Tipps für das Spielen mit dem Metronom

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Das Metronom ist so ein Ding, das im Hintergrund ziemlich nervig Tick-Tack macht.... Das beschreibt ziemlich genau meine bisherigen Versuche, beim Üben das Metronom einzusetzen. Die Töne kommen weder auf Tick noch auf Tack und irgendwann blende ich das Geräusch einfach komplett aus. Da aber ein sauberes Metrum nicht gerade zu meine Stärken gehört und ich bei Vierteln und Achteln eher beschleunige und ganze Noten sehr gerne abkürze, wäre es sicherlich sinnvoll, da mehr Konstanz reinzubringen. Gibt es Tipps, wie Metronom und Spiel zusammenkommen könnten?
 
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Mach es so einfach wie möglich. Simple Etüde, alle Noten mit gleicher Länge , langsames Tempo. Metronom einschalten. Mitzählen. 4 Takte, 6 Takte, 8 Takte oder länger, bis du das Tempo zu Deinem gemacht hast.

Fang an zu spielen mit ganzen Noten, konzentriere dich auf das Ausspielen wie auf den Wechsel. Halte den Ton dabei gerade und in gleicher Lautstärke. Wenn es gar zu öde wird, nimm halbe Noten, später Viertel.

Wenn du dich in diese Übung fallen lässt und die scheinbare Langeweile beginnst zu genießen, dann wird das sehr meditativ.

Nimm es auf und hör es dir an, dir werden Fehler auffallen, die beim Spielen nicht zu bemerken waren. Achte nun auch auf diese Kleinigkeiten. Spiel zur Abwechslung auch mal 32el, aber steigere das Metronomtempo nur in kleinen Schritten.

Irgendwann fällt der Groschen und du wirst ein gänzlich anderes Timing erleben. Bei dir selbst, wie auch bei Mitmusikern. Geniesse den Weg und bleib geduldig.
 
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Hi,
ich stell mir das Metronom als einen Freund und Mitmusiker vor, auf den ich mich einstelle, mit dem ich gerne zusammenspiele und der mir hilft die richtige Geschwindigkeit beizubehalten.
 
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Und alles klingt wie von einer Maschine gespielt, jedoch bestens geeignet um mit Drum Machine zu spielen.
Absolut ungeeignet für schöne Wiener Lieder, etc.
 
Das Spielen mit Metronom soll erziehen, den Click zu verinnerlichen.
Mit dem Metronom spielen beginnt daher mit einem richtig platzierten ersten Ton.

Dieser Ton soll genau auf die Eins fallen und eine Viertelnote lang sein.
Damit der Ton auf die Eins fallen kann, braucht man einen Vorzähler. Am Anfang ist das am besten ein voller Takt.
Daraus ergibt sich das Übungsschema: |: 1 Takt zählen, 1 Takt spielen :|

Ich nehme unter Windows die kostenlose Version des Modtronome, wenn ich nur ein klassisches Metronom will.

Gespielt wird im 4/4 Takt, das Metronom klickt zunächst alle 4 Viertelschläge und markiert dabei die erste Zählzeit.
Ich würde als Tempo 110 nehmen, das ist für die Viertel weder langsam noch schnell und daher einfach.

Wenn die Übung leicht fällt, stellt man das Metronom auf 2/4 und 55.
Die Übung bleibt genau die gleiche, aber nun schlägt das Metronom nur noch jeden zweiten Schlag.

Zum Zählen würde ich bei den Vierteln bleiben und wenn es möglich ist, dann würde ich mit dem Fuß begleitend tappen. Die Bewegung darf recht klein sein, solange sie eine saubere Rückmeldung gibt und natürlich genau in der Zeit erfolgt.
Durch die Verknüpfung des Tappens mit dem Zählen und dem Metronom lernt man m.E. am schnellsten, stetig zu spielen.

Ein paar Minuten täglich reichen, mit steigender Sicherheit kann man das Metronom gerne langsamer stellen oder sich als Zielübung nur noch die Eins klicken lassen.

Wenn diese Grundlektion gemeistert ist würde ich mir rhythmische Figuren vornehmen, wie sie in der aktiv gespielten Musik vorkommen.
Man kann z.B. ein Stück nur als Notenwerte auf einem Ton spielen, statt als Melodie mit Begleitung.
Das entlarvt sofort, ob man irgendwo rhyhtmisch zum hängen neigt, z.B. bei Synkopen oder dem Wechsel von Triolen und binären Notenwerten oder bei Achtel bzw. Sechzehntelgruppen mit Pausen...

Und alles klingt wie von einer Maschine gespielt...
Durch das Üben mit Metronom bildet man rhythmisches Wissen und ein Gefühl dafür aus, an welcher Stelle ein Ton in der fließenden Zeit des Stücks platziert werden kann.
Das gibt eine solide Grundlage für musikalisches Spielen.

Gruß Claus
 
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Mein erster Gitarrenlehrer, der eigentlich Bassist in einer ProgRock Band war, hat mich immer mit "Click-Wegklatschen" vor jeder Stunde gequält. Immer ca 5-10 Minuten.

Click auf die Lautsprecher legen, ganz ohne Instrument und auf den Click klatschen. Wenn mit dem Klatschen der Click verschwindet, dann bist du richtig:)
 
Absolut ungeeignet für schöne Wiener Lieder, etc.

So absolut kann man das nicht sagen, das ist weniger als die halbe Wahrheit. Wenn man eine Ausnahme kennt - seien es meinetwegen Wiener Lieder - dann sollte man nicht der Gefahr erliegen, dieses als Erklärung dafür zu nehmen, dass die Regel, nämlich stramm rhythmisch musizieren zu können, nicht wichtig ist. Und wie vieles beim Musizieren ist das Rhythmustraining mit etwas Mühe verbunden, der man sich stellen muss.

Wenn der Klick richtig im Hirn drin ist, dann kann man die Melodie an geeigneten Stellen vor oder auch nach den Beat verziehen, oder den Beat gar ganz unterbrechen, um danach wieder genau den Beat aufzunehmen. Das kommt dann richtig musikalisch rüber, ohne dass dabei unsicherer oder gestaltloser Rhythmus empfunden wird. Ich selbst schalte immer mal wieder den Metronom an und entdecke dabei immer wieder rhythmische Ungenauigkeiten in meinem Spiel. Wenn ich danach ohne Metronom dasselbe Stück spiele, hören sich die entsprechenden Stellen viel musikalischer an.

Beispiel aus ganz anderem Bereich: Den verzogenen Beat kann man optisch sehr gut bei Standard-Turniertanzpaaren beobachten: diese Leute sind ohne Zweifel rhythmisch sehr begabt. Die eigentliche rhythmische Kunst beginnt dann, wenn sie an entsprechender Stelle nicht genau auf den Beat sondern etwas verzögert den Schritt setzen. Das sieht dann im Zusammenspiel mit der rhythmischen Tanzmusik sehr gekonnt aus.

Es ist aber ganz klar, dass man als Musiker den Klick trainieren und sicher draufhaben sollte - unabhängig vom Instrument. Hierin bin ich mit den Vorrednern einig. Bei passender Musik kann man dann fallweise und sehr bewusst zur Erzielung eines musikalischen Ausrufezeichens davon ablassen.

Viele Grüße

morino47
 
Gespielt wird im 4/4 Takt, das Metronom klickt zunächst alle 4 Viertelschläge und markiert dabei die erste Zählzeit.
wenn das Metronom tick-tock-tock-tock macht, nehme ich (wenn ich mal nicht vermeiden kann, mit Metronom zu üben) das tick gerne auf die 4 - als Hinweis, der nächste Schlag ist die 1. Ist für mich persönlich angenehmer und sicherer als das tick als Markierung direkt auf der 1.
 
Ich versuche mich auch ab und an am Üben mit dem Metronom, aber ich habe leider überhaupt kein Gefühl dafür, wann ich im Takt damit bin und wann nicht.
 
Für das Üben mit dem Metronom - bzw. eher für das Ergebnis des Übens mit dem Metronom - gab es heute Lob! Vor allem im Bass hat sich echt was getan, der läuft viel gleichmäßiger und alle Viertel haben endlich mal die gleiche Länge. Ich habe dazu ein vergleichsweise einfaches Stück ohne Achtelnoten genommen, das Metronom auf 60 gestellt, Diskant und Bass erst getrennt und dann zusammen gespielt. Empfehlung meiner Lehrerin ist es, wirklich erst mal ganz langsam anzufangen, um überhaupt ein Gespür dafür zu bekommen, ob man tatsächlich nach dem Metronom spielt oder eher zu schnell ist. Gerade, wenn man im Bass auch noch die Finger sortieren muss, ist es schnell vorbei mit der Gleichmäßigkeit. Daher eben auch so langsam.
 
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G
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Regelwerk

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