Trümmerbruch Kopfplatte an Hohner SG Lion reparieren ?

Ralf Boettcher
Ralf Boettcher
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Hallo zusammen, ich bin der Ralf, genannt gerne auch "Ralle" , knapp 60 Jahre jung und wollte mir eine Gitarre wieder anschaffen, die ich zu Ende der
80ger Jahre damals gekauft habe, aber irgendwann für anders in Zahlung gegeben wurde.
Eigentlich wollte ich so ein Teil in gutem optischen Zustand, was bei Kauf auch so war, aber oft kommt es anders, als gedacht..


Nun, ich habe diese Gitarre gekauft, eine 87ger Hohner Sg Lion, da ist unterwegs beim Transport, warum auch immer, die Kopfplatte gebrochen.
Natürlich nicht so vornehm, wie in diversen Tuyube -Videos zu sehen,sondern in mehrere Teile.

Kann man so etwas wohl halbwegs wieder leimen, welchen Leim würdet ihr empfehlen ? Da kann man bei der Montage der Teile nicht viel Druck
ausüben.
Wie würdet ihr vorgehen ?
Ich freue mich über jeden Ratschlag, eine Profireparatur gibt der Wert der Klampfe nicht her und das Versandunternehmen stellt sich auch quer...
danke schonmal für Hilfe.
Die Bilder zeigen die angeknackste Kopfplatte, als auch die mittlerweile amputierte Kopfplatte. Da, wo im Hals am Bruch der lange "Lackriss" zu sehen ist, war auch das Holz gespalten, der Span liegt nun auch zusätzlich lose bei, also ein Puzzle mit drei Teilen, wobei die Kopfplatte selbst auch noch stark längs gespalten ist.
Wie gesagt, wie fixiere ich die Teile mit welchem Leim, welche Vorarbeiten muss ich an den Bruchstellen vornehmen ? Und vor dem leimen das Holz wässern, oder nicht ?

Liebe Grüße, Ralle

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Grund: Bilder eingebunden
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Au weh!
Das sieht ja übel aus!
Ich kann dir zwar leider keinen Rat geben, aber mein Mitgefühl hast du.
Gruß Stefan
 
Hallo Ralf und herzlich willkommen im Musiker-Board!

Toll dass Du so gute Fotos vom Zustand gemacht hast. Ich kann Dir nur raten zu einem mit solchen Reparaturen erfahrenem Gitarrenbauer zu gehen. Das kostet dann zwar mindestens 50,- € aber es wird dann halten.

Sooo einfach ist so eine Reparatur nicht, dass man hier einem Laien sinnvoll tips dazu geben könnte.

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Du bist bei solchen Fragen x-fach kompetenter als ich, aber ich bin sicher, dass das deutlich teurer würde.
Ist aber egal, ein erfahrener Gitarrenbauer wird das einschätzen und einen Voranschlag machen können.
 
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Wenn der Gitarrenbauer erfahren ist, wird er das auch hinbekommen- und zwar so, dass man anschließend praktisch nichts mehr davon sehen kann.
Im Prinzip läuft's aber immer gleich: Kaputtes oder verschwundenes/zerbröseltes Holz ersetzen, evtl. zur Stabilisierung weitere Holzteile rein (der Platz dafür wird gefräst), verkleben, klammern, schleifen, neu lackieren, schleifen, polieren.
Da sind Dinge machbar, die manch einer für unvorstellbar halten würde.
 
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Das Problem ist der "Fehler" der gemacht wurde: Die Teile wieder ineinander oder zusammen zu stecken. Dabei werden lose Fasern aus der Richtung gebracht und stören beim Zusammenleimen. Ich habe schon einige Kopfplattenbrüche repariert, aber hier würde ich das Handtuch werfen... Mit einer neuen Lackierung wird die Reparatur nicht für 50€ zu haben sein, wenn manche Kollegen für einen neuen Sattel schon 50€ verlangen. Wenn es "vernünftig" und stabil sein soll, muss mit 150€ und mehr gerechnet werden.
 
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Ich wil hier niemandem die Illusion rauben, aber ich hatte voe ein paat Jahren einen weitaus weniger komplizierten Kopfplattenbruch. Hab das in MUc verschiedenen Gitarrenbauern geszeigt, die wollten alle zwischen 280 und 350 Euro. Begründung: das muss nach dem Leimen lackiert werden. Ohne das würden sie es nicht machen, da die Arbeit sonst Pfusch wäre und auf sie zurück falle.
Da der Betrag so ein wirtschaftlicher Totalschaden bedeutete, hab ich die Platte selber wieder angeleimt. Hält bis heute.
Ach ja, ich hab Ponal genommen, den Typ davon der vollständig aushärtet. (Ich glaube Express, aber nagle mich nicht fest, einfach mal googlen)
 
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die wollten alle zwischen 280 und 350 Euro
Bei dieser Größenordnung würde ich mir als Alternative offen halten, einen neuen Hals einleimen zu lassen (vorausgesetzt, die Gitarre ist mir den Kosteneinsatz in dieser Höhe wert). Da das hier wohl nicht der Fall ist
eine Profireparatur gibt der Wert der Klampfe nicht her
bleibt wohl nur der Vorschlag von @nasi_goreng (ich halte mal die Daumen ;), dass es funktioniert).
 
Vorsicht bei der Anwendung von Ponal oder anderen Weißleimen / Kaltleimen. Diese erfordern Druck an den Leimflächen um eine feste Verbindung zu erzeugen. Dieser Druck ist aber bei so einer Form wie der Kopfplatte kaum aufzubringen.

Ich würde da eher Epoxidharz empfehlen.

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Fragen kostet ja nichts.
Diese Brüche sind für Laien schwer einzuschätzen, weil "wir" oft von der Optik ausgehen. Der Gitarrenbauer schaut eher, wie viel Fläche/n er hat, die er verleimen kann. Ich kenne Brüche, die sahen halb so wild aus und waren aber nicht mehr zu reparieren und das Gegenteil, totale Verwüstung, die kein Problem war.
Wenn ich da was heikles hatte, habe ich Boris Dommenget gebeten, sich das anzuschauen. Meiner Meinung nach einer der besten überhaupt.
 
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Hallo zusammen,
danke für die zahlreichen Antworten, für euer Mitleid. :) .
So: Gitarrenbauer (Zupfinstrumentenbauer ) , bei dem Wert der Gitarre scheidet dieser eben aus.
Ansonsten schaue ich mal weiter nach, was so geht... :)
Liebe Grüße, glückauf, Ralle.
 
Hai,
Vorsicht bei der Anwendung von Ponal oder anderen Weißleimen / Kaltleimen. Diese erfordern Druck an den Leimflächen um eine feste Verbindung zu erzeugen. Dieser Druck ist aber bei so einer Form wie der Kopfplatte kaum aufzubringen.

als Laie habe mal einen Kopfplattenbruch mit Ponal geleimt.
Ich habe mir dazu, um den nötigen Druck aufzubauen, eine Konstruktion aus Holzresten (mit Moosgummi geschützt) gebaut und den Kopf dann in einer kleinen Werkbank fixiert und der Druck hat ausgereicht. Hat super funktioniert die Kopfplatte ist stabil.
Da das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, wäre es den Versuch wert.
Grüße El Cid
 
Wenn die Vorrichtung gut ist und der erforderliche Druck aufgebaut wird funktioniert das natürlich auch und es sind sicher hunderte Kopfplatten mit Ponal verleimt worden.

Ponal ist bloß nicht geeignet einen Spalt zu überbrücken. Epoxidharz dagegen schon.

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Ich habe schon einen Steg einer A Gitarre mit Weißleim ganz ohne Druck angleimt, nur aufgelegt, hält bis heute, Wichtig ist
daß die Klebeflächen plan aufliegen, nicht der Druck.(war zuminndest bei mir so)
 
Glück gehabt würde ich sagen, aber daraus sollte man keine Regel machen.

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Wenn dir die professionelle Reparatur zu teuer ist, kannst du es natürlich auch selbst versuchen.
Du muss dir aber im klaren sein, dass du nur einen Versuch hast und eine anschließende Reparatur nach einem Fehlversuch erheblich aufwändiger, teurer, oder im Zweifelsfall auch nahezu unmöglich wird.

Ich habe schon dreimal einen Halsbruch repariert. Das erste Mal mit Weißleim. Das war echt blöd und ich musste mich unheimlich beeilen. Das ist nicht zu empfehlen und hält auch nicht so gut.
Nachdem die Gitarre dann einige Zeit später erneut durch den Nachwuchs aus dem Gitarrenständer fiel, klebte ich sie mit UHU endfest 3000:
Thema 'Projekt Halsbruch - Eine "Möwe" mit gebrochenem Hals soll wieder klingen'

Beim dritten Mal nahm ich gleich den richtigen Kleber:
Thema '[Workshop] Kopfplattenbruch einer Konzertgitarre reparieren'

Ich hatte übrigens jedes Mal die Bruchstelle nur Überschliffen und nicht nachlackiert, da die Besitzer es schöner fanden die Narben und damit die Geschichte der Gitarre sicht-und fühlbar zu lassen.

Kaputt ist sie eh schon, also kannst du dich auch rantrauen.
Es ist nicht einfach, aber machbar.
Allerdings muss ich der Fairness halber sagen, dass ich selbst nicht ganz unbedarft bin. Ich bin Schreiner, aber kein Instrumentenbauer.
 
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Ponal ist bloß nicht geeignet einen Spalt zu überbrücken. Epoxidharz dagegen schon.
Das kam bei mir raus, als ich die Kopfplatte mit Ponal anleimte. Ich hab die Bruchstelle zwar mit Zwingen fixiert, aber irgendwie ist sie doch etwas verrutscht. Ist zwar optisch nicht scön aber wirkt sich glücklicherweise nicht negativ aus.
45894468al.jpg
 
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Das ist ein typischer Fehler beim verleimen der gerade durch die Zwingen erzeugt wird.

Die Bruchstelle verläuft nicht parrallel zu den Außenflächen und der frische Leim wirkt als "Gleitmittel".

Dagegen muss man entsprechende Maßnahmen ergreifen und zwar genauso auch bei der Verwendung von Epoxi.

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Genau so ist es!
Dazu spannte ich mit meiner Klebeband-Methode einige Schichten des 40mm breiten Tesa-Bandes in Längsrichtung und zog damit die Kopfplatte zum Hals.
Erst ganz am Ende, wenn durch das Klebeband schon alles "in Position" gezogen wurde, drückte ich mit Zwingen und Zulagen noch etwas die Bruchstelle zusammen.
 

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