Tune Up Half Step? Oder Kapos im Metal?

Strato Incendus
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Seitdem es das erweiterte Digitech "The Drop"-Pedal gibt, das mit dem Whammy-Pedal kombiniert ist und auch hochstimmen kann, könnte man ja auch mal Tune Up 1/2 Step ausprobieren. Natürlich wäre die Oldschool-Lösung ein Kapo im ersten Bund - die habe ich allerdings im Metal auf E-Gitarren noch nie gesehen, maximal im Rock. Der Unterschied ist, dass ein Kapo die Mensur verkürzt, was im Metal ja meist nicht gewünscht ist. Mit dem Drop Pedal bleibt die Mensur gleich.

Allerdings scheint es früher schon ab und an Bands gegeben zu haben, die wirklich hochgestimmt haben, anstatt einfach einen Kapo zu verwenden. Mein Beispiel hier wäre einer der bekanntesten Songs der Band Ten, The Name of the Rose:

View: https://youtu.be/SgJgxeOhjqw?si=r7vop6NLgQnZfnU2

Das Riff greift ziemlich klar auf den tiefen Leersaiten-Ton zurück, der hier ein F ist.
Live haben sie den Song dann aber immer in E-Moll gespielt, was dadurch auffällt, dass das Intro (in F-Moll) vom Band kommt, das Klavier dann aber live plötzlich tiefer weiterspielte.

Bei diesem anderen Song von ihnen namens "High Tide" gehe ich davon aus, dass sie das nochmal gemacht haben, der ist nämlich ebenfalls in F-Moll:

View: https://youtu.be/9kl0wY8Hsss?si=H1jeyncUet5AhfTm



Wenn es nicht gerade um die Tonart F-Moll geht, wird man im Metal vermutlich meistens einen 6-String nicht hochstimmen wollen. Was aber interessanter und öfter nützlich sein könnte, ist, einen 7-String einen Halbton raufzustimmen.
Dann hat man nämlich das oft gewünschte C auf der leeren H-Saite, für alle Songs von Bands, die normalerweise in C-Standard spielen, ggf. auch für das ein oder andere Drop-C-Riff.

Sind euch irgendwelche Bands bekannt, die für zumindest einzelne Songs mal wirklich hochgestimmt haben, anstatt einfach einen Kapo zu verwenden?
Oder kennt ihr umgekehrt irgendwelche Metal-Riffs, die in der Tat auf einen Kapo zurückgreifen? :)
 
Was aber interessanter und öfter nützlich sein könnte, ist, einen 7-String einen Halbton raufzustimmen.
Für C-Standard hab ich eine 6-Saiter für D-, E- und B-Standard jeweils auch. Früher hätte ich mir nicht für jede Stimmung eine andere Gitarre leisten können, im Alter geht das glücklicherweise.
Kapo im hab' ich in 35 Jahren bei Metal-Konzis noch nicht gesehen, Bands die digital "verstimmt" haben schon.
 
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Für die Heavy Metal Schwermetallfraktion gibt es ja auch besondere "Kapodaster".
Gibt es für Links- und Rechtshändergitarren und Bässe. (bei Bestellung bitte angeben)
Ein "Muss" für jeden Heavy-Rocker.

1746245788143.png
BDX. :ROFLMAO:
 
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Allerdings scheint es früher schon ab und an Bands gegeben zu haben, die wirklich hochgestimmt haben, anstatt einfach einen Kapo zu verwenden.
Diese Bands haben das in der Regel aber lediglich im Rahmen eines Songs gemacht und nicht als Trademark Sound, oder um sich abzusetzen.

Vito Bratta von White Lion hat z.B. Little Fighter in F# geschrieben und eingespielt (er hatte auf seiner Steinberger ein Trans Trem und das für die Studioversion einen Ton hochgestimmt), live aber in der Regel immer in E-Standard gespielt.
 
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Sind euch irgendwelche Bands bekannt, die für zumindest einzelne Songs mal wirklich hochgestimmt haben, anstatt einfach einen Kapo zu verwenden?
Nein. Ich denke auch, dass die meisten Bands dann einfach mehrere Gitarren dabei haben.

Der durchschnittsgitarrist hier im Board hat gefühlt 10 Gitarren, da bin ich mit meinen dreien eher ein Alien, aber für mich reichts, ich spiele nur C# Standard, also 2 Livegitarren und ne billige RG falls ich mal ne andere Stimmung brauche, die liegt aber bis auf 3mal im Jahr nur faul im Ständer.

Das Digitech mit Whammy kann man sicherlich nutzen, aber wenn es ausschließlich um die Stimmung geht und nicht während des Songs (warum auch immer) die Stimmung geändert werden soll, dann würde ich die 275€ in ne weitere Gitarre investieren, klar ist das dann kein Top modell aber ne gebrauchte RG421 ist da locker drin, oder halt ne neue Harley Benton, evtl auch was nettes gebrauchtes von Cort… die Möglichkeiten sind da echt vielfältig
Beitrag automatisch zusammengefügt:

… nachtrag
Falls das Whammy ohnehin aufs Board soll ist das Pitch up natürlich wieder im rennen 😉
 
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Freut mich, dass ich noch ein paar für Ten gewinnen konnte :D - so richtig den Durchbruch geschafft haben sie nie, aber Name of the Rose ist einer ihrer bekanntesten Songs.

Hier hört man, wie sie das live gelöst haben (damals schon, als das Album gerade neu war): Nach dem Intro vom Band spielt der Keyboarder noch kurz die paar Klaviertöne weiter in F-Moll und verschiebt das gleiche Motiv dann nach E-Moll, sodass die Band einsteigen kann:


View: https://youtu.be/fEaNfozyYHY?si=SL4wV-16CT9MCbzS

Mittlerweile spielen Ten die meisten Sachen tiefer, da Gary Hughes jetzt auch schon Ende 50 ist und sich das Passagio bei vielen Sängern trotz guter Technik mit dem Alter nach unten verschiebt. Im Gegensatz zu vielen Hard-Rock- und Metal-Sängern hat er halt nie wirklich in Mixed Voice gesungen - einzelne hohe Kopfstimmen-Töne ja, aber nicht die übliche Metal-Tenor-Range dazwischen. Stattdessen hat er sich als Bariton früher in Tenor-Range hochgeprügelt, mittlerweile eben nicht mehr:


View: https://youtu.be/m36h60QZb7g?si=B69T_Q6NKHsUgcqR

(Wie man an der Vorstellung der Bandmitglieder hört, dürfte das der letzte Song im Set gewesen sein - da spielt man üblicherweise seine Klassiker. ;) )
Ich dachte kurz, der Gitarrist rechts (Steve Grocott) hätte einen Kapo dran, das scheint mir aber dann doch nur ein Kopfplatten-Stimmgerät zu sein.


Danke auch für die anderen verlinkten Songs! :) Klingt, als wäre Hochstimmen doch nicht so unüblich, wie ich gedacht habe.

Und klar, ich habe auch mehrere Gitarren, weil "ich brauche verschiedene Tunings" immer der Hauptgrund war. ;) Aber seit es das Drop-Pedal gibt, ist das allein nicht mehr unbedingt eine Begründung.
Live mag es auch schneller gehen, einfach mit der Gitarre, die man bereits um den Hals hat, den Regler am Pedal einen Halbton oder Ganzton rauf oder runter zu drehen, als den Amp auf Standby zu stellen, die Gitarre zu wechseln, umzustöpseln, dann zu schauen, ob die andere Gitarre noch in-tune ist usw. (kann man sich ja je nach Temperaturverhältnissen beim Gig nicht unbedingt drauf verlassen).
Wenn man natürlich einen anderen Grundsound für das andere Tuning haben möchte, mit anderen Tonabnehmern etc., ist das etwas anderes.

Vor allem aber dürfte das Drop-Pedal für viele die günstigere Lösung sein, die sich eben nicht mehrere Gitarren hinstellen wollen oder leisten können. Das normale Drop (ohne Whammy) ist in einem Preisbereich, wo es ziemlich schwierig sein dürfte, verlässlich-gute Gitarren zu bekommen (Harley Benton ist immer so ein bisschen Glückssache, manchmal macht man ein Schnäppchen, manchmal ist es eben doch zu billig). Und wer für die meisten Songs seine Haupt-Gitarre verwendet, für die er mehr Geld hingelegt hat, der will vielleicht für die anderen Tunings dann nicht auf deren besseren Sound und Bespielbarkeit verzichten.

Meine Ganzton-Runter-Gitarre ist z.B. meine Hagström Super Swede, das war meine zweite E-Gitarre. Habe sie lange auf Standard gelassen, weil ich sie eigentlich nur für den Sound (Paula vs. Strat) gekauft hatte, aber je mehr Humbucker-Gitarren dazukamen, desto eher brauchte die Hagström eine Sonderrolle. Wirklich ideal für Ganzton-Runter ist sie aber nicht, ihre Pickups sind eher low-output, und ihr Hals ist auch nicht so schnell wie bei dezidierten Metal-Gitarren. Mit dem Whammy-Drop-Pedal kann ich sie nun natürlich jederzeit wieder in Standard-Tuning zurückversetzen, indem ich mit dem Pedal zwei Halbtöne hochstimme, und dann wieder klassische Paula-Rock-Sachen damit spielen. :D Das normale Drop-Pedal kann das eben nicht. Aber umgekehrt kann ich Ganzton-Runter jetzt dank Drop-Pedal auch mit anderen Gitarren spielen, inklusive meiner 7-Strings.

Ich habe einen 7-String auf Halbton runter, aber keinen auf Ganzton runter - hatte mir stattdessen direkt einen 8-String zugelegt. Falls man aber eben doch mal eine tiefe A-Saite für Pedalton-Geschichten braucht, ist Ganzton runter mir lieber als Drop A, weil die Gitarre dann im korrekten Verhältnis bleibt.

Drop Tunings, d.h. wo man nur die unterste Seite runterstimmt, bzw. sie weiter runterstimmt als den Rest, sind natürlich das Einzige, was das Drop Pedal nicht kann. Dafür müsste ich auf jeden Fall umstimmen, und da all meine 7-Saiter Floyd Roses haben (mein 8-Saiter auch), ist mir das meistens zu umständlich. :D Das wäre natürlich eine Begründung für "siehe da, ich brauche noch eine weitere Gitarre ohne Floyd Rose für Drop Tunings", aber dafür nutze ich Drop Tunings generell nicht oft genug. Weil sie mMn dazu verleiten, alles nur in der gedroppten Tonart zu spielen.




Dieser kleine Metal-Kapo ist ja putzig :D - wie viele Saiten soll der denn abdrücken? Nur eine? Ist das nicht gerade das Gegenteil, was die meisten wollen?

Wenn man ein Drop Tuning simulieren möchte, müsste man eher einen Kapo im zweiten Bund über die oberen fünf Saiten legen und die unterste freilassen. Fürs Akkordspiel ist das super, habe ich in meiner Anfangszeit schon gemacht - den typischen "Ein-Finger-Powerchord" ermöglicht man damit allerdings nicht, denn alles, was man oberhalb des Kapos greift, muss man ja wieder normal greifen, da die tiefste Saite nicht wirklich runtergestimmt ist, sondern man sich nur auf allen anderen Saiten der ersten zwei Bünde beraubt.
 

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