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Tina Turner verkauft alle ihre Songrechte

Damit habe ich nicht gerechnet:
Das machen doch viele Große alte Künstler.
Auf diese Art und Weise kommen sie noch einmal zum großen Geld und das kann dann in Projekte gesteckt werden die derjenigen/demjenigen am Herzen liegen.
Damit lässt sich auch die Familie und etwaige Nachkommen aus etwaigen nach dem Ableben erfolgende Streits um die Rechte raushalten.
 
Zu dem Thema hatte sich auch kürzlich Dee Snider von Twisted Sister geäußert. Er meinte, was sehr gut nachzuvollziehen ist, dass man das als Künstler gut abwägen muss. Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, wo es sich einfach lohnt, die Rechte zu verkaufen. Man muss ja auch berücksichtigen, wie viel Geld über diese Rechte immer noch reinkommt und in den nächsten Jahren vermutlich reinkommen wird.
 
Vielleicht wird aber das "große Geld" verwendet, um aktuelle Löcher zu stopfen - Stichwort Tafelsilber. So was hängt natürlich KeineR an die große Glocke...
 
Wie kommst du zu dieser Vermutung?
 
ich glaube nicht, dass Tina sich finanzielle Sorgen machen muss :nix:
 
Naja,viel Airplay hat Sie nicht mehr und wenn "nur" noch knapp eine Million übrig ist,geht bei so manchem Künstler die
Muffe auf Grundeis.
So wie bei mir,Ende jeden Monats.....;)
 
Das machen doch viele Große alte Künstler.

Nicht nur alte - siehe z.B. Shakira, oder den Deal zwischen David Guetta und Warner. Im Moment scheint es einen regelrechten Boom bei diesen höchst spekulativen Songrechte-Verkäufen zu geben (u.a. Bob Dylan, Neil Young, Paul Simon, Red Hot Chily Peppers), was wohl auch mit den selbst für Stars eher bescheidenen Margen beim Streaming und dem rückläufigen Tonträger-Verkauf zu tun hat.
Vorreiter war Michael Jackson, der die Rechte an den Beatles-Songs gekauft hatte, inzwischen mischen da auch spezielle Investmentfonds wie Hipgnosis von Nile Rodgers (Ex-Chic, u.a. Produzent von Bowie und Madonna) mit, an die z.B. selbst ein bekennender Anti-Kapitalist wie Neil Young ("Ain't singing for Pepsi, ain't singing for Coke") 50 Prozent seiner Rechte verkauft hat.

Die Urheberrechte sind ohnehin nicht verkäuflich, es geht also ausschließlich um die Verwerterrechte, insbesonders um den 70jährigen Rechteschutz nach Ableben des Urhebers. Und da ist die Idee ja durchaus reizvoll, weil durch den Verkauf quasi ein satter Vorschuss (bei Dylan sollen es 300 Millionen USD gewesen sein) auf Einnahmen geleistet wird, von denen ein Künstler nach seinem Tod ohnehin nichts mehr hätte.

Und Tina ist flotte 81 Jahre, was sie also mit einem solchen 70-Jahre-Vorschuss einstreicht, kann sie in den verbleibenden Lebensjahren mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht mehr selber verdienen.
 
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Die Urheberrechte sind ohnehin nicht verkäuflich, es geht also ausschließlich um die Verwerterrechte, insbesonders um den 70jährigen Rechteschutz nach Ableben des Urhebers.
Nur kleiner Hinweis - die Situation ist in DE und USA deutlich unterschiedlich. Ich könnte jetzt hier Links reinwerfen, aber wer Interesse hat soll lieber selbst googlen.
 
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Nur kleiner Hinweis - die Situation ist in DE und USA deutlich unterschiedlich.

In der Tat ein berechtigter, meiner zu schlampigen Formulierung geschuldeter Einwand. Mit Unverkäuflichkeit der Urheberrechte meinte ich natürlich die nicht abtretbare Urheberschaft im Sinne des UrhG, die zudem rechtlich nicht mit der amerikanischen Auslegung des "Copyright" gleichzusetzten ist.
Auch beim Verwertungszeitraum von 70 Jahren bin ich vom UrhG ausgegangen - in den USA können vom jeweiligen copyright holder sogar noch erheblich längere Verwertungszeiträume geltend gemacht werden.

Ergänzend ist zu erwähnen, dass die überhaupt in Frage kommenden Künstler in der Regel auch nicht ihr letztes "Tafelsilber" verscherbeln, sondern lediglich Anteile (allerdings meist Mehrheitsanteile) daran verkaufen. Auch "Aunty Entity" Tina Turner wird nicht darben - solange "Mad Max III" als kultiger Trash regelmäßig im TV wiederholt wird, und keine Ü-50-Party ohne "Privat Dancer" stattfindet, muss sie sich finanziell sicherlich keine Sorgen machen.
Dylan ist dieses Jahr 80 geworden, seine Einnahmen lagen im letzten Jahr angeblich bei fast 60 Millionen USD. Da bekommt selbst ein zunächst gigantisch erscheinender 300-Millionen-Deal angesichts eines Verwertungszeitraums von bis zu 100 Jahren (nach US-Recht) allein unter dem Aspekt von zigtausenden, teilweise kommerziell erfolgreichen Coverversionen (All along the Watchtower, Mighty Quinn, Knocking on Heavens Door ...) unterm Strich eine ganz andere Perspektive.
 
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@rw Keine Vermutung, und schon gar nicht eine auf TT bezogene - sondern eine Reaktion auf den Beitrag von @suckspeed , der allgemein gehalten war - aber m.E. eine Möglichkeit(!) ausser 8 ließ...
 
Damit lässt sich auch die Familie und etwaige Nachkommen aus etwaigen nach dem Ableben erfolgende Streits um die Rechte raushalten.
Denke auch das geht in die Richtung. Ich weiss nicht wie es ihr jetzt geht, aber Gesundheitlich war sie sehr angeschlagen. Nierenversagen. Sie hat von ihrem Gatten eine Spenderniere erhalten.
Grossartig geschäften möchte die Dame vermutlich nicht mehr, mit 81 Jahren, vielmehr ihr Erbe regeln, denk ich.
 
Nur kleiner Hinweis - die Situation ist in DE und USA deutlich unterschiedlich. Ich könnte jetzt hier Links reinwerfen, aber wer Interesse hat soll lieber selbst googlen.
Könnte Bob Dylan nach amerikanischen Recht sein Urheberrecht verkaufen, so daß der Käufer nachher offiziell der Autor von "Blowin' in the wind" wäre? Ich zweifle ...
 

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