Tremolo des eigenen Instruments herausfinden

Bernnt
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Mal ne Ich-nix-blick-Akkustik-Frage. Instrumente werden ja mit unterschiedlichem Tremolo geliefert. Ich habe gehört, dass die meisten Anbieter die beiden 8-Fuß-Register 0, 4, 6, 8 oder 12 Cent gegeneinander verstimmen. Wie kriege ich raus, was ich selber bei meinem Akkordeon habe? Man kann doch mit einer Handy-App die Frequenzen der beiden 8-Fuß-Register des Kammerton a' mit einer Handy-App messen. Wie kommt man dann auf die Cents?

Mal ein praktisches Beispiel: Ich messe das a' im 8'C-Register mit 440,7 Hz und das a' im 8'-Register mit 442,5 Hz. Wie viele Cent sind das demzufolge? Ich würde gerne auch erfahren, wie man das rechnet.
 
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Hallo bernnt,

Hz in Cent umrechnen geht nicht. 100 Cent ist der Abstand zwischen zwei Halbtönen, egal welche Frequenz sie haben.
Wenn Du die Schwebung in Cent wissen willst, lade Dir mal Dirks Akkordeon Tuner als Probeversion runter. Das Programm
zeigt bis drei Stimmzungen gleichzeitig an, mit dem entsprechenden Unterschied in Cent.

siehe auch:https://de.wikipedia.org/wiki/Cent_(Musik)

Gruß, Didilu
 
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Das kann man schon berechnen. Das Cent ist ja ein Maß für Intervalle. Also lässt sich das Intervall zwischen zwei Tremolozungen in Cent ausdrücken.

Nach der Formel auf der von Didilu verlinkten Wikipädieseite ergibt sich:

1200 * log2(442,5/440,7) = 7,0567

Also 7,0567 cent. Das nutzt natürlich nur bedingt etwas, weil die Centwerte bei höheren Tönen kleiner werden müssen und bei tieferen Tönen größer, wenn ich alles richtig verstanden habe. Aber man kann den Centwert bei a' schon als Ausgangspunkt nehmen und dann die anderen Töne so stimmen, dass sich das Tremolo ähnlich anhört.

Diese Seite finde ich zur Überprüfung der eigenen Rechenergebnisse auch ganz hilfreich: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-centfrequenz.htm
 
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Hz in Cent umrechnen geht nicht. 100 Cent ist der Abstand zwischen zwei Halbtönen, egal welche Frequenz sie haben.

äh - doch, geht schon - ist nur unüblich.

Wenn man schon eine Handy-App hat, die einem die Frequenz anzeigt, dann nimmt man am besten auch gleich eine Anzeige, die sich in musikalische Tonhöhen umschalten lässt und die hat dann meist eine Anzeige, die man auch in Centabweichung anzeigen lassen kann - ist der einfachste Weg.

in dem Wikipedialink von Didilu sieht ist der mathematische Zusammenhang zwischen Frequenz und Cent dargestellt.

  • Kurz erläutert ist das Frequenzverhältnis einer Oktave = 2 Also z.B. Grundton A = 440 Hz -> dann hat das oktavierte a die Frequenz 880 Hz -> 880Hz / 440 Hz = 2

..soweit klar...

  • Eine Oktave ist im gleichgestuften Stimmungssystem per Definition in 12 gleiche Halbtonschritte unterteilt.
  • Das kann man umrechnen und bekommt als Abstand zwischen zwei Halbtönen die 12. Wurzel aus 2
  • Der Definition beträgt der Frequenzabstand zwischen zwei Halbtönen 100 Cent.
  • 1 Cent ist dann ausgerechnet der Faktor C= 1,0005777895

  • Eine 7 Centabweichung bezogen auf 440 Hz wäre dann z.B. 440Hz*C^7 ( ausgeprochen:440Hz mal C hoch 7), also ca. 441,78 Hz

... Und bezogen auf die Grundfrequenz A = 440,7 Hz ergibt sich bei 7 Cent Abweichung:

440,7 Hz * 1,0005777895^7 = 442,49 Hz

Die Abweichung die @Bernnt nachfragt beträgt also ca. 7Cent. ... also ein relativ flaches Tremolo

:)

So und ab dem Punkt kommt der Stimmer ins Spiel, wie der die Stimmung einrichtet. Man kann nun über den kompletten Tonumfang das Tremolo mit gleichem Centabstand stimmen - machen manche auch. In der Regel wird aber zu den hohen Tönen das Tremolo etwas stärker und zu den tiefen Tönen hin etwas schwächer gestimmt. -Das klingt im allgemeinen für das Ohr angenehmer.

Rein physikalisch wäre die konstante Centabweichung korrekt - dann ergeben sich auch bei Akkordgriffen keine weiteren Verstimmungen,weil alles im glecihen Relativen Abstand wieder passt. In Natura ist das aber egal, denn einerseits kann man nur einen bestimmten Intervallabstand greifen und zum anderen ist keine Akkordeon Stimmung so sauber ,weil spätestens nach ein paar Tagen die ersten minimalen Verscheibungnge schon wieder auftauchen, so dass man das bei einem 3 chörigen Akkord noch unterscheiden kann.

Deshalb wird normal so gestimmt, wie es für das Hörempfinden als angenehemr empfunden wird und stimmt zu den hohen Tönen die Abweichung gerne etwas weiter und zu den tiefen Tönen meist etwas enger.
 
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Ich wusste ja: Hier wird ihnen geholfen. Vielen Dank, @Torquemada und @maxito.

Die Abweichung die @Bernnt nachfragt beträgt also ca. 7Cent. ... also ein relativ flaches Tremolo
Darf ich da nachhaken? Ich habe versucht, meine Fragen im Forum zu suchen, aber da ist alles zum Thema Tremolo irgendwie verstreut. Nun:

1. Es gibt Akkordeonhersteller, die sprechen von "Standard-Tunings", gemeint sind damit damit meist Tremolos in Werten von 4,6,8,12 Cent. Worauf bezieht sich das? Auf das a' (440 Hz)?
2. Welche Tunings sind überhaupt sinnvoll? Ein Stimmer in meiner Gegend verweigerte mir mal eine Stimmung, bei der ich "2 Cent" (also praktisch nix) haben wollte. Ist das nicht machbar? Was ist überhaupt praktikabel?
3. Wie sehr schwankt die Stimmung überhaupt bei Kälte / Wärme? 440,7 Hz sind ja keine 440 Hz? Hat das also was mit der Wärme bei mir zuhause zu tun?
4. Und weil ich meinem Messergebnis nicht ganz glauben kann: Wie genau sind diese Handy-Apps überhaupt? Was leistet das Messmikrophon des Handys?
 
Darf ich mich an @Bernnt s Fragen dranhängen? Tremolo beim Akkordeon ist ja eigentlich eine Schwebung zwischen (im einfachsten Fall) zwei Tönen. So eine Schwebung ist ja am ehesten dadurch charakterisiert, das die beiden Töne durch das Ohr als ein Ton gehört werden, der aber "wawawawa" macht. Nun kann man die Anzahl der "wa" pro Sekunde zählen; das gibt die Hertzzahl der Schwebung (bzw. der Frequenzdifferenz). Wäre es nicht viel einfacher, den Grad des Tremolos durch diese Zahl anzugeben? Denn das ist es ja, was beim Hören zählt, und die sollte über alle Töne ungefähr gleich bleiben. Oder irre ich mich?
 
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Ich habe mir mal die Mühe gemacht, mit einer Handy-App die Frequenzen der Töne einer Oktave auf Zug in verschiedenen Registern des Diskants meines Konverters zu messen und in ein Excel-Dokument einzutragen. Das Messergebnis ist ernüchternd, wenn man die farbigen Excel-Zellen anguckt, die die Differenzen in Cent enthalten. Die Frage ist natürlich, was ich da eigentlich genau gemessen habe (Tatsächlich die Frequenzen der verschiedenen Töne eines Instruments oder die Abhängigkeit der Töne meines Instruments von der Außentemperatur ODER...). Aber schaut selbst:

Messtabelle.png


Nur für den Fall, dass jemand die Sache auch angehen möchte, habe ich die Excel-Datei gezippt und angehängt. Sie funktioniert auch mit OpenOffice. Messergebnisse von anderen Instrumenten würden mich freuen.

Jetzt habe ich weitere Fragen, die ich hier zusetzen möchte:
5. ->siehe Frage von Torquemada
6. Ist die Sache mit den Cents das Maß für den DURCHSCHNITTLICHEN Unterschied der Frequenzen in den vorhandenen 8'-Registern?
7. Wie genau kann man überhaupt stimmen?
8. Und wie groß dürfte die mittlere Toleranz bei einem Akkordeon im Verlauf eines Jahres sein? Ist das temperaturabhängig? Feuchtigkeitsabhängig?

Upps, @maxito und @Ippenstein - das sind viele Fragen. Macht ihr uns schlau? Weiß jemand anders noch Bescheid?
 

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Tremolos in Werten von 4,6,8,12 Cent. Worauf bezieht sich das? Auf das a' (440 Hz)?

Das bezieht sich auf den relativen Abstand zur Grundfrequenz des Tons. Ob du von 440 Hz, 443 Hz oder sonstwas ausgehst, ist hierbei egal - da die Centangabe ein relativer Abstand ist, ist das unabhängig von der Frequenz.... Das ist ja das praktische dran;). Nur mit den Frequenzabständen kann man nämlich nix erkennen, da man die immer erst wieder umrechnen müsste.
Und so kann man sehr schnell sagen, dass eine 7 Cent Tremolostimmung bei 440 Hz und bei 880 Hz den gleichen Höreindruck macht, weil der relative Abstand gleich ist.

Welche Tunings sind überhaupt sinnvoll?

Das hängt von dir ab, was du willst. Ob das Tremolo gut klingt, hängt auch vom Instrument ab. Nicht jede Schwebung passt zu jedem Akkordeon.

Weniger als ca. 4 Cent an Schwebung stellt man normal nicht ein, da sich hier so langsam der Effekt "Schwebung " verliert und nur noch ein langsam modulierender Ton ergibt. Und unter 2 Cent kann man das auch normal nicht mehr als Schwebung erkennen. Das ist das dann eher ein "irgenwie rauh klingender " Ton. Und auf 2 Cent Abweichung würde ich auch nicht stimmen - das kommt mit dem Spielen automatisch... man muss nur ne Weile warten, bis sich die Kiste entsprechend verstimmt hat.:D.

Wie sehr schwankt die Stimmung überhaupt bei Kälte

Das hatten wir schon mal an andere Stelle ausgiebig diskutiert, ohne eindeutiges Ergebnis. ...Zumindest zu dem Ergebnis , dass es praktisch nichts ausmacht, sind wir schon gekommen.

440,7 Hz sind ja keine 440 Hz?

Das würde mich nicht im geringsten interessieren. Ob mein Akko auf a= 440,000 Hz oder auf 440,7 Hz gestimmt ist, solange es in sich stimmt. Diese 0,7 Hz sind ca. 3 Cent Abweichung. Wenn du beim Spielen kräftig Gas gibst und lautstärkemäßig aufdrehst, saufen die tiefen Stimmzungen , insbesondere im Bass wesentlich weiter ab! Ein Akkordeon ist alles andere, als ein frequenzmäßiges Präzisionsinstrument!

Und auch im mittleren Diskantbereich sind die Stimmzungen in aller Regel nicht abgeglichen und haben eine gewisse Tondrift über den Lautstärkebereich. Das muss noch nicht mal konstant zunehmen, sondern kann zunehmen und dann auch wieder abnehmen - hängt von der einzelnen Stimmzunge und deren genauem Schliffprofil ab.

Aus diesen fertigungsbedingten Ungenauigkeiten des Akkordeons lohnt es sich auch nicht bei der Stimmung übertrieben hohe Anforderungen an die absolute Stimmfrequenz zu stellen, sonst müsste man genau angeben bei welchem Spieldruck auf welche Frequenz gestimmt wurde ... und dann auch tunlichst nur genau in diesem Lautstärkebereich spielen, sonst stimmts ja wieder nicht mehr exakt:nix: Drum : es reicht, wenn das Akkordeon ungefähr auf A=440 Hz gestimmt ist, dafür aber in sich stimmig klingt.

Wie genau sind diese Handy-Apps überhaupt? Was leistet das Messmikrophon des Handys?

Zumindest für s Akko stimmen ist s genau genug. Ein echtes Messmikrofon für s Akkostimmen kaufen, wäre Perlen vor die Säue geschmissen!

Wenn es dich interessiert, wie genau deine Handy App ist dann prüfe doch mal die Frequenz mit einer Stimmgabel nach. Die ist zumindest kalibriert.

Kleiner Tipp:
wer das tun möchte sollte dies tunlichst nur mit 1 Stimmgabel prüfen - keinesfalls mit 2 oder mehreren verifizieren wollen;) ... denn auch die Kalibierungsgenauigkeit vonhandelsüblichen Stimmgabeln liegen nur in der Toleranz von ein paar Cent genau! Sonst kommt man schnell an den Punkt: welche 440 Hz sind denn nun dir richtigen? :D
... und nur für s Akko Stimmen eine zertifizierte Präzisionsstimmgabel zu kaufen... da wären wir wieder bei den Perlen und Säuen...


Es gilt immer noch:

richtig Messen ist eine Kunst und wer viel misst, misst meist Mist!:redface: Nicht umsonst gibt es ja den Beruf des Messtechnikers.
 
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Noch etwas:
9. Gibt es eigentlich für Akkordeons eigentlich Tabellen, die die Stimmung eines Tons in Hz enthalten? Jede Stimmung hat ja wohl so ihre Macke - ob Werckmeister, Kirnberger oder sonst was die Leute wohl für Akkos verwenden...
 
Die Frage ist natürlich, was ich da eigentlich genau gemessen habe

Antwort: was ungefähres!

-> Gegenfrage: bei welchem Spieldruck hast du denn gemessen?

Denn siehe meine Erläuterung oben: die Stimmzungen verhalten sich nur höchstselten kosntant über deie Lautstärke!

7. Wie genau kann man überhaupt stimmen?

? Absolut, oder relativ?

Absolut: ...vergiss es!

Relativ: ... Das ist die hohe Kunst des Feinstimmers, all die instrumenteneigenen Abweichungen soiweit unter einen Hut zu bringen, dass es trotzdem in etwa übder den gesamten bereich stimmig klingt!

8. Und wie groß dürfte die mittlere Toleranz bei einem Akkordeon im Verlauf eines Jahres sein?

Die Anwort auf diese Frage wissen wirklich nur die Götter! Denn erstens haben all die vielen Eiinzelteile ihr gewisses Eigenleben und zweitens hängt auch sehr viel davon ab, wie das Instrument benutzt wird. Aber selbst wenn es gar nicht benutzt wird hat das Instrument n bissl Eigenleben. Oder um es ganz drastisch zu sagen: nur weil das Instrument teuer ist, ist keine Gewähr, dass es länger stimmungsstabil ist. Und es gibt kein Mittel das im Voraus festzustellen, wie sich das Instrument verhalten wird. ... So isses ... leider:nix:
 
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Also, wenn ich aus deinen Frequenzmessungen die Schwebung in Herz berechne, dann kommt immer so was um 2 Hz raus, also zweimal "wa" pro Sekunde. Ich finde das eigentlich ganz gut.

8‘C8‘Schwebung (Hz)
c‘‘524,0526,32,3
cis‘‘555,6557,82,2
d‘‘588,1589,91,8
es‘‘623,5625,11,6
e‘‘660,8662,82,0
f‘‘700,2701,71,5
fis‘‘741,9743,61,7
g‘‘785,0787,72,7
as‘‘832,5834,52,0
a‘‘881,3884,12,8
b‘‘934,1936,22,1
h‘‘989,0991,42,4
c‘‘‘1049,21051,42,2
[TBODY] [/TBODY]
 
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Gibt es eigentlich für Akkordeons eigentlich Tabellen, die die Stimmung eines Tons in Hz enthalten?

Willst dein Instrument auf "Werckmeister" umstimmen lassen?

Bei gleichgestufter Stimmung kann man leicht für jeden Ton die zugehörige Frequenz ausrechnen... nur wozu?

Meine Empfehlung: es macht nur unglücklich, jedem Jota, um das die Stimmung grad mal abweicht , hinterherzurennen - das macht nur unglücklich. Ein Akko, selbst die teuersten sind in der Hinsicht relativ grobe Klötze! Da reicht ein Staubfussel, der sich mal grad in eienr Piccolo-Stimmzunge verfängt und schon stimmts grad nicht mehr. Fliegt der Fussel wieder weg, passt s wieder...


Ich finde das eigentlich ganz gut.

So seh ich das auch! Für den praktischen Gebrauch ist das ein recht guter Wert.
ch finde das eigentlich ganz gut.
 
Gegenfrage: bei welchem Spieldruck hast du denn gemessen?
Ich habe versucht, nach dem Gehör immer gleich-mittellaut zu spielen, immer auf Druck und immer dann gemessen, wenn die Angabe auf dem Messgerät nicht mehr geschwankt hat. Weiß ja, dass ich mit Lautstärke die Tonhöhe ändern kann...

Wenn es dich interessiert, wie genau deine Handy App ist dann prüfe doch mal die Frequenz mit einer Stimmgabel nach. Die ist zumindest kalibriert.
Auf diese Idee hätte ich selber kommen können. Und - oh Schreck - die App misst ziemlich genau. Also stimmen die Zahlen in der Excel-Tabelle oben schon mal.

Die Anwort auf diese Frage wissen wirklich nur die Götter!
Wer soll denn jetzt noch hier antworten? Du legst den Maßstab GANZ schön HOCH an...:-D:-D:-D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
nur weil das Instrument teuer ist, ist keine Gewähr, dass es länger stimmungsstabil ist.
Wem sagst du das? Hier gibt es einen Thread zum Thema "Pigini." Ich bin da ein gebranntes Kind. Und auch der Borsini-Optimierungsthread von @kevdacc könnte darauf hinweisen. Nach der Tabelle oben muss die Scandalli zum Stimmer. Ich guck mal, wie sie sich weiter verhält. Mal gucken, was ein freundlicher warmer Frühling aus der Scandalli macht...
 
Und so kann man sehr schnell sagen, dass eine 7 Cent Tremolostimmung bei 440 Hz und bei 880 Hz den gleichen Höreindruck macht, weil der relative Abstand gleich ist.
Ist das so? Ich glaube nicht. 7 Cent höher als 440 Hz sind 441,8 Hz. Also entsteht eine Schwebung mit einer Frequenz von 1,8 Hz, entspricht fast zwei mal "wa" pro Sekunde. 7 Cent höher als 880 Hz sind 883,6 Hz. Also entsteht eine Schwebung mit einer Frequenz von 3,6 Hz, entspricht dreieinhalb mal "wa" pro Sekunde, also doppelt so schnelles Tremolo bei a'' wie bei a'. Wird das tatsächlich so gestimmt? Das würde mich wundern.

Oder mache ich irgendwo einen Denkfehler?
 
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Wer soll denn jetzt noch hier antworten? Du legst den Maßstab GANZ schön HOCH an

So isses aber leider. Eine Akkostimmung bleibt leider nicht wirklich konstant. Und wie weit die sich verändert hängt von so vielen Dingen ab, dass sich da nicht im geringsten was wirklich brauchbares ableiten lässt.

Als praktische Richtschnur kann man da nur sagen: entweder man springt bei jeder Abweichung sofort zum Stimmer, oder man nimmt s hin bis die eigene Schmerzgrenze erreicht ist und lässt dann mal wieder nen Abgleich machen. Da ich weiß, dass auch frisch gestimmte Akkos noch etwas "arbeiten" können, wenn man das Instrument stehen lässt ein paar Tage wartet, bin ich hier aus rein pragmatischen Gründen Anhänger der Version "Schmerzgrenze"

Was ist denn im Moment der eigentliche Grund der hinter all den Fragen steckt?
 
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Also, wenn ich aus deinen Frequenzmessungen die Schwebung in Herz berechne, dann kommt immer so was um 2 Hz raus, also zweimal "wa" pro Sekunde. Ich finde das eigentlich ganz gut.
Das hat mir der Verkäufer auch gesagt. Die meisten Konverter-Instrumente würde er heutzutage mit leichtem Tremolo verkaufen (und eben nicht unisono). Es gab in dem Laden auch eine Diskussion zu dem Thema mit zwei Prominenten aus Trossingen und einem Kommissionsmitglied eines bekannteren Akkordeonwettbewerbs. Die Jungs hätten sich gefreut, wenn mehr Instrumente ohne Tremolo verkauft würde, doch die Verkaufszahlen und Verkaufsmöglichkeiten sprechen eine andere Sprache. Ob man selber das jetzt so haben will und so braucht, ist natürlich eine andere Frage.
 
Die Jungs hätten sich gefreut, wenn mehr Instrumente ohne Tremolo verkauft würde, doch die Verkaufszahlen und Verkaufsmöglichkeiten sprechen eine andere Sprache. Ob man selber das jetzt so haben will und so braucht, ist natürlich eine andere Frage.
Ach so, nee das meinte ich nicht. Ich meinte, dass die Werte über die gemessene Oktave ganz stimmig und konsistent seien.

Ob ich selbst lieber ein schnelleres oder langsameres oder überhaupt kein Tremolo haben will, ist eine ganz andere Frage. Aber bei deinem Instrument ist das Tremolo in sich "stimmig gestimmt", wenn man so sagen kann.
 
Wie? Wo? Was? Was habe ich verpasst? Wieso muss die nach der Tabelle zum Stimmer? Ich fand die Messwerte ziemlich gut.
@Torquemada, du bist ein Pragmatiker. Wahrscheinlich muss ich mir eine Scheibe von dir abschneiden. Ich hatte in meiner Messtabelle bei c'' zum Beispiel 7,5 Cent ermittelt. Und so perfektionistisch veranlagt wie ich bin, sagte ich mir: "Stimmer!" Du sagtest: "Kein Problem, es macht zweimal wa - also wawa. Alles ok." Wahrscheinlich ist die pragmatische Zugang hilfreicher und die perfektionistische Rechnerei macht einen nur blind.

Was ist denn im Moment der eigentliche Grund der hinter all den Fragen steckt?
Ich hab zurzeit zwei Never-ending-Stories im Gepäck, die eine heißt "Umsteigen oder nicht?", die andere "Wie sieht's mit dem Tremolo aus?" Dummerweise hängen womöglich noch beide miteinander zusammen. Hintergrund: Mich nervt es kolossal, zwei Instrumente zu brauchen. Vielleicht geht das gar nicht anders, aber eigentlich mag ich nur eins haben, damit sich manche technische Kabinettstückchen einfach besser weil konstanter ins Hirn einprägen. Das ist die Kurzform dieser Fragerei in den letzten Wochen, die Langform gibt's demnächst beim Akko-Treffen zum Abendessen. Bin gespannt, was du darauf sagst..
 
Wird das tatsächlich so gestimmt? Das würde mich wundern.

Ja, schon - das ist wie schon gesagt ein relatives Maß und das ist drum recht praktisch , weil es dem Hörempfinden recht gut entspricht. Denn das Ohr empfindet auch die Abstände relativ und das Gehirn bewertet das dan nwiede rin Abhängigkeit zur Grundfrequenz. Sprich wir 8zumindest ich ) nehmen nicht die Veränderung der absoluten Schwebungsfrequenz war, sondern in Abhängigkeit zur Frequenz die relative Schwebung. Sprich, wenn die Frequenz höher ist, dann wird eine entsprechend höhere Schwebungsfrequenz enstprechend als passend empfunden .

Klingt komisch ich weiß... aber man kann sich das an einem Gegenbeispiel gut veranschaulichen.

nehmen wir mal eine flotte Musettestimmung von ca. 25 Cent an , bzw. bei Ton A eine Schwebungsfrequenz von irgendwo 8 bis 10 Hz. klingt in der Tonlage so super und gibt ein schönes "Musette" . Und jetzt nehmen wir an, dass diese Schwebungsfrequenz über den kompletten Tonbereich konstant wäre... also auch bei den tiefen Tönen. Und jetzt gehen wir mal 2 Oktaven tiefer (im 16-er Register geht sowas meist noch locker) Da sind wir dann nur noch bei A = 110 Hz und da würde dann der Ton um dca. 10% schweben... Da rollt es einem normal die Zehnennägel auf! Das hört sich wirklich grausam an.

Drum wird das relativ zur Tonfrequenz ungefähr konstant gehalten, wobei die Schwebungszahl absolut trotzdem variiert.

Ich habe mal eine Gola gehört, die war im Diskant komplett konstant auf 1 Hz Frequenzunterschied gestimmt (also Stimmfrequenz, nicht Schwebung!), die hörte sich nicht schlecht an, klang aber in den Randlagen irgendwie steril. Aber ich weiß nicht, wie lange das Instrument diese exakte Stimmung gehalten hat.


Oder mache ich irgendwo einen Denkfehler?

Ich wüsste nicht wo - es ist halt nur so, dass unser Kopf nicht absolut funktioniert, sondern nur relativ und sich obendrein mitunter nicht um die Physik schert, sondern ganz eigene Wohlfühlfaktoren als Messlatte anlegt. Drum gibts z.B.auch so viele verschiedenen Tremolostimmungen - weil da jeder anders empfindet.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das hat mir der Verkäufer auch gesagt. Die meisten Konverter-Instrumente würde er heutzutage mit leichtem Tremolo verkaufen (und eben nicht unisono).

Das dürfte auch eine ganz pragmatischen Grund haben:

Wenn ein Tremologestimmt ist, dann wird das logischerweise bei akkordreichem Spiel ganz grob gesagt "matschig" und ein leichter Unterscheid ist dann nciht mehr rauszuhören. Sprich, wenn sich die Schwebung von 12 Cent auf 14 Cent verschiebt, hört man in der Praxis nicht. Wenn aber unisono gestimmt war und de Ton wandert um 2 Cent weg, dann hört man , dass der Ton rauher wird.

Aus dem Grund springen Spieler von Unisono gestimmten Instrumenten wesentlich öfter zum Stimmer, während Spieler von Instrumenten mit kräftigem Musette oftmals jahrzehnlelang spielen, ohne einmal beim Stimmer gewesen zu sein.

Den allermeisten dürfte dieser Effekt nicht bewusst sein. Und aus dem Grund ist aus Sicht des Handels ein kräftiges Trermolo pflegeleichter. Denn die meisten Spieler werden sich der Zusammenhänge im Detail nicht wirklich bewusst, geschweige denn im Klaren sein. Aber wenn die "Nulltremolostimmung" abweicht, das hören die sehr wohl und schlagen dann beim Verkäufer auf und zetern: Alles Pfusch" nachstimmen!


Bin gespannt, was du darauf sagst..

Wenns geht, versuch ich mich da mittlerweile rauszuhalten und sag nix - muss jeder selbst entscheiden:D:rolleyes:
 
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