Text-Autoren auf Musiker-Board nehmen sich nicht wichtig genug…

  • Ersteller Jongleur
  • Erstellt am
Das sollte unbedingt als "Sticky" hier ins Lyrics Forum - Die Thread Ersteller die sich dran halten bekommen garantiert mehr Feedback.
 
Ich erhoffe mir ein offenes Ohr von der Administration dazu, die Veröffentlichung englischer Texte etwas zu "entschleunigen". KLAR wollen die Betreiber möglichst viele User zum Veröffentlichen anregen. Ist auch völlig ok so. -

ABER: Wem nützt es, wenn kompetente Feedbacker erwägen, sich langsam zurück zu ziehen? Weil ohne Angaben zum Background, ohne entschleunigende Stolpersteine, gereimte Fehlerketten inflationär veröffentlicht werden. Es ist eben ein Unterschied, ob man sich als Feedbacker auf einen Clinch mit den Autoren einlässt, oder die Administration übergeordnet schon mal eine prinzipielle Gefahrenquelle andeutet.

Also: Warum nicht übergeordnet darauf hinweisen, dass Englisch nicht automatisch cooler klingt.

Ich kann Annette ja verstehen. Ich fand Ihren Vorschlag mit den französischen Texten sehr lustig. Ich kann mir vorstellen, dass es nervt sprachlich schlecht hm, aufbereitete Texte zu korrigieren. Auf der anderen Seite fühlen sich Anfänger nicht sicher genug in ihrer Muttersprache (ich unterstelle mal, dass es deutsch ist) zu schreiben. Ein "I can't live without you" hört sich doch viel cooler an als "Ich kann ohne dich nicht leben". Dahinter steckt leider ein falsches Bild unserer Sprache, aber kannst du machen nix kannst du nur gucken zu.

Zu dem Entschleunigen würden micht mehr Infos interessieren, wie soll das gehen?

Du betrachtest den Text als relativ ausgereift und erwartest ein :great: oder:bad:

Da werden nur sehr selbstsichere Personen Daumen hoch angeben, obwohl es vermutlich jeder erhofft. Vielleicht neutraler: Betrachtest du deinen Text als ausgereift? Wie schätzt du ihn selber ein?
 
Ich kann mir vorstellen, dass es nervt sprachlich schlecht hm, aufbereitete Texte zu korrigieren.

Das Korrigieren nervt nicht, kann sich ja jeder selbst aussuchen ob er antwortet oder nicht. Immer wieder zu lesen: Englisch klingt cooler, reifer, ausdrucksstarker oder whatever, das nervt zeitweise. Oder gar die Argumentation, Satz xy in Song xy gehört zu haben, also muss er richtig sein.

Ein "I can't live without you" hört sich doch viel cooler an als "Ich kann ohne dich nicht leben".

Finde ich nicht. Für mich hört sich das genau gleich an. Und ich frage mich, ob man nicht doch irgendwas machen kann, um einem Anfänger klar zu machen, dass er eine Fremdsprache nicht nur auf der Basis seiner Kenntnisse schreibt sondern sie auch genauso hören muss. Schwer zu beschreiben.
 
Lieber SillySybok.

SillySybok schrieb:
Ein "I can't live without you" hört sich doch viel cooler an als "Ich kann ohne dich nicht leben".

Die deutsche Version spricht bei mir fast erlebbar andere Regionen im Kopf an als die englische. "Ich kann nicht ohne Dich leben" produziert in meinem Kopf eine andere Musik als "I cant live without you" (Unabhängig von der sprachlichen Richtigkeit). Die deutsche Version führt mir mehr Bilder vor Augen. Weder habe ich von Anderen noch diese von mir gehört: "I cant live without you". Mit dem deutschen Satz sieht das anders aus. Der weckt wortwörtliche Erinnerungen und damit verbundene Szenen. - Aber das ist wohl individuell.

SillySybok schrieb:
Zu dem Entschleunigen würden mich mehr Infos interessieren, wie soll das gehen?

Die Rückübersetzung ist schon mal ein gutes Mittel, sich sein Elaborat kritisch zu Gemüte zu führen.

Aber auch die Hinweise zur Sprachbeherrschung setzen mehr den Autoren unter Druck, für den Text zu stehen als den Kritiker. Also wenn da jemand schreibt: 5 Jahre Schulunterricht, dann müßte es doch mit dem Teufel zu gehen, wenn er Muttersprachlern generell abwatschen würde.
Oder anders gesagt, vielleicht würde eine solche Angabe einen Muttersprachler einladen, sich etwas näher über den Unterschied zwischen Schulenglisch und Englisch in witzigen Songs zu äußern. - Wovor er ohne Angaben aus verschiedenen Gründen zurück schrecken würde, um sich nicht mit unnützem Streit zu belasten.

Stünde da, was wahrscheinlich bei mir dastehen müsste " intensive Beschäftigung mit angloamerikanischen Autoren" ... dann könnte auch das den Dialog beeinflussen (beispielsweise, dass eine solche einseitige Wissensquelle automatisch Klischees produzieren könnte) und daraus folgend, die Frequenz meiner Veröffentlichungen verringern.

Argumentiere ich verständlich und nachvollziehbar?

SillySybok schrieb:
]Betrachtest du deinen Text als ausgereift? Wie schätzt du ihn selber ein?

Hm... mein :great: oder:bad: wendet sich NEUTRAL an den Feedbacker. Selbsteinschätzung hieße ja, den Feedbacker bereits VOR seiner Veröffentlichung zu beeinflussen. Das wäre wohl unproduktiv.

@Annette:
Annette schrieb:
Und ich frage mich, ob man nicht doch irgendwas machen kann, um einem Anfänger klar zu machen, dass er eine Fremdsprache nicht nur auf der Basis seiner Kenntnisse schreibt sondern sie auch genauso hören muss. Schwer zu beschreiben.

Schwer zu beschreiben, weil viele Leser mit Schulbildung meinen, dass, wenn sie einen Originaltext verstehen, sie automatisch die Sprache verstehen. Aber das ist falsch. Sie nehmen im Einzelfall einen fremden Syntaxt als gegeben hin und erfreuen sich lediglich einiger lexikalischer Kenntnisse. Dabei unterscheiden sich mMn beide Sprachen schon mal generell in der Satzkonstruktion! Und somit im Tonfall...! Und der Tonfall ist wiederum eines der wichtigsten Ausdruckselemente. Aus meiner Sichte direkte Quelle und Stilmittel des sogenannten Englischen Humors.

Genau genommen ist das auch für mich so wichtig, dass man einer überzeugenden Darstellung der Unterschiede in den voran gestellten Regeln durchaus einen sinnstiftenden Platz einräumen sollte. Oder man richtet ein Forum für englischsprachige Texte ein. Das würde vielleicht mehr Muttersprachler anziehen. Und dann würde vielleicht schneller sichtbar, wie anmaßend und lächerlich manche Autoren mit der englischen Sprache hausieren gehen.
 
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Ein eigenes Forum für fremdsprachige Text fände ich kontraproduktiv.

Wir müssen uns damit abfinden: momentan ist es schwer in Mode, "coole Songs" auf Englisch zu schreiben. Das ist einfach grad der Trend, und wir Songwriter, die uns intensiv mit dem Thema beschäftigen, stören uns wohl daran, dass das wunderbare Feld des Liederschreibens auf diese Aspekte reduziert wird in der öffentlichen Wahrnehmung - aber wir müssen akzeptieren, dass es so ist.

Was NICHT ist, dass wir hinnehmen müssen, dass es so bleibt! Wir haben echt tolle User hier im Forum, und ich selbst bin durch die neuen Ansichten, die ich hier erlebt habe, oft bereichert worden. Das heißt: ich würde englische Anfängertexte nicht allgemein verurteilen ("Schreib doch auf Deutsch, wenn du Englisch erst seit fünf Jahren in der Schule has!") - nichtsdestotrotz können wir sowohl in der Guideline als auch in unseren Beiträgen explizit darauf hinweisen, dass die Ausrede "Aber auf Englisch klingt es cooler" für den Großteil hier einfach nicht gilt. Gut möglich, dass es manche abschreckt - aber genauso denkbar, dass wieder andere dadurch inspiriert, entweder an ihrem Englisch zu feilen oder gar auf Deutsch etwas zu schreiben.

Ich für meinen Teil sehe dann auch lieber fünf spannende Themen und gut diskutierte Texte, als zehn mal "Hey, das ist auf Englisch, ich kanns nicht so - aber wills auch nicht lernen, soll nur cool klingen ^^".

Was mir übrigens noch einfällt als prägnante Frage: wenn ein Text nur "cool klingen" soll, warum überhaupt um den Inhalt kümmern? Ich glaube, wenn jemand explizit sagt "Der Text ist für meine kleine Band, wir spielen bald am STadtfest, dort werden alle angesoffen sein, und will nur ein paar Zeilen mitgröhlen, passt das?", dann wird ein "Don't leave me baby, I love you, love you, yeah baby" mir absolut reichen - viel weiter setzt man sich auch nicht mit den Text auseinander... nur so ein paar Gedanken.
 
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@mondluchs

Die Oper schien mal NUR auf italienisch machbar. Heute verlangt kaum einer mehr, eine Arie möge doch auf italienisch gesungen werden.

Ich habe immer das Gefühl, dass für deutsche Zuhörer englisch cooler klingt, weil sie es NICHT verstehen - sich damit aber auch besser auf die Musik konzentrieren können. Und für viele deutsche Autoren ist es cooler, weil sie nicht bis ins kleinste Detail verstanden werden wollen. - Auch die zahlreichen penetranten und humorlosen deutschen Texte nähren die Mär von der cooleren englischen Sprache.

Aber ich überlasse die Diskussion darüber und die praktische Handhabung des Forums gern den englischsprachigen Autoren und Feedbackern.

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Interessant fand ich übrigens Dugs musikalisches Beispiel von "Adore" hier https://www.musiker-board.de/eigene-texte-lyrics-voc/508984-darkest-nights.html#post6190950

Also, wenn Dug DIESES Beispiel als typisch für SEINE musikalischen Vorstellungen in der Einleitung posten würde, hätte man gleichzeitig eine gute Vorstellung davon, wie man sich Dugs Texte musikalisch umrahmt vorstellen könnte.

Von diesem Beispiel ermutigt, würde ich meine Struktur um einen Punkt erweitern:


1. Rechtliche Hinweise der Betreiber
2. Inhaltliche Hinweise für Autoren
3. Workshop "Kreatives Schreiben"

Mich interessiert HIER nur der zweite Punkt.

2.1. Zu Autor und Text:
2.1.1. Wie alt bist Du ? (Sehr allgemein gehalten)
2.1.2. Bist Du Musiker?
2.1.3. Wie lange schreibst Du schon?
2.1.4. Der Text reagiert auf einen aktuellen Anlass / Ein Text formuliert allgemeinere Ansprüche( "was ich schon immer sagen wollte").
2.1.5. Gibt es Klangbeispiele dafür, wie Du Dir die Musik zum Text vorstellen könntest?

2.2. Was erwartest Du?
2.1.1. Du betrachtest den Text als relativ ausgereift und erwartest ein
thumbsup.gif
oder
thumb_down.gif

2.2.2. Du bist beim Texten ins Stocken geraten und erwartest inhaltliche Anregungen

2.3. Hinweise zur Veröffentlichung der Texte
2.3.1. Hinweis auf aussagekräftige Threadtitel
2.3.2. Hinweise zur Veröffentlichung fremdsprachiger Texte
2.3.2.1. Angabe darüber, wie gut man die Fremdsprache beherrscht
2.3.2.2. Empfehlung einer linearen Übersetzung

2.4. Eventuell Hinweis auf Workshop. (dann gäbe es nur noch 2 Hinweisgruppen).
 
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Naja, viel davon, wie der Text wirkt, hängt ja von der Musik ab. Ich habe mich immer fremdgeschämt bei "Dich zu lieben" von Roland Kaiser, dann gab es mal eine EBM Version von einer Gruppe names Genital-A-Tech und auf einmal fand ich es nur cool. (Aber andere haben gesagt, "ohje wie schrecklich").

Je älter ich werde, um so mehr lerne ich unsere Sprache für den Einsatz in der Musik wieder zu schätzen. Das Schizophrene war ja, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre Gedichte in Englisch zu lesen oder zu verfassen, aber mir für Songtexte überhaupt nicht vorstellen konnte etwas Anderes als Englisch zu nehmen. Diesen Teil erzähle ich deshalb, weil ich dadurch eben schon verstehen kann, dass einige lieber durch schlechtes Englisch auffallen als durch einen schlechten deutschen Text.

Liebler Jongleur,
mit der Behauptung, dass einige Englisch schreiben, damit der Text ausgeblendet werden kann: Ja, das glaube ich auch. Wenn man dieses Video gesehen hat, dann findet man auch andere Gründe:
;)

Die Idee Beispiele für die musikalische Richtung anzugeben, gefällt mir soweit.

Da du Fragen ja schon weitestgehend vorbereitet hast, könnte man sie nicht sogar als eine Art Fragebogen verwenden? Im Bereich Keyboards wird das ja gemacht, wenn jemand ein neues Gerät kaufen will. Dann wäre es ja wie eine Art Gerüst, an dem sich der TE für das Einstellen langhangeln kann.

Ich finde es erstaunlich, wie du dich für unsere deutsche Sprache einsetzt (An sich würde ich auch mal gern etwas von dir lesen, wird aber hier im Forum vermutlich schwierig, weil du dein Geld damit verdienst). Aber ich möchte dir dafür zwei deutsche Textzeilen aus den 80ern um die Ohren hauen, als NDW komplett vorbei war und niemand mehr deutsch sprach (außer PUR). Und sie beeindrucken mich bis heute: "Wie spät ist Liebe? Unsere Uhren gehen nie gleich!" Genial. Leider weiß ich nicht mehr von wem es war, da es kein Top Ten Hit wurde.
 
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@SillySybok

Diesen Teil erzähle ich deshalb, weil ich dadurch eben schon verstehen kann, dass einige lieber durch schlechtes Englisch auffallen als durch einen schlechten deutschen Text.

Weisst du, da sehe ich eben grad das Problem. Die meisten (nicht alle!) Texte, geschrieben in schlechtem Englisch, geben auch inhaltlich nicht viel her. Sie sind eben genauso "schlecht" wie ihre deutsche Übersetzung (zu lesen dann oft der entsprechende Kommentar "klingt auf deutsch nicht so gut). Sie fallen doppelt schlecht auf durch Fehler in Sprache UND durch dürftigen Inhalt. Die Frage, die ich mir stelle lautet: Wie kann man die Verfasser davon überzeugen, ihre lineare Übersetzung dahingehend unter die Lupe zu nehmen und dieses Doppelpack zu berücksichtigen? Und dann vielleicht zu sagen: ich brauch Hilfe bei der Sprache aber ich glaube ich habe eine gute Idee/Story am Wickel!

mit der Behauptung, dass einige Englisch schreiben, damit der Text ausgeblendet werden kann: Ja, das glaube ich auch. Wenn man dieses Video gesehen hat, dann findet man auch andere Gründe:

Ich kenn solche Videos und hab beruflich fast täglich Diskussionen über den "Klang" einer Sprache. Es gibt auch umgekehrt viele Briten und Amerikaner, die sich gerne auf Deutsch gesungene Musicals anhören, wie "Tanz der Vampire" oder "Jekyll&Hyde". Und nicht weil Deutsch furchteinflössender klingt sondern sie sagen "it just sounds so much nicer and more meaningful".

@Jongleur
Über den möglichen Fragebogen muss ich nochmal nachdenken, da bin ich noch nicht einig mit mir. Vielleicht brauch ich noch ein paar Antworten hier.
 
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@Syllysybok

Syllysybok schrieb:
Das Schizophrene war ja, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre Gedichte in Englisch zu lesen oder zu verfassen, aber mir für Songtexte überhaupt nicht vorstellen konnte etwas Anderes als Englisch zu nehmen.

geht mir aber auch so. Ich lese Bukowski auf Englisch, aber andere amerikanische Lyriker zweisprachig. Legendäre Rocklyriker aber lese ich eigentlich nur auf Englisch. - Aber wir verarbeiten ein gesungenes Wort mit anderen Hirnregionen als ein gelesenes Wort. Mein Ohr will wissen, ob es die richtigen Worte verstanden hat. Mein Auge sieht die richtigen Worte und will nun eher den richtigen Sinn verstehen. Oder?

Syllysybok schrieb:
Wenn man dieses Video gesehen hat, dann findet man auch andere Gründe...

Naja. Das ist für mich pure, unernst gemeinte Manipulation. Der Typ betont die Mehrsilbigkeit der deutschen Sprache. Gut, die deutsche Sprache baut aktuell mehr auf zweisilbige Worte auf. Die englische mehr auf einsilbige. - Na und? Auch deshalb suche ich , wo es nur geht, immer zuerst nach einsilbigen Synonymen. Und im Ergebnis lande ich in der deutschen Tradition: Diese Einmaster finde ich auch bei Goethe, Heine oder Rylke. Und so vereint sich plötzlich klassische Schönheit mit aktuellen Themen:D

Die Amis sagen "Kindergarten" und wir halt "happy birthday" . Warum aber soll ich in einem Song nicht für "Happy Birthday" schlicht und einfach "Alles Gute" verwenden? Es kommt darauf an, seiner Muttersprache zu vertrauen und Barrieren mit einem Augenzwinkern zu überwinden. Die elegante Überwindung von Hindernissen ist eines der typischsten Anzeichen von KREATIVITÄT!

Ansonsten verweise ich auch sehr gern auf die Meinung von Annette:

Annette2904 schrieb:
Ich kenn solche Videos und hab beruflich fast täglich Diskussionen über den "Klang" einer Sprache. Es gibt auch umgekehrt viele Briten und Amerikaner, die sich gerne auf Deutsch gesungene Musicals anhören, wie "Tanz der Vampire" oder "Jekyll&Hyde". Und nicht weil Deutsch furchteinflössender klingt sondern sie sagen "it just sounds so much nicer and more meaningful".

Weiter im Text...

Syllysybok schrieb:
Da du Fragen ja schon weitestgehend vorbereitet hast, könnte man sie nicht sogar als eine Art Fragebogen verwenden?
Ich warte darauf, ob und dass sich hier mal die Admins melden.Ohne die Hausherren geht natürlich nichts! Nach Kenntnisnahme ihrer Sicht auf die Dinge würde ich langsam von allgemeinen Diskussionen zur konkreten Listen und Formen wechseln wollen....

Syllysybok schrieb:
Ich finde es erstaunlich, wie du dich für unsere deutsche Sprache einsetzt
Danke. Aber ich bin nicht uneigennützig, ich lerne hier auch sehr viel.

Allerdings finde es recht erstaunlich, wie Manche texten wollen, ohne ein Minimum an Handwerkzeugen für notwendig zu halten.

Fast jeder Musiker akzeptiert die Notwendigkeit von Lehrern, Tutorials oder Büchern. Ich glaube, kein einziger Musiker würde seine ersten instrumentalen Versuche sooo selbstbewußt in einem Forum päsentieren, wie hier - und das sage ich ganz neutral - User ihr Erstlingswerke präsentieren. - Sollen sie meinetwegen AUCH, aber je mehr sie preisgeben, umso mehr würden sie mMn gefordert und damit auch GEFÖRDERT. ;)

Ich habe mit vielen bekannten Textern über das Texten geredet. Kein einziger von ihnen hält Texten für ein leichtes Geschäft. Gut, manche schreiben 2-3 Texte am Tag. Aber das besagt nichts. Ich könnte auch manchmal 2-3 Texte ins Gedichteforum setzen. Das sind Spielereien, Übungen. Der Streß jedoch, den ich möglicherweise für manche hier veranstalte, ist für mich ein lockerer Ausgalopp gegenüber den Diskussionen, die ich mit Interpreten, Produzenten oder Medienredakteuren über Texte führen musste und muss!

Da können manche junge TEs noch so selbstbewusst posieren: Musiktexte sind ein wunderschönes, aber auch sehr, sehr komplexes Thema.
 
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Moin moin!

Ich kann es nur unterstützen, der Textarbeit einmal ein höheres handwerkliches Gewicht zu geben. Ich habe schon in jungen Jahren angefangen, Gedichte und Songtexte zu verfassen. Und wenn ich mir das heute zu Gemüte führe, schwanke ich zwischen Amüsemang und Schamesröte auf der einen Seite und einem leicht selbstverliebten Och-so-übel-ist-das-nicht auf der anderen Seite. In jedem Falle habe ich aber inzwischen ein viel ausgeprägteres Bewusstsein dafür, dass man Texten letztlich genauso lernen muss wie ein Instrument zu spielen. Es kommt einem vielleicht natürlicher vor, schließlich sprechen und schreiben wir ja alle irgendwie. Aber wir schmettern auch unter der Dusche die Charts und würden das nicht unbedingt einem breiteren Publikum zumuten...

Als ich hier zum ersten Mal z.B. Jongleurs und Annettes Kommentare las, wurde mir erstmals wirklich bewusst, wie wenig ernsthaft ich mich bis dato mit meinen Texten auseinandergesetzt hatte. Was ich seitdem an Texten anfasse, braucht immer deutlich länger als früher, um zu reifen. Ich lese mir Hintergründe an, sinniere über die sprachliche Wirkung, feile an der Bindung des Textes an die Musik. Sogar meine Art, mir Musik auszudenken (komponieren ist mir dafür noch etwas zu hoch gegriffen) hat sich dadurch verändert. Seit Mitte August bin ich erst dabei, und doch hat sich in der Zeit VIEL mehr getan als vorher.

Ich würde das Vorhaben jedenfalls als echte Aufwertung des Lyrics-Bereiches empfinden. Und ich bin der Überzeugung, dass eine Herausforderung dieser Art auch den jüngeren unerfahrenen Schreibern helfen würde. Denn wenn die Auseinandersetzungen als Geben und Nehmen ein gewisses Niveau haben, lernt man auch beim Mitlesen mehr. Wichtig wäre nur, dass neue Autoren sich nicht überfordert oder abgehalten fühlen. Wir müssten Anfänger und (Semi-)Profis gleichermaßen bei ihrem Stand abholen und weiterbringen. Darum gefällt mir Jongleurs Ansprache, sich als Autor SELBER wichtig zu nehmen auch besonders gut. Nicht das Board sitzt als Richterriege da, sondern der (junge) Autor soll ein Podium haben, auf dem er sich ausprobieren kann, in dem Vertrauen, nicht irgendeinen Blödsinn als Feedback zu bekommen.

Diesen Gedankengang musste ich mal eben loswerden, bevor ich wieder weitertexte...... :cool:

Beste Grüße,
6f
 
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Ok. Antipasti bat mich im PF, ihm etwas Zeit für die Antwort einzuräumen (andere Termine), oder halt einen anderen Moderatoren anzusprechen. Ich denke mir, so intensiv wie antipasti tritt hier kein anderer Mod in Erscheinung, Also lass uns die paar Tage auf seine geschätzte Meinung warten und bis dahin bei Bedarf auflaufende Fragen diskutieren.

@6thfoot

Nicht das Board sitzt als Richterriege da, sondern der (junge) Autor soll ein Podium haben, auf dem er sich ausprobieren kann, in dem Vertrauen, nicht irgendeinen Blödsinn als Feedback zu bekommen.

auf dem er sich ernst nehmen kann UND dabei von Mitstreitern ernst genommen wird.

Ernst nehmen: wie oft habe mir etwas von der Seele geschrieben und dann bei anderen Autoren meine Gedanken intensiver und schöner geschildert gesehen. Wie oft habe ich entweder geändert, um etwas fremde Sonne in meinem Text erscheinen zu lassen, oder sie von einer fremder Melancholie durchwehen zu lassen.
Ein Sänger bat mich mal um einen Text für seine kleine Tochter. Er hatte "Marie" von Grönemeyer im Auge, die "jeden Raum mit Sonne flutet". Mein Verhältnis zum meinen Söhnen aber war zum zeitpunkt des Auftrages ein Anderes. Mich trieb eher die Sorge um, ob sie als erwachsene Männer meine Art, sie zu lieben, noch erkennen und wertschätzen würden.
Ich erkannte natürlich sofort den Unterschied und entschied mich für die stärkeren Gefühle...Ich schrieb mich in einen Rausch und raus kam ein Lied, das eher beschrieb, wie schwer es mir fällt, ein Lied für meine Kinder zu schreiben. Wie sehr ich befürchte, dass meine Kinder Jehre später nicht verstehen werden, was mich beim Schreiben bewegte, als sie noch Kinder waren.
Der Sänger lehnte DIESE Lied ziemlich kategorisch ab. Wie konnte ich ihn so missverstehen....wir verstanden uns schon... ...blieben auch höflich...aber gerieten geradewegs in eine echte Vertrauenskrise. - Heute, einige Monate später, zeigt er plötzlich Interesse für den Text. - Er hört nicht mehr UNBEDINGT seine geliebte Tochter auf seiner Musik. Und ich bin nicht dem möglichen Fehler verfallen, Grönemeyers sonnige Zeilen schlecht zu kopieren:cool:

Ich nenne den Umgang mit solchen Situationen die Schreibpsychologie...
 
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So eine Fragekatalog halte ich durchaus für sinnvoll. In den Kaufberatungsthreads für PA-Equipment gibt es Ähnliches, um dauernde Rückfragen zu vermeiden.

Fragen nach dem Alter sollten aber nicht oder nur auf freiwilliger Basis beantwortet werden müssen. Zum einen ist das Alter nicht immer aussagekräftig, zum anderen sind es persönliche Daten, die vielleicht nicht jeder preisgeben will.
 
@Jongleur Post #31

sehr interessant, sehr persönlich und sehr berührend. Danke für die Einblicke.

Zum Thema:

Ich würde diesen "Fragekatalog" sowieso auf freiwilliger Basis "anbieten" - es sollte halt rüberkommen, dass Feedback konstruktiver und zielgerichteter gegeben werden kann, wenn die Fragen zum Teil oder weitestgehend beantwortet werden.
Ich glaube die meisten TEs werden kein Problem mit den Fragen haben; auf Nachfragen während einer Diskussion wurden diese Fragen von den TEs meist gern beantwortet. Aber vergraulen sollte man natürlich niemand mit zu vielen oder zu stringenten Anforderungen an eine Thread Erstellung.
 
@antipast

antipasti schrieb:
So eine Fragekatalog halte ich durchaus für sinnvoll. In den Kaufberatungsthreads für PA-Equipment gibt es Ähnliches, um dauernde Rückfragen zu vermeiden.

Super. Alles wird gut. Ich muß mich auch einige Tage stärker auf mein Offline Leben konzentrieren. Antipasti, lass Dir Zeit. In diesem Sinne bittet übrigens auch x-Riff momentan um Geduld. Wenn wir das bis Ende des Jahres optimieren, ist hoffentlich für alle etwas gewonnen.

antipasti schrieb:
Fragen nach dem Alter sollten aber nicht oder nur auf freiwilliger Basis beantwortet werden müssen. Zum einen ist das Alter nicht immer aussagekräftig, zum anderen sind es persönliche Daten, die vielleicht nicht jeder preisgeben will.

Hängt wahrscheinlich von der angebotenen Frage ab. Vielleicht wäre ein "Über oder unter 25" für die meisten vertretbar. Gut, daran wird der Fragekalog nicht scheitern. DEN zieh ich mir mal rein. Und bitte um weitere, möglichst ausformulierte Fragen... wir sind hier schließlich ein Texterforum:D... Quatsch... na, ihr versteht schon.
 
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Hallo Texterteam,

kleiner Denkanstoß. Hier wäre so ein Fragenkatalog der Kollegen aus der Gitarrenabteilung.

https://www.musiker-board.de/kaufbe...tarrenkauf-bitte-vorab-lesen.html#post3341978

Ist doch genau das, was wir brauchen. Wir kommen auf die Zielgerade.

Bin momentan etwas im Termindruck. Deshalb noch mal mein alter Vorschlag.
Neue Beiträge bitte gleich mit kurzen, knackigen Fragen garnieren...

2.1. Zu Autor und Text:
2.1.1. Wie alt bist Du ? (Sehr allgemein gehalten)
2.1.2. Bist Du Musiker?
2.1.3. Wie lange schreibst Du schon?
2.1.4. Der Text reagiert auf einen aktuellen Anlass / Ein Text formuliert allgemeinere Ansprüche( "was ich schon immer sagen wollte").
2.1.5. Gibt es Klangbeispiele dafür, wie Du Dir die Musik zum Text vorstellen könntest?

2.2. Was erwartest Du?
2.1.1. Du betrachtest den Text als relativ ausgereift und erwartest ein
thumbsup.gif
oder
thumb_down.gif

2.2.2. Du bist beim Texten ins Stocken geraten und erwartest inhaltliche Anregungen

2.3. Hinweise zur Veröffentlichung der Texte
2.3.1. Hinweis auf aussagekräftige Threadtitel
2.3.2. Hinweise zur Veröffentlichung fremdsprachiger Texte
2.3.2.1. Angabe darüber, wie gut man die Fremdsprache beherrscht
2.3.2.2. Empfehlung einer linearen Übersetzung

2.4. Hinweis auf den thread "Gedichte schreiben"!

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
 
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Meiner Meinung nach müsste Punkt 2.3.2.1 weiter nach oben, also irgendwo bei 2.2.1. oder 2.2.2.. Der Bereich ab 2.3. sind dich eher die Hinweise des Forums zur Textbehandlung, oder?
 
Neue Beiträge bitte gleich mit kurzen, knackigen Fragen garnieren...

2.1. Zu Autor und Text:
2.1.1. Wie alt bist Du ? (Sehr allgemein gehalten)
2.1.2. Bist Du Musiker?
2.1.3. Wie lange schreibst Du schon?
2.1.4. Wie schätzt du deine Fremdsprachenkenntnisse ein? (Nur, falls zutreffend...)
2.1.5. Der Text reagiert auf einen aktuellen Anlass / Ein Text formuliert allgemeinere Ansprüche( "was ich schon immer sagen wollte").
2.1.6. Für welchen Musikstil ist der Text geschrieben?
2.1.7. Gibt es bereits Interpretationsanweisungen (z.B. Strophe gesprochen, Refrain gegrowlt, jazzig, bluesig,....)
2.1.8. Gibt es Klangbeispiele dafür, wie Du Dir die Musik zum Text vorstellen könntest?

2.2. Was erwartest Du?
2.2.1. Du betrachtest den Text als relativ ausgereift und erwartest ein :great: oder:bad:
2.2.2. Du bist beim Texten ins Stocken geraten und erwartest inhaltliche Anregungen

2.3. Hinweise zur Veröffentlichung der Texte
2.3.1. Hinweis auf aussagekräftige Threadtitel
2.3.2. Hinweise zur Veröffentlichung fremdsprachiger Texte
2.3.2.1. Angabe darüber, wie gut man die Fremdsprache beherrscht Gehört das nicht nach oben? Ach, SillySybok hat's ja auch schon be- und angemerkt. Dann so:
2.3.2.1. Hinweise zur Einschätzung der eigenen Fremdsprachenkenntnisse
2.3.2.2. Empfehlung einer linearen Übersetzung

2.4. Hinweis auf den thread "Gedichte schreiben"! (Jo, unbedingt, das ist die beste Fingerübung mit Spaßfaktor, die ich je hatte!!)

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------

War das kurz und knackig genug..? :D
 
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@6thfoot.

Danke.

Jo, das mit den Klangbeispielen hatte ich vergessen.
Die Fremdsprachenkenntnisse meinen ja wohl speziell Englisch und gehören mMn zu 2.3.2 fremdsprachige Texte.

2.4. Hinweis auf den thread "Gedichte schreiben"! (Jo, unbedingt, das ist die beste Fingerübung mit Spaßfaktor, die ich je hatte!!)

Jepp. Und büldet dennoch gar sehr;)
(Für Leser, die mit "Gedichteforum" auf Anhieb nix anfangen können: aktueller Stand hier: https://www.musiker-board.de/arcade-ot/372019-gedichte-schreiben.html#post6200389)
 
Zuletzt bearbeitet:
2.1.5. Der Text reagiert auf einen aktuellen Anlass / Ein Text formuliert allgemeinere Ansprüche( "was ich schon immer sagen wollte").
Da gibt es aber noch viel links und rechts. Vielleicht sollte die Frage nicht nach dem Prinzip "Entweder/Oder" formuliert sein, sondern nur den ersten Fall abfragen. (Wobei es wahrscheinlich auch viele Situationen gibt, wo der Autor das nicht preisgeben möchte. )

2.2.1. Du betrachtest den Text als relativ ausgereift und erwartest ein :great: oder:bad:
Das sind für mich zwei paar Schuhe. Eher würde ich fragen, ob generell eine nähere Interpretation/Analyse gewünscht ist, oder ein simples Gefällt/Gefällt nicht. (Für die sich ein ausgereifter Text fast schon eher anbietet. )
Sind Verbesserungsvorschläge willkommen, oder nur der Hinweis auf Unstimmigkeiten?
Generell ist mir das persönlich aber schon alles zu reglementiert. Wer weiß, was sich aus einem ansich fertigen Text noch entwickeln kann.
Und wenn man einen Daumen runter gibt, dann sollte man das doch auch erklären.

Wie schätzt du deine Fremdsprachenkenntnisse ein? (Nur, falls zutreffend...)
Vielleicht sollte man da die Deutsche Sprache mit einbeziehen?
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob der Autor Ausländer ist, oder einfach nur ungeübt in seiner Muttersprache. Die Nachfrage habe ich mir schon das ein oder andere Mal verkniffen, wei sie schnell beleidigend wirken kann.
 
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