Tonregler ohne Funktion bei neuem Squier Affinity Jazz Bass

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Hallo,
ich habe mir online einen Squier Affinity Jazz Bass gekauft und bin im Großen und Ganzen zufrieden damit. Er ist ganz gut eingestellt, die Bünde schnarren nicht und es gibt auch keine schartigen Frets. Das Gewicht ist bei ca. 4 kg, ich hatte es mir noch etwas leichter gewünscht, aber es geht schon so.
Allerdings ist der Ton-Poti komplett ohne Funktion und der Ton verändert sich nicht, wenn man ihn verstellt. Mir kommt es so vor, als wäre er permanent voll aufgedreht.
Ich habe zwei Fotos von der Verkabelung gemacht, könntet ihr vielleicht eben einen Blick darauf werfen und sagen, ob ihr eine falsche Verkabelung seht?

Eigentlich würde ich den Bass ungerne zurückschicken, weil ich ansonsten zufrieden damit bin. (Ich kann auf Anfänger-Niveau löten).
jb1.jpg

jb2.jpg


Viele Grüße,

Stefan
 
Hallo Stefan,
leider ist auf Deinen Fotos der Bereich rund um den Kondensator und seine Verkabelung nicht zu erkennen, daher schau mal ob bei Dir alles so verlötet ist wie auf diesem Schaltplan von @Cadfael .

jb_schaltplan.jpg

Der Kondensator muss mit Masse (Kappe des Ton-Potis) und dem rechten Beinchen verlötet sein.
Was man ebenfalls nicht sieht, ob vom Hot-Anschluss der Buchse eine Verbindung zum mittleren Beinchen des Ton-Potis existiert.

VG, Chris
 
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ich habe mir online einen Squier Affinity Jazz Bass gekauft

Neu (mit Garantie) oder gebraucht?

An einem neuen Instrument würde ich grundsätzlich nicht herumbasteln, weil dann die Garantie erlischt. Und natürlich hat man ja grundsätzlich ein Recht auf ein einwandfreies Instrument. Du kannst Reparatur fordern - das erfordert natürlich noch zweimal hin und her schicken, ist aber die sichere Variante.

Bei der eigenen Fehlersuche ist sicher das Bild von @Flex Bass hilfreich. Allerdings muss es ja nicht an der Schaltung liegen, sondern kann auch die Verlötung selbst sein (kalte Lötstelle) oder, was mir nicht unwahrscheinlich erscheint, ein defektes Poti, zumal Du schreibst

Mir kommt es so vor, als wäre er permanent voll aufgedreht.

Dass bei einer falschen Schaltung oder einer Unterbrechung durch eine kalte Lötstelle alles andere einwandfrei funktioniert ist meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich. Ein Gitarrenbauer oder eine Fachwerkstatt kann das tatsächliche Problem schnell überprüfen und zutreffend feststellen sowie womöglich kurzfristig reparieren.
 
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Entscheidend ist der 2. Draht des grünen Kondensators in der Nähe der Ausgangsbuchse. Der 1. ist am Poti angelötet aber den 2. sieht man nicht auf den Fotos.
Der sollte an Masse - das ist der blanke Draht, der zu allen Potigehäusen geht.
Immerhin haben die sich hier nicht auf das Blech asl Masseverbindung verlassen - eine häufige Unsitte bei den kleinen Signalpegeln hier.
 
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leider ist auf Deinen Fotos der Bereich rund um den Kondensator und seine Verkabelung nicht zu erkennen, daher schau mal ob bei Dir alles so verlötet ist wie auf diesem Schaltplan von @Cadfael .
Doch, kann man schon sehen, wenn man reinzoomt. Der Kondensator ist hier vom Hot der Ausgangsbuchse zur Mitte des Tonpotis verdrahtet und vom hinteren Anschluss des Potis über die Widerstandsschleifbahn zu Masse abgeleitet. Das ist etwas anders als in Cadfaels Schaltplan, aber eletrisch äquivalent.

Wenn die Schaltung bei Dir nicht funktioniert, dann kann das entweder an kalten Lötstellen an den Beinchen des Kondensators liegen oder der Kondensator selber ist „tot“. Rein theoretisch könnte auch das Poti defekt sein, aber das ist eher unwahrscheinlich.

Wenn Du es Dir zutraust, löte die beiden Lötstellen vom Kondensator nach, ohne den dabei zu grillen. Du kannst auch im nächsten Elektronikshop oder beim Radio und Fernsehtechniker einen 47nF (0,05 mikroF) kaufen (Folie oder Keramik, kein Elko) und den grünen kleinen Kondensator in Deinem Bild ersetzen. Der lötet Dir das Ding auch rein für einen Fünfer in die Kaffeekasse. wird nur schwer sein, heute noch einen vom alten Schlag zu finden…

Eine passive Jazzbasselektronik ist keine Raketenwissenschaft, da kann man alles selber dran machen. Wenn Du das Löten ordentlich machst, wird auch keiner wegen der Garantie etwas sagen (können).

PS: wo in Norddeutschland bist Du? Wenn es in Fahrentfernung von Celle ist, dann kann ich Dir helfen!
 
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Hallo,
vielen Dank für eure Antworten! Ich bin immer wieder überrascht davon, was man hier in diesem Forum für eine qualifizierte Hilfestellung bekommt.
Ich habe nochmal die betreffenden Lötstellen neu fotografiert:
ls1.jpeg

ls2.jpeg


Was meint ihr, könnten das mangelhafte Lötstellen sein, oder ist der Kondensator sogar falsch verlötet?
Es ist ja schon etwas anders, als bei dem Link oben.

Viele Grüße,
Stefan
 
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Ich habe nochmal genau geguckt, auf der Skizze ist die Verkabelung ja schon ziemlich anders als bei meinem Bass...
jj.jpg

LG
 
wenn ich etwas reparieren will, dann sollte ich wissen, wie es richtig ist, und was genau im moment bei mir anders ist.

auf der Skizze ist die Verkabelung ja schon ziemlich anders als bei meinem Bass...
schwer zu sagen, wenn man weder weiss, wie es genau bei dir aussieht, noch, wo du einen unterscheid erkennst.

was soll man gross raten? ich würde das ganze halt so verlöten, wie es üblicherweise gemacht wird.
 
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PS: wo in Norddeutschland bist Du? Wenn es in Fahrentfernung von Celle ist, dann kann ich Dir helfen!
Vielen Dank übrigens! Ich bin aber im Oldenburger Raum, das ist ja eine etwas andere Ecke.
LG
 
Dann ist das der Fehler
Wie kommst Du da drauf? Eine Tonblende leitet von Hot über einen Kondensator hohe Frequenzen in Richtung Masse ab - damit das ganze regelbar ist, liegt noch ein veränderbarer Widerstand (Poti) dazwischen. Genau so ist es bei diesem Bass verdrahtet.
 
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Der Kondensator ist hier vom Hot der Ausgangsbuchse zur Mitte des Tonpotis verdrahtet und vom hinteren Anschluss des Potis über die Widerstandsschleifbahn zu Masse abgeleitet. Das ist etwas anders als in Cadfaels Schaltplan, aber eletrisch äquivalent.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Kondensator mit dem Masseanschluss (Ring) oder Hot verbunden ist.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob der Kondensator mit dem Masseanschluss (Ring) oder Hot verbunden ist.
Er ist dort angelötet, wo auch die Summe von den Volume Potis angelötet ist. Dass ist sicher, weil sonst würde gar nichts aus dem Bass kommen.
20230331_171947.jpg

So wie oben dargestellt ist es bei ihm verdrahtet, darunter die Schaltung, die einige hier "normal" nennen. Technisch absolut das gleiche...
 
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Wenn Du es Dir zutraust, löte die beiden Lötstellen vom Kondensator nach, ohne den dabei zu grillen.
Du würdest also als ersten Lösungsversuch die beiden Lötstellen von dem Kondensator neu anlöten, richtig? (Auch nach Betrachtung der Detailfotos..?)
 
Wie kommst Du da drauf?
Weil ich von der Schaltung ausgegangen bin, die auf deinem Bild als "Alternativ" gekennzeichnte ist, und wenn man da den anderen Anschluss des Kondensators statt nach Masse zum heißen Signal führt, macht die Tonblende genau gar nichts.

Jetzt bleiben 3 Fehlerquellen:
  • Kondensator defekt / zu klein (falscher Wert genommen, z.B. 47 pF statt 47 nF)
  • Poti defekt
  • Lötstellen kalt
 
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Was meint ihr, könnten das mangelhafte Lötstellen sein, oder ist der Kondensator sogar falsch verlötet?
Es ist ja schon etwas anders, als bei dem Link oben.
Die Lötstellen sehen erstmal unverdächtig aus, aber manchmal sieht man kalte Lötstellen auch nicht. Löte sie einfach nach bzw. bitte jemanden, der das sicher kann, das zu machen. An der Buchse ist es etwas kniffelig, weil da der Kondensator und von hinten noch das weiße Kabel zusammen angeschlossen sind. Die müssen auch beide da bleiben beim nachlöten. Der andere Kontakt am Poti ist einfacher, weil nur der Kondensator dran hängt. Den blanken Draht, der durch die obere Lötöse des Tonpotis geht, kannst Du auch nachlöten. Wenn es dann immer noch nicht geht, ist entweder der Kondensator hin oder das Poti. Zum Test lötest Du den Kondensator aus und ersetzt ihn mit einem Stück Draht. Jetzt muss die Tonblende das Ausgangssignal gegen Null regeln. Wenn das so ist, dann ist das Poti i.O. Dann hilft nur noch ein neuer Kondensator, das Ding kostet ca. 20 Cent… 47nF ist der richtige Wert.

Mein Tipp wäre folgender: wenn Du sicher bist, dass Du den Bass behalten willst, dann geh damit zu jemandem, der Löten kann, ein Meßgerät und einen 47nF Kondensator hat. Das ganze dauert mit Vorheizen des Lötkolbens 5 Minuten…
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Du würdest also als ersten Lösungsversuch die beiden Lötstellen von dem Kondensator neu anlöten, richtig? (Auch nach Betrachtung der Detailfotos..?)
Ja!
 
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Mein Tipp wäre folgender:
Ok, vielen Dank für eure detaillierte Hilfe. Wahrscheinlich werde ich morgen selbst den Lötkolben schwingen. (Ich habe schon ein paar Mal Tonabnehmer in Gitarren gelötet, das hat eigentlich immer recht gut geklappt).
Ich werde berichten, wie es gelaufen ist.
 
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