Servus FriendlyGuy!
Nunja, das ist die Frage aller Fragen

Ich glaub du kannst hier höchstens Tipps sammeln. Ich persönlich bin selbstgelernter Gitarrist, ein Freund von mir ist gelernter (Musikschule), und wir haben uns öfter ausgetauscht. Fazit: so ziemlich jeder "Übungsplan" hat Macken.
Vor allem aber hat jeder andere Talent und auch Schwachstellen, und ich denke die wahre Kunst ist, deine eigenen Fehler zu erkennen und korrigieren zu können. Das hört sich jetzt so klassisch nach Blabla an, ich schwöre dir aber es ist die Wahrheit
Du musst bei allen Übungen, die du machst, darauf achten, welche Fehler du machst. Anfangs wirst du noch so viele Fehler machen, dass du dich eher darauf konzentrieren wirst, was schon halbwegs funktioniert. Das ist aber nicht wirklich zu empfehlen. Ich weiß gerade die Anfangsphase ist soooooo langweilig (mir gings nicht anders), aber übe das saubere Spielen. Mach anfangs ein paar simple Fingerübungen, die du eigentlich schon lange beherrschst. Bemühe dich dabei, so sauber wie möglich zu spielen. Am besten nimmst du dir ein Metronom, stellst es dir auf eine bequeme Einstellung ein und sobald du einen Fehler machst, stellst du es auf ein wenig langsamer und spielst die Übung nochmal. Wenn du sie fehlerfrei schaffst stellst du es eins schneller. Das ist langweilig as fuck aber muss leider sein.
Dann würd ich im zweiten Drittel des Trainings versuchen Songs zu spielen, am besten einfache Songs, die du schon GANZ durchspielen kannst (kannst ja das Solo durch ein Rythmus-Riff ersetzen). Das fördert einfach die Ausdauer beim Spielen. Auch hier auf saubere Spielweise achten. Bei Fehler am besten gleich nochmal anfangen.
Das letzte Drittel würd ich dann drauf verwenden, neue Techniken oder Songs, die du noch nicht ganz schaffen wirst, zu probieren. Hier dann aber darauf achten, dass wenn du spezielle Techniken immer und immer wieder übst, sich deine Spieltechnik insgesamt nicht zurückentwickelt. Beispiel aus meiner Praxis: Ich hatte mal ne irrsinnige Kreator-Phase, und da hab ich die halbe Zeit nur mit Downpicking gespielt in relativ argem Tempo... Thrash Metal und so halt

Wollte eben die Rythmusparts nachspielen können. Nur hab ich mich da wochenlang so reingesteigert, dass ich überhaupt nicht mitbekommen hab, wie unsauber ich mittlerweile die restlichen Parts spielte. Das wieder gerade zu biegen dauert dann wieder Wochen - mal abgesehen von der leichten Sehnenscheidenentzündung, die ich davongetragen hab

Ziemlich unintelligent.
Aber das alles sind nur Vorschläge aus meiner Perspektive. Es kommt stark darauf an welche Spielarten du bevorzugst. Alle wirst du wohl nie beherrschen. Ich hab zumindest noch nie wen gesehen der alle Stile perfekt beherrscht

Die Übungen aus den Büchern welche du vielleicht hast sehen oftmals total öde aus, sind echt wichtig. Mach nie den Fehler und spiel die ganze Zeit über deine eigenen Verhältnisse, das bringt dich nicht weiter. Andererseits lernst du auch nichts, wenn du immer den selben Käse 100 mal übst, obwohl du ihn schon beherrschst.
Hier die richtige Balance zu finden ist wohl das große Kunststück, und das gepaart mit Talent, macht wohl die ganz großen aus.
