TC Helcon Rusty Fuzz + Laney GH100TI = Furchtbar. Warum?

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Hi, ich glaube aus der Überschrift geht mein Problem hervor:

Wenn ich mir die Videos von dem TC Helicon Rusty Fuzz anhöre, klingt das alles recht fett....
Wenn ich den bei mir an den Amp hänge, klingt das wie ein kaputter Rasierapparat.

Der Amp ist ein Laney GH100 TI ( Tony Iommi Signature ).
Gitarre ist eine Hagstrom Super Swede ( Humbucker ).

Einstellungen vom Amp:
Resonance aus, Presence 4, Bass 8, Middle 6, Treble 4, Bright aus, Bass an.

Wenig gain und volume hoch ( clean ).

Zwischen dem Amp und der Box ( auch Laney ) hängt noch ein Power Attenuator um das ganze Sozialverträglich zu gestalten.

ABER, im Proberaum an einem anderen Amp klingt das auch doof.... kann da was an der gitarre sein oder ist einfach das Pedal hin?
 
Hey,
uuuuh, sehr komplexes Thema!
In der Praxis braucht es einiges Know How und Erfahrung um sowas zum Klingen zu bringen...so klingt (fast) jeder Zerrer gut und grausam gleichzeitig - ist ne Frage des Einsatzes...
Tatsache ist, je mehr Zerre du aus dem Zerrer holst im Verhältnis zur Ampzerre desto "kratziger" wird meist das Ergebnis, vorallem wenn du direkt vor dem Höhenbeam der Lautsprecher stehst.

Viele Ampsounds (mit und ohne Zerrer) klingen direkt vor der Box naja bis grausam und werden bei der Speakerabnahme per Mikro Live oder im Studio durch ne Klangregelung gejagt und danach richtig gut.
Hab am Wochenende ne Band abgemischt - beide Gitarristen mit Zerrern, Multieffekt und grausam zischenden Verstärkern - Telefon mit Zischkeule.
Durch den Einsatz der 4-Band Klangregelung (doppelt parametrische Mitten) plus geschickter Platzierung des richtigen Mikros vor den Amps klang das nacher richtig fett...und das kann man bei der Abnahme mit fast jedem Gitarrensound machen...auch wenn man ein Video dreht...

Dazu kommt noch, dass es in der Band nochmal anders klingt als zuhause....gleiche Einstellung mit dir nicht direkt vor der Box klingt im Proberaum zusammen mit den anderen komplett anders als zuhause direkt mitm Ohr vor der Box...und funktioniert womöglich plötzlich....das ist vorallem bei Fuzz-Zerrern so - die funktionieren fast nur im Bandkontext - meine Erfahrung.

Zuerst würde ich mal versuchen am Amp mehr Zerre einzustellen und mit dem Zerrer eher zu "boosten", dh. wenig Zerre dort, eher mehr Volume - gerade so, dass der Sound des Zerrers hörbar ist.

Wie schon gesagt - das ist ein komplexes Thema...kann`s nicht besser mit Worten erklären.

Gruß,
Bernie
 
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Danke für den Input, ich habe jetzt 40 Jahre allein mit der Zerre der Amps gespielt und probiere tatsächlich das erste mal Zerr-Pedale aus.
Bisher hat sich das Tretsammelsurium auf Wah, Delay, Octaver, Chorus, Flanger.... beschränkt.

Ich war jetzt fest der Meinung dass ich den Clean-Kanal benutze und dann das Pedal die Arbeit macht... Da lag ich wohl falsch und muss wohl ein bisschen was lernen in der Richtung.
In den Youtube Videos sah das so aus als wäre der Amp clean und wenn der das Pedal anschaltet macht es den genau richtigen Krach.

Was ich natürlich nicht sehe ist dass die wahrscheinlich fürs video einen eq nutzen und eben das richtige mikro richtig platzieren....
 
Wenn ich mir die Videos von dem TC Helicon Rusty Fuzz anhöre, klingt das alles recht fett....
Wenn ich den bei mir an den Amp hänge, klingt das wie ein kaputter Rasierapparat.
Der Sound von professionel produzierten Videos und das was man erst einmal selber herausbekommt sind meistens völlig unterschiedlich.
Ein Fuzz kann schon wie ein kaputter Rasierapparat klingen. Dazu kommen eventuel ungewohnte Störgeräusche, Radioempfang bei abgedrehten Volumepoti der Gitarre.
ABER, im Proberaum an einem anderen Amp klingt das auch doof.... kann da was an der gitarre sein oder ist einfach das Pedal hin?
Ja, mit Fuzzpedalen auf dem Board kann man schon mal das Gefühl haben, daß da irgendwas kaputt ist.:ugly:
Die klassischen Fuzz Pedale sollten als 1. direkt nach der Gitarre kommen. Gebufferte Pedale davor können zu komischen Verhalten des Fuzz führen. Nicht immer, aber oft genug.
Gib dem Amp ein wenig Grundzerre, schalte das Fuzzpedal dazu (Fuzz Face Varianten meist Volume und Gain weit aufdrehen, Tone Bender Style eher mit Gefühl) und regle den Sound mit dem Gitarrenvolume ein. Letzteres ist m.M nach sehr wichtig, wenn man gute Sounds bekommen will. Vor einem cleanen Amp kann es manchmal auch funktionieren. Für meinen Geschmack sollte es dann ein eher mittiger Grundsound sein, wie z.B von Marshall, oder ein AIAB Pedal oder OD nach dem Fuzz.
Fuzz Pedale sind gewöhnungs- und lernbedürftig. Klingen allein gespielt oft nicht gut und nicht selten grausam, aber im Bandkontext kommt dann auf einmal das Gute daran heraus.
 
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Danke für den Input, ich habe jetzt 40 Jahre allein mit der Zerre der Amps gespielt und probiere tatsächlich das erste mal Zerr-Pedale aus.
Bisher hat sich das Tretsammelsurium auf Wah, Delay, Octaver, Chorus, Flanger.... beschränkt.
Vielleicht wäre auch ein Overdrive Pedal erst einmal ein guter Einstieg in die Zerrerwelt? Damit kann man eigentlich sehr schnell gute Ergebnisse erzielen.
 
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Vielleicht wäre auch ein Overdrive Pedal erst einmal ein guter Einstieg in die Zerrerwelt?...
[...]Ja, mit Fuzzpedalen auf dem Board kann man schon mal das Gefühl haben, daß da irgendwas kaputt ist.:ugly:
Die klassischen Fuzz Pedale sollten als 1. direkt nach der Gitarre kommen. Gebufferte Pedale davor können zu komischen Verhalten des Fuzz führen. Nicht immer, aber oft genug.
Gib dem Amp ein wenig Grundzerre, schalte das Fuzzpedal dazu (Fuzz Face Varianten meist Volume und Gain weit aufdrehen, Tone Bender Style eher mit Gefühl) und regle.....

Für den Overdrive habe ich den "Drive" ( bzw Boost ) Regler am VH100R bzw. dem Knucklehead, die machen gut Dampf. Der GH100TI ist eh brutal... aber Einkanaler halt
Die meisten Zerrsounds die ich brauche bekomme ich ja vom Amp, den Fuzz habe ich mir für die "kaputten" zugelegt.
Aber SO kaputt nun auch wieder nicht... deshalb schon mal danke für die Beschreibung mit was ich da experimentieren muss/kann.

Was mich aber wirklich verwirrt ist das "kein pedal davor".... Ich denke speziell an octaver und WahWah.
Ich habe jetzt auch andere Artikel gelesen in denen überall steht "Fuzz immer direkt nach Gitarre" und im gleichen Atemzug "octaver und wahwah vor dem Fuzz"....
Wat denn nu?
 
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Was mich aber wirklich verwirrt ist das "kein pedal davor".... Ich denke speziell an octaver und WahWah.
Ich habe jetzt auch andere Artikel gelesen in denen überall steht "Fuzz immer direkt nach Gitarre" und im gleichen Atemzug "octaver und wahwah vor dem Fuzz"....
Wat denn nu?
:D ...
Deswegen schrieb ich "können zu komischen Verhalten führen".
Wenn man gerade mit "echten" Fuzzes anfängt ist es vielleicht nicht verkehrt einfach mal so vorzugehen? Einfach erst einmal das Fuzz in den Griff bekommen und mögliche Fehlerquellen einfach weglassen.
Wenn man Oberwasser bekommt, kann man ja langsam Stück für Stück stacken. Man merkt dann recht einfach wenn es plötzlich nicht mehr so klingt wie vorher, oder sich komisches Verhalten dazu gesellt hat.

Wenn du z.B. ein klassisch aufgebautes Fuzz Face mit 2 Transistoren hast, dann kannst Du, je nach Gitarre (PUs) und Ampeinstellung, einen enormen Regelbereich von Vollmatsch bis extrem "glasigen" Cleansound alleine mit dem Volumepoti an Deiner Gitarre haben. Damit das funktioniert sollte der Fuzz-Schaltkreis direkt mit der Elektronik der Gitarre interagieren können.
Das aufklaren kann auch noch mit etwas anderen dazwischen funktionieren, aber dann ist m.E. nach meistens der, ich nenne es mal, "hendrixsche" oder "SRV-style" Fuzz-Cleansound weg. Es klart noch auf, aber das Speciale geht verloren. Ein Pedal mit dem das außerordentlich gut funktioniert ist z.B das "Fuzz" von Pedal Pawn, welches ich selber gerade auf dem Board habe. Das verkraftet auch noch ein UniVibe davor und Dirt Pedals dahinter.
Ein Tonebender ab 3 Transistoren klart wieder anders auf wenn man am Gitarrenpoti dreht. Der hat dafür in der Regel deutlich mehr Gain und einen stabileren Schaltkreis und darf mal weiter nach hinten rutschen.

Letzendlich, wenn ein Fuzz aufs Board kommt muß man einfach neu denken und probieren, probieren, probieren.
Weil es immer Kombinationen gibt die funktionieren und welche die nicht gut funktionieren (obwohl die "Regeln" anders lauten). Ist ja nicht nur bei Fuzzes so, aber da finde ich es besonders tricky. Und das bezieht sich nicht nur auf die Reihenfolge, sondern auch auf die Pedale als solche. Das JHS Bender Fuzz (an sich geiles Teil) hat sich überhaupt nicht gut mit meinem UniVibe MK II und meinem Phase 90 vertragen. Wenns davor war haben die Effekte nervig geklungen und wenn ich das Bender Fuzz hinter die Effekte gesetzt habe, hat das Bender nicht mehr ganz so toll reagiert. Das Pedal Pawn Fuzz Face dagegen harmoniert super vor den beiden Effekten.
Also hat das Pedal Pawn seinen Platz verteidigt und das Bender ist wieder gegangen. Das Bender Fuzz mit Les Paul am Marshall fand ich aber unabhängig davon richtig klasse.
 
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Danke, das klärt jetzt den restnebel den ich noch im kopf hatte.
Ich werde am wochenende den GH100TI mal anwerfen und ausprobieren, wenns dann mit dem eingleist gehts auch mit den anderen, die waren da eher gutmütiger.
 

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