha GHS-Tastatur ist (neben Casio) die leichtest spielbare, wenn man keine Klavierspieltechnik hat. Man kann darauf aber natürlich auch mit dem Klavierspielen anfangen.
Die Frage ist halt, ob Unterricht im klassischen Klavierspiel genommen werden soll und die dazugehörige Spieltechnik gelernt werden soll.
Auf Spieler/innen mit Klavierspieltechnik bzw. das Erlernen davon ist die etwas schwerere Gewichtung besserer Tastaturen der Hersteller abgestimmt. Unter den Einsteigerinstrumenten ist allein bei Roland die Tastaturgewichtung näher dran an Yamaha GH3 usw. als an den Tataturen von Casio oder auch Kawai im unteren Preisbereich.
Die GHS Tastatur ist allerdings konkurrenzlos simpel konstruiert und daher mit Entwicklung von Fortschritten im Klavierspiel nicht mehr so "entgegenkommend" wie am Anfang oder für Spieler, die sie eher wie ein Keyboard oder einen Synth als wie ein Klavier spielen.

Insofern sehe ich deinen letzten Satz als Entscheidung, wie Du deine Perspektive siehst. Also kurzfristig GHS und bei mehr Fortschritt Umstieg auf eine besserer Tastatur oder aufgrund der qualifizierten Anleitung durch Unterricht gleich eine bessere Tastatur und damit eine Anschaffung für mehrere bis viele Jahre.

Das Yamaha P-525 habe ich inzwischen selbst auf dem Zettel, die GrandTouchS darin ist etwas leichter gewichtet als im Vorgängermodell P-515.

Gruß Claus
 
Grund: Kleine Umformulierungen
Hallo Claus,
vielen Dank für deine schnelle Antwort! Du hast Recht, ich möchte natürlich nicht nach zwei Jahren schon wieder das Instrument wechseln.
Ich habe halt sehr feine Hände/Handgelenke und deshalb etwas Angst, dass ich bei zu strengem Anschlag Probleme wie Sehenscheidenentzündung oder so bekomme. Aber hoffentlich passiert das nicht mit der richtigen Technik und wenn man es nicht gleich übertreibt?
Das Kawai ES520 habe ich auch ausprobiert, aber die Tasten klappern mir zu stark. Roland FP 90 fand ich etwas streng vom Anschlag her.
Hast du das P-525 schon ausprobiert? In einer Review hatte ich gesehen, dass die schwarzen Tasten anders wirken als die weissen. Ich fand das beim ausprobieren auch etwas speziell, aber es ist wohl Gewohnheit.
Ich habe mich noch gefragt, wie sich der Preis des P-525 wohl entwickeln wird. Ob man da besser noch abwartet - aber wie lange?
Viele Grüsse
haikila
 
Probier doch den Vorgänger 515 zu schnappen.

Von der ghs Tastatur möchte ich abraten.

Casio AP für den Bereich unter 1000 oder Roland fp 30 x.
 
In einer Review hatte ich gesehen, dass die schwarzen Tasten anders wirken als die weissen.
Die Aussage hat ziemlich die Runde gemacht, ich hatte das Video auch verlinkt. Aber sie beruhte halt nur auf einem situativen Eindruck, da kann alles Mögliche schon mal vorkommen.

Hier im Board hat bisher nur @McCoy das P-525 angespielt und dazu berichtet. Er ist ganz im Gegensatz zu mir auch ein richtig ausgebildeter Pianist und Klavierlehrer mit jahrzehntelanger Erfahrung. Außerdem hat er auf digitalen wie auf akustischen Klavieren laufende Erfahrung und ist seit Jahren Besitzer eines Yamaha P-515.
Zum Glück konnte er zumindest beim ersten Anspielen kein Problem mit der Gewichtung der schwarzen Tasten bemerken. Bestätigen konnte er auch den seit Einführung der GrandTouchS Tastatur in der CLP-Serie im Netz mehrfach berichteten Eindruck, dass die Tastatur etwas leichter gewichtet ist als die GH3-Varianten.

Aber dazu musst Du dir keine Sorgen machen, eine Sehnenscheidenentzündung muss man sich schon richtig verdienen, das habe ich vor vielen Jahren nur einmal mit stundenlangem Spielen von Tischfussball geschafft.
Bei gutem Unterricht werden Dinge wie Haltung, Abstände, Winkel und Bewegungsrichtungen der Gelenke und der damit verbundenen Gliedmaßen erläutert sowie ungünstige Abläufe berichtigt.
Falls dir nicht klar ist, was Klavierspieltechnik erlernen eigentlich meint, dann kannst Du davon auch auf YT einen Eindruck bekommen, z.B. bei Janci Bronson oder Ashlee Young.

Was die Tastaturen betrifft, leichte Tastaturen sind schön für Pop, Rock, und längere Auftritte, aber nicht zum Üben des klassischen Klavierspiels. Die Apps zum Klavierspielen gehen auf wichtige Details und Übungen der Technik kaum ein, das beliebteste Konzept ist dort "1 hour, 4 chords, hundreds of songs", was mit Klavierspielen lernen kaum etwas zu tun hat. Mit Apps und ohne Grundlagen zur Spieltechnik halte ich Schmerzen durch ungünstige Bewegungsabläufe eigentlich unabhänig von der Tastatur für wahrscheinlich, wenn man denn übt.

Nur mal so zum Vergleich: viele kleine Kinder im Grundschulalter spielen auf akustischen Klavieren nach 2 Jahren ganz schön flott und haben dafür auch eine Menge geübt.
Oder sie haben zu Hause zu Anfang ein Digitalpiano und da ist es dann richtig oft ein Yamaha CLP mit einer der GH3-Tastaturen, die tatsächlich die am schwersten gewichtete von allen Tastaturen der bekannten Hersteller ist.
Offenbar haben die Kids aber kein Problem damit, wenn sie zum Klavierspielen mit Spieltechnik angeleitet werden.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@stuckl danke für deinen Rat. In welchen Modellen ist eine ghs Tastatur drin, von der du abrätst?
Der Vorgänger P-515 ist mir von der Tastatur zu streng, dann doch lieber das P-525.
Ist das FP 30X leichtgängiger als das FP 90X? Casio habe ich noch nirgends gesehen zum Ausprobieren.

@Claus danke auch dir. Die Überlegung, dass das auch Kinder schaffen, ist eine überzeugende. Ich dachte zuerst, dass ich keine teuren Klavierstunden nehmen muss, aber ich komme wohl nicht drum herum. Wenigstens am Anfang macht es wohl Sinn, einige Stunden zu nehmen, bis die Technik einigermassen sitzt.

Kann man sagen, wie viele Klavierstunden man ungefähr braucht, bis man autodidaktisch weitermachen kann?
 
Kann man sagen, wie viele Klavierstunden man ungefähr braucht, bis man autodidaktisch weitermachen kann?
Wenn der Unterricht passt, wird man den vermutlich nicht so schnell aufgeben wollen. :D

Ein naheliegender "Fahrplan" wäre der durch die Unterstufe des Klavierspiels, das sind im Schnitt bis zu 3 Jahre Ausbildung. Für absolute Grundlagen würde dabei das erste Jahr eingerechnet. Erwachsene mit Motivation und Übungsfleiss können die ersten Ziele aber wesentlich schneller erreichen. Die Frage ist halt, ob man bereit ist, tatsächlich jeden Tag ein paar Minuten Notenlesen - und optimalerweise von Hand Schreiben -.zu üben und ebenso die rhythmischen Grundlagen der Musik. Offenbar ist allerdings der Irrglaube verbreitet, Notenlesen und rhythmische Sicherheit würden sich mit der Zeit und dem Lernen der Spielstücke "von selbst ergeben", das könnte ich aber nicht bestätigen.
Die auf Anfängerunterricht spezialisierte Allysia Van Betuw gibt zum Einstieg und dem Weg Tips auf ihrem YT-Kanal. Der Abschluss der Unterstufe liegt nach dem internationalen Prüfungssystem der ABRSM meist bei Piano Grade 4, bei den Stücken der klassischen Musik des Henle-Verlags bei Grad 3. Bei einzelnen Stücken lässt sich durchaus argumentieren, ob es aufgrund der Anforderungen noch in die Unterstude der "Anfänger" oder schon in die Mittelstufe der "Fortgeschrittenen" gehören sollte, die Kriterien sind nicht ganz einheitlich.

Ich bin das Klavierspielen selbst autodidaktisch angegangen, beim ersten Anlauf vor 30 Jahren noch wegen "Musik am Computer" und für ein besseres Verständnis der harmonischen Aspekte der Musik, die auf meinem Hauptinstrument Trompete nicht so einfach nachvollziehbar waren.

Der Einstieg ist mir damals leicht gefallen, aber nach der Elementarstufe hatte ich keinen Plan, wie es weitergehen soll. Die damals von mir gefundene weitere Ausbildungsliteratur war mir offenbar zu mühsam, um mich "durchzubeißen". Ohne den heute selbstverständlichen Input von Youtube und Fachforen ließ ich die Tasten dann lange Zeit weitgehend unbeachtet.
Vor einigen Jahren und nach eingiem Herumprobieren habe ich mich entschlossen, noch einmal systematisch von vorne anzufangen und inzwischen bin ich nach 4 1/2 Jahren ungefähr so weit, wie ich beim häufigen Schema 45 Minuten Einzelunterricht in den Schulwochen vermutlich schon nach 3 Jahren wäre. :nix:

Dennoch meine ich autodidaktisch geht grundsätzlich schon, wenn man dazu bereit ist. Wir tauschen uns zum Thema hier im Board immer wieder im Bereich Klavierspielen aus. Der Anfang des autodidaktischen Klaiverlernens ist übrigens noch das Einfachste daran:

Beim Wiedereinstig habe ich Spieltechnik noch nicht detailliert beachtet, inzwischen übe ich mein Warmup zu YT-Videos wie im vorigen Beitrag verlinkt, damit die zunächst fremdartigen Bewegungsabläufe - wie in den Videos oben zu sehen - selbstverständlich werden. Meine Spieltechnik wird natürlich trotzdem nie so gut wie in ein paar Jahren mit ordentlichem Klavierunterricht.

Mittlerweile erweitert sich das Online-Unterrichtsangebot auch um Kurse für Anfänger, zu denen man sich auf YT vorab einen Eindruck verschaffen kann. Im elementarem Klavierspiel ist online z.B. Franz Tritscher aktiv.
https://www.spielend-klavier-lernen.de/online-kurse/

Gruß Claus
 
Am Anfang Klavierunterricht und dann nicht mehr ist schlecht.

Sind die Grundlagen geschaffen, potenzieren sich die Lernmöglichkeiten.

Ich hatte 8 Jahre bei einem Lehrer, dann 2 Jahre bei einem Jazzpianisten, dann 15 Jahre Pause mit eigener Weiterentwicklung, dann erneut 2 Jahre bei einem Jazzpianisten.

Die unterschiedlichen Lehrstile ergänzten sich.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

In denen unter 999 eur ist eine ghs Tastatur, das steht in der Produktbeschreibung.

Ich hab ja beschrieben, Yamaha erst ab ydp s 55.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich finde man kann als Anfänger auch mit der GHS Tastatur einige Jahre Klassik lernen und spielen. Ich selber habe als Kind klassischen Unterricht auf einem akustischen Klavier gehabt und besaß auch eines. Als Erwachsene habe ich nach langer Pause 2005 wieder mit dem Spielen auf einem damals neuen Casio AP-33 begonnen. Darauf spiele ich auch heute noch hobbymäßig, auch Klassik. Und das e-Piano ist ja mittlerweile 19 Jahre alt und die Tastatur mit den heutigen Tastaturen nicht zu vergleichen.
Wenn dir die Roland PHA-4 Klaviatur mit Ivory Feel gefällt ( ist im fp-30/60x verbaut ) und du möchtest gerne eine Arrangerfunktionen und Begleitautomatik haben, käme noch das Roland fp-e50 in Frage. Das ist ähnlich dem Yamaha DGX 670 aber mit der besseren PHA-4 Tastatur. Auch das Casio px S3100 hat Begleitautomatik. Schau dir die Videos von Pianoo.de auf YouTube an. Da werden e-Pianos verschiedener Firmen und Preisklassen auf Tauglichkeit für den (Anfänger)Unterricht getestet. U. a. auch das Yamaha DGX. Es wird der Fokus auf die Klänge und die Tastatur gelegt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben