Tokai Firebird mit Coil-Split ??? Eure Meinung zählt!

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MoonTune
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Hi Leute,

kurz zur Einführung: Ich spiele hauptsächlich Blues, Blues-Rock, Boogie, Country und Folk. Meine Hauptgitarren sind:

  1. Eine Fender Mustang Japan ReIssue mit Boss Overdrive für einen schönen Lead-und Solosound a la Johnny Winter.
  2. Und eine Westfield Firebird V für einen schönen, authentischen und bluesigen Rhythmussound.
Beide gehen in einen Fender Twin Reverb.

Da ich mit meiner jetztigen Band sehr viel auftrete, will ich meine beiden Schätzchen nicht immer mitschleppen müssen, und suchte jetzt nach einem "Arbeitstier", welches die Vorteile beider Gitarren besitzt.
An der Mustang mag ich den dünnen Sound kombiniert mit etwas Overdrive. Dadurch bekomme ich diesen schönen Hendrix, Clapton, Johnny Winter Sound hin. Leider sind die angezerrten Sounds der Firebird nicht mein Fall, da sie (obwohl es Mini-Humbucker sind) eben im angezerrten Betrieb doch eher Humbuckercharakter haben. Für einen cleanen Sound, v.a. für Rhythmus, ist sie allerdings top. Außerdem mag ich die Bespielbarkeit der Firebird sehr.

Nun habe ich eine Gitarre gefunden, die m.E. die Vorteile beider Gitarren vereint:

Eine TOKAI FB45 Firebird Kopie. Die Gitarre ist hervorragend verarbeitet, lässt sich perfekt bespielen und liefert, trotz Erlekorpus und Ahornhals, einen typischen Firebird-Sound. Außerdem haben die Tonabnehmer die Möglichkeit, gesplittet zu werden, sodass ich, mit einem Push-Pull Poti, eine Vielzahl von Sound-Möglichkeiten haben werde, u.a. einen Fenderartigen Sound (durch die Hölzer)

Bevor ich aber die Tonabnehmer splitte, wollte ich Eure fachmännische Meinung hören:


  1. Hat jemand Erfahrung mit gesplitteten Mini-Humbucker?
  2. Was denkt ihr von gesplitteten Humbucker allgemein?
  3. Glaubt ihr, man bekommt einen Fender-Sound hin? Das geeignete Holz ist ja vorhanden?

Ich freue mich über jede Meinung und jeden Kommentar!!!

:) Danke
 
Eigenschaft
 
Ich denke, es geht kaum was über Probieren. Dein Anliegen ist sehr spezifisch. Um dennoch auf deine Fragen einzugehen:

1. Ja, klang für meine Zwecke bescheiden. Die klingen ohnehin etwas dünnlich, gesplittet wird es nur noch matt. Alternativ kann man P90er einbauen...
2. Selten lässt sich damit ein guter Sound hinkriegen
3. Nö, glaube ich nicht. Holz vielleicht aber die Konstruktion, vor allem die Brücke, ist eine völlig andere.

Ich würde mich eher nach einer anderen Gitarrre umschauen, obwohl eine Firebird sicherlich für Johnny Winter-Musik die beste Wahl sein wird. Spontan fällt mir z.B. Reverend ein...

Vielleicht solltest Du eher in Richtung P90 gehen, warum probierst Du nicht eine Tele?
 
Hi,

Danke für die Antwort!

Ich glaube, bei gesplitteten Humbuckern scheiden sich die Geister, manche mögens und andere nicht. Ich bin eigentlich auch kein Fan davon...

Aber: Die Singlecoils meiner Mustang (s.o.) klingen clean gespielt auch recht bescheiden, aber leicht angezerrt einfach nur erste Sahne. Ich möchte mit dem Coil-Splitting ereichen, dass ich sowohl Humbucker- als auch Singlecoil-Sound (für den angezerrten Sound in EINER Gitarre habe. Und viele meiner Kollegen mögen gerade die Kombination aus Bridge PU gesplittet und Hals PU als Humbucker.

Zur Telecaster muss ich sagen: Ich habe das selbe Problem wie J.Winter: Ich mag zwar den Sound der Fender Gitarren, aber die Bespielbarkeit einer Gibson. Zitat: "In eine Fender-Gitarre muss man doppelt so viel Energie reinstecken, wie dabei herauskomm !" ;)

Zu den P90: Ich habe bereits eine Jazzmaster Kopie und eine Hondo Semiakustik mit P90, und bin sehr zufrieden. Das wäre auch dann meine "Notlösung" für die Firebird.

Zur Konstruktion: Die feste Brücke der Firebird und der massive Hals und Korpus sollten der Gitarre mehr Sustain verleihen, was vielleicht den gesplitteten PU``s zugute kommt.

Aber du hast recht, ich probiere es einfach mal aus.

Trotzdem freue ich mich übere weitere Meinungen.
 
@Ed:

in welcher Gitarre hattest du den gesplitteten Mini-Hum drin ?
 
Ich hatte eine PRS Soapbar SE sowie eine SG Deluxe. Die PUs waren der Duncan bzw. Bill Lawrence L550, glaube ich. Die Klingen-Teile...
 
Damit ein Humbucker gesplittet richtig gut klingt, braucht er IMHO ordentlich Output, denn gesplittet bleibt ja nur die Hälfte übrig, und das ist sonst deutlich weniger als bei einem Vintage- Stratpickup - kein Wunder, dass das kraftlos und platt klingt. Das führt aber für dich zu der etwas paradoxen Situation, dass ein so outputstarker Humbucker im ungesplitteten (seriellen) Betrieb leicht zum Zerren neigt, während du eigentlich damit Cleansounds erzeugen willst... es könnte eine Überlegung wert sein, einen solchen High- Output- Humbucker zu zähmen, indem man ihn parallel statt seriell verdrahtet - und dann per Push / Pull splittet. :gruebel:

Ich würde mal über den Seymour Duncan SH-3 "Stag Mag" nachdenken; das ist ein Humbucker, der tatsächlich wie zwei nebeneinander liegende SCs aufgebaut ist. Damit müsste man überzeugende SC- und Humbuckersounds erzeugen können. Dann bräuchtest du nur noch eine Gitarre, in die du ihn einbauen kannst... vielleicht eine Epi Firebird Studio. :gruebel:

Alex
 
@ jf.alex.

Danke für die Antwort. Vom SD Sh-3 Stag Mag habe ich auch schon des Öfteren gelesen, dass er sich hervorragend zum splitten eignet.

Eigentlich bin ich kein Fan von Humbuckern, und die Mini-Hums in meiner Firebird sind für mich eigentlich schon das "obere Ende", aber die von Dir erwähnte Zähmung mit einer Parallelschaltung klingt interessant. Ich habe bereits über eine solche nachgedacht, aber eher als Ersatz für den gesplitteten Modus, falls dieser zu dünn und leise klingt.

Ich habe dazu gestern in zwei Beiträgen etwas Interessantes über parallel- bzw. seriell-geschaltete Mini-Hums gelesen:

Obwohl die Parallelschaltung eines Humbuckers zu höheren Frequenzen des Ausgangssounds als bei seriell oder gesplittet führt (rein technisch betrachtet), ist der Höhreindruck doch ein anderer. Da klingen die gesplitteten Humbucker mehr nach Singlecoil. In dem sehr guten Bericht wird das mit der Größe des Magnetfeldes erklärt.
Die Klangunterschiede zwischen seriell und parallel geschaltetem Humbucker sind marginal. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen.
Aber: Um einen Humbucker zu zähmen, also ihm etwas die Lautstärke und den Biss zu nehmen, ist eine Parallelschaltung gut geeignet

Der andere Beitrag: Dort wurde ein Lollar Firebird PU gesplittet. Da dieser PU einen recht geringen Output hat, ist der gesplittete PU sehr dünn und etwas leiser, aber trotzdem hervorragend. Er soll an die alten Singlecoils in den Kay/Silvertone Stratotone Gitarren erinnern.
Wahrscheinlich hängt das Ergebnis eines coil-splitting auch von der Qualität des gesplitteten Humbuckers ab.
 
Hi!

Das Werk ist vollbracht! Trotz des geringen Interesses an diesem Beitrag möchte ich eine Revision der Tokai Firebird Modifikation schreiben:

Das Ergebnis ist zwar etwas anders als erhofft, aber trotzdem gut. Mein Fazit im Vorraus: Coil-Splitting eines MiniHums bringt gute, abwechslungsreiche neue Sounds, dennoch haben diese kaum etwas mit typischen Singlecoilsounds einer Strat gemeinsan.

Also, ich habe nun 8 Soundmöglichkeiten zur Verfügung, die alle etwas besonderes haben, und auch wirklich authentisch klingen.

Im normalen Humbuckermodus klingt die Firebird amtlich, Johnny Winter lässt grüßen.

Die Kombination aus Hals-MiniHum ungesplittet und Steg-MiniHum gesplittet liefert einen Sound, der sehr nahe an dem einer bluesigen Tele liegt (also keine Eierschneider-Tele), durch die Erlekorpus- / Ahornhalskombination twäääängt es auch sehr schön. Die Frage ist, ob dies bei einer "regulären" Firebird (also Mahagony / Mahagony) der Fall wäre...aber ansonsten ein spitzen Ton für Blues- und Rocklicks.
Kombiniert man nun Hals gesplittet und Steg ungesplittet bekommt man einen Sound, der mich irgendwie and den Middle-PU meiner Strat mit Texas Special PU´s erinnert. Optimal für Rhythmus- und Slidespiel.

Hals PU gesplittet alleine liefert einen Sound, der sehr nach Akustikgitarre klingt. Super für gezupfte Passagen.

Steg PU gesplittet alleine hat einen sehr stratigen (!) Sound, und ist für angezerrte Riffs hervorragend geeignet.

Beide MiniHums gesplittet in Kombination klingt nun wirklich nach Strat. Nicht im Sinne von Mark Knopfler, SRV oder Hendrix, aber er hat diesen hohlen, leicht nasalen Sound, den man in der Zwischenposition der Strat findet.


Ich kann jedem empfehlen, zumindest mal coil-splitting (wenn möglich) an seiner Gitarre zu versuchen. Meine Befürchtungen, dass die ohnehin schon schwachen (weil den originalen Gibson Minihums nachempfundenen) Kent Armstrong Minibirds im gesplitteten Modus zu schwach und leise klingen, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Beim Umschalten hört man lediglich eine Veränderung des Sounds von Humbuckercharacter auf Singlecoilcharakter. Und das ist genau das, was ich erreichen wollte. Für Sachen, die nach Strat klingen sollen, nehme ich auch eine Strat. Aber trotzdem kommt der Sound schhon nahe an den Fendersound, mit etwas mehr Mitten und Sustain (Konstruktionsbedingt, da eingeleimter Hals und festsitzende Bridge). Dreht man aber am Verstärker die Mitten etwas zurück, kommt man der Fender-Sache noch viel näher.

Auf jeden Fall ist die Firebird jetzt vielseiter und liefert amtliche bluesige Sounds, die sowohl an Gibson als auch Fender erinnern.

Ich frage mich, wie die Gitarre als Firebird VII Version klingen würde, also mit 3 (gesplitteten) MiniHums und einer freischwebenden Brücke... ich damit würde man schon nahe an einen Stratsound kommen. Denn dem Telesound ist diese Tokai mit 2 MiniHums sehr nahe. Die fehlenden Höhen und zusätzlichen Mitten kommen dem Cleansound sehr zugute, da ich mich oft selbst dabei erwische, wie ich bei meiner Strat oder meiner Tele die Höhen zurückdrehe und am Amp mehr Mitten hinzufüge.
Allerdings dürfte das Ergebnis bei einer regulären Firebird nicht ganz so "fenderish" ausfallen.
Ok, das wars!

Ich bin begeistert von meiner Tokai, da sie jetzt ein echtes Arbeitstier ist, und das wollte ich auch mit der Modifikation erreichen.

Falls ihr Fragen habt, meldet Euch einfach.

Tschöö
 
Hi,
schöner Beitrag. Auch wenn ich gegen Hum-Splitting bin, aber was soll's.

Entscheidend für den Pickup-Kombinationssound ist auch der Abstand der Coils von den Saiten, sprich: Hals- und Stegtonabnehmer kombiniert klingen nur bei einem bestimmten Abstand zu den Saiten schön.
Dazu muss man den Saitenabstand beider Pickups erst mal optimal einstellen (gemäß Anleitung des Herstellers), dann den Halstonabnehmer langsam tiefer stellen und den Sound in Mittelstellung prüfen - meist reichen schon 1 oder 2 Schraubenumdrehungen aus.
So habe ich das bei meinen beiden Epi Firebirds gemacht. Die Firebird V mit den Original Epiphone Minihumbuckern klingt jetzt fasst so drahtig wie eine Fender Telecaster, die Studio dabei etwas weicher, aber kräftiger. Allerdings: splitten kommt bei mir nicht in Frage.
 

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