Üben, aber wo?

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Hallo liebe Musikerfreunde,

ich spiele seit ein paar Jahren die Great Highland Bagpipe. Zwar auch in einem Verein, das Problem ist aber die Probemöglichkeit. Räume sind extrem rar und wenn vorhanden, dann ziemlich teuer. Über den Verein ist leider bis dato nichts möglich.

Nun könnte man ja über die wärmere Jahreszeit Outdoor üben. Da mache ich mir allerdings wegen der Lautstärke sorgen.

Hat hier wer evtl. ein ähnliches Problem oder Erfahrung damit? Wo üben mit einem so lauten Instrument?

Bin für jeden Tipp dankbar ☺️

LG Floisch
 
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Hey und willkommen im Board!

Wenn du ein Auto hast und inklusive Instrument da rein passt; versuch es z.B. auf einem Autobahnrastplatz oder an einer Bahnstrecke/einem Bahnhof. Da habe ich schon Saxofonisten etc. üben sehen und "Lärm" dürfte da nicht das Problem sein.

Viele Grüße,


Jan
 
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Nun könnte man ja über die wärmere Jahreszeit Outdoor üben. Da mache ich mir allerdings wegen der Lautstärke sorgen.
Ich denke, bei sorgfälltiger Wahl und ggf. Rücksprache ist das Problem vielleicht kleiner, als Du denkst.

TAGESZEIT: Wähle eine laute Tageszeit, nicht unbedingt Abend- oder Nachtstunden. / Der Tagesgang kann durchaus 20 - 40 dB SPL in der Umgebungslautstärke ausmachen ...

GELÄNDE: Freie Fläche erlaubt eine kugel- oder zylinderförmige Ausbreitung mit der entsprechenden Dämpfung, weil sich Deine Schallenergie auf eine stetig größer werdende Fläche verteilt. / Ein Tal oder reflektierende (Rück-) Wände dagegen bündeln wieder.

FREQUENZ: Kennen wir ja, das Grummeln bei tiefen Frequenzen überwindet größere Entfernungen.

Hier einige graphische Anhaltspunkte als Richt- oder Schätzwerte:
abstand-lautsta%CC%88rke-entfernung-pegel.png


beispiel-lautsta%CC%88rke-kugelstrahler-abnahme-entfernung.png


Und hier gemessen in Vielfachen der Wellenlänge:
AbnahmeImSchallfeldBlauert.gif


ORTE:
  • wie schon vorgeschlagen, jeder Ort, wo es ohnehin laut ist (Autobahn, Bahn, Industrieanlage, Rockkonzert [ Scherz ], Bauarbeiten, ...
  • abgelegene Orte (nach Absprache: Baugruben, Steinbrüche, kegeltrichterförmiges Gelände, ...)
  • Orte mit günstigen Schalleigenschaften (dichtbebaute Industrie- oder Gewerbefläche mit viel Streumöglichkeiten)
  • leerstehende Gebäude in Absprache, denn wir haben ja beispielsweise Messe- und Auftrittsverbote
  • prädestinierte Gebäude, wie alte Bunkeranlagen (da sind ja oft Musikanten drin)
  • NICHT: Wälder usw.
WEIL Versuch klug macht, organisiere doch corona-konform, dass in 2 - 3 Abständen Hörer stehen, um Dir Feedback über die Lautstärke zu geben. Smartphones hat ja nun nahezu Jede/r ...
 
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Danke für eure Antwort:) Autobahn ist leider keine in der Nähe. Bahnhöfe zwar schon, aber da ist es verboten.

Industrie hätte ich Jobbedingt sogar zugang, aber leider sind hier in Süddeutschland die Leute ziemlich „spießig“, man macht sowas einfach nicht. Absage bekommen von diversen Vereinen, Musikschulen und kirchlichen Organisationen. Trotz Angebot Amazing Grace zu dudeln ;)

Der Tipp mit Anlagen weg vom Schuss oder Kießgruben hilft weiter, werde mich da mal schlau machen!
 
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Wenn Du auch bei Regen und ohne wegfahren üben willst, lohnt sich vielleicht die Anschaffung einer Übekabine.
Einfach mal googeln, 'Übekabine' oder 'Desone', 'Studiobricks', 'Schallfritz' ... es gibt haufenweise Anbieter. Oft auch gebraucht, auf Kleinanzeigen...
Inwieweit das bei Sackdudlern funktioniert, weiß ich nicht. Bei Saxophonisten ist es ziemlich verbreitet.

Grüße,

Kokopelli
 
Ergänzung: Ein gut schallisolierender Innenraum ist ... jedes Auto.

Ob es ein PKW tut, käme auf einen Versuch an.
 
Eine Übungskabine wäre super, da mangelts aber wohl am Platz.
Und der Dudelsack ist auch nicht gerade klein, damit passe ich nicht in meinen Clio 😅 Aber ich habe ein paar Anregungen mitnehmen können 👍🏻
 
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Ergänzung: Ein gut schallisolierender Innenraum ist ... jedes Auto.
Ich habe im Vorbeigehen schon öfter Leuten im geparkten Auto Telefonieren gehört, bei normaler Sprachlautstärke war das gut verständlich und bei Freisprecheinrichtung seitens beider Teilnehmer.

Autobahnnähe usw. würde ich nicht wählen, denn wenn man seinem Blasinstrument beim Üben nicht genau zuhören kann, dann kann man sich durch Üben weder technisch (Auswirkungen der Atemtechnik, Klangbildung, Intonation, Artikulation, Rhythmik bei Metronom) noch musikalisch verbessern (Play-Along spielen, Kontrollaufnahmen machen).

So eine Raumbeschaffung bei Gemeinden oder Kirchengemeinde ist eine gute Idee, geht aber vermutlich nur über den Aufbau von persönlichem Kontakt und damit Vertrauen.

Gruß Claus
 
Ich habe im Vorbeigehen schon öfter Leuten im geparkten Auto Telefonieren gehört, bei normaler Sprachlautstärke war das gut verständlich und bei Freisprecheinrichtung seitens beider Teilnehmer.
Das stimmt.

Der Effekt ist auch nicht "absolute Ruhe draußen", sondern Absenkung um viele dB's. Der Unterschied "neben dem Auto" vs. "im Auto" sollte in einiger Entfernung feststellbar sein :giggle:
 
Die Absenkung der Lautstärke muss ziemlich gering sein, wenn man schon Sprache aus einem geschlossenen Fahrzeug in normaler Umgebung unfreiwillig mitgehört werden kann.

Im Fahrzeug üben ist für Anfänger auf Blasinstrumenten außerdem zumindest dann kontraproduktiv, wenn kein "Naturansatz" vorhanden ist.
Muss man die richtige Atemtechnik erst lerrnen, so geht das über geeignete Übungen zur Körperwahrnehmung im Liegen sowie im (richtigen) Stehen, was dann auch zum Spielen die optimale Körperhaltung wäre.

Eine Great Highland Bagpipe ist zudem ein ziemlicher Oschi, da sehe ich im Auto grobe Haltungsfehler voraus.
Wenn keine Probleme mit der Stütze dagegen sprechen, ginge das Üben im Auto (ggf. auch daheim und draußen) mit einem Practice Chanter, bei diesem Instrument eine sinnvolle Anschaffung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Practice_Chanter

Gruß Claus
 
Hi,

ich habe auch vor ca. einem Jahr angefangen, Sackpfeife zu lernen.
Bis zu 2 Stunden am Tag (außerhalb der Ruhezeiten) darf man auch mit lauten Instrumenten zu Hause üben. Wie das bei den Nachbarn ankommt, wenn man die erlaubte Zeit auch nutzt ist natürlich eine andere Frage :biggrinB: (2 Nachbarn haben zwar mal gemeint, sie finden das schön, was ich spiele, aber der Rest der Hausgemeinschaft hat sich bisher noch nicht geäußert :ROFLMAO:)

Jürgen Ross hatte mal einen Schallschutz für die Spielpfeife im Angebot, aber den finde ich nicht mehr, ist wohl aus dem angebot verschwunden.
Sowas könnte man sich mit den richtigen Materialien auch kostengünstig selbst bauen. Wirkt zwar keine Wunder, aber reduziert zumindest nochmal ein wenig, was bei den Nachbarn ankommt.

Auto ist tatsächlich kein guter Übungsraum, abgesehen von der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit würde es für einen selber viel zu laut sein. Ich habe einen kleinen Mittelalterdudelsack, der im Vergleich zu den "richtigen" Marktsäcken mit Riesentrichtern relativ leise ist, den kann ich schon in einem normalen Raum nicht lange ohne Gehörschutz spielen. GHP ist ja nochmal ein gutes Stück lauter.

Ansonsten sind ja schon viele gute Tipps gefallen, da werde ich mich bei mir in der Gegend auch mal nach Alternativen zum Quälen der Nachbarn umschauen. Jetzt sind ja auch draußen langsam wieder rohrblattfreundliche Temperaturen :)

Grüße
Meticus
 
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Wie wäre es denn mit dem Üben auf einer lokalen Sportanlage? Fußballplätze z. B. gibt es doch so gut wie überall und heutzutage dürfen die auch nur noch mit einem Lärmschutzkonzept betrieben werden.

keep on dudelsackin`
 
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Hi, ich laufe immer über die Weinberge vor der Haustür.
Bisher war nur eine Spaßbremse dabei, alle Anderen haben sich irrsinnig gefreut solch seltene Klänge zu hören.
Bei der Spaßbremse, sie hielt sich provokativ die Ohren zu, habe ich aufgehört zu spielen und habe mir die Augen zugehalten. Ich kann auch blöd 😂
Aber die Resonanz ist phänomenal.
Die Menschen sind interessiert an der GHB.

LG, Hoschi
 
Zur Zeit laufe ich abends durch die Weinfelder in Okzitanien / Languedoc und spiele so beim Wandern meine GHB.
Hier triffst du niemanden.
Einmal letztes Jahr, als ich zurück zum Hof kam, da war eine Party in der Nähe.
Sie haben mich gefragt ob ich für ihren Vater etwas zum Geburtstag spielen könnte.
Naja, Happy Birthday habe ich gerade noch so hinbekommen.
LG
 
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Bis zu 2 Stunden am Tag (außerhalb der Ruhezeiten) darf man auch mit lauten Instrumenten zu Hause üben.
Vorsicht mit solchen Aussagen. Die Größenordnung mag stimmen, es gibt jedoch keine festgelegten Maximalzeiten, die Gesetze sind da recht schwammig. Was ein angemessenes tägliches Übepensum ist, müssen im Einzelfall die Gerichte entscheiden. Aber zu dem Zeitpunkt ist in der Regel das Kind schon in den Brunnen gefallen ;)

Was hingegen stimmt, ist die Aussage, dass auch lautes Üben grundsätzlich erlaubt sein muss. Eine Beschränkung jedweder musikalischer Übungen auf Zimmerlautstärke mittels Hausordnung wurde von Gerichten als Unzulässig eingestuft.
 
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Vorsicht mit solchen Aussagen. Die Größenordnung mag stimmen, es gibt jedoch keine festgelegten Maximalzeiten, die Gesetze sind da recht schwammig.

Ja, das stimmt wohl. Die 2 Stunden hatte ich mal in einem Artikel zum Thema gelesen, aber das ganze ist offenbar sehr uneinheitlich. Es bewegt sich wohl im Bereich 1 bis 3 Stunden am Tag. Je lauter das Instrument um so weiter unten in der Spanne sollte man sich bewegen. Das letzte Wort haben immer die Gerichte. Beim durchdringlichen Dudelsack sollte man wohl die 3 Stunden nicht unbedingt ausreizen :biggrinB:
 
Den derzeitigen Maßstab setzt ein Urteil des Bundesgerichtshof von 2018, frisch bei den Digitalpianos verlinkt. Die Aussage des Urteils ist "eindeutig": es kommt auf auf die Bewertung der Umstände des Einzelfalls an... :D

Soll heißen, entweder man beachtet die Regelungen des Mietvertrags und der Hausordnung (Ruhezeiten) und verständigt sich mit den Nachbarn oder man setzt für viel Geld auf Glück bei einem Urteil.

Gruß Claus
 
entweder man beachtet die Regelungen des Mietvertrags und der Hausordnung (Ruhezeiten)
Wobei wie schon gesagt eine generelle Begrenzung auf Zimmerlautstärke auch außerhalb der Zimmerlautstärke durch Mietvertrag/Hausordnung von Gerichten als unzulässig eingestuft wurde. Aber auch da braucht's Fingerspitzengefühl, das der Nachbarschaft begreiflich zu machen. Leider gibt's kein Gesetz gegen überempfindliche oder gar böswillige Nachbarn, aus diesem Grund bin ich aktuell auf Wohnungssuche :oops:
 
Wobei wie schon gesagt eine generelle Begrenzung auf Zimmerlautstärke auch außerhalb der Zimmerlautstärke durch Mietvertrag/Hausordnung von Gerichten als unzulässig eingestuft wurde.
Ja und?
Der BGH sagt doch, dass man sich nicht auf solche abstrakte Regelungen berufen kann.

Wie ich schon schrieb, wer das will, kann sich die (recht beliebige) Meinung eines zustandigen Amtsgerichts abholen und bei genug Kohle noch die der Instanzen darüber.

Macht summa Summarum satt fünfstellig und für bis zu ein Jahrzehnt der Verfahrenddauer einige Anwälte glücklich. :D

Gruß Claus
 

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